Deutsche Post AG Briefzustellung in Berlin, 2006UPS AirlinesPostbank Centerfiliale Berlin-Charlottenburg, Goethestr. 2-3, 2006PIN Briefzustellung in Leipzig, 2005DHL Paketzustellung, Post in neuem DHL-Design, 1.4.2003Deutsche Telekom, Gebäudekennung, Digi Park Flughafen Köln/Bonn, 2006Vodafone Gebäude Am Seestern Düsseldorf, 2004

Post und Telekommunikation

Telekommunikation

März - Mai 2003

Telefonieren gegenüber 2002 leicht teurer

März 2003
Die Preise für Telekommunikationsdienstleistungen aus Sicht der privaten Haushalte lagen im März 2003 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Vergleich zum März 2002 um 0,7 Prozent höher. Der Preisindex für Telefondienstleistungen stieg um 1,5 Prozent.

Wettbewerb im Ortsnetz seit 25. April 2003

25.04.2003
Seit 25. April 2003 hat die Deutsche Telekom auch im Ortsnetz Konkurrenz bekommen. Damit können die Verbraucher auch bei Ortsgesprächen im Call-by-Call-Verfahren unter mehreren Telefonanbietern auswählen. Unter den 20 Betreibern boten anfangs aber nur wenige bundesweit ihre Dienste an. Einige Anbieter starteten mit nicht kostendeckenden Preisen von unter einem Cent pro Minute. Die Call-by-Call-Anbieter zahlen 0,9 bis 1,5 Cent pro Gespräch an die Telekom. Die Preise der Telekom im Ortsnetz (Normaltarif T-Net Standard): Für 6 Cent kann der Telekomkunde von Montag bis Freitag tagsüber (9 - 18 Uhr) 1,5 Minuten sprechen, von 8 - 9 Uhr und 18 - 21 Uhr 2,5 Minuten und nachts sowie an Wochenenden und Feiertagen 4 Minuten. Ab Juli 2003 soll auch ein Wechsel des Anbieters (Preselection) möglich sein.

Deutsche Telekom 2002: 24,6 Milliarden Euro Rekordverlust und Umsatzsteigerung von 11 Prozent

10.03.2003
Logo Deutsche TelekomAm 10. März 2003 musste der neue Telekom-Vorstandsvorsitzende Kai-Uwe Ricke bei der Bilanzpressekonferenz die schlechteste Bilanz der Firmengeschichte vorstellen. Doch bewerteten sowohl Ricke als auch Finanzexperten die Geschäftsergebnisse als „Befreiungsschlag”: Die Altlasten - vor allem teuere Firmenzukäufe und UMTS-Lizenzen - werden „endgültig aus der Bilanz gekehrt”.

Der Konzern konnte den Umsatz deutlich um 11 Prozent auf 53,7 Milliarden Euro steigern und die Schulden von 64 auf 61 Milliarden Euro abbauen. Der Konzernfehlbetrag lag bei 24,6 Milliarden Euro (Vorjahr - 3,5 Milliarden Euro). Im Wesentlichen ist dieser Fehlbetrag auf einmalige, nicht geld-wirksame Sonderabschreibungen zurückzuführen. Zum Umsatzwachstum trugen vor allem die Divisionen T-Mobile (5,2 Milliarden Euro), T-Com (0,4 Milliarden Euro) und T-Online (0,3 Milliarden Euro) bei. T-Systems verzeichnete einen Umsatzrückgang um 0,5 Milliarden Euro (- 6 Prozent).Das Konzern-EBITDA ohne Sondereinflüsse lag mit 16,3 Milliarden Euro 7,8 Prozent über Vorjahr. Beschäftigt waren im Durchschnitt 255.896 Mitarbeiter (+ 5,9 Prozent).

Ungebrochen ist im Festnetz (T-Com) der Trend zur Breitbandigkeit, der sich in einer starken Nachfrage nach T-DSL und T-ISDN ausdrückt. Im Jahresverlauf stieg die Zahl der vermarkteten T-DSL Verträge um 44 Prozent auf 3,1 Millionen. Deutschland konnte damit seine in den westlichen Industriestaaten erreichte Spitzenposition weiter ausbauen. Die Zahl der T-ISDN-Kanäle stieg in Deutschland von 20,4 auf 22,4 Millionen. Gesamtumsatz T-Com: 30,2 Milliarden Euro (+ 3 Prozent).

T-Mobile steigerte ihren Umsatz um 35 Prozent auf 19,7 Milliarden Euro, das EBITDA sogar um 61 Prozent auf 5 Milliarden Euro. T-Mobile USA (früher: VoiceStream) verbuchte das stärkste EBITDA-Wachstum (von minus 0,3 Milliarden Euro 2001 auf plus 0,5 Milliarden Euro) und ein Wachstum der Kundenzahl um 42 Prozent auf 9,9 Millionen. In Deutschland gewann T-Mobile 1,5 Millionen Kunden dazu (Ende 2002: 24,6 Millionen).

