Deutsche Post AG Briefzustellung in Berlin, 2006UPS AirlinesPostbank Centerfiliale Berlin-Charlottenburg, Goethestr. 2-3, 2006PIN Briefzustellung in Leipzig, 2005DHL Paketzustellung, Post in neuem DHL-Design, 1.4.2003Deutsche Telekom, Gebäudekennung, Digi Park Flughafen Köln/Bonn, 2006Vodafone Gebäude Am Seestern Düsseldorf, 2004

Post und Telekommunikation

Kurier-, Express-, Postdienste

März - Mai 2003

Bundeswirtschaftsminister Clement gegen eigene Brief-Laufzeit-Messung der Regulierungsbehörde

März 2003
Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) schloss sich der Forderung des Bundesrechnungshofes an, der einen Verzicht einer eigenen Laufzeit-Messung für Briefsendungen durch die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (Reg TP) gefordert hatte. Zurzeit lassen Reg TP und Deutsche Post unabhängig voneinander die Brieflaufzeiten messen, die Deutsche Post von einem externen Institut nach einem TÜV-zertifizierten Verfahren. Der wesentliche Unterschied ist der Zeitpunkt der Einlieferung. Während bei der TÜV-geprüften Methode in den Tagesmessungen alle Sendungen erfasst werden, die bis zur letzten Tagesleerung eines Briefkastens eingeworfen waren, bezieht die Reg TP in ihre Messungen alle Sendungen ein, die bis 24 Uhr oder sonntags eingeworfen wurden, auch wenn der betreffende Briefkasten am Sonntag gar nicht geleert wird. Dadurch ist bei der Post-Methode der Prozentsatz der am Werktag nach der Einlieferung zugestellten Sendungen (E+1) höher (95 Prozent) als bei den Reg TP-Messungen (86 Prozent). Beide Ergebnisse liegen jedoch seit Jahren über den gesetzlichen Vorgaben, wonach im Jahresdurchschnitt 80 Prozent der Briefsendungen am Werktag nach der Einlieferung den Empfängern ausgeliefert werden müssen.

Clement fordert, die bisherigen Messverfahren durch ein einheitliches und kostengünstiges Verfahren zu ersetzen. Der Rechnungshof sieht bei der Reg TP ein Sparpotenzial von 3,3 Millionen Euro. Generell ist nach Ansicht des Wirtschaftsministers der Regulierungsaufwand im Postbereich in Deutschland im Vergleich mit den Regulierungsbehörden 10 anderer EU-Länder außergewöhnlich hoch. Von den 2.500 Mitarbeitern der Bonner Behörde sind 78 mit der Lizenzvergabe, Preisregulierung und Kontrolle des Universaldienstes beschäftigt. Großbritannien kommt mit weniger als der Hälfte aus.

EU-Kommission plant Einführung von Mehrwertsteuer für Postdienstleistungen

April 2003
Logo EU-KommissionDas Briefporto könnte ab 2005 teurer werden. Die EU-Kommission will nämlich die bisherige Steuerbefreiung der europäischen Post-Unternehmen von klassischen Postdienstleistungen im Bereich des sogenannten Universaldienstes - wie die Briefbeförderung - aufheben. Private Briefbeförderer sind bereits jetzt mehrwertsteuerpflichtig. Die Kommission will mit der Änderung Wettbewerbsverzerrungen beenden.

 

 

500 Ausbildungsplätze mehr

April 2003
Logo Deutsche Post World NetDie Deutsche Post bietet in diesem Jahr 2.500 jungen Menschen einen Ausbildungsplatz an. Das sind 500 Plätze mehr als 2002 angekündigt. „Trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen wird die Deutsche Post ihre gesellschaftliche Verpflichtung wahrnehmen”, so Personalvorstand Walter Scheurle. Ende April 2003 fehlten in Deutschland - so die Bundesregierung - noch 100.000 Ausbildungsplätze.

Postchef Zumwinkel eröffnet neues Logistik-Center in Malaysia

04.03.2003
Logo Deutsche Post World NetDr. Klaus Zumwinkel, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Post World Net, eröffnete am 4. März 2003 gemeinsam mit dem malaysischen Transportminister das größte Logistik-Center von DHL Danzas Air & Ozean in Puchong/Malaysia. Der Post-Konzern will mit dem neuen Center seine Aktivitäten im asiatischen Raum stärken.

