Deutsche Post AG Briefzustellung in Berlin, 2006UPS AirlinesPostbank Centerfiliale Berlin-Charlottenburg, Goethestr. 2-3, 2006PIN Briefzustellung in Leipzig, 2005DHL Paketzustellung, Post in neuem DHL-Design, 1.4.2003Deutsche Telekom, Gebäudekennung, Digi Park Flughafen Köln/Bonn, 2006Vodafone Gebäude Am Seestern Düsseldorf, 2004

Post und Telekommunikation

Kurier-, Express-, Postdienste

Januar bis März 2009

Weltweit bricht der Luftfrachtverkehr ein

06.01.2009
Die globale Wirtschaftskrise bringt die Luftfahrtindustrie immer mehr in Schwierigkeiten. So ist der Passagiertransport im November 2008 um 4,6 Prozent zurückgegangen. Der Frachtverkehr brach mit minus 13,5 Prozent regelrecht ein, meldete die International Air Transport Association (IATA). „Der Rückgang von 13,5 Prozent im Cargo-Geschäft ist schockierend”, sagte der Generaldirektor der IATA, Giovanni Bisignani. Der Luftfrachtverkehr mache 35 Prozent des Wertes des weltweiten Frachtverkehrs aus. „Der Rückgang zeigt sehr klar, dass der Welthandel eingebrochen ist.”

Konkurrenten verlieren Marktanteile an Deutsche Post

07.01.2009
Die Konkurrenten der Deutschen Post im Brief- und Paketdienst haben 2008 Marktanteile an den Postkonzern verloren. Das geht aus einem Schreiben des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion hervor. Der Anteil alternativer Anbieter bei der Zustellung von Briefen und Paketen habe sich von 10,4 Prozent im Jahr 2007 auf „etwas unter 10 Prozent” verringert. Gemessen am Umsatz stagnierte der Marktanteil der Post-Konkurrenten demnach bei 13 Prozent. Das Ministerium bezog sich auf Zahlen der Bundesnetzagentur.

2008 haben insgesamt 69 Unternehmen ihren Marktaustritt erklärt. 38 Post-Konkurrenten haben 2008 Insolvenzgeld an ihre Mitarbeiter gezahlt, so das Ministerium weiter. Die Gesamthöhe der Zahlungen belief sich demnach auf 14,3 Millionen Euro. Dabei habe es sich ausschließlich um Unternehmen des Post-Konkurrenten PIN gehandelt.

Die FDP-Bundestagsabgeordnete Gudrun Kopp kritisierte, die Bundesregierung verhindere mit ihrer Politik fairen Wettbewerb auf dem Postmarkt. Der Mindestlohn und die Mehrwertsteuerbefreiung für den ehemaligen Staatskonzern Deutsche Post benachteilige die Konkurrenten.

UPS baut bei seinen Airlines Stellen ab

Februar 2009
Logo UPSInsgesamt 60 der insgesamt 1.363 Flugzeugmechaniker bei UPS-Airlines sollen entlassen werden. Dies bestätigte ein UPS-Sprecher der Presse gegenüber. Zur Begründung verwies er auf die wirtschaftliche Entwicklung in den USA. UPS will auch in Columbia 250 Teilzeitstellen streichen und das UPS-Hub in Dallas schließen.

 

Deutsche Post World Net und Telefónica schließen europäischen Telekommunikationsvertrag über 350 Millionen Euro / Telefónica übernimmt Mobilfunk-, Festnetz- und Datendienste für 125.000 Mitarbeiter an 2.400 Standorten in 28 europäischen Ländern

07.01.2009
Logo DPWNDer spanische Telekomkonzern Telefónica hat im Bieterwettbewerb um einen 350 Millionen Euro Großauftrag der Deutschen Post World Net den Zuschlag erhalten. Die Deutsche Post World Net hat Anfang Januar 2009 mit Telefónica einen Dienstleistungsvertrag für 28 europäische Länder über 5 Jahre geschlossen.

Telefónica wird damit der Hauptdienstleister für die europäischen Festnetz- und Mobildienste des Konzerns Deutsche Post World Net. Der Vertrag soll während seiner Laufzeit zu Kosteneinsparungen von mehr als 150 Millionen Euro führen.

Telefónica wird ihre Dienste für 125.000 Post-Mitarbeiter und 2.400 Standorte in Europa zur Verfügung stellen und darüber hinaus die Internet Protocol (IP)-Netzwerkdienste der Deutschen Post World Net neu strukturieren. In Spanien werden die Dienstleistungen von Telefónica selbst erbracht, in Großbritannien, Irland, der Tschechischen Republik und der Slowakei von der Tochtergesellschaft O2 und in 23 weiteren westeuropäischen Ländern von neuen operativen Einheiten oder im Rahmen von Partnerschaften.

Vorbehaltlich der regulären Zustimmung durch die Kartellbehörden und nach Abschluss der Transaktion sollen die Dienste ab dem Frühsommer 2009 von einem rund um die Uhr arbeitenden Servicezentrum in Prag bereit gestellt werden. Deutschland ist aufgrund eines langfristigen Vertrags mit der Deutschen Telekom von der Vereinbarung mit Telefónica ausgenommen.

„Die Deutsche Post World Net ist in den vergangenen Jahren durch Zukäufe stark gewachsen. In manchen Ländern gibt es mittlerweile mehrere Netze mit unterschiedlichen Standards”, so John Allan, Finanzvorstand der Deutschen Post World Net und verantwortlich für das Vorstandsressort Global Business Services. „Deshalb freuen wir uns, dass Telefónica unsere europäischen Netzwerkdienste in den nächsten 5 Jahren managen und neu strukturieren wird. So können wir unsere betrieblichen Strukturen insgesamt kosteneffizienter gestalten.”

Im Zuge des Ausbaus ihres globalen IP-Netzes in Europa wird Telefónica Fernnetzdienste (WAN) ebenso wie zentralisierte Internetzugänge, Lokalnetzdienste (LAN) wie zum Beispiel Wireless LAN, Festnetzsprachdienste, mobile Sprach- und Datendienste sowie allgemeine IT-Dienstleistungen wie zum Beispiel Netzwerksicherheit, Web-Conferencing, Unified Messaging und netzübergreifende Kommunikationsanwendungen (Fixed Mobile Convergence) zur Verfügung stellen.

Der Vertrag umfasst mehr als 100.000 LAN-Ports, über 60.000 Festnetzgeräte sowie 80.000 Mobilverbindungen inklusive 24.000 Mobiltelefone und Smartphones. Kontinuierliche technische Neuerungen und klare Service Level Agreements, die ebenfalls im Vertrag festgeschrieben sind, sollen zu weiteren Kosteneinsparungen in den nächsten 5 Jahren führen.

Im Rahmen ihres Kapitalmarktprogramms Roadmap to Value hat die Deutsche Post World Net bereits umfangreiche Maßnahmen zur Senkung der Kosten und Steigerung der Profitabilität im gesamten Konzern umgesetzt. Neben Europa zielt der Konzern auch auf eine Optimierung seiner Telekommunikationsdienste in den USA, Lateinamerika, dem asiatisch-pazifischen Raum sowie in den Schwellenländern. Diese Maßnahmen sollen im Jahr 2009 ebenfalls zu weiteren Kosteneinsparungen führen. Wie bereits angekündigt, will der Konzern seine Kosten insgesamt bis Ende 2010 um 1 Milliarde Euro senken.

Für Telefónica handelt es sich bei dem Vertrag mit einem Gesamtvolumen von knapp 350 Millionen Euro um den größten paneuropäischen Kontrakt über integrierte Festnetz- und Mobilfunkdienste. Bei Deutsche Post World Net deckt das Abkommen die Unternehmensbereiche Freight/Global Forwarding, Supply Chain/Corporate Information Solutions, Express, Global Mail sowie Global Business Services in 28 europäischen Ländern mit Ausnahme Deutschlands ab.

