Deutsche Post AG Briefzustellung in Berlin, 2006UPS AirlinesPostbank Centerfiliale Berlin-Charlottenburg, Goethestr. 2-3, 2006PIN Briefzustellung in Leipzig, 2005DHL Paketzustellung, Post in neuem DHL-Design, 1.4.2003Deutsche Telekom, Gebäudekennung, Digi Park Flughafen Köln/Bonn, 2006Vodafone Gebäude Am Seestern Düsseldorf, 2004

Post und Telekommunikation

Postbank

Januar - Juni 1997

Post erhält 17,5 Prozent Anteile an der Deutschen Postbank

07.05.1997
Am 27. Februar 1997 haben sich die Vertreter der Koalitionsparteien über die künftige Zusammenarbeit der Deutschen Post AG und der Deutschen Postbank AG im Wesentlichen auf folgende Punkte geeinigt:

  1. Der Deutschen Post AG wird zum 1. Januar 1999 ein Paket Postbank-Aktien in Höhe von 17,5 Prozent im Wege der Kapitalerhöhung durch Sacheinlage angeboten. Durch Änderung der Satzung der Deutschen Post AG und im Vertrag über die Übertragung des Aktienpakets wird zu regeln sein, dass die Obergrenze der Beteiligung der Deutschen Post AG an der Deutschen Postbank AG die Grenze von 17,5 Prozent nicht übersteigen darf.
  2. Zur Abgeltung der Schalterdienstleistungen soll die Postbank einen Betrag an die Deutsche Post AG abführen, der die nach dem Grundlagenvertrag zwischen Post und Postbank vom 4. November 1996 zu berechnenden Beträge um 37,5 Millionen DM jährlich übersteigt.
  3. Der Kooperationsvertrag zwischen Deutscher Post AG und Deutscher Postbank AG soll bis zum 17. März 1997 unterschriftsreif vorliegen.

Nachdem sich die beiden Bundespost-Unternehmen bis zu diesem Termin nicht einigen konnten, erklärte der Staatssekretär im Bundesministerium für Post und Telekommunikation, Gerhard O. Pfeffermann, am 11. April 1997 in Bonn: „Es ist völlig unverständlich, dass die Unternehmen die Zeit nicht genutzt haben, sich in den wesentlichen Fragen der Inanspruchnahme des Schalternetzes der Deutschen Post AG durch die Deutsche Postbank AG und der hierfür zu zahlenden Vergütung zu einigen.”

Er kündigte an, die Bundesanstalt für Post und Telekommunikation (BAnstPT) werde nun bis 21. April 1997 einen Entwurf für einen Kooperationsvertrag fertigstellen und den beiden zerstrittenen Schwestern vorlegen. Den Unternehmen werde dann eine Erklärungsfrist bis zum 30. April 1997 eingeräumt.

Am 7. Mai 1997 haben schließlich die beiden Schwester-Unternehmen den von der BAnstPT vorgelegten Kooperationsvertrag unterzeichnet. Für die Deutsche Post AG unterzeichneten Vorstandsvorsitzender Dr. Klaus Zumwinkel und Vorstandsmitglied Dr. Hans-Dieter Petram, für die Deutsche Postbank AG die Vorstandsmitglieder Achim Scholz und Rainer Neumann das Vertragswerk. Bundespostminister Wolfgang Bötsch dazu: „Es ist sichergestellt, dass die Deutsche Postbank und die Deutsche Post selbstständige Unternehmen bleiben und die Post die Postbank nicht beherrscht.”

Gegenstand des Kooperationsvertrages ist der Vertrieb von Leistungen und Produkten der Postbank in der Bundesrepublik Deutschland über das stationäre Vertriebsnetz der Post. Die bisherige Zusammenarbeit beruhte auf der Rahmenvereinbarung zwischen Post und Postbank vom 23. August 1993 nebst Nachtrag vom 6. Juni 1994 über ein gemeinsames Vertriebskonzept, der Abgeltungsvereinbarung vom 19. April 1994 sowie weiteren Sondervereinbarungen.

Zur Regelung ihrer künftigen Zusammenarbeit hatten beide Unternehmen am 4. November 1996 einen Grundlagenvertrag für die Kooperation geschlossen. Mit dem nun geschlossenen Vertrag werden die im Grundlagenvertrag niedergelegten Grundsätze konkretisiert und ergänzt. Danach vertreibt die Postbank auch künftig exklusiv Finanzdienstleistungen über das Vertriebsnetz der Post. Geregelt sind mit dem Vertrag auch die Abgeltungszahlungen der Postbank an die Post sowie die künftige Ausgestaltung des Vertriebsnetzes der Post.