Das 20.000 qm große Logistik-Center bietet Logistik-Lösungen für internationale Luft- und Seefracht sowie Warenkonsolidierung für Inland-Transporte.

eFiliale: steigende Kundennachfrage

Mai 2003
Logo Deutsche Post World NetDie virtuelle eFiliale der Post im Internet (seit November 2001) verzeichnete schon im ersten Jahr guten Kundenzuspruch. Monatlich kaufen 130.000 Besucher online Briefmarken, Plusbriefe, Packsets, Schreibwaren oder die Autobahnvignette Schweiz, stellen Nachsendeaufträge, schließen Stromlieferverträge ab und vieles mehr. Auch Service-Angebote wie Filial- und Postleitzahlensuche, Portokalkulator und Formular-Download finden regen Zuspruch.

Bis 2004 weniger Filialen und Zukäufe beim Briefversand

März 2003
Logo Deutsche Post World NetBis Ende 2004 will die Deutsche Post 800 Filialen schließen und damit ihr Netz von 12.800 auf die gesetzlich vorgeschriebene Zahl von 12.000 Filialen reduzieren, kündigte Zumwinkel Ende Februar 2003 in der Tageszeitung „Die Welt” an. Zugleich plant die Post, Arbeiten im Paketversand auszulagern. Im Gespräch sei eine Vergabe der Paketzustellung an Fremdfirmen.

Für die Ausweitung eines eigenen Briefversandnetzes in Europa beabsichtigt Zumwinkel weitere Zukäufe. Die Deutsche Post will sich auch an der Ausschreibung der Privatisierung der dänischen Staatspost beteiligen.

Kooperation mit Emirates Post

06.03.2003
Logo Deutsche Post World NetDeutsche Post World Net und die Post der Vereinigten Arabischen Emirate wollen enger zusammenarbeiten. Das vereinbarten Post-Chef Dr. Klaus Zumwinkel und Ahmad Humaid al Tayer, als Minister für Kommunikation auch verantwortlich für die Post in den Vereinigten Arabischen Emiraten am 6. März 2003 in Dubai. Eines der Ziele der Übereinkunft ist die gegenseitige Nutzung der Verteilzentren für internationale Postsendungen, vor allem des Post-Standortes am Flughafen von Dubai und des Internationalen Postzentrums am Frankfurter Flughafen. Für die Emirates Post ist bereits bisher die Deutsche Post-Tochter DHL ein wichtiger Partner im internationalen Expressversand.

125 Millionen Euro für DHL-Werbefeldzug

April 2003
Logo DHLSeit April 2003 läuft der weltweite Werbefeldzug für die Durchsetzung der neuen Dachmarke DHL für das Paket- und Logistikgeschäft der Deutsche Post World Net. DHL auf gelbem Grund ersetzt die Marken Euro Express und Danzas.

Die „neue” DHL liefert pro Jahr allein in Europa rund 2 Milliarden Sendungen aus. DHL beschäftigt 150.000 Mitarbeiter und verfügt über 60.000 Fahrzeuge und 250 Flugzeuge.

DHL erwirbt Airborne

März 2003
Logo DHLEnde März 2003 einigte sich DHL mit dem US-Expressunternehmen Airborne auf eine Übernahme, Kaufpreis: 980 Millionen Dollar. Damit entsteht ein Unternehmen, das als starke Nummer 3 im US-Markt in den Wettbewerb mit den in den USA dominierenden Unternehmen UPS und FedEx tritt. Der Flugbetrieb von Airborne soll allerdings als ABX Air ausgegliedert werden. Die bisherigen US-Anteilseigner werden die künftigen Aktionäre sein. Die gemeinsame Gesellschaft wird unter der Marke DHL firmieren. Die Zustimmung der Aktionäre und der US-Aufsichtsbehörden soll im Sommer 2003 vorliegen.