An der Ausschreibung hatte sich auch die Deutsche Telekom beteiligt. Das Angebot der Großkundentochter T-Systems kam jedoch nach Informationen der Financial Times Deutschland nicht in die engere Auswahl. Stattdessen rang dort der US-Telekomriese AT&T mit Telefónica um den Zuschlag. Offenbar wollte die Telekom den Auftrag nicht um jeden Preis. „Unternehmen wie Telefónica und AT&T wollen einen Fuß in den europäischen Markt bekommen. Dafür sind sie auch bereit, zunächst bei Großkunden draufzulegen”, war in der Branche zu hören.

Auswirkungen auf die enge Verbindung von Telekom und Post in Deutschland hat das Geschäft nicht. In Deutschland kümmert sich die Deutsche Telekom um die IT-Infrastruktur bei der Deutschen Post und liefert Mobilfunk- und Festnetzleitungen. Die Deutsche Post wiederum sorgt für den Versand von Handys der Telekom und verkauft Telekom-Verträge in ihren Filialen.

Deutsche Post wird vorübergehend Großaktionär bei Deutsche Bank

14.01.2009

Dr. Frank Appel

Post-Chef Dr. Frank Appel
Foto: Deutsche Post AG

Die Deutsche Bank AG und die Deutsche Post AG haben am 14. Januar 2009 eine verbesserte Transaktionsstruktur auf Basis des bisherigen Kaufpreises für den Erwerb von Aktien der Deutschen Postbank AG durch die Deutsche Bank vereinbart. Der Vertrag wird nun in 3 Teilen umgesetzt. Die Deutsche Bank kann dabei die Anteile der Postbank kapitalschonender übernehmen.

Im Gegenzug erhält die Deutsche Post die Erlöse aus der Gesamttransaktion am Tag des Closing und damit 3 Jahre früher als erwartet. Die Unternehmen gehen vorbehaltlich der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden von einem Closing bis spätestens 27. Februar 2009 aus. Der Barwert der Transaktion entspricht 4,9 Milliarden Euro.

In einem ersten Schritt wird die Deutsche Bank 50 Millionen Aktien der Postbank - das entspricht einem Anteil von 22,9 Prozent - voraussichtlich im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung im Wert von etwa 1,1 Milliarden Euro unter Ausschluss des Bezugsrechts erwerben.

Infolgedessen wird die Deutsche Post einen Anteil von rund 8 Prozent an der Deutschen Bank halten. Über die eine Hälfte dieser Aktien kann die Deutsche Post ab Ende April 2009 frei verfügen. Die andere Hälfte dieser Aktien ist ab Mitte Juni veräußerbar. Für eine Veräußerung sind marktschonende Mechanismen vereinbart worden. Für die Zeit bis zur Veräußerbarkeit sind in bestimmtem Umfang Kurssicherungsmaßnahmen zulässig und zum Teil auch vorgesehen.

Zeitgleich zeichnet die Deutsche Bank eine Pflichtumtauschanleihe der Deutschen Post, die nach Ablauf von 3 Jahren inklusive der aufgelaufenen Zinsen in 60 Millionen Aktien oder 27,4 Prozent der Postbank getauscht wird. Dabei handelt es sich um eine Nullkupon-Anleihe mit einer Verzinsung von 4 Prozent p.a. Der Barwert zum Zeitpunkt des Closing beträgt voraussichtlich 2,7 Milliarden Euro.

Für die verbleibenden Aktien (26,4 Millionen Aktien bzw. 12,1 Prozent) bestehen weiterhin Kauf- und Verkaufsoptionen. Die Optionen werden durch die Zahlung des Barwertes zum Zeitpunkt des Closing in Höhe von 1,1 Milliarden Euro besichert. Die Fristen zur Ausübung der Optionen laufen nun zwischen dem 36. und 48. Monat nach Abschluss der Transaktion.

Durch Besicherung der Verkaufsoption und durch die Zeichnung der Pflichtumtauschanleihe erhält die Deutsche Post unmittelbar liquide Mittel von voraussichtlich 3,8 Milliarden Euro, wovon 3,1 Milliarden Euro bereits am 2. Januar 2009 an die Deutsche Post geflossen sind.

Für die Deutsche Bank reduziert sich bei Closing der neuen Struktur die erwartete Tier 1-Kapitalbelastung von ursprünglich 2,2 Milliarden Euro auf 1,0 Milliarde Euro. Die Werte der einzelnen Tranchen können zum Closing noch adjustiert werden.

Stefan Krause, Finanzvorstand der Deutschen Bank, sagte: „Wir freuen uns, dass wir mit der Deutschen Post gemeinsam eine Anpassung des Beteiligungsvertrags erreichen konnten. Damit unterstreicht die Deutsche Bank, dass ungeachtet des schwierigen Marktumfeldes die strategische Beteiligung an der Postbank weiterhin von hohem Wert ist.”

John Allan, Finanzvorstand der Deutschen Post, fügte hinzu: „Die neue Struktur erlaubt es uns, schneller und mit weniger Risiko aus dem Bankgeschäft auszusteigen. So können wir mehr Ressourcen freisetzen, um uns auf unser Kerngeschäft zu konzentrieren. Gleichzeitig schafft die neue Struktur die Basis für eine klare Eigentümerstruktur bei der Postbank. Wir sind sehr froh, dass wir eine Vereinbarung erzielt haben, von der alle Beteiligten noch stärker profitieren.”

Hintergrund des spektakulären Einstiegs der Deutschen Post beim Branchenprimus Deutsche Bank sind die Probleme der Deutschen Bank, die im Herbst 2008 vereinbarte Übernahme der Post-Tochter Deutsche Postbank zu finanzieren. Ursprünglich sollte das Institut in einem ersten Schritt bis Ende März 2009 knapp 30 Prozent der Postbank-Anteile für rund 2,8 Milliarden Euro kaufen. Wegen der Finanzkrise habe allerdings die Deutsche Bank ernste Schwierigkeiten, die 1. Tranche ganz in bar zu entrichten, hieß es in Finanzkreisen. Stattdessen zahlt die Deutsche Bank nun kurzfristig zumindest teilweise in eigenen Aktien.

Deutsche Bank Finanzvorstand Stefan Krause erklärte am 14. Januar, die neue Struktur erhöhe die Flexibilität der Deutschen Bank bei der Übernahme der Postbank und lasse vor allem mehr Spielraum im zeitlichen Ablauf. Die Deutsche Bank habe aber nach wie vor keine endgültige Entscheidung darüber getroffen, ob sie die Postbank am Ende tatsächlich komplett übernehmen wolle. Er betonte, sein Institut könne die 1. Tranche der Postbank-Aktien - insgesamt 22,9 Prozent - jederzeit am Markt verkaufen. Dann müsse sie zwar weiterhin den zweiten Schritt der Übernahme gehen, käme jedoch weiterhin nicht über 30 Prozent der Anteile und müsse den Minderheitsaktionären somit auch kein Pflichtangebot unterbreiten.

Wie die Financial Times Deutschland am 15. Januar 2009 berichtete, waren die Änderungen in der Finanzarchitektur der Übernahme offenbar dringend nötig, um angesichts der Rekordverluste bei der Deutschen Bank - allein im 4. Quartel 2008 ein Verlust von 4,8 Milliarden Euro - nicht die gesamte Übernahme zu gefährden.

Postchef Frank Appel betonte: „Wir wollen nicht Großaktionär der Deutschen Bank bleiben. Wir wollen vielmehr vollständig aus dem Bankgeschäft aussteigen und uns auf unser Kerngeschäft Logistik konzentrieren.” Die Post könne sich aus der Beteiligung bis Mitte 2009 zurückziehen. Appel kündigte auch an, er wolle den Vorsitz im Postbank-Aufsichtsrat behalten.

Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di warnte davor, die veränderten Konditionen der Postbank-Übernahme zu nutzen und Arbeitsplätze abzubauen. Uwe Foullong, ver.di-Bundesvorstand, forderte die Deutsche Bank auf, an der geplanten 2-Marken-Strategie festzuhalten und auch den Vertrieb von Bankprodukten über die Filialen der Deutschen Post fortzuführen.

Die Anleger reagierten enttäuscht auf die Nachrichten aus dem Bonner Posttower. Die Postbank-Aktie brach um 16,8 Prozent ein und rutschte auf ein Rekordtief von 11,94 Euro. „Die Phantasie auf eine schnelle Übernahme und ein Pflichtangebot an die freien Aktionäre ist raus”, begründete ein Händler den Kursrutsch.

Deutsche Post und Deutsche Bank schließen Transaktion zum Verkauf von Postbank-Aktien ab

25.02.2009
Logo DPWNDie Deutsche Post World Net und die Deutsche Bank AG schlossen am 25. Februar 2009 die am 14. Januar vereinbarte Transaktion zum Erwerb von Aktien an der Deutschen Postbank AG wie geplant ab. Das Volumen der ersten beiden Tranchen liegt wie vereinbart bei 3,8 Milliarden Euro, allerdings hat die Deutsche Post zusätzlich zu den schon im Januar übertragenen 3,1 Milliarden Euro bereits jetzt weitere 1,1 Milliarden Euro an Barmitteln erhalten. Die Differenz zu den ursprünglich erwarteten liquiden Mitteln bei Closing ist auf Kurssicherungsmaßnahmen zurückzuführen. Der Barwert der gesamten Transaktion liegt unverändert bei 4,9 Milliarden Euro.

Die Übernahme der 50 Millionen Postbank-Aktien, entsprechend einem Anteil von 22,9 Prozent, im Rahmen der ersten Tranche erfolgt mit Eintragung der Sachkapitalerhöhung von 50 Millionen Deutsche Bank-Aktien zugunsten der Deutschen Post in das Handelsregister. Mit der Eintragung der Kapitalerhöhung wird die Deutsche Post mit rund 8 Prozent an der Deutschen Bank beteiligt sein. Diese Aktien sind wie vorgesehen über Kurssicherungsmechanismen im Wert teilweise abgesichert. Über die eine Hälfte dieser Aktien kann der Konzern ab Ende April frei verfügen, die andere ist ab Mitte Juni veräußerbar. Für eine Veräußerung sind marktschonende Mechanismen vereinbart worden.

Im Rahmen der oben genannten Transaktion hat die Deutsche Bank in einer 2. Tranche eine Pflichtumtauschanleihe der Deutschen Post zu 100 Prozent gezeichnet, die nach Ablauf von 3 Jahren inklusive der aufgelaufenen Zinsen vollständig in 60 Millionen Aktien - oder 27,4 Prozent der Postbank-Aktien - getauscht wird.

Royal Mail nur teilweise steuerfrei

18.01.2009
Logo Royal MailDie Steuerbefreiung für europäische Postdienstleister ist nur in Grenzen zulässig. Die europäische Generalanwältin Juliane Kokott hat am 15. Januar 2009 in ihren Schlussanträgen im Verfahren gegen Royal Mail vor dem Europäischen Gerichtshof dafür plädiert, dass die britische Royal Mail grundsätzlich von der Mehrwertsteuer befreit sein darf (Az: C-357/07). Dies gelte aber nicht für alle Dienstleistungen. Die niederländische TNT zeigte sich von der Haltung der Generalanwältin erfreut. Man hoffe, dass die Richter der Vorlage folgen werden, sagte Unternehmensvorstand Nick Well der Nachrichtenagentur Bloomberg. Das Urteil wird im Lauf der nächsten Wochen erwartet.

TNT hatte gegen die Steuerbefreiung für den ehemals staatlichen Postdienst Royal Mail geklagt. Einerseits geht es um europäische Vorgaben zum Steuerrecht, andererseits um die Versorgung der Allgemeinheit mit Postdienstleistungen. Kokott sagte, grundsätzlich könnten auch andere Zustellunternehmen von der Steuerbefreiung profitieren, sofern sie zu standardisierten Tarifen für die Allgemeinheit arbeiteten. Denn das Ziel, im Rahmen der Daseinsvorsorge solche Leistungen kostengünstig für die Allgemeinheit zu erhalten, werde auch im liberalisierten Markt verfolgt. Kokott schloss das Privileg jedoch aus, wenn Sendungen zu individuell ausgehandelten Preisen befördert würden.

Universaldienstleistungen sind nach Meinung von Juliane Kokott von der Mehrwertsteuer zu befreien. Postdienstleister, die den Universaldienst flächendeckend gewährleisten, seien nämlich sogenannte öffentliche Posteinrichtungen im Sinn der EU-Mehrwertsteuersystemrichtlinie. Auf ihre Eigentumsverhältnisse oder das Vorliegen eines Monopols käme es dabei nicht an.

In Deutschland ist eine ähnliche Regelung vorgesehen. Nach dem Gesetzentwurf der Bundesregierung, der noch im Frühjahr 2009 verabschiedet werden soll, sollen ab 2010 Geschäftskunden der Deutschen Post Mehrwertsteuer auf das Briefporto zahlen. Zugleich sollen auch Wettbewerber in den Genuss der Steuerbefreiung kommen. Dazu müssen sie allerdings „Universaldienstleister” sein und die Sendungen in ganz Deutschland „flächendeckend” befördern. Die Mehrwertsteuerbefreiung für Privatkunden soll bestehen bleiben, außer bei Paketen über 10 Kilogramm.

John Allan wird Chairman in England

20.01.2009
Der scheidende Finanzvorstand der Deutschen Post, John Allan, geht doch nicht in den Ruhestand. Allan solle im September 2009 Chairman der angeschlagenen britischen Elektromarktkette DSG werden, teilte das Unternehmen am 19. Januar 2009 in London mit.

DSG International verkauft Elektroprodukte wie Computer und Kameras und betreibt dazu verschiedene Handelsketten in Großbritannien und auf dem Kontinent. Zu den Ketten gehören u.a. Currys, PC World und Electro World.

DHL verbindet Europa und Nahost auf der Straße

20.01.2009
Logo DHL FreightDie Deutsche Post Tochter DHL Freight bietet seit Mitte Januar 2009 Straßentransporte zwischen Europa und dem Nahen Osten als Alternative zu Luft- und Seetransporten an. Ziele sind 14 Städte im Nahen Osten, u.a. Amman, Abu Dhabi, Dubai, Kuwait und Beirut. In der Gegenrichtung transportiert DHL Frachtsendungen von der arabischen Halbinsel nach Deutschland, Frankreich, in die Benelux-Länder und andere EU-Staaten. Damit bietet DHL eine Landbrücke von Großbritannien bis Oman am Indischen Ozean.

„Die Nutzung unserer DHL Middle East Landverkehre ermöglicht erhebliche Einsparungen bei den Versandkosten und eine Verbesserung der gesamten Lieferkette”, erklärte Thomas George, CEO DHL Freight. Um kurze Laufzeiten zu gewährleisten, werden alle europäischen Sendungen in 13 Hauptumschlagzentren konsolidiert und in das Transit Center in Istanbul weitegeleitet. Von dort aus wird die Fracht in das DHL-Netzwerk im Nahen Osten eingespeist. DHL verfügt im Nahen Osten über 16 Verteilzentren und 20 Lkw-Terminals. Anfangs wird DHL einmal pro Woche von Istanbul aus Lkw mit Frachtsendungen aus Europa nach Amman in Jordanien fahren, dem nahöstlichen Verteilkreuz für die Bodenverkehre.

