Deutsche Post AG Briefzustellung in Berlin, 2006UPS AirlinesPostbank Centerfiliale Berlin-Charlottenburg, Goethestr. 2-3, 2006PIN Briefzustellung in Leipzig, 2005DHL Paketzustellung, Post in neuem DHL-Design, 1.4.2003Deutsche Telekom, Gebäudekennung, Digi Park Flughafen Köln/Bonn, 2006Vodafone Gebäude Am Seestern Düsseldorf, 2004

Post und Telekommunikation

Audio-/Videoarchiv

Telekom als Erntehelfer

12.12.2013
Landwirtschaft trifft auf modernste Kommunikationstechnologie. Der „vernetzte Mähdrescher” sendet Erntedaten in Echtzeit auf die Tablets der Fahrer. Mit Hilfe dieser Daten können die Produktionsabläufe optimiert werden. Das ist eines der ersten Industrie 4.0 Projekte unter realen Bedingungen.

Ein Netz im Kornfeld

Bauer Jürgens blickt in den Himmel. Kein Wölkchen trübt die Sonne. Entspannt wählt der Landwirt im Cockpit seines Mähdreschers die Funktion „Minimaler Kraftstoffeinsatz”. Dann legt er los. Ab jetzt läuft die Ernte auf dem 20 Hektar großen Weizenfeld fast wie von selbst.

Mähdrescher im Einsatz

Mähdrescher von Claas im Einsatz.
Landwirtschaft trifft auf modernste Kommunikationstechnologie.
Der „vernetzte Mähdrescher” sendet Erntedaten in Echtzeit auf die Tablets der Fahrer.

Schneise für Schneise rasiert das Schneidwerk zentimetergenau durch das reife Korn. Im Schlepptau die Traktoren, die den Weizen während der Fahrt aufnehmen und in die Silos fahren. Der gewaltige Claas Mähdrescher „Lexion” ist mit Sensoren und einer Software ausgestattet, die helfen, den Erntevorgang intelligent zu unterstützen. Sie steuern das Zusammenspiel von bis zu 50 Einstellparametern – von der Haspel bis zum Häcksler. Doch das reicht Claas nicht. Das Landtechnik-Unternehmen will den Erntevorgang weiter optimieren und zusätzliche externe Parameter wie den optimalen Überladezeitpunkt und aktuell Wetterdaten in die Steuerung seiner Maschinen integrieren.

Wenn die Logistik stockt
In einem Pilotprojekt mit der Deutschen Telekom testet Claas den nächsten Schritt, die Orchestrierung der Logistik auf dem Feld. Bevor der Korntank des Mähdreschers gefüllt ist und er seine Arbeit einstellen müsste, informiert die Software das nächste Überladefahrzeug. Dieses weiß dank der übermittelten GPS-Daten genau, wo es hinfahren muss und vermeidet seinerseits unnötige Leerfahrten. Das kann sich lohnen, denn wenn der Abtransport der Ernte ins Silo nicht reibungslos funktioniert, stockt die Logistikkette und kann den Landwirt bei Mähdrescherpreisen von bis zu einer halben Million schnell 1.000 Euro pro Stunde kosten.

Schlaue Maschinen
Der Mähdrescher Claas Lexion weiß also in Zukunft, wann sein Korntank voll sein wird und ruft automatisch über das LTE-Netz der Deutschen Telekom den Traktor mit Überladewagen. Dieser kennt das Gelände, alle Maschinenstandorte und sucht sich den besten Weg zum Mähdrescher, um die Ladung abzuholen. M2M erspart dem Landwirt demnächst Zeit, Geld und schont seine Nerven. Getreidemenge und Qualitätsdaten sendet der Claas Lexion an das Silo-Management, sobald sich wieder ein mit Ernte beladener Traktor auf den Heimweg macht. Zeitgleich empfängt der Mähdrescher neue Wetterdaten und „weiß”: In 3 Stunden wird es regnen. Seinem Fahrer schlägt er deshalb vor, ab jetzt mit maximalem Tempo statt minimalem Spritverbrauch zu arbeiten.

Grafik: vernetzter Mähdrescher

Die LTE-basierte Industrie 4.0-Lösung für die Landwirtschaft optimiert
das Zusammenspiel der erntebeteiligten Geräte, Fahrzeuge, Menschen.
Foto und Grafik: Deutsche Telekom AG/Claas Telemetrics

Produktion, die sich selbst organisiert
Bald wird also eine noch größere Anzahl an Sensoren, Aktoren und eingebetteten Systemen in den Maschinen Überwachungs-, Steuerungs- und Regelfunktionen ausüben. Eine wichtige technische Grundlage für Industrie 4.0 ist die sogenannte Maschine-zu-Maschine-Kommunikation (M2M). Denn mittels M2M werden die Daten erhoben, in komplexen Algorithmen verarbeitet und an große zentrale Rechenanlagen weitergeleitet. M2M ermöglicht auf dem gleichen Wege auch den Empfang von Daten aus Hochleistungsrechnernetzen, Datenbanken oder anderen Systemen. Die empfangenen Daten werden mit den eigenen in Beziehung gesetzt, weiter verarbeitet und dann Aufgaben angepasst. So ergibt sich die Vision von Industrie 4.0 mit adaptiven, sich selbst konfigurierenden und teilweise selbst organisierenden, flexiblen Produktionsanlagen. Und führt letztlich zu einer kostengünstigeren und nach Kundenwünschen flexibleren Produktion.

Eine Grafik-Serie der Deutschen Telekom (PDF-Format), die Sie hier herunterladen können, veranschaulicht die Technik „Telematik auf dem Feld - Industrie 4.0”

Zum Thema siehe auch Chronik Telekommunikation Oktober bis Dezember 2014.

Hier ein Video der Deutschen Telekom „Vernetzter Mähdrescher im Ernteeinsatz - Industrie 4.0 in der Landwirtschaft”

© Deutsche Telekom AG (2013)