Nachtluftpostnetz: Weniger Starts und Landungen

April 2003
Logo Deutsche Post World NetDie Deutsche Post hat ihr Nachtluftpostnetz weiter verkleinert. Seit April 2003 sind die Flüge für den Transport von Briefsendungen innerhalb Deutschlands von 32 auf 23 pro Nacht reduziert. Anstelle der weggefallenen Flugverbindungen übernehmen Lastwagen und Sprinterfahrzeuge die Transporte - „ohne Qualitätsverlust oder Zeitverzug für die Postkunden”, wie die Post betonte.

Komplett aus dem Nachtluftpostnetz entfielen die Flughäfen Bremen und Münster/Osnabrück. Auch die Direktflüge von München über Stuttgart nach Hamburg und zurück sind seit April 2003 gestrichen. Sie werden durch 2 neue Direktverbindungen von Hannover nach München und zurück kompensiert. Die Starts und Landungen am Flughafen Frankfurt am Main verringerten sich von 22 auf 15 pro Nacht. Damit reagierte die Post auf die aktuelle umweltpolitische Diskussion in Hessen, wo die Landesregierung ein generelles Nachtflugverbot androht. Pro Nacht transportiert die Deutsche Post 250 Tonnen eilige Briefpost per Flugzeug.

Post baut Briefkästen ab

April 2003
Logo Deutsche Post World NetIm April 2003 kündigte die Deutsche Post eine „Optimierung” der Briefkasten-Standorte an. Stärker als bisher hängt die Standortauswahl von der Kundennachfrage und den Kosten ab. Dabei wird sich die Post strikt an die Qualitätsvorgaben der Post-Universaldienstleistungsverordnung (PUDLV) halten. Danach müssen „Briefkästen so ausreichend vorhanden sein, dass die Kunden in zusammenhängend bebauten Wohngebieten in der Regel nicht mehr als 1.000 Meter zurückzulegen haben, um zu einem Briefkasten zu gelangen”. Die Post betonte, auch nach der Optimierung werde der Kunde im Umkreis von 500 Metern einen Briefkasten finden. Post-Chef Zumwinkel hatte schon im Zusammenhang mit der von der Regulierungsbehörde geforderten Briefporto-Senkung (ab Anfang 2003) angekündigt, zur Kompensierung der Portoausfälle Filialen zu schließen und Briefkästen abzubauen. Der Abbau von Briefkästen führte im April und Mai 2003 deutschlandweit zu heftigen Protesten.

Deutsche Post stellt Telegramme mit normaler Post zu

01.03.2003
Logo Deutsche Post World NetSeit 1. März 2003 liefert die Deutsche Post Telegramme nicht mehr durch einen Express-Boten, sondern mit der normalen Briefzustellung an den Empfänger aus. Damit reagiert die Post - so eine Sprecherin - auf die veränderten Gewohnheiten der Kunden, die für die schnelle Übermittlung von Informationen inzwischen Fax und E-Mail bevorzugen. Telegramme seien im Wesentlichen bei besonderen Anlässen, wie Geburtstagen, Hochzeiten und Jubiläen gefragt. Eine Zustellung an Sonn- und Feiertagen ist gegen einen Zuschlag von 10,23 Euro möglich. Schon im Preis zeigt sich, dass Telegramme im Zeitalter der E-Mail etwas Besonderes sind: Ein „Minitelegramm” (bis zu 10 Wörtern) kostet ohne Schmuckblatt 14,83 Euro, mit Schmuckblatt 18,92 Euro. Ein „Maxitelegramm” bis zu 30 Wörtern kostet ohne Schmuckblatt 17,90 Euro, mit Schmuckblatt 21,99 Euro. Je weitere 10 Wörter kosten 5,11 Euro. Telegramme kann der Kunde nur online, per Telefon oder per Fax aufgeben, nicht am Schalter der Postfiliale.

DHL startet Dienstleistungen im Irak

Mai 2003
Logo DHLNach dem Irak-Krieg im März und April 2003, den US-Präsident George W. Bush am 14. April 2003 offiziell als beendet erklärt hatte, der Vertreibung des Regimes von Saddam Hussein und der Aufhebung der UN-Wirtschaftssanktionen gegen den Irak startete DHL als erstes Unternehmen der Branche ihre Dienstleistungen im Irak. DHL wird sowohl Luftexpress-Dienste als auch Fracht- und Logistikdienstleistungen im Land anbieten.