„Die Verlader machen zunehmend Druck auf die Transportkosten, wollen gleichzeitig aber nur geringe Abstriche bei der Beförderungsqualität oder bei den Laufzeiten hinnehmen”, beschreibt George die Situation. „Bei den Straßentransporten liegen wir im Ratenvergleich rund 20 Prozent über den Schifftransporten, aber deutlich günstiger als bei der Luftfracht.” Die Beförderungsdauer mit Lkw zwischen Köln und Dubai liegt bei 15 Tagen. „Ein Dampfer ist 10 Tage länger unterwegs. Mangels Konkurrenz haben wir mit unseren Landverkehren ein Alleinstellungsmerkmal.”

DHL übernimmt alle administrativen Aufgaben wie die Zollabfertigung, die Dokumentenabfertigung und den Abschluss der Risikoversicherung.

Zumwinkel erhält von der Deutschen Post jährlich rund 1 Million Euro Pension und lässt sich die Pension als Einmalbetrag in Höhe von 20 Millionen Euro auszahlen

24.01.09 / März 2009
Logo DPWNAls früherer Post-Vorstandschef erhält Klaus Zumwinkel laut Geschäftsbericht der Deutschen Post eine jährliche Pension in Millionenhöhe. Berechnungsgrundlage ist das Grundgehalt von 2007 in Höhe von 1,5 Millionen (ohne Bonuszahlungen und Aktienoptionen). Davon stehen ihm 75 Prozent als Pension zu. Das sind 1,12 Millionen Euro jährlich.

Für erhebliche Aufregung und Empörung sorgte im März 2009 die Meldung, Zumwinkel habe sich seine Pensionsansprüche mit einem Einmalbetrag von 20 Millionen Euro auszahlen lassen. Diese Möglichkeit sei in seinem Vertrag vorgesehen gewesen, erklärte Zumwinkel in einem Zeitungsinterview. Vor allem bei Politikern und Sozialverbänden stieß der Vorgang auf scharfe Kritik.

Zumwinkel hat seinen Wohnsitz nach seiner Verurteilung wegen Steuerhinterziehung zu 2 Jahren Gefängnis mit Bewährung von Köln nach Italien verlegt, wo er seit Jahren eine Burg am Gardasee besitzt.

Auch Wulf von Schimmelmann wählt Einmalzahlung seiner Pensionsansprüche

15.03.2009
Wie die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung am 15. März 2009 berichtete, hat auch der frühere Vorstandsvorsitzende der Postbank und Vorstand Finanzdienstleistungen der Deutschen Post, Wulf von Schimmelmann, von seinem Wahlrecht Gebrauch gemacht und sich seine Pensionsansprüche von der Postbank in einer Summe auszahlen lassen. Aus dem Geschäftsbericht lässt sich schließen, dass von Schimmelmann ca. 11 Millionen Euro erhielt, so die Zeitung.

Von Schimmelmann ist derzeit Aufsichtsratsvorsitzender des Postkonzerns.

DHL stärkt führende Position in Latein- und Südamerika / Expresszentrum in Mexiko eröffnet

26.01.2009
Logo DHL ExpressDHL Express hat am 26. Januar 2009 am Mexiko City International Airport eines der modernsten Logistikzentren in Lateinamerika sowie ein Callcenter für den Kundenservice eröffnet. Die Umschlagskapazitäten am Standort Mexiko werden durch die 6 Millionen US-Dollar-Investition um 300 Prozent auf 100.000 Sendungen im Monat erhöht. Dadurch stärkt DHL Express die führende Position in Latein- und Südamerika beim grenzüberschreitenden Handel mit den USA, Europa und weiteren internationalen Zielgebieten.

DHL wird in Lateinamerika in den nächsten 2 Jahren rund 200 Millionen US-Dollar investieren, wie DHL Express CEO John Mullen jüngst ankündigte. Erst vor Kurzem errichtete DHL für 4,5 Millionen US-Dollar ein neues Hub in Panama. Die Umschlagkapazitäten konnten dadurch um 250 Prozent auf 5.000 Sendungen pro Stunde gesteigert werden. Außerdem hat DHL ein Umschlagzentrum in Montego Bay, Jamaika eröffnet und in Mexiko seine Transportflotte durch umweltfreundliche Lieferfahrzeuge ersetzt.

DHL Express ist bereits seit 30 Jahren in Mexiko vertreten. Mit dem ersten sogenannten „Smart Gateway” Mexikos nutzt DHL nun hochmoderne Technologie- und Automationssysteme, die es unter anderem erlauben, dass 100 Prozent aller Einfuhrsendungen mit Hilfe eines Röntgensystems durchleuchtet werden können. Auch das neue Callcenter stellte eines der größten und modernsten Einrichtungen seiner Art in Lateinamerika dar.

Widerstand gegen Mehrwertsteuer-Pläne für die Deutsche Post

29.01.2009
Die Regierungspläne für eine fortgesetzte Mehrwertsteuer-Befreiung von privaten Postkunden stößt bei der Opposition auf deutliche Kritik. Während die FDP am 29. Januar 2009 im Bundestag von „Staats-Protektionismus” sprach und eine stärkere Liberalisierung anmahnte, hält die Linke die Reformpläne der CDU/CSU-SPD-Koalition bereits für zu weitgehend.

Nach dem Gesetzentwurf der Bundesregierung soll die Mehrwertsteuer-Befreiung von Geschäftskunden der Deutschen Post Ende 2009 auslaufen. Sie sollen künftig - wie bei allen anderen Postdienstleistern - den vollen Steuersatz von 19 Prozent zahlen. Privatkunden hingegen sollen ihre Briefe und Pakete bis 10 kg mit der Deutschen Post auch künftig mehrwertsteuerfrei verschicken können. Dieses Steuerprivileg ist allerdings an die Bedingung geknüpft, dass die Deutsche Post weiterhin eine flächendeckende Versorgung bis in den entlegensten Winkel garantiert.

Nach den Plänen der großen Koalition ist die Mehrwertsteuer-Befreiung nicht nur der Deutschen Post vorbehalten. Sie kann auch allen anderen Dienstleistern zuerkannt werden, die eine vergleichbare Grundversorgung anbieten. Die wirtschaftspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Kerstin Andreae, bezeichnete dies jedoch als „Scheinlösung”, die keinen fairen Wettbewerb zulasse. Ein komplettes Angebot an Universaldienstleistungen könne ausschließlich die Deutsche Post erbringen. Deshalb müsse das Steuerprivileg auch in Teilbereichen möglich sein, in denen Brief- oder Paketdienste die Grundversorgung in ihrem Spezialbereich anbieten.

T-Systems wird Global Partner der DHL Innovation Initiative

30.01.2009
Logo T SystemsT-Systems, die Großkundensparte der Deutschen Telekom AG, ist als 5. internationaler Konzern der DHL Innovation Initiative der Deutschen Post World Net beigetreten. Die DHL Innovation Initiative ist ein in der Branche bisher einzigartiges Forschungsnetzwerk mit dem Ziel, innovative Technologielösungen zu entwickeln. Die Laufzeit des Vertrags zwischen T-Systems und DHL ist auf mindestens 3 Jahre festgelegt.

Im Rahmen der Vereinbarung werden die beiden Unternehmen ihr jeweiliges Know-how einsetzen, um mit Hilfe von Telematik oder Mobilfunktechnik die Effizienz in Lieferketten zu verbessern. Dafür werden die Unternehmen gemeinsame Konzepte entwickeln, Produkttests und -vorführungen durchführen und gemeinsam mit anderen Partnern Pilotprojekte initiieren.

„Wir freuen uns, dass sich mit T-Systems ein weiteres führendes Industrieunternehmen unserer Initiative angeschlossen hat”, sagte John Allan, Finanzvorstand der DHL-Muttergesellschaft Deutsche Post World Net und verantwortlich für das Vorstandsressort Global Business Services. „Diese Vereinbarung unterstreicht die anerkannte Qualität und den großen Erfolg der DHL Innovation Initiative.”