Die Finanzdienstleistungen sollen durch neue Produkte ergänzt werden. Die Postbank ist berechtigt, Produktpartnerschaften einzugehen. Die Auswahl der Partner bedarf der Zustimmung der Post.

Auf Basis der Transaktionsmengen von 1996 zahlt die Postbank für die Inanspruchnahme des stationären Vertriebsnetzes der Post 1,14 Milliarden DM. Dieser Betrag verringert sich jährlich bis zum Jahr 2000 um eine Rationalisierungsvorgabe von je 8 Prozent und im Jahr 2001 von 13 Prozent. Über die jährliche Abgeltungssumme hinaus zahlt die Postbank einen jährlichen Beitrag in Höhe von 37,5 Millionen DM.

Die Ausgestaltung des Filialnetzes obliegt der Post. Dabei hat sie auf die Belange der Postbank Rücksicht zu nehmen. Zugesichert wird eine Mindestzahl von stationären Vertriebspunkten: Bis zum Jahr 2000 wird die Post mindestens 12.000 und bis zum Ablauf der Exklusivlizenz und darüber hinaus mindestens 10.000 solcher Vertriebspunkte unterhalten.

Aus Protest gegen die Unterzeichnung des Vertrages durch seine beiden Vorstandskollegen hat der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Postbank AG, Dr. Günter Schneider, sein Vorstandsamt niedergelegt.

Zinsänderungen

März 1997
Wie die Kreditzinsen in Deutschland sind auch die Zinsen für Sparguthaben in den letzten Jahren gesunken. Ab 6. März 1997 hat auch die Postbank ihre Zinsen der Marktsituation angepasst. Beispiele: Spareinlagen mit 3-monatiger Kündigungsfrist werden mit 1,5 Prozent verzinst, Sparbriefe mit 4 Jahren Laufzeit bringen 4,25 Prozent, Sparbriefe mit 6 Jahren Laufzeit 5,00 Prozent Zins.

Postbank legt neuen Investmentfonds auf

März 1997
„Postbank Dynamik DAX” heißt der neue Investmentfonds, mit dem die Postbank seit März 1997 breiten Kundenschichten den Zugang zu den deutschen Börsen ermöglicht. Der Fonds investiert in alle im Deutschen Aktienindex (DAX) verzeichneten Werte. Mindesteinlage: 5.000 Mark.

„Postbank Dynamik DAX” ist der 11. Investmentfonds, den die Postbank seit 1993 anbietet. Die Postbank konnte bisher 106.000 Depots mit einem Fondsvolumen von 1,7 Milliarden DM eröffnen.

Luxemburger Postbank Tochter steigert Gewinn

Juni 1997
Die Deutsche Postbank International S.A. konnte in ihrem 3. vollen Geschäftsjahr 1996 die Bilanzsumme gegenüber dem Vorjahr um fast 10 Prozent steigern. Die Gewinn- und Verlustrechnung weist einen Überschuss von 23,3 Millionen DM vor Ertragssteuern aus (nach Steuern: 13,5 Millionen DM, Vorjahr: 9,2 Millionen DM).

Dieter Boening wird neuer Postbank-Chef

10.04.1997
Der Aufsichtsrat der Deutschen Postbank AG hat am 10. April 1997 in Bonn Dr. Dieter Boening einstimmig zum neuen Vorstandsvorsitzenden der Postbank bestellt. Der 54-jährige Boening tritt damit am 1. Juli 1997 die Nachfolge des bisherigen Vorstandsvorsitzenden Dr. Günter Schneider an, der das Unternehmen seit seinem Amtsantritt im Jahre 1990 maßgeblich geprägt hat. Schneider geht zum 30. Juni 1997 in den Ruhestand.

Boening ist bisher Vorstandsvorsitzender der DSL Bank, Bonn/Berlin. Er begann seine berufliche Laufbahn in der Kreditwirtschaft 1974 im Vorstandsstab der Deutschen Bank. Als Leiter des Vorstandssekretariats ging er 1976 zur Sparkasse Münster. 1980 wechselte Boening in die Geschäftsführung der LBS Niedersachsen. 1981 wurde er dort zum Sprecher der Geschäftsleitung berufen. Als Vorstandsvorsitzender kehrte er 1989 zur Sparkasse Münster zurück. Dieses Amt hatte er bis September 1993 inne, bevor er die Führung der DSL Bank übernahm.