„Mit unseren Services werden wir auf nationaler und internationaler Ebene den Wiederaufbau des Landes unterstützen”, sagte DHL-Vorstand Uwe Dörken. Mit 3 Flügen pro Woche von Bahrain nach Bagdad bietet DHL Lufttransporte mit einer Kapazität von jeweils 20 Tonnen in den Irak. Zusätzlich richtet DHL Lastwagen-Transporte von Kuwait City nach Basra und von Jordanien in den Nord-Irak ein.

Vertrauen in die Post

Mai 2003
Wichtige Geschäftsbriefe, -dokumente und Rechnungen verschicken 3 Viertel von 1.000 befragten Top-Firmen lieber per Brief statt über elektronische Medien. Dies ergab eine Studie der TU Darmstadt und der Universität Frankfurt am Main.

Bereich Filialen neu organisiert

April 2003
Logo Deutsche Post World NetUm den Bereich Filialen „langfristig wettbewerbsfähig zu halten und damit den Mitarbeitern eine stabile Perspektive bieten zu können”, verständigte sich die Deutsche Post mit den Sozialpartnern auf einen neuen Filialvertrag. Danach wird der Bereich Filialen neu organisiert. Ab April 2003 heißen die Niederlassungen Filialen Vertriebsdirektionen. Ihre Zahl wird von 25 auf 10 reduziert. Aus den 246 Filialbezirksleitungen und den Stäben Vertrieb der bisherigen Niederlassungen werden 65 Vertriebsleitungen gebildet. Die beiden Regionalen Geschäftsbereiche (RGB) Filialen Südost und Südwest wurden zusammengelegt und in RGB Süd umbenannt. Die 3 verbleibenden RGB Nord, West und Süd wurden gleichzeitig an neue Standorte verlagert: der RGB Nord von Bremen nach Hannover, der RGB West von Düsseldorf nach Essen und der RGB Süd von Regensburg nach München.

Bis Ende 2005 wird die Deutsche Post jährlich 50 Center-Filialen und 50 weitere eigenbetriebene Filialen in Filialen der DPV- und DPR-Gesellschaften umwandeln. Der Bereich Filialen und alle bis Ende 2005 noch nicht in den Tochterbetrieb überführten Filialen werden ab 2006 in neue gesellschaftsrechtliche Strukturen übergeleitet.

„Consignia” hat schon wieder ausgedient

Logo Royal Mail

Mai 2003
Die britische Post hat ihren Kunstnamen „Consignia” nach internen Querelen und enormen Verlusten abgelegt und nennt sich nun wieder „Royal Mail”.

 

 

Zumwinkel wirft USA Protektionismus vor

Mai 2003
Logo Deutsche Post World NetDie Deutsche Post stieß mit ihrer Expansion in den USA auf den massiven Widerstand der dortigen Marktführer United Parcel Service (UPS) und FedEx. In einem von UPS initiierten Gerichtsverfahren prüfte im Mai 2003 ein Richter, ob der Fluglinie DHL Airways, die in den USA Express-Sendungen für die Deutsche Post transportiert, die Lizenz entzogen werden soll. Auch Post-Chef Klaus Zumwinkel soll vor Gericht aussagen. Das Verfahren wird sich bis Ende 2003 hinziehen. Bis Ende Oktober 2003 soll Richter Ronnie Yoder in Washington eine Empfehlung an das Transportministerium abgeben.