Als Partner der DHL Innovation Initiative will T-Systems, der führende europäische Anbieter von Informations- und Telekommunikationstechnik (ICT) für die Transport- und Logistikbranche, das technologische Know-how der Deutschen Telekom einsetzen, um innovative Dienstleistungen für die Logistik- und Postkunden der Deutschen Post World Net zu entwickeln. „T-Systems wird seine umfassende Erfahrung in der Entwicklung innovativer technischer Lösungen in die Partnerschaft einbringen”, erklärte T-Systems-Geschäftsführer Reinhard Clemens. „Auf diese Weise können wir die Deutsche Post bei der kontinuierlichen Verbesserung ihres Serviceangebots unterstützen.”

DHL Innovation Center Troisdorf

DHL Innovation Center in Troisdorf bei Köln
Foto: Deutsche Post AG

Ein zentraler Schwerpunkt der Partnerschaft sind die Mobilfunkdienste. So wollen die beiden Unternehmen gemeinsam untersuchen, inwieweit Mobilfunklösungen zur Prozessoptimierung im Konzern Deutsche Post World Net beitragen oder den Komfort und die Verfügbarkeit bestehender Produkte und Dienstleistungen verbessern können. Außerdem erhoffen sich die beiden Partner gemeinsame Erfolge bei der Identifizierung neuer Informations- und Kommunikationstrends und der Bewertung ihrer Auswirkungen auf das Logistik- und Postgeschäft.

Das DHL Innovation Center bündelt die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten des Logistikdienstleisters DHL. Bei der Entwicklung innovativer Lösungen für die Logistikbranche und andere Industriezweige setzt das DHL Innovation Center auf schlagkräftige Partnerschaften. Im Gegenzug dafür, dass sie ihre innovativen Technologien einbringen, erhalten die Partner Einblick in die Geschäftsprozesse und Anforderungen der Logistikindustrie.

Außerdem bietet das DHL Innovation Center die Möglichkeit, Labortests von Produkten und Lösungen durchzuführen sowie Pilotstudien in Zusammenarbeit mit den Geschäftsbereichen des Konzerns anzustoßen. Zu den weltweiten Partnern der Initiative zählen aktuell T-Systems, SAP, Intel, Motorola und IBM. Wissenschaftliche Partnerschaften bestehen mit der Fraunhofer Gesellschaft und dem Massachusetts Institute of Technology.

„Rückzug der Deutschen Post aus US-Expressgeschäft wie geplant erfolgt!”

03.02.2009
Logo Deutsche PostDer Rückzug der Deutschen Post aus dem US-Expressgeschäft ist Ende Januar 2009 wie geplant erfolgt. Das bestätigte Post-Sprecherin Silje Skogstad am 3. Februar gegenüber dpa. Damit zog die Post mit ihrer Tochter DHL einen Schlussstrich unter die seit Jahren hochdefizitäre Expresszustellung innerhalb der Vereinigten Staaten von Amerika. Verbunden mit der Aufgabe eines eigenen Zustellnetzes am Boden ist der Abbau von 14.900 Arbeitsplätzen in den USA. In den vergangenen 5 Jahren hatte das US-Engagement den Post-Konzern rund 7,5 Milliarden Euro gekostet. Die Sanierung beläuft sich auf mehrere Milliarden Euro.

DHL betreibt jetzt nur noch das internationale Geschäft mit eiligen Sendungen aus den USA und in die USA.

DHL-Kooperation mit UPS vor dem Aus

04.02.2009
Logo DHLDie geplante Kooperation der Deutsche Post Tochter DHL mit dem US-Konkurrenten UPS im Transportgeschäft mit Expresssendungen innerhalb der USA steht offenbar vor dem Scheitern. UPS hält eine Übereinkunft inzwischen für „äußerst schwierig”. Grund sei der Rückzug von DHL aus dem US-Expressgeschäft, der zu einer deutlichen Verringerung der Transportmengen geführt habe, sagte UPS-Chef Scott Davis bei der Vorlage der Quartalszahlen. UPS habe zudem bereits viele frühere DHL-Kunden gewinnen können.

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Post, Frank Appel, drängt auf eine Entscheidung. Es müsse sich in den kommenden Wochen entscheiden, ob die noch andauernden Gespräche zu einem Ergebnis kommen, sagte er dem Handelsblatt in Düsseldorf.

Appel hatte im Mai 2008 angekündigt, über 10 Jahre für 10 Milliarden US-Dollar Luftfracht von UPS transportieren zu lassen. Der Vertrag sollte bis zum Jahresende 2008 unterschrieben sein. Im November 2008 gab Appel dann aber angesichts der Milliardenverluste bekannt, sich ganz aus dem US-Expressgeschäft zurückzuziehen und nur noch internationale Sendungen in die und aus den USA zu befördern. Künftig wird wahrscheinlich weiterhin der alte DHL-Partner ABX Air die Flüge innerhalb der USA übernehmen. Allerdings sind von einst 100 Frachtflugzeugen nur noch 12 für DHL im Einsatz.

Über ein Drittel nutzt Werbung per Post

05.02.2009
Bundesdurchschnittlich 91 Euro pro Haushalt investierten die Werbungtreibenden im Werbejahr 2008 in den Versand von Direct Mails. Dies ist ein Ergebnis des neuen Direct Mail Statusberichtes vom Marktforscher Nielsen. Mit insgesamt 3,6 Milliarden Euro macht Direct Mail 13,8 Prozent des Gesamt-Mediamixes aus. Postwerbung steht somit im deutschen Bruttowerbemarkt an 4. Stelle. 16.739 Firmen haben das Medium im vergangenen Jahr für ihre Werbekampagnen genutzt. 10.520 setzten dabei ausschließlich auf Werbesendungen per Post.

Zwar nutzten immer mehr kleinere und mittlere Unternehmen Direct Mail für ihre Kommunikationsmaßnahmen. Dennoch fällt laut Studie das Gros der Werbeausgaben weiterhin auf Großunternehmen: Mehr als 47 Prozent der Ausgaben stammen aus Unternehmen, die über 25 Millionen Euro für ihre Werbung aufwenden, die jedoch nur 1 Prozent aller Direct-Mail-Nutzer repräsentieren. Die 10 größten Werbungtreibenden im Direct-Mail-Bereich investierten 2008 zusammen 739 Millionen Euro an Werbeaufwendungen und erzeugten damit über ein Fünftel (20,5 Prozent) des gesamten Werbedrucks.

Das werbeintensivste Unternehmen war der Quelle Versand. 128 Millionen Euro und damit insgesamt 87,3 Prozent seines Mediabudgets investierte der Versandhändler in Direct Mail. Der Versandhandel ist nach wie vor Treiber des Mediums: Mit 1,4 Milliarden Euro nutzte die Branche Direct Mail am intensivsten, gefolgt von den Handelsorganisationen mit 726 Millionen Euro und der Produktgruppe Möbel und Einrichtung mit 170 Millionen Euro.

Das ausgabenstärkste Medium sind adressierte Werbesendungen, auf die im vergangenen Jahr rund 2,2 Milliarden Euro entfielen. Der unadressierte Versand verbuchte 1,3 Milliarden Euro, die teiladressierten Werbesendungen 79 Millionen Euro. Bei den Werbesendungstypen entfiel der größte Ausgabenanteil auf die Briefsendung mit einem Anteil von 36,7 Prozent, gefolgt von den Katalogen (27 Prozent), Prospekten (26,8 Prozent), Wurfzetteln und Flyern (8,4 Prozent) sowie Werbepostkarten (1,1 Prozent).

Otto Group muss Arbeitsplätze abbauen

04.02.2009
Die Otto Group beugt sich dem steigenden Kostendruck in der Auslieferung und der Retourenbearbeitung. Die Lagerlogistik des Konzerns wird komplett umstrukturiert. Knapp 1.000 Arbeitsplätze sind betroffen. Die verbleibenden Mitarbeiter müssen mit Lohnkürzungen rechnen.