T-Online (einschließlich DeTeMedien) steigerte den Gesamtumsatz um 26 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro, die Kundenzahl um 14 Prozent (1,5 Millionen) auf 12,2 Millionen.

Hier finden Sie den Geschäftsbericht 2002 der Deutschen Telekom AG.

Multimedia-Nachrichten im Festnetz

März 2003
Logo Deutsche TelekomZur CeBIT 2003 präsentierte die Deutsche Telekom erstmals einen Prototyp eines schnurlosen MMS-Festnetztelefons (Multimedia-Messaging): eine Digitalkamera und einen Persönlichen Digitalen Assistenten (PDA). Damit können Nutzer digitale Fotos, animierte Grafiken und kurze Tonsequenzen über das Festnetz versenden und empfangen. Ebenso lassen sich multimediale Nachrichten zwischen Mobilfunk- und Festnetz austauschen. Die Nachfolge-Technologie des Short Message Services (SMS) überträgt zudem Texte mit einer Länge von bis zu 32.000 Zeichen. Noch 2003 will die Telekom MMS generell über das Festnetz ermöglichen.

T-Online Vision on TV ab Herbst 2003

März 2003
Im März 2003 stellte T-Online bei der CeBIT in Hannover ihr neues Produkt T-Online Vision on TV vor. Außer über die etablierten Endgeräte wie PC, Laptop oder PDA sollen ab Herbst 2003 die 36 Millionen Haushalte das T-Online Produktangebot auch mit dem TV-Gerät nutzen können. Erforderlich ist eine Set-Top-Box, die ein für das Fernsehen optimiertes T-Online Internetportal mit aktuellen Nachrichten und Informationen aus den Bereichen Unterhaltung, Sport, Film, Musik und Spielen öffnet. Der in das Gerät integrierte digitale Videorecorder ermöglicht die Aufnahme von Fernsehsendungen. Auch zeitversetztes Fernsehen, also die Unterbrechung einer Livesendung, die zu einem beliebigen Zeitpunkt weiter verfolgt werden kann, ist möglich.

Zumwinkel neuer Aufsichtsrats-Chef der Telekom

14.03.2003
Am 14. März 2003 wählte der Aufsichtsrat der Deutschen Telekom anstelle des zurückgetretenen Vorsitzenden Dr. Hans-Dietrich Winkhaus den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Post AG, Dr. Klaus Zumwinkel, zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden.

T-Com: Regionalorganisation wird gestrafft

März 2003
T-Com strafft die Regionalorganisation und richtet sie auf die bundesweit vorhandenen 8 Regionen aus, das sind die Bereiche der 8 Niederlassungen Geschäftskunden, um „die internen Kosten nachhaltig zu senken und so das Kerngeschäft langfristig profitabel zu gestalten”. Dies gab die Telekom Ende März 2003 bekannt. Die Flächenstruktur der T-Com wird neu gegliedert. Pro Region trägt jeweils eine Niederlassung die Verantwortung für die Geschäftskunden (GK), eine weitere für die Privatkunden (PK), eine für die technische Infrastruktur (TI), und eine vierte verantwortet den technischen Kundendienst (TK). Bisher unterhielt die Division T-Com deutschlandweit 68 Niederlassungen, die auf unterschiedliche Aufgabenbereiche spezialisiert waren.

Standorte der verbleibenden Niederlassungen: Region Nord: Hamburg (GK), Kiel (PK), Heide (TI), Lübeck (TK); Region Nordwest: Hannover (GK, TK), Bielefeld (PK), Oldenburg (TI); Region Ost: Berlin (GK, TK), Rostock (PK), Potsdam (TI); Region Mitte-Ost: Leipzig (GK), Erfurt (PK), Halle (PK spezial), Dresden (TI), Magdeburg (TK); Region Süd: München (GK), Nürnberg (PK), Bayreuth (TI), Landshut (TK); Region Südwest: Stuttgart (GK), Ulm (PK), Karlsruhe (TI), Reutlingen (TK), Schwäbisch Hall (TI überregional); Region Mitte: Frankfurt am Main (GK), Koblenz (PK), Eschborn (TI), Mainz (TK); Region West: Köln (GK), Mönchengladbach (PK), Bochum (TI), Düsseldorf (TK).

Deutsche Telekom reduziert ihren Anteil an der russischen MTS

April 2003
Logo Deutsche TelekomMitte April 2003 veräußerte die Deutsche Telekom einen 15-prozentigen Anteil an dem russischen Mobilfunkbetreiber MTS für 0,5 Milliarden Euro. Die Telekom reduziert damit ihre Beteiligung an MTS von 40 auf 25,1 Prozent. Die Einnahmen verwendet sie zur Rückführung der Verschuldung.

