Deutsche Post AG Briefzustellung in Berlin, 2006UPS AirlinesPostbank Centerfiliale Berlin-Charlottenburg, Goethestr. 2-3, 2006PIN Briefzustellung in Leipzig, 2005DHL Paketzustellung, Post in neuem DHL-Design, 1.4.2003Deutsche Telekom, Gebäudekennung, Digi Park Flughafen Köln/Bonn, 2006Vodafone Gebäude Am Seestern Düsseldorf, 2004

Post und Telekommunikation

Telekommunikation

Januar - Juni 1998

Neu ab 1. Januar 1998: Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP)

01.01.1998
Logo RegTP Schild RegTP Nach der Auflösung des Bundesministeriums für Post und Telekommunikation zum 31. Dezember 1997 wurde die nationale Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) zum 1. Januar 1998 ins Leben gerufen. Sie bildete bis zu ihrer Umbenennung in Bundesnetzagentur im Juli 2005 die oberste Bundesbehörde für die Fernmelde- und Telekommunikation. Sie ist dem Bundeswirtschaftsministerium unterstellt und nimmt die Aufgaben wahr, die im Telekommunikationsgesetz (TKG) festgelegt sind.

Die Regulierungsbehörde informiert über den deutschen Telekommunikationsmarkt, die rechtlichen Grundlagen und über wichtige Verbraucherrechte. Zu ihren Aufgaben gehören die Erstellung des Frequenznutzungsplans, die Rufnummernverwaltung, die Festlegung der Tarifierungsgrenzen von Carriern und Providern, die Vergabe von Lizenzen und die Aufgaben im Rahmen des Signaturgesetzes.

Siehe auch Chronik im Register Allgemeines Januar bis Dezember 1997 und Januar bis Dezember 1998.

Bundeskartellamt greift Regulierer an

Januar 1998
Logo BundeskartellamtEnde Januar 1998 nahm das Bundeskartellamt die Regulierungsbehörde und die hohen Ortstarife der Deutschen Telekom aufs Korn. Die Berliner Wettbewerbshüter halten die Ende Januar 1998 von der Regulierungsbehörde erteilte Genehmigung der neuen Telefontarife der Deutschen Telekom für rechtswidrig. Die Regulierungsbehörde habe eine sachliche Prüfung der Tarife unterlassen, so Kartellamtspräsident Dieter Wolf. Außerdem sei das gesetzlich vorgeschriebene Einvernehmen mit dem Bundeskartellamt nicht hergestellt worden. Der Ex-Monopolist könne nun für 4 Jahre „die Preise für Ortsgespräche hoch halten und damit die Ferngespräche zulasten der neuen Wettbewerber quersubventionieren”.

Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post hatte der Telekom am 30. Januar 1998 erlaubt, ihre Entgelte für Sprachtelefondienste in den nächsten beiden Jahren um durchschnittlich 4,3 Prozent zu senken. Die Preisreduzierung bezieht sich auf einen Warenkorb aus Fern- und Ortsgesprächen. Die Telekom macht in diesem Bereich einen Umsatz von 35 Milliarden DM.

Das Kartellamt hat nach den Worten seines Präsidenten das Bundeswirtschaftsministerium und die EU-Kommission in Brüssel über ihre Rechtsauffassung informiert. Der Präsident der Regulierungsbehörde wollte zu den Vorwürfen nicht Stellung nehmen und verwies auf bevorstehende Gespräche mit dem Bundeskartellamt.

BZT in privaten Händen / Zulassungen in der Telekommunikation künftig durch Privatfirmen

Februar 1998
Die CETECOM GmbH, eine Tochter der Cubis AG Essen und der DETECON GmbH, Bonn, eine 49-prozentige Tochter der Deutschen Telekom AG, hat im Februar 1998 den gesamten Laborbereich des ehemaligen Bundesamtes für Zulassungen in der Telekommunikation (BZT) in Saarbrücken - zuletzt: Bundesamt für Post und Telekommunikation - übernommen. Die Firma tritt künftig unter dem Namen „BZT-Privat CETECOM GmbH” auf.

Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post führt nach dem erfolgten Verkauf der Laboreinrichtungen nicht mehr die Aufgaben eines akkreditierten Prüflabors nach der Telekommunikationszulassungsverordnung bzw. dem EMV-Gesetz aus. Damit sind die Tätigkeiten, die bisher bereits im Wettbewerb erbracht wurden, aus dem Hoheitsbereich der RegTP völlig ausgegliedert.

Nach der im Dezember 1997 in Kraft getretenen Beleihungs- und Akkreditierungsverordnung zum Telekommunikationsgesetz (TKG) kann die Aufgabe der „benannten Stelle” nach dem TKG künftig von „beliehenen” privaten Unternehmen „im Wettbewerb” übernommen werden. Diese Unternehmen werden bei der Erledigung dieser Aufgaben hoheitlich tätig.

Am 18. Februar 1998 hat der Präsident der Regulierungsbehörde 7 Unternehmen der Privatwirtschaft Aufgaben der Zulassung von Telekommunikationseinrichtungen übertragen. Hersteller von Telekommunikationseinrichtungen können künftig wählen, wo ihre Einrichtungen zugelassen werden sollen. Nachstehend die „beliehenen” Firmen mit ihrem Zulassungszeichen:

Unternehmen Technikbereich Zulassungszeichen
BZT-ETS Certification GmbH, 15526 Reichenwalde alle Bereiche ETS
BZT-Privat CETECOM GmbH, 45219 Essen alle Bereiche XYZ
CETECOM GmbH, 45219 Essen alle Bereiche CTC
Ingenieurbüro EMCC Dr. Rasek, 91320 Ebermannstadt nichtöffentlicher Funk EMC
LGA Landesgewerbeanstalt Bayern, 90431 Nürnberg nichtöffentlicher Funk LGA
TÜV PRODUCT SERVICE GmbH, 80339 München alle Bereiche TPS
TÜV Rheinland Product Safety GmbH, 51105 Köln analoger Netzzugang und analoge Dienste, drahtgebundene digitale Kommunikation TRS

Entgeltantrag der Deutschen Telekom für Teilnehmeranschlussleitung abgelehnt / 20,65 DM als Entgelt angeordnet

März 1998
Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post hat am 10. März 1998 in einem Beschlusskammerverfahren den Entgeltantrag der Deutschen Telekom AG zur Teilnehmeranschlussleitung in seinen wesentlichen Punkten abgelehnt. Die Telekom hatte am 23. Dezember 1997 als Entgelt für den entbündelten Zugang über die Kupferdoppelader (Teilnehmeranschlussleitung) einen monatlichen Betrag von 28,80 DM ohne Umsatzsteuer beantragt. Die Prüfung der Beschlusskammer hatte demgegenüber einen Betrag von maximal 20,65 DM als genehmigungsfähig ergeben.