Boening hat das Bankgeschäft „von der Pike auf” gelernt. Seine bei der Restrukturierung der DSL Bank gesammelten Erfahrungen werden ihm in seinem zukünftigen Amt als Vorstandsvorsitzender der Postbank ebenso zugute kommen wie die Kenntnisse des Retailbanking, die er in der bisherigen beruflichen Laufbahn durch Tätigkeitsschwerpunkte im Marketing und Vertrieb erwerben konnte.

Vor dem Eintritt ins Berufsleben absolvierte Boening eine Ausbildung zum Bankkaufmann und das Studium der Volkswirtschaft sowie der Betriebswirtschaft an der Universität Köln. Danach arbeitete er an der Universität Bochum am Lehrstuhl für Finanzierung und Kreditwirtschaft als wissenschaftlicher Assistent und promovierte dort auch zum Dr. rer. oec.

Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit ist Boening Mitglied des Aufsichtsrates der Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH, Berlin, der Thüringer Landgesellschaft mbH, Erfurt, sowie der Niedersächsischen Landgesellschaft mbH, Hannover. Außerdem ist er Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer Bonn und Mitglied des Beirats der Landeszentralbank in Nordrhein-Westfalen. Boening ist verheiratet und Vater eines Sohnes.

Schneider tritt als Postbank-Chef zurück

07.05.1997
Dr. Günter Schneider Foto: Deutsche Postbank AG

Dr. Günter Schneider, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Postbank AG, hat am 7. Mai 1997 im Rahmen der turnusmäßigen Aufsichtsratssitzung zur Feststellung des Jahresabschlusses 1996 sein Vorstandsamt niedergelegt. Der Aufsichtsrat hat Schneiders Wunsch entsprochen und ihn gebeten, für Überleitungsmaßnahmen bis zum Eintritt seines Nachfolgers Dr. Dieter Boening zur Verfügung zu stehen.

Mit seinem Rücktritt protestiert Schneider gegen den Vertrag mit der Deutschen Post AG über die gemeinsame Schalternutzung, den seine beiden Vorstandskollegen gegen seine Stimme unterzeichnet hatten.

Der 1930 in Gelsenkirchen geborene Diplom-Kaufmann steht seit 1990 an der Spitze der Postbank. Das Unternehmen ist in seiner Ära zusehends gesundet. Wies die Bank 1990, in ihrem 1. Jahr der Teilselbstständigkeit, noch einen Fehlbetrag von 409 Millionen DM aus, wurde 1993 bereits der „break-even” geschafft. 1994 gelang mit einem Jahresüberschuss von 51 Millionen DM erstmals der Eintritt in die Gewinnzone. 1995 schaffte die Postbank unter Schneiders Führung einen Jahresüberschuss in Höhe von 226 Millionen DM. Im gleichen Zeitraum wuchs die Bilanzsumme der Postbank von 74,4 Milliarden DM auf 99,2 Milliarden DM.

Schneider widmete sein berufliches Schaffen der Finanzdienstleistungsbranche. Die erste Station in seiner Karriere brachte ihn 1956 zur Vermögensverwaltung der Nordstern Allgemeine Versicherungs-AG in Köln. 1958 wurde er Handelsbevollmächtigter in der Kreditabteilung der Bank für Gemeinwirtschaft AG in Düsseldorf. 1960 ging Schneider als Direktionsassistent zur KKB Bank nach Düsseldorf. Hier wurde er 1971 in das geschäftsführende Direktorium der Hauptverwaltung berufen und trat 1974 in den Kreis der persönlich haftenden Gesellschafter ein. Von 1980 bis zu seinem Ausscheiden 1986 hat Schneider bei der KKB Bank das Amt des Sprechers der Geschäftsleitung ausgeübt. In die Zeit seiner 26-jährigen Tätigkeit bei der heutigen Citibank Privatkunden AG fällt die Entwicklung des Instituts zu einer Vollbank für den privaten Kunden. Ab 1986 war er als Unternehmensberater tätig, bevor er 1990 zur Postbank kam.