FedEx-Gebäude mit Logo Logo UPS

UPS und FedEx wollen verhindern, dass der Deutschen Post nach der Übernahme von DHL International noch ein Coup in Nordamerika gelingt: der Kauf von Airborne Express. Die Deutsche Post hofft, bis Ende September 2003 die Übernahme abschließen zu können. Die Zentralbereichsleiterin Politik und Umwelt bei der Deutschen Post, Monika Wulf-Mathies, sprach in einem Zeitungsinterview von unfairen Methoden. „Die Probleme in den USA sind seit dem angekündigten Kauf von Airborne eskaliert. Durch die Hintertür der Politik sollen jetzt Marktbarrieren aufgebaut werden.” UPS setzt dabei an der sogenannten Citizenship, der Staatszugehörigkeit des Unternehmens DHL Airways, an. Zwar verfügt die Deutsche Post bei DHL Airways nur über 25 Prozent der Stimmrechte, womit die rechtlichen Auflagen erfüllte sind. UPS versucht nun aber, die Frage der tatsächlichen Beherrschung eines Unternehmens durch Großaufträge als zusätzliches Prüfkriterium für den unternehmerischen Staatsbürgertest einzuführen. Dazu sollen die Umsätze mit ausländischen Unternehmen als Vergleichsgröße herangezogen werden: Erhält ein Kurier-Unternehmen mehrheitlich Aufträge von Nicht-Amerikanern, soll ihm die Eigenschaft als US-amerikanisches Unternehmen und damit die Lizenz aberkannt werden. In einem solchen Fall müsste die Deutsche Post Kapazitäten bei anderen Frachtfluggesellschaften einkaufen - bei UPS und FedEx.

„Dabei” - so Wulf-Mathies - „fliegt UPS selbst in Europa mit einer dänischen Fluggesellschaft, die fast ausschließlich Aufträge für den US-Konzern ausführt. Wie kommen wir in Europa dazu, derart liberal zu sein, wenn die Amerikaner das Gegenteil tun?” Einen politischen Erfolg konnte UPS bereits verbuchen: Im April 2003 verabschiedete der US-Kongress das Gesetz über einen Nachtragshaushalt zur Finanzierung des Irak-Krieges, in dem die Vergabe militärischer Transportaufträge an in ausländischem Besitz befindliche Luftfrachtdienste eingeschränkt wird. Der Senat hatte eine auf die Deutsche Post und deren Übernahmepläne für Airborne zugeschnittene Klausel in das Gesetz eingefügt. Sie schließt jede Luftfrachtfirma von militärischen Aufträgen aus, „die nicht effektiv durch Bürger der Vereinigten Staaten kontrolliert wird”. Eine Fluggesellschaft gilt nach dem Gesetz schon dann nicht mehr als nationale US-Gesellschaft, wenn sie mehr als 50 Prozent ihrer Umsätze mit ausländischen Kunden erwirtschaftet. Sowohl DHL wie Airborne beteiligen sich derzeit an Transporten für das Pentagon. Beiden droht ein Entzug dieser Aufträge.

Die Vorgänge in den USA riefen auch Post-Chef Klaus Zumwinkel auf den Plan. In ungewöhnlich deutlichen Worten warf er bei der Internationalen Kartell- und Wettbewerbskonferenz am 20. Mai 2003 in Bonn den USA eine diskriminierende „Abschottung” ihres Transport- und Logistikmarktes vor. Mit diesem „Protektionismus” könnten sich die Deutsche Post und auch die deutsche Wirtschaft nicht abfinden.

Im Mai 2003 veräußerte die Deutsche Post sämtliche Anteile an der US-Fluggesellschaft DHL Airways, um ihre strategischen Aussichten in den USA zu verbessern. Die 25-Prozent-Anteile gingen an den amerikanischen Vorstandschef von DHL Airways, John Dasburg. Mit dem Eigentümerwechsel kündigte die Fracht-Fluggesellschaft auch einen Namenswechsel an. Mit Wirkung zum 30. Juni 2003, dem Zeitpunkt des Eigentumsübergangs, lautet der Firmenname Astar Air Cargo, teilte DHL Airways Ende Mai in Miami mit. Die Namensänderung solle zeigen, dass DHL Airways nicht zu einer Unternehmensgruppe wie DHL Worldwide Express gehört.

Parcel-Intercity: Post geht auf Distanz zur Bahn

Mai 2003
Logo Deutsche Post World NetDeutsche Post und Deutsche Bahn setzen auf die Einführung der Lkw-Maut im Sommer 2003. Denn die Verteuerung der Lkw-Transporte auf der Straße - Experten rechnen mit 15 Prozent Kostensteigerung - könnte ihr Gemeinschaftsprojekt retten, den Parcel-Intercity.