Die Deutsche Telekom wurde daher verpflichtet, bis zum 22. Mai 1998 einen Antrag auf endgültige Entgeltgenehmigung vorzulegen. Gleichzeitig wurde der Telekom bis zur endgültigen Genehmigung der Betrag von 20,65 DM als Entgelt vorgegeben.

Regulierungsbehörde will nicht bei Telekom bleiben

April 1998
Die Deutsche Telekom AG wird mit der Regulierungsbehörde vermutlich einen weiteren prominenten Kunden verlieren. Das Haus bereite den Wechsel zu einem günstigeren Anbieter vor, sagte Anfang April 1998 Präsident Scheurle der Berliner Morgenpost.

Zuvor hatte bereits die Absicht der beiden großen Kirchen Schlagzeilen gemacht, den Ex-Monopolisten zu verlassen.

Deutsche Telekom zieht Preselection-Antrag zurück

April 1998
Im April 1998 zog die Deutsche Telekom ihren Antrag vom 26. Januar1998 zum Preselection-Entgelt zurück und stellte zugleich einen neuen Antrag.

Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post hatte über den Antrag zwar noch nicht entschieden. Die Prüfungsergebnisse hätten aber - so Präsident Scheurle - zu einer Ablehnung geführt. Die Gründe im Wesentlichen:

  1. Das vorgeschlagene Entgelt sei weit entfernt von Preisen in vergleichbaren Märkten wie USA, Kanada, Australien. In USA werde die Leistung Preselection zu Preisen zwischen 3 und 10 Mark angeboten.
  2. Zudem seien die von der Telekom angesetzten Prozessabläufe nicht plausibel.

Zur Entgeltforderung der Telekom bei Rufnummernmitnahme erklärte Scheurle. „Der Antrag der Telekom auf Entgeltgenehmigung wird abgelehnt.” Die Telekom könne bei der Kündigung eines Anschlusses kein zusätzliches Entgelt für die Rufnummernmitnahme erheben, weil die Kündigung der Rufnummer bestehende Nutzungsrechte des Kunden unberührt ließe. Ein eigenständiges dauerhaftes Nutzungsrecht an seiner Rufnummer erhalte der Kunde gemäß § 20 Abs. 2, S. 3 Telekommunikations-Kundenschutzverordnung.

Regulierungsbehörde lehnt Antrag der Telekom ab und legt Staffelentgelte für Preselection fest

15.06.1998
Die von der Deutschen Telekom am 7. April 1998 beantragten Staffelentgelte für Preselection lehnte die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post am 15. Juni 1998 ab. Aus Gründen der Verfahrensökonomie und im Interesse der Deutschen Telekom genehmigte die Regulierungsbehörde ein niedrigeres Entgelt als beantragt. Damit wird - so die Regulierungsbehörde - die Telekom weniger belastet als mit einer völligen Ablehnung, da sie sonst die Leistung Preselection weiter unentgeltlich hätte anbieten müssen.

Die Regulierungsbehörde legte einen Zielpreis von 10 DM fest. Nach Meinung der Behörde müsste es der Telekom möglich sein, künftig den Preselection-Prozess so zu gestalten, dass die Leistung wie in den Vergleichsmärkten auch von ihr zu diesem Preis angeboten werden kann.

Die 10 DM für Preselection genehmigte die Regulierungsbehörde ab dem 1. Januar 2000. Für die Zwischenzeit genehmigte die Behörde folgende Preise:

bis 31. Dezember 1998   27 DM
vom 1. Januar 1999 - 31. Dezember 1999   20 DM
jeweils inkl. 16 Prozent MWSt

Netzbetreiber sollen Kosten für Wechsel des Kunden übernehmen

April 1998
Das Jahr 1998 begann mit einem heftigen Streit über die Höhe der Kosten und den Kostenträger bei einem Wechsel des Kunden zu einem anderen Anbieter. Die Deutsche Telekom forderte 94,99 DM für Preselection und 53 DM für die Portierung.

Wechselkosten entstehen, wenn ein Kunde alle Ferngespräche über ein anderes Netz führen will (Preselection) oder ganz zu einem Wettbewerber wechselt (Portierung). Kostenerstattung beim Wechsel des Anbieters sind international üblich.

Die Wechselkosten soll nach Vorstellung der Telekom der Anbieter tragen, zu dem der Kunde wechselt. Die RWE-Viag-Tochter Otelo und andere Wettbewerber weigerten sich aber, diese Kosten zu übernehmen. Deshalb wollte Telekom die „Wechselkunden” zur Kasse bitten. Am 12. Januar 1998 vereinbarten die Wettbewerber mit der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post die Einsetzung einer Arbeitsgruppe. Die Telekom wird ihrerseits die Kosten für die Kunden übernehmen, die zu ihr zurückkehren.

In der EU wird die Portierung der Rufnummer derzeit neben Deutschland nur in Finnland, Frankreich und Großbritannien angeboten. Die feste Voreinstellung auf einen anderen Verbindungsnetzbetreiber (Preselection) ist heute lediglich in Finnland möglich, allerdings nur für nationale Gespräche. Die Einrichtung von Preselection und Portierung verursacht zum einen Kosten für die Ausrüstung des Netzes mit der erforderlichen Hard- und Software, zum anderen entstehen einmalige Prozesskosten bei der Portierung und dauerhaften Voreinstellung. Die von der Telekom geforderten Entgelte decken lediglich die einmalig anfallenden Prozesskosten ab, erklärte die Telekom.

Am 27. Januar 1998 hat die Telekom bei der Regulierungsbehörde Anträge auf Genehmigung der Entgelte für Preselection und Portierung gestellt. Danach sollten Preselection und Portierung jeweils einmalig 42,24 DM netto (48,58 DM brutto bis 31. März 1998 - bei 15 Prozent MWSt, 49 DM brutto ab 1. April 1998 - bei 16 Prozent MWSt) kosten. Dazu Ron Sommer, Vorstandsvorsitzender der Telekom: „Die zur Genehmigung vorgelegten Preise liegen deutlich unter den Kosten der von der Telekom zu erbringenden Leistungen. Die Telekom leistet durch den Verzicht auf ihr zustehende Einnahmen zum wiederholten Male einen erheblichen Beitrag zur Förderung des Wettbewerbs.”

Im April 1998 kündigte die Telekom einen neuen Antrag für Preselection-Entgelte bei der Regulierungsbehörde an. Danach sollen die Entgelte schrittweise reduziert werden. Dazu Hans-Willi Hefekäuser, Geschäftsbereichsleiter bei der Deutschen Telekom: „Damit können unsere Kunden umgehend von unseren Rationalisierungsfortschritten und dem besseren Zusammenspiel der Bearbeitungsprozesse zwischen den beteiligten Unternehmen profitieren.”