Postbank-Barometer

April 1997
Daten ausgewählter Produkte Dezember 1996 / März 1997

31. Dezember 1996 31. März 1997 Veränderung
Einlagengeschäft
Sparkonten (Millionen Stück) 20,4 20,3 - 0,5 Prozent
Spareinlagen (Milliarden DM) 62,6 62,9 + 0,5 Prozent
Depotkonten (Stück) 106.214 126.443 + 19,0 Prozent
Depoteinlagen (Milliarden DM) 1,68 1,94 + 15,5 Prozent
Girokonten (Millionen Stück) 4,20 4,16 - 1,0 Prozent
Sichtguthaben (Milliarden DM) 26,3 23,9 - 9,1 Prozent
Privatkundenkredit: Konten (Stück) 7.421 9.404 + 26,7 Prozent
Kreditvolumen (Millionen DM) 126,8 172,5 + 36,0 Prozent
Sparbuch 3000plus (Milliarden DM) 37,9 38,7 + 2,1 Prozent
Sparen mit festem Zins (Milliarden DM) 8,0 7,8 - 2,5 Prozent
Sparen mit 3-monatiger Kündigungsfrist (Milliarden DM) 10,0 9,9 - 1,0 Prozent
Sparbriefe, Einlagen gesamt (Milliarden DM) 3,0 3,3 + 10,0 Prozent
Festgeld (Millionen DM) 426,2 477,8 + 12,1 Prozent
Postbank Investmentfonds (Millionen DM)
Rendite Laufzeiten (Einlagen Rücknahmewert) 425,4 429,6 + 1,1 Prozent
DM Cash 688,5 586,2 - 14,9 Prozent
Rendite Global 73,2 80,7 + 10,2 Prozent
Dynamik Global 79,8 106,4 + 33,3 Prozent
2000 Extra 415,0 463,5 + 11,7 Prozent
Dynamik DAX (seit 14.03.97) - 273,3 -
Btx-Girokonten (T-Online, Stück) 431.826 441.945 + 2,3 Prozent
Direkt- (bisher Telefon-)Service-Teilnehmer 699.097 706.739 + 1,1 Prozent
ec-Karten (Millionen Stück) 1,20 1,19 - 0,8 Prozent
EUROCARD (Stück) 227.982 227.913 - 0,03 Prozent
VISA CARD 83.786 88.490 + 5,6 Prozent

Postbank-Bilanz 1996
Postbank macht sich fit für die Börse

21.05.1997

Die Postbank macht sich fit für die Börse. Trotz eines Jahresfehlbetrags von 1,2 Milliarden DM weist das Unternehmen für 1996 ein ausgeglichenes Bilanzergebnis aus. Wie die Bank am 21. Mai 1997 anlässlich ihrer Bilanzpressekonferenz in Bonn mitteilte, hat sie damit die Weichen für eine positive Zukunft gestellt und zukünftige Investoren von „Altlasten” befreit. Ohne eine Rückstellung für die Schalterabgeltung an die Deutsche Post AG in Höhe von 1,55 Milliarden DM hätte die Postbank ein Betriebsergebnis von 308 Millionen DM erwirtschaftet, nach 234 Millionen DM im Vorjahr.

„Auch wenn wir längst nicht mit der sprichwörtlichen Wurst über den Zaun sind, sind wir doch ein gutes Stück voran gekommen”, bewertete Finanzvorstand Joachim Sperbel das Geschäftsjahr 1996. „Investmentbanken bestätigen uns, daß wir fit sind für den Gang an die Börse.”

Mit der Unterschrift unter den Kooperationsvertrag mit der Post hat die Postbank nach Sperbels Aussage einen wichtigen Schritt auf dem Weg an die Börse hinter sich gebracht. Das Unternehmen habe dem Eigentümer Bund einen Vorschlag für das Going Public unterbreitet. Die Entscheidung darüber, wann und mit welchem Konzept die Postbank an die Börse geht, liegt letztendlich beim Bund. Sperbel versicherte aber, dass die Postbank alles in ihrer Macht stehende tun werde, um den Börsengang zu einem Erfolg zu machen: „Das sind wir dem Eigentümer, unserem Unternehmen, unseren Mitarbeitern und unseren Kunden schuldig.”

