Deutsche Post AG Briefzustellung in Berlin, 2006UPS AirlinesPostbank Centerfiliale Berlin-Charlottenburg, Goethestr. 2-3, 2006PIN Briefzustellung in Leipzig, 2005DHL Paketzustellung, Post in neuem DHL-Design, 1.4.2003Deutsche Telekom, Gebäudekennung, Digi Park Flughafen Köln/Bonn, 2006Vodafone Gebäude Am Seestern Düsseldorf, 2004

Post und Telekommunikation

Telekommunikation

Januar - Juni 1995

Kabelanschluss nach wie vor attraktiv

Juni 1995
14,65 Millionen Haushalte nutzten in Deutschland nach dem Stand 31. Dezember 1994 den Kabelanschluss der Deutschen Telekom AG. Von den 37,4 Millionen bundesdeutschen Wohnungen waren 23,2 Millionen = 62,0 Prozent anschließbar verkabelt. 14,7 Millionen Haushalte machten vom Kabelangebot Gebrauch.

Um die Attraktivität des Kabelanschlusses weiter zu erhöhen, arbeitet die Telekom mit Hochdruck an der Digitalisierung des Breitbandkabelnetzes. Bereits im 1. Halbjahr 1995 waren rd. 70 Prozent aller verkabelten Haushalte mit digitalen Programmen erreichbar. Damit können bis zu 30 digitale TV-Programme zusätzlich empfangen werden.

Postleitzahlen über Telefonauskunft

Januar 1995
Die am 1. Juli 1993 von der Deutschen Post eingeführten fünfstelligen Postleitzahlen sind von den Postkunden inzwischen längst akzeptiert. 98 Prozent der Postsendungen tragen die neuen Postleitzahlen.

Eine wesentliche Hilfe in der Startphase war das Angebot an die Postkunden, über die kostenlose Service-Nummer 0130/5 55 55 Auskünfte über die richtige Postleitzahl zu erhalten. Inzwischen hat sich die Nachfrage auf ein normales Maß reduziert. Deswegen haben sich Post und Telekom geeinigt, anstelle der Service-Nummer 0130/5 55 55 die Postleitzahlen-Auskunft mit der Telefonauskunft zu verbinden. Seit dem 1. Januar 1995 kann der Postkunde Postleitzahlen über die Service-Nummer der Telefonauskunft 0 11 88 abfragen.

Älteste Tochter der Deutschen Telekom ändert ihren Namen

01.02.1995
Seit dem 1. Februar 1995 heißt die 1921 gegründete Deutsche Fernkabel-Gesellschaft mbH (DFKG) DeTeLine.

DeTeLine plant und realisiert Kommunikationsnetze in Deutschland und Europa und beschäftigt bei einem Jahresumsatz von 130 Millionen DM 560 Mitarbeiter. Im Ausland ist die DeTeLine hauptsächlich in Russland, der Ukraine, Kasachstan und Ungarn tätig.

Aufbau Ost: Deutsche Telekom zieht eindrucksvolle Bilanz

Januar 1995
Die Deutsche Telekom hat 1994 in den neuen Bundesländern und Ostberlin 1,438 Millionen neue Telefonanschlüsse geschaltet. Der Bestand wuchs im selben Zeitraum um 1,2 Millionen auf nunmehr 5,3 Millionen. Damit verfügen nun 34 Prozent aller Einwohner in den neuen Bundesländern über einen eigenen Telefonanschluss. 4 Jahren zuvor - bei der Wende - waren es lediglich 12 Prozent. In dieser Zeit investierte die Telekom in den neuen Bundesländern 35 Milliarden DM.

Deutsche Telekom definiert neues Produktionsziel

Juni 1995
Um den Produktivitätsfaktor an ein internationales Niveau anzugleichen, ist unter Berücksichtigung der prognostizierten Umsatzentwicklung (Zielgröße für das Jahr 2000: 80 Milliarden DM) und der Bedarfsrückgänge eine deutliche Verminderung der Mitarbeiterzahl unvermeidbar. So der kommissarische Vorstandsvorsitzende Dr. Wilhelm Pällmann. Wenn das Unternehmen im immer schärferen Wettbewerb bestehen will, ist nach den Worten Pällmanns im Telekom-Konzern bis zum Jahr 2000 ein sozialverträglicher Abbau von heute 230.000 auf 170.000 Mitarbeitern notwendig.