Die Preselection-Pauschale von 49 DM (1998) soll 1999 auf 35 DM und im Jahr 2000 auf 20 DM sinken. Die Telekom betonte jedoch, die Kosten für Preselection und Portierung lägen deutlich höher.

Unverständlich sei - so die Telekom - die Entscheidung der Regulierungsbehörde, kein Entgelt für die Rufnummern-Portierung zu genehmigen, obwohl das Gesetz hier ausdrücklich eine Inrechnungstellung der Kosten erlaubt. „Unsere Entgeltforderung hält jedem internationalen Vergleich stand”, so Hefekäuser. Derzeit kostet z.B. die Mitnahme der Rufnummer in Finnland rd. 300 Mark, während in Frankreich neben einer Pauschale von ca. 95 Mark zusätzlich pro Gespräch zwischen 2 bis 3 Pfennig/Minute berechnet werden.

Digitalisierung des T-Net abgeschlossen

13.01.1998
Die Deutsche Telekom hat die Digitalisierung des T-Net (Telekommunikationsnetz) viel früher als ursprünglich geplant abgeschlossen. Dies gab am 13. Januar 1998 Telekom-Vorstand Gerd Tenzer bekannt. Er bezifferte die Investitionen für diesen „international beispiellosen Kraftakt” allein in den vergangenen 3 Jahren auf 12 Milliarden DM.

Die digitale Technik gewährleiste - so Tenzer - eine beträchtliche Steigerung der Leistungsfähigkeit des Netzes. Die computergesteuerte Intelligenz macht eine Vielzahl neuer Leistungsmerkmale, z.B. Anrufweiterschaltung, Anklopfen oder Dreierkonferenzen möglich.

Zusätzlich zu den Aufwendungen für die Digitalisierung hat die Telekom mehr als eine halbe Milliarde DM in technische Maßnahmen zur Vorbereitung der Netzplattform auf die Anforderungen des Wettbewerbs investiert. Davon sind mehr als 20 Millionen DM in die erforderliche Technik für die Auswahl des Verbindungsnetzbetreibers geflossen. In die Möglichkeit der Rufnummer-Portierung würden - so Tenzer - bis zum Jahr 2002 sogar 250 Millionen DM investiert. Dazu kommen Investitionen für die eigentliche Zusammenschaltung der verschiedenen Wettbewerber-Netze von mehr als 300 Millionen DM. Laut Tenzer ist es der Telekom bis Mitte Januar 1998 gelungen, mit 20 Konkurrenten vertraglich zu vereinbaren, dass die Preselection-Kosten von dem Netzbetreiber übernommen werden, zu dem der Kunde wechselt.

Erik Jan Nederkoorn aus Vorstand ausgeschieden

31.01.1998
Erik Jan Nederkoorn, im Telekom-Vorstand für das Geschäftsfeld Internationales verantwortlich, ist mit Ablauf des 31. Januar 1998 aus dem Telekom-Vorstand ausgeschieden. Der Aufsichtsrat hat der vorzeitigen Aufhebung seiner Vorstandsbestellung am 15. Januar 1998 zugestimmt. Der Erfolg des 54-jährigen Niederländers im Auslandsgeschäft sei zu gering gewesen, verlautete aus Aufsichtsratskreisen. Nederkoorn war im Februar 1996 zur Telekom gewechselt. Zuvor hatte er u.a. den niederländischen Flugzeugbauer Fokker geführt.

T-Online boomt

Januar 1998
T-Online hat das Jahr 1997 mit einem Rekordwachstum von über 550.000 neuen Teilnehmern abgeschlossen. Damit hat der Online-Dienst der Telekom jetzt über 1,9 Millionen Kunden und ist mit Abstand der mitglieder- und wachstumsstärkste Online-Service in Deutschland.

Zugleich wird T-Online intensiv wie nie zuvor genutzt. Im Dezember 1997 erreichte die Zahl der Verbindungen mit über 52 Millionen einen neuen Höchstwert.

Die Zahl der Online-Konten hat sich fast verdoppelt. Nach 1,8 Millionen im Jahre 1996 wurden 1997 rd. 3,5 Millionen elektronische Bankkonten geführt. Bis auf wenige Ausnahmen werden alle über T-Online geführt. Auch weltweit ist T-Online im Online-Banking die Nummer eins.

Der wachsenden Bedeutung von T-Online innerhalb des Konzerns trug die Telekom mit einer Umfirmierung Rechnung. Ab 1. Januar 1998 wird die Online Pro Dienste GmbH & Co. KG, die T-Online als 100-prozentige Telekom-Tochter betreibt, als Deutsche Telekom Online Service GmbH geführt.

Telekom schafft im Expo-Call Center 400 neue Arbeitsplätze

Januar 1998
Die Deutsche Telekom beschloss Mitte Januar 1998 ein umfassendes Förderkonzept für den Standort Göttingen. Kernstück ist das neu eingerichtete Callcenter für die Expo 2000 mit zunächst bis zu 400 neuen Arbeitsplätzen.

Dies gab Vorstandsmitglied Tenzer bekannt. Zugleich informierte er über die Maßnahmen zur strategischen Neuausrichtung des Logistik-Bereiches. Nach der Umstrukturierung des Logistik- und Instandsetzungszentrums (LIZ) Göttingen wird der Standort künftig administrativ vom Logistikzentrum Hamburg und dem Instandsetzungszentrum Malsch bei Karlsruhe betreut. Göttingen bleibt als Außenlager bestehen. Die Beschäftigtenzahl wird von 630 mittel- und langfristig auf ca. 100 reduziert. Diesen Arbeitsplatzabbau wird die Telekom im Rahmen der gemeinsamen Projekte mit dem Land Niedersachsen auffangen und durch die Schaffung des Callcenters sogar überkompensieren.

Mit der „Elektronischen Akte” unterstützt moderne Telekommunikation die Verwaltungsreform des Landes. Die Digitalisierung von Akten ermöglicht künftig die Anmeldung von Autos oder den Einblick in Bauplanungsvorhaben vom heimischen PC aus. Im Bereich Tele-Learning werden unter dem Dach der bundesweiten Initiative „Schulen ans Netz” landesweite und regionale Bildungskonzepte erarbeitet.

