Deutsche Post AG Briefzustellung in Berlin, 2006UPS AirlinesPostbank Centerfiliale Berlin-Charlottenburg, Goethestr. 2-3, 2006PIN Briefzustellung in Leipzig, 2005DHL Paketzustellung, Post in neuem DHL-Design, 1.4.2003Deutsche Telekom, Gebäudekennung, Digi Park Flughafen Köln/Bonn, 2006Vodafone Gebäude Am Seestern Düsseldorf, 2004

Post und Telekommunikation

Kurier-, Express-, Postdienste

Januar - Juni 1993

Direktorium der Deutschen Bundespost beschließt Abgeltung der Schalterleistungen

Januar 1993
Das Direktorium der Deutschen Bundespost, bestehend aus den Vorstandsvorsitzenden von POSTDIENST, POSTBANK und TELEKOM, entschied im Januar 1993 über die Abgeltung von Schalterleistungen, die die Deutsche Bundespost POSTDIENST für die Deutsche Bundespost POSTBANK erbringt.

Danach muss die POSTBANK für das Jahr 1992 an ihre Schwester Deutsche Bundespost POSTDIENST 1,392 Milliarden DM zahlen. Dies entspricht der Empfehlung des Bundespostministers vom 14. Dezember 1992.

EG-Binnenmarkt: Vereinfachungen im Postverkehr

01.01.1993
Wesentliche Vereinfachungen des Postverkehrs sind am 1. Januar 1993 mit der Verwirklichung des EG-Binnenmarktes in Kraft getreten. Briefsendungen mit Waren aus Deutschland in EG-Länder benötigen grundsätzlich keine postalischen Begleit-Dokumente wie Zollinhaltserklärungen mehr. Postpaketen muss lediglich eine Auslandspaketkarte beigefügt werden. Die früher üblichen Ausfuhrerklärungen sind entfallen.

1992: Umsatzplus von 1,4 Milliarden DM in den alten Bundesländern

Januar 1993
Die Deutsche Bundespost POSTDIENST hat in den alten Bundesländern 1992 ihre Umsätze um 1,4 Milliarden auf 23,8 Milliarden DM (+ 6,2 Prozent) gesteigert. Im Briefdienst wurden 7,1 Prozent mehr Sendungen befördert als im Vorjahr. Der Umsatz im Frachtdienst nahm im selben Zeitraum um 6,6 Prozent zu. Das Ergebnis aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit vor Ablieferung an den Bund wird 1992 nach den vorläufigen Zahlen das Ergebnis von 665 Millionen DM aus 1991 überschreiten.

In den neuen Bundesländern gibt es noch ein deutliches Strukturdefizit. Bei einem Umsatz von 2,2 Milliarden DM und Kosten von 3,5 Milliarden DM ergibt sich ein Verlust aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit in einer Größenordnung von 1,3 Milliarden DM. Das Briefaufkommen pro Kopf liegt unter 40 Prozent des Westniveaus. Die Lohnkosten in Ostdeutschland liegen trotz Personalabbaus und gesteigerter Produktivität mit 2,3 Milliarden DM deutlich über den Umsätzen.

Die „5-stelligen” kommen

11.02.1993
Der Bundesminister für Post und Telekommunikation, Dr. Wolfgang Bötsch, ließ am 11. Februar 1993 in einer Pressemitteilung klarstellen: Die neuen 5-stelligen Postleitzahlen für ganz Deutschland kommen zum 1. Juli 1993 definitv. In einem Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bundepost POSTDIENST habe er einige Kritikpunkte am neuen System erörtert und bereinigt und „übereinstimmend festgelegt”: Das neue Postleitzahlensystem wird am 1. Juli 1993 eingeführt.

Hier die Pressemitteilung des Postministeriums:

BMPT-Pressemitteilung, S. 1
BMPT-Pressemitteilung, S. 2

PostEurop - 1. Ordentliche Vollversammlung europäischer Postunternehmen

09.03.1993
Am 9./10. März 1993 fand in Bonn die 1. Vollversammlung europäischer Postunternehmen (Association des opérateurs postaux publics européens: PostEurop) statt.