Für die Post ist der Parcel-Intercity - derzeit besteht eine tägliche Verbindung Hamburg - München/Stuttgart - noch keine Erfolgsstory, so die Chef-Lobbyistin und Umweltbeauftragte des Post-Konzern, Monika Wulf-Mathies. „Wir wollen zwar Güterverkehr auf die Schiene verlagern, doch unsere Kunden machen dies aus Kostengründen nicht mit.” Dabei hat aus Sicht der Post die Deutsche Bahn den Schwarzen Peter. Weder in punkto Qualität und Schnelligkeit, Pünktlichkeit und Flexibilität noch Preis sei die Bahn ein wettbewerbsfähiger Verkehrsträger, sagte Wulf-Mathies bei der Vorstellung des ersten Umweltberichts der Post Ende Mai 2003 in Bonn. Eine Katastrophe sei auch die Schnittstelle zwischen Schiene und Straße. Die Güter stehen an den Umschlagbahnhöfen noch zu lange herum. Auf diese Mängel führt die Post die ungenügende Auslastung des Zuges zurück. Statt bei aktuell 80 Prozent müsste die Auslastung bei deutlich über 90 Prozent liegen, um „Gewinne einzufahren”, so Wulf-Mathies.

Deutsche Post 2002: Umsatz stieg, Gewinn über Erwartungen

25.03.2003
Logo Deutsche Post World NetDie Deutsche Post World Net hat in dem wirtschaftlich und konjunkturell schwierigen Jahr 2002 das zweitbeste Ergebnis der Unternehmensgeschichte erzielt. Der Umsatz stieg um 17,6 Prozent auf 39,3 Milliarden Euro, das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBITA) betrug 2,42 Milliarden Euro. Dies waren zwar 4,9 Prozent weniger als im Vorjahr, doch konnte die Prognose von 2,2 Milliarden Euro deutlich übertroffen werden. Die Anteile der Unternehmensbereiche: BRIEF 1,7 Milliarden Euro (- 15,4 Prozent), EXPRESS 242 Millionen Euro (+ 38 Prozent), LOGISTIK 224 Millionen Euro (+ 40,9 Prozent), FINANZ DIENSTLEISTUNGEN 621 Millionen Euro (+ 19 Prozent).

Bei der Bilanzpressekonferenz am 25. März 2993 kündige Post-Chef Dr. Klaus Zumwinkel eine Erhöhung der Dividende auf 40 Cent pro Aktie (+ 8,1 Prozent) an. Der Konzerngewinn sank wegen der EU-Beihilfe-Entscheidung in Höhe von 907 Millionen Euro, die die Post an die Bundesregierung zu zahlen hatte, um 58 Prozent auf 659 Millionen Euro.

Der Unternehmensbereich BRIEF trug mit 11,7 Milliarden Euro zum Gesamtumsatz bei. Im Bereich EXPRESS stieg der Umsatz um 94,5 Prozent auf 12,5 Milliarden Euro, hauptsächlich zurückzuführen auf die erstmalige Konsolidierung von DHL. In den Bereichen LOGISTIK (9,2 Milliarden Euro) und FINANZ DIENSTLEISTUNGEN (8,9 Milliarden Euro) konnte das Umsatzniveau des Vorjahres gehalten werden. Die zunehmende Internationalisierung des Konzerns zeigt sich beim Anteil des Auslandsumsatzes: 41 Prozent erwirtschaftete die Deutsche Post World Net 2002 im Ausland (Vorjahr 33 Prozent). Im Wettbewerber-Vergleich ist damit der Post-Konzern der am besten aufgestellte Logistikkonzern mit der international umfangreichsten Infrastruktur.

Die Strukturveränderungen zeigen sich auch beim Anteil der Unternehmensbereiche am Gewinn: Der kopflastige Anteil des Bereiches BRIEF konnte reduziert werden. Die Bereiche EXPRESS, LOGISTIK und FINANZ DIENSTLEISTUNGEN steigerten ihren Anteil auf 40 Prozent. Das Zahlenwerk für 2002 ergibt eine Umsatzrendite auf Basis des Ergebnisses der betrieblichen Tätigkeit vor Abschreibung Firmenwerte (EBITA) von 6,2 Prozent. Die Eigenkapitalrendite vor Steuern lag bei 35,5 Prozent. Die Zahl der Konzern-Mitarbeiter (Kopfzahl) stieg gegenüber 2001 weltweit um 16,4 Prozent auf 376.000.

Hier finden Sie den Geschäftsbericht 2002 der Deutsche Post AG.