Telefon-Verträge genau lesen - Experte der Stiftung Warentest zur neuen „Telefonfreiheit”

Januar 1998
Ronald Dammschneider von der Stiftung Warentest empfahl laut Zeitungsberichten im Januar 1998 den privaten Verbrauchern, „sich nicht von der Euphorie um billige Telefontarife anstecken zu lassen.” „Es hieß, alles würde billiger, das Telefonieren würde schöner, bunter, einfacher. Stattdessen haben wir ein Tarif-Chaos und ein Hickhack um Gebühren.” Für den Kunden würde es zunächst unübersichtlicher. Der Experte empfiehlt: auszuprobieren, einzelne Ferngespräche im Call-by-call-Verfahren zu führen, d.h. statt einer dauerhaften Voreinstellung (Preselection) nur bei einzelnen Ferngesprächen den Netzverbindungsdienstleister zu wechseln, wenn die Wettbewerber billiger sind.

Call-by-Call ist für viele Telefonkunden etwas Neues. Beratung für ratlose Bürger ist vonnöten. Dieter Hallervorden und Frank Lüdecke haben eine Beratungssituation in einen wunderbaren Sketch „Call-by-Call” verpackt. Schauen Sie selbst.

Deutsche Telekom erzielt deutliches Umsatzplus

28.04.1998
Die Deutsche Telekom hat das Geschäftsjahr 1997 mit deutlichen Steigerungen bei Umsatz und Ergebnis abgeschlossen. Der Konzernumsatz stieg auf 67,6 Milliarden DM. Die Erlöse lagen damit um 6,5 Prozent über dem Vorjahreswert von 63,1 Milliarden DM. Das Ergebnis vor Steuern erhöhte sich um 83 Prozent von 4,1 Milliarden DM auf 7,2 Milliarden DM. Der Jahresüberschuss des Konzerns lag mit 3,3 Milliarden DM fast 90 Prozent über dem Vorjahresergebnis. Diese Zahlen gaben Vorstandsvorsitzender Dr. Ron Sommer und Finanzvorstand Dr. Joachim Kröske bei der Bilanzpressekonferenz am 28. April 1998 bekannt. Wie geplant will Sommer der Hauptversammlung eine Dividende von 1,20 DM pro Aktie vorschlagen.

Deutliche Umsatzsteigerungen wurden insbesondere in der Telefonnetzkommunikation und im Mobilfunk erzielt. In der Festnetzkommunikation legten die Erlöse um 6 Prozent von 47,4 Milliarden DM auf 50,2 Milliarden DM zu.

Die Zahl der Anschlüsse im Festnetz ist um 2 Prozent gestiegen, vorwiegend durch neue Kunden in Ostdeutschland. Auch die Zahl der ISDN-Kanäle wuchs kräftig um 40 Prozent auf mehr als 7,3 Millionen. Die Festnetzkommunikation brachte mit 50,5 Milliarden DM (+6,6 Prozent) den größten Umsatzbeitrag.

In der Mobilnetzkommunikation wurde ein Umsatz von 5 Milliarden DM erzielt (+ 19 Prozent). Die Zahl der Mobilfunkkunden stieg um 35 Prozent von 2,7 auf 3,7 Millionen. Im Bereich Kabel-TV legte die Kundenzahl um 3 Prozent von 16,7 auf 17,2 Millionen zu.

Der Personalabbau des Telekom Konzerns wurde planmäßig fortgesetzt. Zum Jahresende 1997 betrug die Zahl der Mitarbeiter 191.000 (- 10.000). Die Telekom ist damit ihrem Ziel, von Anfang 1995 bis zum Jahr 2000 insgesamt 60.000 Stellen auf dann 170.000 Stellen abzubauen, nähergekommen. Die Personalproduktivität konnte damit um 12,5 Prozent auf einen Umsatz von 331.000 DM pro Mitarbeiter verbessert werden gegenüber 304.000 DM im Jahr 1996.

Die Finanzverbindlichkeiten konnten um 12 Milliarden DM auf 86 Milliarden DM weiter abgebaut werden. Die beiden großen Investitionsprojekte der Telekom in den vergangenen Jahren - der Aufbau Ost mit 50 Milliarden DM und die Digitalisierung des Netzes in Westdeutschland mit 12 Milliarden DM, hat die Telekom 1997 abgeschlossen.

Der Cashflow aus Geschäftstätigkeit erhöhte sich vor allem durch den gestiegenen Konzernüberschuss um 2 Milliarden auf 24 Milliarden DM. Nach Investitionen stieg er um 8 auf 9 Milliarden DM.

Der Ergebnisverlauf entsprach allerdings nicht in allen Bereichen den Erwartungen des Vorstandes. In der Telefon- und der Mobilkommunikation wurde ein Ergebnis von zusammen 11,5 Milliarden DM erreicht, wovon 10,5 Milliarden DM auf den Festnetzbereich entfielen.

Belastungen waren vor allem beim Materialaufwand und im Endgeräteverkauf zu verzeichnen, der mit einem Verlust von 500 Millionen DM abschloss. Der Personalaufwand sank nicht entsprechend der Personalreduzierung. Die Verluste aus den Bereichen öffentliche Telefonzellen und Auskunft lagen bei zusammen 900 Millionen DM. Im Bereich Breitbandkabel/Rundfunk fiel erwartungsgemäß ein negatives Ergebnis von 1,1 Milliarden DM an.

Die Telekom hat konsequent Gegenmaßnahmen umgesetzt oder eingeleitet. Die Preisanhebungen im Kabelgeschäft und für die Auskunft vom Herbst 1997 sollen die Situation in diesen Segmenten schon im laufenden Jahr verbessern. Bei den öffentlichen Telefonzellen wird das Standortkonzept optimiert.

Die Fachwelt zeigte sich von dem Telekom-Ergebnis schwer enttäuscht. Das Ergebnis reiche gerade aus, um den Aktionären die versprochene Dividende von 1,20 DM pro Aktie zu zahlen. Der Kurs der Telekom-Aktie fiel nach der Bekanntgabe des vorläufigen Ergebnisses 1997 um 6 Prozent, konnte sich aber zum Ende des Präsenzhandels mit 31,20 DM wieder auf Vortagesniveau stabilisieren.

Hier finden Sie den Geschäftsbericht 1997 der Deutschen Telekom AG.

T-MediaNet: Über 17 Millionen Kunden

Januar 1998
T-MediaNet, der Kabelanschluss der Deutschen Telekom, hat eine neue Rekordmarke erreicht. Am 31. Dezember 1997 nutzten 17,3 Millionen Haushalte das Angebot von T-MediaNet (+ 600.000 Neu-Kunden seit Ende 1996).

Das Programmangebot im T-MediaNet hat die Deutsche Telekom im Laufe 1997 von 31 auf 33 analoge TV-Programme ausgeweitet. In 9 Bundesländern werden darüber hinaus seit Ende 1997 die ersten digitalen Programmangebote (DF 1, Premiere, ARD und ZDF) eingespeist.