Die Gründung von PostEurop war nötig geworden, nachdem sich die seit 1959 bestehende CEPT (Europäische Konferenz der Verwaltungen für Post und Telekommunikation) im September 1992 in einen Zusammenschluss nur der nationalen Regulierungsbehörden für Post und Telekommunikation umgewandelt hatte.

Mit der Gründung von PostEurop am 12. Januar 1993 in London hat sich auch auf europäischer Ebene die Trennung in Regulierungsfunktion und Betreiberfunktion vollzogen, wie sie auf nationaler Ebene in den meisten europäischen Ländern bereits verwirklicht ist.

Stellungnahme der Bundesregierung zum EG-Grünbuch

März 1993
Die Bundesregierung hat im März 1993 eine Stellungnahme zum EG-Grünbuch über die Entwicklung des Binnenmarktes für Postdienste beschlossen. Sie betrachtet das EG-Grünbuch als geeigneten Beitrag zur Schaffung eines europaweiten Postraumes im Binnenmarkt. Sie unterstützt den Gedanken der Liberalisierung und marktwirtschaftlichen Ausrichtung unter Wahrung des allgemeinen Interesses an Infrastrukturleistungen durch gemeinschaftsweite Grunddienstleistungen zu allgemein tragbaren Preisen (Universaldienst).

Die Bundesregierung geht in ihrer Stellungnahme davon aus, dass zur finanziellen Absicherung des Universaldienstes und der Infrastrukturaufgaben auf absehbare Zeit ein reservierter Bereich mit ausschließlichen Rechten notwendig ist.

Die EG-Kommission ist derzeit dabei, den Umfang des Universaldienstes und die reservierten Dienste zu definieren.

Open Service - neues Design für Schalterhallen - Trenn-Scheibe zwischen Kunden und Postpersonal entfällt

09.03.1993
Die Deutsche Bundespost POSTDIENST eröffnete am 9. März 1993 in Grömitz und Bad Honnef 2 neue Open Service Filialen und startete damit ein Pilotprojekt, das beispielgebend für die Gestaltung von Schalterhallen im gesamten Bundesgebiet sein wird.

An 10 Standorten in den neuen und an 5 Standorten in den alten Bundesländern testet der POSTDIENST ein völlig neues Verkaufskonzept, das mehr Selbstbedienung und eine unmittelbare Kommunikation mit dem Kunden durch Verzicht auf die bisher übliche schusssichere Schalterverglasung zum Ziel hat. Automatische Kassentresore und zeitgesteuerte Tresore sollen anstelle der Trennscheibe für die Kassensicherheit sorgen. In einem Selbstbedienungs-„Post-Shop” werden postnahe Produkte wie Schreibbedarf und Büroartikel sowie eine Auswahl des TELEKOM-Sortiments angeboten.

Brief 2000 / Frachtkonzept / Filialstruktur

01.04.1993
Am 1. April 1993 traten Teil 1 und 2 des Briefkonzepts „Brief 2000” in Kraft: ein neues Produktangebot und ein neues Preisgefüge. Neben mehr Übersichtlichkeit mit 4 Basisangeboten - Standardbrief, Kompaktbrief, Großbrief, Maxibrief - gibt es nun erstmals Vergünstigungen für Kunden, die Eigenleistungen beim Versand der Briefpost erbringen. Beim internationalen Brief wird künftig grundsätzlich nur noch zwischen den Versandarten Europabrief und Weltbrief unterschieden. Neu sind hier Kilotarife, ein besonders günstiges Angebot für Vielversender.

Info-Wurfsendung Brief 2000

Information an alle Haushaltungen: „Die Post extra” Dezember 1992
Herausgeber: Deutsche Bundespost Generaldirektion POSTDIENST
Hier die vollständige Information im PDF-Format

Der 3. Teil des Konzepts „Brief 2000” sieht den Aufbau eines neuen Logistiksystems für die Briefbeförderung bis zum Jahr 2000 vor, basierend auf 83 Briefzentren, die größtenteils neu gebaut werden.