Im Kern will die Otto Group die Auslieferung in Burgkunstadt und Haldesleben sowie die Retourenlogistik in Hamburg, Hanau und Pilsen bündeln. Das führt zur teilweisen Schließung von Standorten und Umbesetzung von Mitarbeitern. Von Verlagerung oder Abbau sind nach Mitteilung des Konzerns 990 von insgesamt 7.800 Arbeitsplätzen betroffen. Unterm Strich sollen 360 Arbeitsplätze gestrichen werden. Zudem hält der Vorstand „Anpassungen der Mitarbeiterkonditionen” für notwendig.

„Vor dem Hintergrund langjährig gewachsener Standort- und Tarifstrukturen sind bei der Lagerlogistik der Otto Group Veränderungen notwendig”, hieß es zur Begründung der drastischen Einschnitte. „Neue Wettbewerber bieten im Distanzhandel optimierte Serviceleistungen zu geringeren Kosten an.” Im Zentrum stünden die schnellere Belieferung der Kunden und die Senkung der Stückkosten auf ein wettbewerbsfähiges Niveau.

Die Auslieferung der kleinvolumigen Sortimente soll demnach künftig in deutlich ausgebauten Betrieben in Haldensleben und Burgkunstadt gebündelt werden. Das hat laut Planungsentscheidung zur Folge, dass die Auslieferung in Hamburg und Graz geschlossen wird. Ein Erhalt aller 4 Auslieferungsstandorte sei wirtschaftlich und logistisch nicht sinnvoll, so der Konzern. Die Entscheidung gegen Hamburg und Graz fiel aufgrund der dezentralen Lage im Logistik-Verbundsystem der Otto Group. Die Abwicklung retournierter Waren soll künftig in einem ausgebauten Retourenstandort Hamburg sowie in Pilsen und in einem verkleinerten Retourenbetrieb in Hanau erfolgen. Die Retourenbetriebe Burgkunstadt und Graz sollen nach diesem Konzept geschlossen werden.

Hermes Europa baut sein Paketnetz in Großbritannien aus

09.02.2009
Logo Hermes Logistik GruppeHermes-Europa-Chef Hanjo Schneider will wie in Deutschland auch in Großbritannien ein dichtes Netz von Paketshops einrichten, wo Hermes-Kunden ihre Paketsendungen abholen und einliefern können. Bis 2010 will der Manager 10.000 Paketshops in Großbritannien einrichten. Die Hermes-Tochter in Großbritannien Parcelnet hat nach Schneiders Angaben 24 Prozent Marktanteil auf der Insel.

Schneider will das Hermes-Paketnetz auch auf Russland ausweiten. Zunächst plant er Tests in St. Petersburg und Moskau.

Großbritannien will eigene Postbank aufbauen

09.02.2009
Während die Deutsche Post dabei ist, sich von der Deutschen Postbank zu trennen, denkt Großbritannien an den Aufbau einer eigenen Postbank unter dem Dach der Royal Mail. „Großbritannien braucht in der jetzigen Finanzkrise eine neue Bank fürs Volk.” Davon ist zumindest Wirtschaftsminister Peter Mandelson überzeugt. Deshalb will er die Postfilialen des Landes zu einem eigenen Bankennetzwerk ausbauen.

Adam Crozier, der Chef der Royal Mail, begrüßte den Vorstoß aus der Politik. „Wir wollen unser Angebot an Finanzdienstleistungen gerne deutlich ausbauen”. Die 12.000 britischen Postfilialen bieten derzeit einige Finanzdienstleistungen wie Kreditkarten, Zahlungsverkehr und Versicherungen an. Nach Mandelsons Plänen würde die Royal Mail zu einem ernsthaften Konkurrenten für die Privatbanken auf der Insel und könnte Girokonten und entsprechende Geldkarten anbieten und Kredite an Privatkunden und kleinere Firmen vergeben.

FedEx eröffnet neues asiatisches Drehkreuz in Südchina

10.02.2009
FedEx LogoDas US-amerikanischeTransportunternehmen FedEx hat Anfang Februar 2009 in der südchinesischen Metropole Guangzhou (Kanton) sein neues asiatisches Drehkreuz eröffnet. Der größte Knotenpunkt außerhalb der USA ersetzt den bisherigen Umschlagplatz in Subic Bay auf den Philippinen, teilte das Unternehmen am 10. Februar 2009 mit. FedEx hat in das neue Drehkreuz 150 Millionen US-Dollar investiert.

Die neue Drehscheibe auf dem internationalen Baiyun Flughafen von Guangzhou verbindet das dynamische Produktions- und Handelszentrum im Perlfluss-Delta mit den 220 Ländern und Regionen, in denen FedEx weltweit aktiv ist.

Deutsche Post gewinnt Prozess um Staatshilfe für belgische Post vor EU-Gericht

11.02.2009
Logo Deutsche PostDie Deutsche Post hat im Kampf gegen eine staatliche Kapitalspritze für ihre belgische Konkurrentin La Poste einen wichtigen Sieg errungen. Die EU-Kommission hätte die Kapitalerhöhung um fast 300 Millionen Euro genauer prüfen müssen, entschied das Gericht Erster Instanz der Europäischen Gemeinschaften in Luxemburg am 10. Februar 2009. Weil die Kommission dies unterlassen habe, sei ihre Entscheidung zugunsten der belgischen Post nichtig.

Die Deutsche Post hatte sich beschwert, dass die EU-Kommission die Kapitalerhöhung - eine Beihilfe des belgischen Staates für die belgische Post - durchgewunken habe, ohne ein förmliches Prüfverfahren einzuleiten und Mitwettbewerbern die Möglichkeit zu Stellungnahmen zu geben.

Ein Sprecher der Deutschen Post sagte, die Eingabe der Deutschen Post habe sich nicht gegen die belgische Post gerichtet. Hintergrund sei alleine gewesen, dass sich die Deutsche Post mit Blick auf Beihilfeverfahren gleiches Recht für alle wünsche.

Deutsche Post plant keine Veränderung oder Einschränkung der Briefzustellung

16.02.2009
Logo DPDie Deutsche Post hält an der Briefzustellung als wesentlichem Konzerngeschäftsfeld fest. Spekulationen, sie könnte sich nur noch auf das weltweite Logistikgeschäft konzentrieren und sogar eine Abtrennung oder einen Verkauf des angestammten und renditestarken Briefgeschäfts anvisieren, nahm Post-Chef Frank Appel den Wind aus den Segeln. Er erklärte die „klassischen Postdienstleistungen” wie Brief- und Paketbeförderung in Deutschland für „unverzichtbar” für den Konzern. „Nach dem Verkauf der Postbank-Anteile an die Deutsche Bank lautet der Kurs: Ohne Bank ja, aber nicht ohne Briefe.”

Die „Wirtschaftswoche” hatte im Februar 2009 berichtet, die Deutsche Post plane, Briefsendungen künftig an allen 7 Wochentagen zuzustellen, allerdings für das bisherige Porto nur noch von Dienstag bis Samstag. Wer auch eine Zustellung am Sonntag oder Montag wolle, müsse ein höheres Entgelt zahlen. Diesem Bericht widersprach Konzernsprecher Manfred Harnischfeger energisch. „Das ist blanker Unsinn. Es gibt keine Pläne, die Zustellung zu ändern oder das Porto zu erhöhen.” Beides sei wirtschaftlich unvernünftig und politisch nicht machbar.

Nach einem Bericht der „Welt” soll die Unternehmensberatung McKinsey 2008 einen Verkauf des Briefgeschäfts geprüft haben. Hintergrund sei ein schrumpfender Markt, eine Abhängigkeit von der Politik und zunehmende Konkurrenz durch andere Anbieter und E-Mail. Appel wies solche Vorstellungen stets als abwegig zurück, gleichwohl betonte er, die Logistik sei das Wachstumsfeld der Zukunft.

TNT rechnet mit Umsatzrückgang

17.02.2009
Logo TNTDer niederländische Post- und Expresskonzern TNT NV spürt wie die gesamte Branche die Folgen der weltweiten Wirtschaftskrise. Der Vorstandsvorsitzende Peter Bakker rechnet für 2009 sowohl bei den Expressdiensten als auch beim Briefverkehr mit Umsatzrückgängen.