„Ortstarife gehören zu den billigsten in der Welt”

Februar 1998
Anfang Februar 1998 wies die Deutsche Telekom die Vorwürfe des Präsidenten des Bundeskartellamtes, Dieter Wolf, zurück, wonach die Tarife für Ortsgespräche eindeutig zu teuer seien. Dazu Telekom-Vorstandsmitglied Detlev Buchal: „Die Ortstarife der Telekom gehören zu den billigsten in der Welt und halten jedem internationalen Vergleich stand.” So kostet ein 3-Minuten-Gespräch in der Spitzenzeit in Großbritannien zwischen 28 und 36 Pfennig, bei der Deutschen Telekom nur 24 Pfennig. Beim amerikanischen Anbieter Nynex kostet ein Gespräch zu Spitzenzeiten bis zu 49 Pfennig.

Telekom kauft die bisherige CDU-Zentrale „Adenauer-Haus”

Februar 1998
Die Bundes-CDU verkauft ihr Konrad-Adenauer-Haus in Bonn für 24 Millionen DM an die Deutsche Telekom. Damit will die CDU ihre neue Parteizentrale in Berlin mitfinanzieren. Die Telekom ist auch am Gebäude der britischen Botschaft interessiert. Entsprechende Verkaufsverhandlungen bestätigte Mitte Februar 1998 eine Sprecherin der Botschaft.

T-VoteCall - Angebot der Telekom für Meinungsumfragen

Februar 1998
Fernseh- und Rundfunksender, aber auch Zeitungen und Magazine können ihre Zuschauer, Zuhörer und Leser künftig noch einfacher und schneller erreichen. Mit T-VoteCall der Deutschen Telekom können umfassende Meinungsumfragen jetzt effizient und flexibel über das öffentliche Telefonnetz durchgeführt werden.

In T-VoteCall wurden im Februar 1998 die Vorgängerdienste Televotum und Teledialog zusammengefasst. Die Zuschauer, Zuhörer oder Leser suchen sich eine Antwort aus und geben ihr Votum einfach über das Telefon durch die Wahl einer bestimmten Rufnummer ab. Die Rufnummern beginnen bundesweit einheitlich mit den Ziffern 0137. Die „Stimmabgabe” per Telefon kostet den Anrufer grundsätzlich 24 Pfennig. Bereits wenige Minuten nach der Befragung kann Telekom das Ergebnis dem Initiator mitteilen.

Joint Venture Federa gewinnt Mobilfunklizenz in den Niederlanden

März 1998
Das Joint Venture Federa unter Beteiligung der Deutschen Telekom und France Telecom sowie der niederländischen Großbanken ABN Amro und Rabobank hat eine landesweite Mobilfunklizenz in den Niederlanden gewonnen. Die Partner des Joint Ventures rechnen mit einem starken Wachstum des niederländischen Telekommunikationsmarktes mit mehr als 6 Millionen Kunden im Jahr 2008.

Tarif-Offensive der Telekom

01.03.1998
Seit 1. März 1998 wird die Telekom ihre Telefon-Kunden um knapp 2 Milliarden DM entlasten. Dies erklärte Vorstandsvorsitzende Ron Sommer Ende Februar 1998.

Beim Tarif „10plus” erhält der Kunde ab der 10. Gesprächsminute einen Nachlass von 10 Prozent beim analogen und sogar 30 Prozent beim ISDN-Anschluss. Der Tarif gilt nicht für City-Verbindugen (Ortsgespräche), Verbindungen zu anderen Mobilfunknetzen sowie Verbindungen zu Mehrwert- und Auskunftsdiensten.

Deutlich günstiger wurden ab März 1998 auch Telefonate aus dem T-Net zu D1 und C-Netz-Anschlüssen. Ein 20-minütiges Gespräch am Vormittag kostet nun nur noch 18,23 DM statt bisher 26,75 DM (- 32 Prozent). Beim ISDN-Anschluss erhöht sich die Ersparnis auf 39 Prozent (16,31 DM statt 26,75 DM).

Nennenswert sind auch die Preissenkungen bei bestimmten Auslandstelefonaten: Insbesondere Telefonate nach Kanada und in die USA wurden um 42 Prozent (Normaltarif) bzw. 45 Prozent (Spartarif) günstiger. Ein 20-minütiges Vormittags-Telefonat von Berlin nach New York kostet seit 1. März 1998 statt 26,39 DM nur noch 13,67 DM (Analog-Anschluss) bzw. 12,23 DM (ISDN-Anschluss).

Deutsche Telekom und internationale Partner nehmen neues Netzmanagement INMS in Betrieb

17.03.1998
Die Deutsche Telekom hat am 17. März 1998 gemeinsam mit 12 weiteren mittel- und osteuropäischen Netzbetreibern das neue „International Network Management System” (INMS) in Betrieb genommen. Das INMS stellt als Managementsystem für Übertragungswege in seiner Leistungsfähigkeit für Europa eine einzigartige Lösung dar.

„Mit dem INMS wird ein weiterer bedeutender Beitrag zum Ausbau der Infrastruktur zwischen Ost-, Zentral- und Westeuropa geleistet”, sagte Gerd Tenzer, Vorstandsmitglied der Telekom bei der Einweihungsveranstaltung.

Breitbandige Internet-Anwendungen

Mai 1998
Die Deutsche Telekom wird noch 1998 mit breitbandigen ADSL-Angeboten starten. Nach den Ergebnissen des 1. Halbjahres 1998 in Nordrhein-Westfalen sollen erste Anschlüsse in Berlin, Frankfurt, Hamburg, München und Stuttgart angeboten werden. „Die Entwicklung in der Telekommunikation geht eindeutig hin zu Breitbandkommunikation”, sagte Tenzer. Er ließ keine Zweifel daran, dass breitbandige Technologien dem Internet in Deutschland zum Durchbruch verhelfen werden.

Zusammen mit dem Axel-Springer-Verlag, der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck und Infoseek plant die Telekom eine strategische Allianz für das Internet-Navigationsgeschäft. „Gemeinsam wollen wir eine Gesellschaft gründen, die einen Such-, Navigations- und Inhalteservice für das Internet betreibt.”

Der von den Kunden über die schmalbandige Telefonleitung erzeugte Internet-Verkehr hat schon jetzt gewaltige Dimensionen erreicht. „Zurzeit wählen sich unsere Kunden über 60-millionenmal pro Monat in T-Online und das Internet ein”, so Tenzer. Gegenüber 1996 verzeichnete die Telekom hierbei einen Zuwachs von 60 Prozent.