Starker Zuwachs beim Sparbuch 3000plus
Das Selbstverständnis der Postbank als „Deutschlands Sparbank Nummer 1” findet auch in der Bilanz seinen Ausdruck. Die Spar- und Sichteinlagen bilden mit 97,3 Milliarden DM (+5,7 Milliarden DM/+6,2 Prozent) die tragende Säule. Das Volumen der Spareinlagen betrug zum Jahresende knapp 60 Milliarden DM (+2,7 Milliarden DM/+4,8 Prozent). Stärksten Anteil hieran hatte das Sparbuch 3000plus, das 37,9 Milliarden DM auf sich ziehen konnte (+6,7 Milliarden DM/+21,6 Prozent). Mittlerweile entfallen auf dieses höher verzinsliche Sparbuch gut 63 Prozent aller Spareinlagen. Insgesamt führt die Postbank für ihre Kunden 20,4 Millionen Sparkonten.

Mitarbeiter

Quelle: Geschäftsbericht 1996 Deutsche Postbank AG

Verbesserte Qualität im Zahlungsverkehr
Die Zahl der Girokonten reduzierte sich auf 4,2 Millionen Stück (-150.000/-3,4 Prozent). Dennoch lässt sich im Zahlungsverkehr eine weiter verbesserte Qualität der Kunde-Bank-Beziehung feststellen. Nach Angaben der Postbank hat sich das Ende 1995 eingeführte Angebot „Giro 3000plus” besonders positiv entwickelt. Bei dieser Kombination aus einem Sparbuch 3000plus und einem Girokonto, die die Kosten für das Girokonto halbiert, war bereits zum Jahresende 1996 die mittelfristige Planung mit 472.000 Kunden erreicht. Aktuell führt die Postbank 505.000 Giro 3000plus-Konten, darunter über 20.000 neue Girokunden und knapp 93.000 neue Sparkunden.

Auch im Kartenbereich hielt der positive Trend an. Die Anzahl der nur an bonitäre Kunden ausgegebenen ec-Karte erhöhte sich leicht auf 1,2 Millionen Stück (+23.000/+1,9 Prozent). Starke Zuwächse waren 1996 bei den Kreditkarten zu beobachten. Die VISA Card erreichte 84.000 Stück (+ 28.000/+50 Prozent), die EUROCARD konnte auf 228.000 Stück zulegen (+8.000/+3,6 Prozent).

Marktführerschaft bei Online-Konten gefestigt
Die Postbank konnte ihre traditionell starke Position beim Online-Banking nochmals ausbauen. 1996 führten 432.000 Kunden ihr Konto per T-Online (+31.000/+7,7 Prozent). Aktuell nutzen rund 450.000 Kunden die „Bank im Wohnzimmer”. Der Postbank Telefonservice wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr regelmäßig von 700.000 Kunden in Anspruch genommen (+19.200/+2,8 Prozent).

Das Angebot von Investmentfonds hat sich im Geschäftsjahr 1996 sehr positiv entwickelt. Die 100-prozentige Tochter Deutsche Postbank International S.A., Luxemburg, konnte das von ihr gemanagte Fondsvolumen bei 106.000 Depotkonten auf knapp 1,7 Milliarden DM steigern (+500 Millionen DM/+41,7 Prozent). Spitzenreiter in der Kundengunst war 1996 der geldmarktnahe Fonds „Rendite DM Cash”, der ein Volumen von 688 Millionen DM auf sich ziehen konnte. Aber auch der im Frühjahr 1996 eingeführte Jahrtausendfonds „Rendite 2000 extra” fand mit 415 Millionen DM guten Anklang. Insbesondere durch starke Zuwächse bei dem im Frühjahr 1997 aufgelegten insgesamt 11. Fonds „Postbank Dynamik DAX” hofft die Postbank, in den nächsten Wochen die Schwelle von 2 Milliarden DM Fondsvolumen zu durchstoßen.

Kreditgeschäft entwickelt sich positiv
Die 1996 im Kreditgeschäft erzielten Erfolge lassen die Postbank optimistisch in die Zukunft blicken. Mit der im Frühjahr 1996 erstmals in einer der 14 Niederlassungen angebotenen „Postbank Baufinanzierung” konnte bis zum Jahresende ein Kreditvolumen von fast 51 Millionen DM erreicht werden. Aktuell verzeichnet die Postbank in diesem Bereich mehr als 110 Millionen DM.