Im Schlussquartal 2008 verzeichnete der mit TNT Post auch auf dem deutschen Markt aktive Konzern mit einem Umsatz von 2,93 Milliarden Euro einen Rückgang um 2,4 Prozent gegenüber dem 4.Quartal 2007. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank dagegen um 37 Prozent auf 160 Millionen, der Nettogewinn schrumpfte sogar um 60 Prozent auf 59 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr 2008 erwirtschaftete der Konzern eine leichte Zunahme des Umsatzes um 1,2 Prozent auf 11,15 Milliarden Euro. Der Nettogewinn aus dem Gesamtjahr fiel um 44 Prozent auf 556 Millionen Euro.

Deutsche Post bläst Bilanzpressekonferenz ab und lädt zu Telefonkonferenz ein

16.02.2009
Logo DPWNDie Deutsche Post sagte die für 26. Februar 2009 angekündigte Jahres-Bilanzpressekonferenz ab und lud stattdessen für denselben Tag die Medien zu einer Telefonkonferenz über die Geschäftsentwicklung des Konzerns ein. Der Konzern begründete die Absage mit der zeitlichen Nähe zur geplanten Präsentation der „Strategie 2015” am 11. März.

DHL will Textilindustrie Südostasiens erobern / Pilotversuch in Indien

18.02.2009
Logo DHLMitten in der weltweiten Wirtschaftskrise bereitet sich die Deutsche Post auf den nächsten Exportaufschwung vor. Über Indien will die Logistik-Tochter DHL das Geschäft mit Mode und Bekleidung in Asien erobern. „Unser Ziel ist ganz klar, zunächst in Südasien Marktführer bei der Logistik von Textilunternehmen zu werden”, sagte Amadou Diallo, Chef des DHL-Frachtgeschäfts in Südasien der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Bislang liegt der Marktanteil von DHL in der Textilbranchen bei 15 Prozent.

In der Bekleidungsbranche beginnt DHL einen Pilotversuch: Von der südindischen Stadt Tirupur im Bundesstaat Tamil Nadu aus, der „Strick-Hauptstadt Indiens”, will DHL künftig die Textilindustrie auch der umliegenden Länder beraten. „Logistik ist viel mehr als das Hin- und Herschieben von Kisten. Es geht um Datenverarbeitung, Einkauf, Qualitätssicherung, Versand, Zoll. Im Endeffekt werden wir in Indien der verlängerte Arm unserer Auftraggeber in Europa und Amerika sein”, erklärte Diallo. Die Krise biete die Chance, den Kunden wie Adidas, Boss, Marks & Spencer oder Walmart Dienstleistungen anzubieten. „Wenn sich unser Ansatz hier bewährt, werden wir noch 2009 ähnliche Zentren in Bangladesch, Indonesien, Kambodscha, Sri Lanka und Vietnam aufbauen.”

In Südostasien liegt das Frachtvolumen der Bekleidungsindustrie bei 3,9 Milliarden Dollar im Jahr. Allein Indien hat 30.000 Bekleidungshersteller, mindestens 3 Millionen Menschen arbeiten in der Branche. Abnehmer sind zu gleichen Teilen Europa und Nordamerika mit je einem Fünftel des Gesamtmarktes in der Seefracht und je 30 Prozent in der Luftfracht. Das Volumen - so Diallo - wachse jährlich um 4 Prozent. Das gesamte Frachtvolumen zwischen Südasien und Europa dürfte demnach in 5 Jahren von 0,9 Millionen Tonnen 2008 auf 1,1 Millionen Tonnen ansteigen.

Finanzinvestor CVC wechselt von dänischer Post zur belgischen Post

Februar 2009
Der europäische Finanzinvestor CVC hat seine 2005 erworbenen 22 Prozent an der Post Danmark verkauft und erwirbt stattdessen 49,9 Prozent an der belgischen De Post bzw. La Poste. CVC möchte sich auch an der britischen Royal Mail beteiligen, für die London Investoren sucht.

Der Verkauf in Kopenhagen ist Teil einer Transaktion, bei der es um die Zusammenführung der dänischen und der schwedischen Post geht. Den Anteil in Belgien übernimmt CVC von der dänischen Post für 373 Millionen Euro. CVC und Post Danmark waren 2006 gemeinsam bei der belgischen Post eingestiegen.

Nach „Plusbrief Individuell” nun auch „Pluskarte Individuell”

18.02.2009
Logo DPWNMit der „Pluskarte Individuell” können Kunden der Deutschen Post seit Mitte Februar 2009 Postkarten inklusive der bereits integrierten Marke mit eigenen Bildern und Motiven selbst gestalten. Das Online-Angebot ergänzt den bestehenden Service für Briefe „Plusbrief Individuell”.

Ob als persönlicher Festtagsgruß, als Einladung zu einer Familienfeier oder einfach, um guten Freunden eine kleine Freude zu bereiten: Die Einsatzmöglichkeiten der „Pluskarte Individuell” sind so vielseitig wie die aufgedruckten Motive. Die Postkarten kann der Kunde einfach unter www.pluskarte-individuell.de entwerfen und bestellen. Auch für Unternehmen ist die „Pluskarte Individuell” eine originelle Art der Kundenansprache. Durch ihre persönliche Note sorgt sie für hohe Aufmerksamkeit bei den Empfängern.

Und so funktioniert es: Der Kunde wählt zuerst das Postkartenformat (C6 oder DIN lang), lädt dann die gewünschten Bilder elektronisch hoch und fügt die Motive online ein. Neben der Marke steht die ganze Vorderseite für eigene Motive und Fotos zur Verfügung. Wahlweise kann die Karte auch direkt mit einem Text versehen werden, beispielsweise bei Einladungen oder Danksagungen. Die Mindestbestellmenge beträgt 20 Exemplare und kostet rund 30 Euro. Gegen einen Aufpreis besteht die Möglichkeit, die Karte als Geschenk in einer hochwertigen Verpackung zu versenden.

Briten wollen Teile der Royal Mail verkaufen

25.02.2009
Die britische Labour-Regierung will Teile der Royal Mail verkaufen. Der britische Wirtschaftsminister Peter Mandelson will ein Gesetz zur Teilprivatisierung der staatlichen Postgesellschaft auch gegen heftigen Widerstand aus den eigenen Reihen durchs Parlament bringen. Hintergrund: Die Treuhänder des Post-Pensionsfonds warnen, die Royal Mail drohe unter der Milliardenlast der Renten- und Pensionsverpflichtungen zusammenzubrechen.

Mandelson sucht einen Partner, der Kapital und Erfahrung für die Modernisierung der Abläufe mitbringt. Die Regierung will ihm die bestehenden Pensionsverpflichtungen abnehmen. Das Filialnetz Post Office soll in staatlicher Hand bleiben. Mandelson will es für den Aufbau einer Postbank als Konkurrenten für die Privatbanken nutzen.

Interesse an einer Beteiligung hat der niederländische Postkonzern TNT. Auch der Deutschen Post haben Finanzkreise Interesse an einer Beteiligung nachgesagt. Der Konzern hat dies dementiert.

Die Royal Mail verliert immer mehr Paket- und Massenbriefkunden an ausländische Konkurrenten. Sie beklagt seit Jahren, dass ihr die finanziellen Mittel fehlen, um ähnlich wie die Deutsche Post ihr Verteilnetz konsequent zu modernisieren. Ein wesentlicher Grund dafür sind die Zuschüsse, die sie an die betriebliche Pensionskasse zu leisten hat. Ein im Dezember 2008 vorgelegter Bericht beziffert die Lücke, die zwischen Zahlungsverpflichtungen und Vermögen der Kasse klafft, auf 5,9 Milliarden Pfund (6,7 Milliarden Euro).