Telekom-Vorstandsbezüge verdoppelt

Mai 2003
2002 haben sich die Ausgaben des Konzerns Deutsche Telekom für den Vorstand verdoppelt. Dies geht aus dem Geschäftsbericht 2002 hervor. Die Gesamtausgaben für die aktiven und ausgeschiedenen Vorstände beliefen sich danach auf 40,9 Millionen Euro (Vorjahr 18,2 Millionen Euro). Maßgeblich für diese Entwicklung war der personelle Umbau des Vorstands nach dem Ausscheiden des früheren Vorstandsvorsitzenden Ron Sommer. Auf Abfindungen und Pensionen von Sommer und 3 weiteren ehemaligen Vorständen entfallen 26,4 Millionen Euro. In einem Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung bezifferte Sommer-Nachfolger Kai-Uwe Ricke sein Grundgehalt auf 1,25 Millionen Euro. Bei vollständiger Erreichung der unternehmerischen Ziele könne sich dieses Grundgehalt wegen einer leistungsbezogenen Komponente verdoppeln.

Neues Strukturkonzept für öffentliche Telefone

Mai 2003
Logo Deutsche TelekomIn Abstimmung mit der Reg TP und den Kommunalen Spitzenverbänden führt die Deutsche Telekom bis Ende 2005 einen bundesweiten Pilotversuch zum Einsatz von öffentlichen Basistelefonen durch. Damit soll eine wirtschaftlich vertretbare Lösung zur Erhaltung von 15.000 wenig genutzten Standorten getestet werden. Das neue Strukturkonzept sieht vor, dass unter Beachtung einer bedarfsgerechten Flächenversorgung an wenig frequentierten Standorten Basistelefone eingesetzt werden. So besteht dort die Möglichkeit Notrufe abzusetzen, mit Calling Cards zu telefonieren oder R-Gespräche zu führen.

Die Basistelefone ergänzen das bestehende Netz von 65.000 Telefonhäuschen und -hauben und 13.500 Telestationen mit „Multipaymentfunktion” (Zahlmöglichkeit: Bargeld, Telefonkarten, Calling Card, Kreditkarte). Außerdem stehen noch 15.000 öffentliche Telefone auf privatem Grund in Einkaufspassagen, Flugplätzen und Bahnhöfen.

Das neue Basistelefon verzichtet auf Bauteile, die für Vandalismus-Schäden anfällig sind, zum Beispiel zur Aufnahme von Münzen und Telefonkarten. Bei R-Gesprächen übernimmt der Angerufene die Gesprächskosten.

Deutsche Telekom kürzt Werbeetat um ½ Milliarde Euro

14.05.2003
Logo Deutsche TelekomWie „Die Welt” am 14. Mai 2003 berichtete, wird die Deutsche Telekom 2003 für Werbung ½ Milliarde Euro weniger ausgeben als im Vorjahr. Sparen will die Telekom auch an Personalkosten beim Management (115 Millionen Euro) und bei Geschäftsreisen. Zum Sparerfolg 2003 trägt auch der „Verzicht der leitenden Angestellten und des gehobenen mittleren Managements auf Gehaltserhöhungen” bei.

T-Aktionäre treten größte Klagewelle der Geschichte los

Mai 2003
10.000 bis 11.000 T-Aktionäre - schätzt die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz - haben bis Ende Mai 2003 (Ende der Verjährungsfrist) Schadenersatz-Klage gegen die Deutsche Telekom eingereicht („Prospekthaftung”). Dies ist die größte Klagewelle, die jemals auf ein deutsches Unternehmen zugerollt ist.

Die Aktionäre fühlen sich vom größten europäischen Telekommunikationskonzern und vom Bund als Großaktionär verschaukelt, weil sie nach Meinung der Kläger beim 3. Börsengang der Telekom im Juni 2000 milliardenschwere Risiken verschwiegen hätten. Der damalige Kaufpreis von 60,50 Euro sei weit überteuert gewesen. Bis Mai 2003 ist der Kurs der T-Aktie auf 12 Euro gefallen.

Der Börsenprospekt enthalte falsche Angaben über Immobilien, deren Bewertung viel zu hoch gewesen sei, so die Kläger. Den Stein ins Rollen gebracht hat der frühere Finanzvorstand der Telekom, Joachim Kröske, und ein Bericht des TV-Magazins „Report”. Das Magazin berief sich auf seinerzeitige Vorlagen Kröskes an den Aufsichtsrat, in denen Kröske vor Risiken für den T-Aktienkurs durch überteuert hinzugekaufte Unternehmen wie den britischen Mobilfunkanbieter One-2-One (heute T-Mobile UK) gewarnt haben soll.

Die Telekom bestreitet die Berechtigung der Vorwürfe. Experten halten die Aussichten der Kläger nach aktuellem Informationsstand für „äußerst gering”.