Dies habe Auswirkungen auf die Zahl der einzustellenden Nachwuchskräfte. Im laufenden Jahr 1995 wird die Telekom von den 5.700 Auszubildenden, die ihre Ausbildung abschließen, nur 200 Kommunikationselektroniker und 400 Kaufleute für Bürokommunikation übernehmen.

Um den Auszubildenden, die nicht übernommen werden können, berufliche Perspektiven außerhalb der Telekom zu eröffnen, wird das Unternehmen auch 1995 den Übergang in ein Beschäftigungsverhältnis im Handwerk mit einer Prämie von 15.000 Mark pro Azubi fördern.

Dr. Klaus Götte neues Aufsichtsratsmitglied

24.03.1995
Die außerordentliche Hauptversammlung der Deutschen Telekom AG hat am 24. März 1995 Dr. Klaus Götte zum neuen Aufsichtsratsmitglied bestellt. Die Neubesetzung auf der Anteilseigner-Seite war durch den Rücktritt von Poststaatssekretär Gerhard O. Pfeffermann notwendig geworden. Der 62-jährige Götte ist seit 1983 Vorstandsvorsitzender der MAN AG in München.

Vorstandsmitglied Horst Gellert wechselt zu Detecon

01.04.1995
Horst Gellert (55), Vorstandsmitglied der Deutschen Telekom AG, wechselte zum 1. April 1995 in die Geschäftsführung der Deutschen Telepost Consulting (Detecon) GmbH. Er wurde Nachfolger des aus Altersgründen ausgeschiedenen Sprechers der Detecon-Geschäftsleitung Dietrich Elias.

Als Vorstand für den Bereich Organisation, Personalwirtschaft und Informationstechnologie initiierte Gellert - seit 1990 bei der Telekom - ein Reorganisationsprogramm für das gesamte Unternehmen. Durch den Aufbau der 3 kundenorientierten Bereiche, der 2 Technik- und 3 Querschnittsbereiche entsteht z.Z. eine Struktur, die die Wettbewerbsfähigkeit der Telekom auch nach Öffnung der Märkte in Deutschland sicherstellen wird.

Er kümmerte sich auch um eine grundlegende Modernisierung der Telekom-Produktpalette. Unter Gellerts Führung wandelte sich die Deutsche Telekom zum Weltmarktführer im ISDN-Bereich. Betrug der Umsatz mit ISDN 1992 noch rd. 1,1 Milliarden DM, werden 1995 knapp 7 Milliarden DM erwartet.

Ron Sommer wird Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom AG

29.03.1995
Der Telekom-Aufsichtsrat hat in seiner ersten Sitzung am 29. März 1995 Dr. Ron Sommer zum Vorstandsvorsitzenden bestellt. Der 45-jährige Sommer tritt im Mai 1995 die Nachfolge von Helmut Ricke an, der das Unternehmen aus persönlichen Gründen zum 31. Dezember 1994 verlassen hatte.

Ron Sommer wurde 1949 in Haifa (Israel) geboren. Er studierte an der Universität Wien Mathematik; Promotion 1971. Beruflich war er zunächst beim Nixdorf-Konzern in New York tätig, 1975 wechselte er in die Nixdorf-Zentrale in Paderborn. 1980 trat er in die Geschäftsführung von Sony Deutschland ein. 1990 Wechsel zu Sony USA als President und Chief Operating Officer, wo er in den Bereichen Unterhaltungselektronik, Investitionsgüter, Komponenten und Halbleiter ein Umsatzvolumen von 5 Milliarden US-Dollar erreichte. 1993 kam er in gleicher Funktion zu Sony Europa.

Ricke gratuliert Ron Sommer zum VV
Helumut Ricke, der bisherige Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom,
beglückwünscht am 29. März 1995 seinen Nachfolger Dr. Ron Sommer
zu seiner Berufung zum VV.
Foto: Deutsche Telekom AG

Dewe Rogerson gewinnt Telekom-Ausschreibung

Juni 1995
Die führende europäische Investor Relations Agentur Dewe Rogerson, London, wird die Deutsche Telekom als globaler Kommunikationsberater bei der Vorbereitung des geplanten Börsenganges begleiten und die notwendigen Kommunikationsaktivitäten koordinieren. Insgesamt hatten sich am Auswahlverfahren 17 Agenturen beteiligt.