Im vergangenen Jahr wurde weltweit durch Internet-Kommunikation erstmals mehr Verkehr erzeugt als durch Sprachkommunikation. Um diese enorm steigenden Verkehrsmengen zu bewältigen, spielen Seekabelsysteme eine Schlüsselrolle. Gemeinsam mit den Partnern France Telecom und Sprint sowie mit AT&T und BT wird die Deutsche Telekom ein weiteres Hochgeschwindigkeitskabel zwischen Europa und den USA bauen. TAT-14 ist mit einer Kapazität von einigen Millionen parallelen Internet-Verbindungen eine Telekommunikations-Pipeline der Superlative.

ATM-Projekte

Juni 1998
T-Net-ATM, das modernste Telekommunikationsnetz der Welt, steht den Geschäftskunden in Deutschland inzwischen flächendeckend zur Verfügung. Seit dem Vertriebsstart im Frühjahr 1997 setzte ein regelrechter Nachfrage-Boom nach ATM-Anwendungen ein. Zu den Nutzern gehören Unternehmen wie die Siemens AG, die Hamburger Sparkasse und der Axel-Springer-Verlag. Via ATM gelangen aktuelle Druckvorlagen noch in allerletzter Minute von der Redaktion in die Druckerei. So dauert der Transfer einer vollständigen Ausgabe der Fernsehzeitschrift HÖRZU mit über 100 Druckseiten im Vierfarbdruck - knapp 5 Gigabyte Datenvolumen - nur noch knapp 15 Minuten.

Deutsche Telekom am Netzaufbau in Großbritannien beteiligt

02.04.1998
Am 2. April 1998 haben die Deutsche Telekom, France Telecom und das britische Telekommunikationsunternehmen Energis in London die Gründung des Gemeinschaftsunternehmens MetroHoldings Limited bekanntgegeben. MetroHoldings errichtet neue Metropolitan Area Networks (MAN) in den größten britischen Städten, beginnend mit London. Damit wird das bestehende nationale Netz von Energis mit direktem Zugang für Geschäftskunden ausgebaut. Nach London könnten als nächste Städte Manchester und Birmingham folgen.

Die Deutsche Telekom ist mit 25 Prozent am neuen Unternehmen beteiligt. Im neuen Netz wollen die 3 Partner ein umfassendes Sortiment innovativer Mehrwertdienste entsprechend den Anforderungen der Geschäftskunden in Großbritannien anbieten wie nationale und internationale Sprach- und Datendienste und City-Netze.

Einigung in der Tarifrunde 1998

03.04.1998
Die Beschäftigten der Deutschen Telekom erhalten nach der Einigung in den Tarifverhandlungen am 3. April 1998 rückwirkend zum 1. Januar 1998 1,5 Prozent Einkommensverbesserung.

Als weitere Maßnahme wurde ein Tarifvertrag zur Altersteilzeit zwischen der Telekom und den Gewerkschaften abgeschlossen. Die Vereinbarung ersetzt die derzeitige Vorruhestandsregelung und sieht vor, dass die Arbeitnehmer ab dem 55. Lebensjahr mit der Hälfte ihrer bisherigen Arbeitszeit beschäftigt werden können und dafür 90 Prozent ihres bisherigen Nettoverdienstes erhalten. Sie gehen dann mit Vollendung des 60. Lebensjahres in den Ruhestand. 50 Prozent der sich dadurch ergebenden Rentenabschläge gleicht die Telekom über die betriebliche Altersversorgung aus.

Auch die Förderung von Teilzeitarbeit wurde tarifvertraglich festgelegt. Im Rahmen der neuen Regelung werden Weihnachts- und Urlaubsgeld künftig auf Monatsbasis umgelegt, um die monatlichen Einkommensverluste auszugleichen.

Vereinbart wurde außerdem, dass die Telekom 1998 rd. 2000 jungen Leuten einen Ausbildungsplatz anbietet.

Telekom startete Produktoffensive

März 1998
Bei der CeBIT 98 im März startete die Telekom eine Produktoffensive: Neue Produkt- und Dienstleistungsangebote sollen die Marktführerschaft in Deutschland sichern.

Um Multimedia-Anwendungen im Online-Bereich zu einem Massenmarkt werden zu lassen, setzt die Telekom auf ADSL. Mit dieser neuen Technologie lassen sich mit hoher Übertragungsgeschwindigkeit (8 Megabit/s) Multimedia-Anwendungen - etwa Videoübertragungen oder schnelle Internet-Nutzung - preiswert realisieren. Ein Pilotversuch wird demnächst in Nordrhein-Westfalen gestartet.

2.000.000 T-Online-Kunden

März 1998
Ihren 2.000.000. T-Online-Kunden registrierte die Telekom im März 1998. Innerhalb von 2 Jahren hat sich damit die Zahl der T-Online-Nutzer verdoppelt. Ab 1. April 1998 senkt die Telekom den Preis für T-Online-Verbindungen. Tagsüber kostet 1 Minute statt bisher 8 Pfennig nur noch 5 Pfennig.

T-Net-Box und Freecall wachsen

Mai 1998
Ein weiteres innovatives Erfolgsprodukt ist der Anrufbeantworter im Netz. Derzeit nutzen 250.000 Kunden die T-Net-Box.

Auch die Telefon-Mehrwertdienste wachsen kräftig. So wurden 1997 beim 0130-Service „Freecall” über 50.000 geschaltete Leitungen verbucht (+ 25 Prozent). Die 0130er-Nummern werden künftig von der international üblichen Rufnummer 0800 abgelöst. 5.000 dieser Nummern waren im März bereits geschaltet.

T-Mart - das elektronische Kaufhaus

Mai 1998
Mit T-Mart erschließt die Telekom ihren Kunden eine umfassende Produktpalette für multimediale Systemlösungen, mit der sie alle kommerziellen Möglichkeiten des Internet voll ausnutzen können.

Internet-Telefonie: Testphase wird ausgeweitet

Mai 1998
Offensiv geht die Deutsche Telekom auch die Internet-Telefonie an. Nach der Beteiligung an VocalTec, dem führenden Anbieter von Internet-Telefonie, und ersten Betriebsversuchen startet die Deutsche Telekom unter dem Namen T-Net-Call außer in Großbritannien Internet-Telefonie-Projekte in weiteren Ländern unter Marktbedingungen.

Telekom startet Internet-Telefonie-Projekt in den USA

April 1998
Unter dem Namen „T-Net-Call” hat die Deutsche Telekom Anfang April 1998 ein Internet-Telefonie-Pilotprojekt in den USA gestartet. Kunden der Auslandstochtergesellschaft Deutsche Telekom, Inc., USA, haben nun die Möglichkeit, mit einem handelsüblichen Telefon internationale Gespräche über das Internet zu führen. Erreichbar sind Telefonanschlüsse in 20 Ländern, darunter Europa, Fernost, Latein- und Südamerika.