Ähnlich positiv hat sich auch der nun im 2. Jahr angebotene „Postbank Privatkredit” entwickelt. Kurz vor dem Jahresende konnte die Postbank durch starke Zuwachsraten die 100-Millionen-DM-Grenze überschreiten. Aktuell beläuft sich das Kreditvolumen auf 150 Millionen DM und die Zahl der Konten auf 10.000.

Niedrige Zinsen zeigen Wirkung
Gegenüber dem Vorjahr hat es auf der Aktivseite der Postbank-Bilanz deutliche Verschiebungen zugunsten der Forderungen an Kreditinstitute gegeben. Diese Position nimmt hier mit 59,5 Milliarden DM den 1. Rang ein (+19 Milliarden DM/+47,5 Prozent). Die Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapiere folgen mit 31,5 Milliarden DM (-12,2 Milliarden DM/-27,9 Prozent).

Die Zinssituation im Geschäftsjahr 1996 findet auch in der Gewinn- und Verlustrechnung der Postbank ihren Niederschlag. Der Zinsüberschuss lag dementsprechend bei 2,8 Milliarden DM (-375 Millionen DM). Die Zinserträge sind aufgrund des niedrigen Zinsniveaus auf 5,1 Milliarden DM gesunken (-500 Millio-nen DM). Analog zu dieser Entwicklung sind auch die Zinsaufwendungen auf 2,3 Milliarden DM zurückgegangen (-125 Millionen DM).

Der Provisionsüberschuss betrug 860 Millionen DM (-50 Millionen DM). Der Nettoertrag aus Finanzgeschäften verbesserte sich auf 68 Millionen DM (+23 Millionen DM).

Der Verwaltungsaufwand ging auf 3,7 Milliarden DM zurück (-326 Millionen DM). Die anderen Verwaltungsaufwendungen stiegen auf knapp 2 Milliarden DM an (+17 Millionen DM). Darin enthalten sind gut 1,5 Milliarden DM, die die Postbank an die Post gezahlt hat.

Der Personalaufwand ist auf 1,5 Milliarden DM gesunken (-354 Millionen DM/-19,2 Prozent). Dies liegt im Wesentlichen daran, dass der Personalabbau bei der Postbank ein gutes Stück voran gekommen ist. Der Personalbestand verringerte sich auf 14.778 Mitarbeiter - davon 9.639 Beamte - (-1.446/-8,9 Prozent).

Den vollständigen Geschäftsbericht 1996 finden Sie hier.

Finanzvorstand Sperbel zum Thema „Rückstellung”

21.05.1997
Bei der Bilanzpressekonferenz am 21. Mai 1997 begründete Finanzvorstand Joachim Sperbel die in der Bilanz 1996 ausgewiesene Rückstellung von 1,2 Milliarden DM. Nach dem mit der Deutschen Post AG abgeschlossenen Grundlagenvertrag vom 4. November 1996 wurde die Schalterabgeltung für 1997 auf 1,142 Milliarden DM festgesetzt. Im Laufe der nächsten 4 Jahre soll sich die Abgeltung dann reduzieren.

Sperbel: „Entscheidend für die Postbank war die Frage, welchen angemessenen Preis wir für die Leistungen an die Post zahlen müssen oder welcher Preis dafür bei einem anderen Anbieter gezahlt werden müsste. Obwohl kein vergleichbarer Anbieter am Markt vorhanden ist, wäre der 'angemessene Preis' für 1997 nach unseren Berechnungen bei 633 Millionen DM gelegen und hätte sich in den nächsten 4 Jahren auf 514 Millionen DM reduziert. Die Differenz zwischen der tatsächlich zu zahlenden Abgeltung und dem von uns als angemessen angesehenen Preis ergibt in der Addition einen Betrag von 1,554 Milliarden DM. Wir haben deshalb in Übereinstimmung mit den Wirtschaftsprüfern und dem Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 1996 eine Rückstellung in dieser Höhe gebildet.”

Bundesverdienstkreuz für Günter Schneider

25.06.1997
Der scheidende Vorstandsvorsitzende der Deutschen Postbank, Dr. Günter Schneider, erhielt am 25. Juni 1997 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Damit wurde sein persönlicher Einsatz bei der Umwandlung der Postbank in ein wettbewerbsfähiges Unternehmen ebenso anerkannt wie seine Verdienste um die Integration der Postbank der DDR in die Deutsche Postbank AG.