Mit Btx auf die Datenautobahn / Geschwindigkeit verzwölffacht

Mai 1995
Die Deutsche Telekom hat die Zahl der Hochgeschwindigkeitszugänge zu ihrem Datex-J-Netz ausgebaut. In Berlin, Frankfurt, Bonn, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, München, Nürnberg und Stuttgart gibt es seit Mitte Mai 1995 Modemzugänge für bis zu 28.800 Bit pro Sekunde (Bit/s). Gegenüber einer bisher üblichen 2.400-Bit/s-Verbindung erhöht sich die Zugriffsgeschwindigkeit um das Zwölffache.

Btx ist mit fast 800.000 Teilnehmern und mehr als 2.500 Anbietern der größte deutsche Online-Dienst.

250-millionste Chip-Telefonkarte produziert

13.06.1995
Am 13. Juni 1995 übergab das Münchener Unternehmen Giesecke und Devrient, einer der 5 Kartenhersteller der Deutschen Telekom, die 250-millionste Chip-Telefonkarte seit der Produktionsaufnahme am 1. Dezember 1987. Derzeit sind 83.000 Kartentelefone im gesamten Bundesgebiet installiert. Für 1995 rechnet die Telekom mit einem Kartenbedarf von 85 Millionen. Stück.

Aufsichtsrat gibt grünes Licht für globale Allianz

30.05.1995
Der Aufsichtsrat der Deutschen Telekom hat am 30. Mai 1995 die Gründung eines gemeinsamen Joint Ventures mit France Telecom und dem US-Carrier Sprint Corporation beschlossen. Damit verbunden ist der Erwerb von 20 Prozent des Sprint-Aktienkapitals durch die Deutsche Telekom AG und France Telecom. Am 22. Juni 1995 haben die Vorstandsvorsitzenden der 3 künftigen Geschäftspartner in New York die globale Allianz mit ihrer Unterschrift unter die Verträge besiegelt. Die Realisierung hängt noch von der Zustimmung der jeweils zuständigen Genehmigungsbehörden ab.

Die Aktivitäten des Joint Ventures reichen von speziell auf Geschäftskunden und multinationale Unternehmen ausgerichteten Sprach-, Daten- und Video-Diensten bis zu Services für Endkunden, die zunächst auf Kartendiensten für die weltweite Nutzung in Telefonnetzen basieren werden.

12 Millionen DM durch Mitarbeitervorschläge eingespart

Mai 1995
Dank der Verbesserungsvorschläge ihrer Mitarbeiter konnte die Deutsche Telekom rd. 12 Millionen DM einsparen. Allein 5,5 Millionen DM erspart der mit 70.000 DM dotierte Vorschlag eines Mitarbeiters, ein von ihm entwickeltes Verfahren zum „rechnergestützten Prüfen bei Massenumschaltungen”.

1994 wurden 2.328 Verbesserungsvorschläge eingereicht, von denen die Telekom 395 mit insgesamt 1,27 Millionen DM prämiert hat.

Telekom-Bilanz 1994: 61,2 Milliarden DM Umsatz / 1,3 Milliarden DM Gewinn

Mai 1995
Erstmals seit 4 Jahren hat die Deutsche Telekom 1994 wieder einen deutlichen Gewinn gemacht. „Das 5. und letzte Jahr der Übergangsperiode als ‚Deutsche Bundespost TELEKOM’ war ein hervorragendes Geschäftsjahr”, sagte Vorstandsvorsitzender Dr. Ron Sommer bei der Bilanzpressekonferenz. Der Umsatz im Bereich der heutigen AG (ohne Mobilfunk) stieg um 7,2 Prozent auf 61,2 Milliarden DM. Das Geschäftsergebnis lag bei 7,1 Milliarden DM. Davon musste die Telekom 5,2 Milliarden DM an den Bund abliefern und 700 Millionen DM an Steuern zahlen. Übrig blieb ein Jahresüberschuss (Gewinn) in Höhe von 1,3 Milliarden DM. 1993 war ein Rekordverlust von 2,9 Milliarden DM ausgewiesen worden.

Der Personalabbau werde „zügig fortgesetzt”, so Sommer. Bisher seien 6.000 Beschäftigte mit Abfindungen ausgeschieden. Für Ende 1995 rechnet er mit weniger als 215.000 Mitarbeitern (Teilkräfte auf Vollkräfte umgerechnet). Im Jahresdurchschnitt 1994 waren es noch 225.400.

Der Personalaufwand stieg trotzdem laut Geschäftsbericht von 17,5 auf 18 Milliarden DM.

Den Geschäftsbericht 1994 finden Sie hier.