Bei dem USA-Pilotprojekt zahlen die Kunden weder ein Überlassungs- noch ein Bereitstellungsentgelt. Es gibt keine unterschiedlichen Tarifzeiten, statt dessen wird für jede Land-zu-Land-Verbindung ein einheitlicher Minutenpreis erhoben. Dieser reicht von 19 Cents für ein Gespräch nach Großbritannien bis zu 99 Cents für eine Verbindung nach China. Zeittakt pro Einheit: 6 Sekunden.

Neues Angebot bei Spezialtarif „CityPlus”

29.04.1998
Seit 29. April 1998 kann das Maximal-Budget beim Spezialtarif „CityPlus” von 400 auf wahlweise 600 bzw. 800 Tarifeinheiten ausgedehnt werden. Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post hat den entsprechenden Telekom-Antrag genehmigt.

Mit „CityPlus” werden City-Verbindungen zu 5 ausgewählten Rufnummern besonders günstig berechnet. Die Kunden kaufen dazu pro Abrechnungszeitraum 400, 600 oder 800 Tarifeinheiten im Voraus zum Preis von 24,20 DM, 36,30 DM bzw. 48,41 DM. Eine Tarifeinheit kostet damit statt 12 nur rd. 6 Pfennig. So können z.B. Online-Nutzer noch preiswerter als bisher im Netz surfen.

Die Änderung der 5 ausgewählten Rufnummern ist einmal pro Abrechnungszeitraum möglich und kostet 5,04 DM. Der einmalige Bereitstellungspreis beträgt 9.08 DM. Aufträge zu „CityPlus” nimmt die Hotline freecall 0800 01000 entgegen.

Sicherheitslösung für finanzielle Transaktionen im Internet

April 1998
Die Deutsche Telekom wird nach einer Pressemitteilung vom 16. April 1998 ihr Electronic-Commerce-Angebot durch eine Zusammenarbeit mit GTE Internetworking erheblich erweitern. Damit gewinnt die Telekom einen wichtigen Baustein, um finanzielle Transaktionen im Internet für T-Online-Nutzer sicher zu machen.

Herbert May verlässt Telekom-Vorstand

23.04.1998
Dr. Herbert May (49), Vorstand Globales Systemgeschäft, hat den Aufsichtsrat der Telekom gebeten, ihn aus persönlichen Gründen von seinem Amt zu entbinden. Der Aufsichtsrat entsprach dieser Bitte am 23. April 1998.

Dr. May begann seine Tätigkeit bei der Deutschen Telekom als Sprecher der Geschäftsführung der Tochtergesellschaft DeTeSystem. 1995 berief ihn der Aufsichtsrat in den Vorstand der Muttergesellschaft, wo er den Bereich Geschäftskunden leitete.

PCS verbessert Kommunikation

Mai 1998
Mit Personal Communication Services (PCS) will die Telekom ihren Kunden die Vorteile einer Vernetzung von Festnetz- und Mobiltelefonie bieten: Erreichbarkeit unter einer Rufnummer, intelligentes Rufnummernmanagement, eine einzige Rechnung und nur ein einziges Endgerät für die Kommunikation im Haus, im Büro und unterwegs.

T-DSL - die neue Temporevolution

April 1998
Die Deutsche Telekom kündigte im April 1998 die Einführung einer neuen Technologie unter dem Namen T-DSL (Telekom - Digital Service Line) an. Mit ihr kann der Kunde über das normale T-Net breitbandige Anwendungen zu erschwinglichen Preisen nutzen. „Der Privatkunde kann sich über die Kupferleitung Filme in hochauflösender Qualität oder Musik in CD-Qualität in seinen PC laden”, so Telekom-Chef Dr. Ron Sommer. Die sogenannte X-DSL-Technik eröffnet für Online-Mulitmedia den Massenmarkt. T-DSL sei die ideale Ergänzung zu ISDN, wenn es um die Übertragung großer Datenmengen gehe, erklärte Sommer.

T-DSL ist neben dem volldigitalisierten T-Net und dem darauf aufbauenden ISDN-Netz eine Innovation von weitreichender Bedeutung für einen weiteren Ausbau der internationalen technologischen Führungsposition der Telekom.

Telekom verliert wichtige Kunden

Mai 1998
Nach Zeitungsberichten vom Mai 1998 verliert die Deutsche Telekom wichtige Kunden. So wird gemeldet, die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post werde vom 1. Juli 1998 an sämtliche Ferngespräche über den Telekom-Konkurrenten Talkline abwickeln (Jahresvolumen 5,6 Millionen DM).

Damit verliert die Telekom nach katholischer und evangelischer Kirche, der Landesregierung Rheinland-Pfalz als erstem Bundesland und zahlreichen Konzernen wie Lufthansa oder Schering einen weiteren wichtigen Kunden.

Auch Otelo, Tochter von RWE und Veba, berichtet von Zuwächsen: Ende 1997 waren es nach eigenen Angaben 800 Großkunden, Ende Mai 1998 waren es bereits 1.000, u.a. Honda, RTL und Ruhrkohle AG.

Köln will 200.000 Mark für Telefonzellen-Standorte

Mai 1998
Die Deutsche Telekom soll der Stadt Köln jährlich 200.000 DM „Standgebühr” für ihre Telefonzellen zahlen. Als erste Kommune Deutschlands verlangt Köln eine Nutzungsabgabe dafür, dass die Telefongesellschaft ihre Telefonhäuschen auf öffentlichem Grund aufgestellt hat. Andere Städte wollen dem Beispiel folgen. Die Gebühr richtet sich nach Ertrag und Standort (zwischen 1 und 100 DM/Monat).

2,7 Millionen wollen wechseln

Mai 1998
2,7 Millionen Bundesbürger wollen demnächst zu einem Konkurrenten der Deutschen Telekom wechseln. Bei einer repräsentativen Befragung, deren Ergebnis im Mai 1998 veröffentlicht wurde, sagten 35 Prozent, dass sie „vielleicht” zu einer anderen Telefongesellschaft wechseln werden. Dies sind überwiegend Singles zwischen 20 und 39 Jahren mit guter Ausbildung und hohem Einkommen.

Die Festnetzanbieter sind nach dieser Umfrage noch wenig bekannt: Otelo erreichte einen Bekanntheitsgrad von 19 Prozent, Viag Intercom von 14 Prozent und Arcor von 12 Prozent.

Breitbandkabel-Geschäft wird ausgegliedert

26.05.1998
Der Vorstand der Telekom hat am 26. Mai 1998 beschlossen, das Geschäftsfeld Breitbandkabel aus der Mutter-Firma auszugliedern. Zum 1. Januar 1999 soll in einem ersten Schritt eine BK-Gesellschaft als 100-prozentige Telekom-Tochter gegründet werden.