Planmäßig verläuft die Umsetzung des neuen Frachtpostkonzepts. 33 Frachtpostzentren werden bis 1995 dafür sorgen, dass im gesamten Bundesgebiet bei Paketsendungen von der Einlieferung bis zur Zustellung ein 24- bzw. 48-Stunden-Rhythmus zum Standardangebot des POSTDIENSTES gehört. Bis Ende März 1993 waren bereits 29 Grundstücke für die neu zu bauenden Frachtpostzentren gekauft, die ersten 13 Zentren waren im Bau, weitere 4 standen unmittelbar vor Baubeginn.

Im Bereich der Filialstruktur werden 1993 Betriebsversuche gestartet, mit denen eine verbesserte Kundennähe bei gleichzeitiger Reduzierung der Kosten erprobt wird. Kernpunkte sind Versuche mit Postagenturen in Lebensmittelgeschäften, Tankstellen o. ä.

EPOS 92 in Mannheim und Wiesbaden gestartet / Datenverarbeitung verbessert Service am Postschalter

19.04.1993
Am 19. April 1993 starteten Vorstandsmitglied Dr. Hans-Dieter Petram und Lothar S Rogg, Geschäftsbereichsleiter Vertriebsfilialen bei der Generaldirektion, in Mannheim und Wiesbaden das Projekt EPOS 92. EPOS steht für „Elektronischer Postschalter”.

Bundesweit sollen 15.000 Arbeitsplätze an den Postschaltern mit elektronischen Terminals ausgestattet werden. Seit 1987 sind bereits 5.000 speziell für den Schalterbereich entwickelte Terminal-Systeme im Einsatz. EPOS 92 ist eine technische Weiterentwicklung, die zugleich kostengünstiger ist.

Lizenzen für „private” Briefträger

Mai 1993
Im Mai 1993 wurden dem Bundespostminister 5 Anträge aus der privaten Wirtschaft für Lizenzen im Bereich Massendrucksachen/direct mail vorgelegt. Eine positive Entscheidung hätte gravierende Auswirkungen auf das Briefmonopol.

Bis zur Sommerpause soll eine Arbeitsgruppe die Anträge prüfen und ein Votum erarbeiten. Die Entscheidung des Ministers wird in der 2. Jahreshälfte 1993 erwartet.

Neue Postleitzahlen: „Keine Briefmauer mehr zwischen Ost und West”

30.06.1993
„Mit der Einführung der neuen Postleitzahlen wird die Bundesrepublik Deutschland postalisch wirklich eins”, sagte Bundespostminister Dr. Wolfgang Bötsch am 30. Juni 1993 bei der zentralen Veranstaltung der Deutschen Bundespost POSTDIENST in Berlin zur Einführung der neuen 5-stelligen Postleitzahlen. „Von morgen an wird es keine Briefmauer mehr zwischen Ost und West geben.”

Nach 31 Jahren der 4-stelligen Postleitzahl nun neue 5-stellige Postleitzahlen

01.07.1993
Die Wiedervereinigung Deutschlands und die Anforderungen des Massenverkehrs (täglich rd. 55 Millionen Briefsendungen und über 2 Millionen Frachtsendungen) haben nach 31 Jahren ein neues leistungsfähigeres Postleitzahlensystem notwendig gemacht. Ab 1. Juli 1993 lösten die neuen 5-stelligen Postleitzahlen die 4-stelligen ab, die 1962 der damalige Bundespostminister Richard Stücklen eingeführt hatte.

Einige Leitregionen - das sind die beiden ersten Ziffern der 5-stelligen Postleitzahl - sind nicht vergeben worden, um bei Bedarf das Postleitzahlensystem etwas erweitern zu können, so die Leitregionen 05, 11, 43 und 62. Auch in anderen Leitregionen sind nicht alle Postleitzahlen belegt worden und als Reserve frei geblieben.

Amtsblatt-Verfügung 1961 zur Einführung der 4-stelligen Postleitzahl

Mit dieser Amtsblatt-Verfügung wurden 1961 die 4-stelligen Postleitzahlen eingeführt