Starke T-Aktie zur Hauptversammlung

04.06.1998
Auf ihrer 2. Hauptversammlung präsentierte die Deutsche Telekom den knapp 6.000 angereisten Aktionären am 4. Juni 1998 in Hannover einen Aktienkurs von nahezu 50 Mark und damit eine Wertsteigerung des Papiers um 45 Prozent seit dem Börsengang des Unternehmens im November 1996.

Dr. Ron Sommer: „Der Wettbewerb funktioniert. Wir teilen den Markt mit anderen. Das heißt: Wir verlieren, wie der Regulierer gefordert hat, prozentual, aber dennoch gewinnen wir absolut.”

Telekom fordert Klarheit vom Regulierer

09.06.1998
Die Deutsche Telekom hat am 9. Juni 1998 bei der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post einen neuen Antrag auf Genehmigung der Entgelte für den Zugang zur Teilnehmeranschlussleitung gestellt. Danach sollen die Wettbewerber für die Überlassung der entbündelten Leitung zum Kunden 47,26 Mark pro Monat zahlen. Die Übergangsregelung, nach der ein Preis von 20,65 Mark monatlich gilt, läuft am 17. August 1998 aus.

WIND gewinnt landesweite Mobilfunklizenz in Italien

Juni 1998
WIND, das italienische Gemeinschaftsunternehmen von Deutscher Telekom, France Telecom und Enel, hat im Juni 1998 die 3. Mobilfunklizenz in Italien gewonnen.

Italien ist der größte Mobilfunkmarkt Europas mit 21,1 Mobilfunkgeräten auf 100 Einwohnern.

Telekom startet ADSL-Pilotprojekt Nordrhein-Westfalen

15.06.1998
Die Deutsche Telekom hat am 15. Juni 1998 ein Pilotprojekt für breitbandige Multimedia-Anwendungen auf Basis der neuen ADSL-Technologie (Asymetrical Digital Subscriber Line) gestartet. In dem Pilotprojekt erproben 450 Privathaushalte und Unternehmen in Bonn, Köln, Dortmund und Düsseldorf richtungsweisende Lösungen für die schnelle Datenkommunikation der Zukunft. Noch 1998 sollen ADSL-basierte Dienstleistungen in 8 deutschen Städten - Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln, Bonn, Frankfurt am Main, Stuttgart und München - angeboten werden. Bis zum Jahr 2003 will Telekom ihr Angebot auf 75 Orte ausweiten.

In diesem Pilotprojekt gibt ein superschneller Internet-Zugang insbesondere Privathaushalten einen Vorgeschmack auf das Internet des nächsten Jahrtausends. Mit innovativen T-Net-ATM- und T-InterConnect-Produkten auf ADSL-Basis soll neuen Geschäftskunden-Segmenten der Einstieg in die Hochgeschwindigkeits-Datenkommunikation ermöglicht werden.

Dank der neuen ADSL-Technik wird das vorhandene Kupferkabel schon bald zur Hochgeschwindigkeits-Infobahn. Möglich macht dies ein ADSL-Hochgeschwindigkeitsmodem, das mit Übertragungsraten bis zu 8 Megabit/s arbeitet. Eine vorgeschaltete Weiche, ein sogenannter Splitter, trennt den normalen Telefondienst von den hochbitratigen Datenanwendungen, sodass die Telefondienste der Telekom über die Kupferdoppeladern parallel zur Datenübertragung uneingeschränkt genutzt werden können.

Mit dem ADSL-Netzabschluss und dem Splitter wird der Telefonanschluss zum „Vielzweck-Werkzeug” für den privaten und professionellen Gebrauch. Die neue ADSL-Technik ersetzt dabei keine Telefon- oder ISDN-Anschlüsse, sondern ermöglicht die konsequente Weiterentwicklung zur Nutzung von Highspeed-Internet- und Daten-Anwendungen.

Beim Pilotprojekt betragen die Übertragungsgeschwindigkeiten für die privaten Pilot-Kunden bis zu 1,5 Megabit/s (downstream = zum Kunden hin) bzw.128 Kilobit/s (upstream). Zum Geschäftskunden rasen die Daten mit bis zu 8 Megabit/s, und in Gegenrichtung erreichen sie immerhin bis zu 768 Kilobit/s. Wenn die Teilnehmer des Versuchs ihren Rechner einschalten, können sie mit Höchstgeschwindigkeit im Internet surfen - etwa 50 Mal so schnell als mit einem analogen Modem.

Bereits im Pilotprojekt steht ein attraktives Angebotspaket zur Verfügung, u.a. Spiele, Filme und Musik. So präsentiert Sony Musik- und Videoclips, T-Online wartet mit breitbandigen Angeboten wie Focus-TV, ran online oder DSF online auf.

T-Online und Microsoft erweitern Zusammenarbeit im Internet

Juni 1998
Microsoft verstärkt seine Kooperation mit T-Online bei der Neuausrichtung seines Online-Dienstes The Microsoft Network (MSN). Der Online-Dienst der Deutschen Telekom bietet nach Aussage von Microsoft optimale Bedingungen bei Preis, Leistung, Performance und Stabilität. Daher empfiehlt Microsoft seinen MSN-Kunden T-Online als Internet-Service-Provider.

Digitales Satelliten Radio: Einstellung zum Jahresende

Juni 1998
Die Verbreitung des Digitalen Satelliten Radios (DSR) über Kabel und Satellit wird zum Jahresende 1998 eingestellt. Dies erfolgt im Einvernehmen mit den betroffenen Programmveranstaltern.

Im Kabel werden die DSR-Kanäle S2 und S3 umgerüstet und dann für analoges Fernsehen genutzt. Die vorübergehend analog genutzten Hyperbandkanäle S 24 und S 25 werden 1999 wieder digitalisiert.

Zusätzlich zu den bis zu 36 UKW-Hörfunkprogrammen im Kabel wird bei den derzeit eingespeisten digitalen TV-Programmpaketen von DF1 und ARD/ZDF auch bereits DVB-Radio (Digital Video Broadcasting) angeboten. Zurzeit sind dies 24 Musikkanäle von DF1 und 10 Radioprogramme von ARD/ZDF. Für den Empfang wird ein digitaler Decoder (Set-Top-Box) benötigt, der im Fachhandel erhältlich ist.

DVB ist der neue europäische Standard für das digitale Fernsehen. Mit ihm kann man auch digitale Hörfunkprogramme in vorzüglicher Qualität (CD-Qualität) empfangen. Während DSR für 16 Programme 2 TV-Kanäle belegt, könnten bei dem neuen Standard in einem analogen Fernsehkanal bis zu 180 digitale Radioprogramme übertragen werden.