Die Gewerkschaft CWU läuft gegen die Teilprivatisierung Sturm und sieht darin einen Einstieg in die volle Privatisierung.

Springer-Verlag klagt gegen PIN-Insolvenzverwalter

25.02.2009
Der Axel-Springer-Verlag will sich juristisch Mittel aus der Insolvenzmasse der zahlungsunfähigen PIN-Gruppe sichern. Vor dem Landgericht Köln hat der ehemalige PIN-Mehrheitseigner Klage gegen das Insolvenz-Management eingereicht, bestätigte eine Verlagssprecherin.

Springer will erzwingen, dass bei der Verteilung der PIN-Insolvenzmasse luxemburgisches und nicht wie geplant deutsches Recht angewandt wird. In Luxemburg, wo der Briefdienst seinen Sitz hatte, würden Gesellschafterdarlehen gleichberechtigt und nicht wie in Deutschland nachrangig behandelt, sodass Springer auf höhere Zahlungen hoffen könnte.

Deutsche Post World Net beruft Ken Allen in den Vorstand / John Mullen scheidet aus

25.02.2009
Der Aufsichtsrat des Konzerns Deutsche Post World Net hat Ken Allen in den Vorstand der Deutschen Post AG berufen und ihn zum Chief Executive Officer (CEO) von DHL Express ernannt. Allen (53) folgt John Mullen nach, dessen Rücktritt am 25. Februar 2009 vom Vorstand „mit Bedauern” angenommen wurde, wie der Konzern in einer Pressemitteilung bekanntgab.

Ken Allen

Ken Allen / Foto: Deutsche Post AG

Allen hatte bisher unterschiedliche Positionen im Konzern inne, zuletzt als CEO von DHL Express USA. Dort war er für die gegenwärtig laufende Umsetzung des Restrukturierungsprogramms von DHL US-Express zuständig. Der gebürtige Brite kann auf eine lange Berufserfahrung bei DHL zurückblicken, wo er besonders in schwierigen Situationen eine positive Trendumkehr erreichen konnte. Bevor Allen im vergangenen Jahr in den USA seine bisherige Aufgabe übernahm, war er CEO von DHL Express in der Region EEMEA (Osteuropa, Naher Osten und Afrika). In dieser Zeit konnte er in dieser Region Ertragswachstum und -margen innerhalb von 2 Jahren verdoppeln. Zuvor leitete er DHL Express Canada und arbeitete für das Unternehmen auch in verschiedenen Funktionen in der Region Asien/Pazifik.

John Mullen

John Mullen / Foto: Deutsche Post AG

John Mullen (53) war seit 1994 im Konzern tätig. Seit 2002 war DHL Express sein Hauptaufgabenbereich, wo er die Position des CEO in der Region Asien/Pazifik innehatte. Unter der Führung von Mullen als CEO wurde DHL Express zu einem Bereich zusammengeführt. Während dieser Zeit stiegen die Margen im Geschäft außerhalb der USA fast um das Doppelte. Das US-Geschäft blieb dagegen immer eine äußerst schwierige Herausforderung. Daher leiteten Mullen und seine Mitarbeiter den Restrukturierungsprozess ein, der mit der Schließung des Express-Inlandsgeschäfts in den USA am 30. Januar 2009 endete. Laut Pressemitteilung der Deutschen Post waren „gesundheitliche Probleme der Grund für den Entschluss von John Mullen, sich aus der operativen Arbeit zurückzuziehen. Seine umfangreiche Reisetätigkeit und die extreme Arbeitsbelastung bestärkten ihn in seiner Entscheidung. Mullen steht aber dem Unternehmen weiterhin zur Verfügung, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Er wird daher den Vorstandsvorsitzenden Frank Appel für einige Zeit in beratender Funktion als Senior Advisor unterstützen.” Die Ablösung Mullens galt in Branchenkreisen schon seit Wochen als sicher. Er habe sich als der Verantwortliche für die Abwicklung des hochdefizitären US-Expressgeschäfts „nicht mit Ruhm bekleckert”, war - wie die Financial Times Deutschland am 26. Februar schrieb - schon Anfang Januar aus dem Bonner Konzern zu hören.

„Ich möchte John herzlich für seine Leistung in den vergangenen 15 Jahren danken und wünsche ihm alles Gute für die Zukunft. Ken Allen möchte ich die allerbesten Wünsche für die Arbeit in seiner neuen Position aussprechen,” erklärte Frank Appel.

Deutsche Post: Im 13. Jahr erstmals ein Verlust von 1,69 Milliarden Euro

25.02.2009
Logo DPWNErstmals in ihrer 13-jährigen Geschichte als Aktiengesellschaft musste die Deutsche Post im Geschäftsjahr 2008 einen Konzernverlust nach Minderheiten in Höhe von 1,69 Milliarden Euro verbuchen. Im Jahr zuvor konnte der Konzern einen Gewinn von 1,38 Milliarden Euro erwirtschaften. Ursachen für den Rückschlag waren die Kosten für die Restrukturierung des USA-Expressgeschäfts, nicht cash-wirksame Abschreibungen im Unternehmensbereich SUPPLY CHAIN/CIS und Verluste bei der Postbank. Der Verlust je Aktie belief sich auf 1,40 Euro nach einem Gewinn je Aktie von 1,15 Euro im Jahr 2007. Der Gesamtumsatz erhöhte sich 2008 um 0,8 Prozent auf 54,47 Milliarden Euro. Die Zahlen der Postbank sind nicht in den Umsatz- und EBIT-Zahlen des Gesamtkonzerns enthalten, sondern werden unter „Aufgegebene Geschäftsbereiche” ausgewiesen.

Im Gesamtjahr 2008 lag das EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) vor Einmaleffekten bei 2,41 Milliarden Euro. Unter Berücksichtigung der Sonderabschreibungen und Aufwendungen verzeichnete der Konzern im Gesamtjahr 2008 einen EBIT-Verlust in Höhe von 567 Millionen Euro (2007: + 2,1 Milliarden Euro). „Wir gehen davon aus, dass das Jahr 2009 für die gesamte Logistikbranche ein sehr hartes Jahr werden wird”, sagte der Vorstandsvorsitzende Frank Appel in der Tele-fon-Bilanzkonferenz. „Nachdem wir im Jahr 2008 die dringenden Themen der Vergangenheit erfolgreich erledigt haben, muss der Fokus jetzt mehr denn je auf Kostensenkungen und der Schaffung von Liquidität liegen.”

Angesichts der beispiellosen Rückgänge bei den Volumina und des unsicheren Konjunkturausblicks werde der Konzern keine konkrete Prognose für dieses Jahr abgeben, so Appel. Der spürbare Nachfragerückgang im 4. Quartal 2008 habe sich im bisherigen Verlauf des 1. Quartals 2009 noch verstärkt und alle Regionen und die meisten Branchen erfasst. „Wir gehen davon aus, dass sich der Volumenrückgang in der 1. Jahreshälfte 2009 oder sogar noch länger im selben Maße fortsetzen wird”, sagte Appel. Vor diesem Hintergrund werde das Unternehmen der Hauptversammlung eine Dividende in Höhe von 60 Cents pro Aktie für 2008 vorschlagen (2007: 90 Cent).

Unternehmensbereich BRIEF
Im Unternehmensbereich BRIEF konnte die Deutsche Post ihren Marktanteil im 1. Jahr nach der vollständigen Liberalisierung des deutschen Briefmarktes trotz eines sinkenden Gesamtvolumens leicht steigern. Im Briefgeschäft hält der Konzern in seinem Heimatmarkt nun einen Marktanteil von 87,7 Prozent nach 87,2 Prozent im Vorjahr. Mit 14,39 Milliarden Euro lag der Umsatz im Unternehmensbereich BRIEF nur knapp unter dem Vorjahreswert (14,57 Milliarden Euro). Das EBIT im Geschäftsbereich BRIEF stieg von 1,98 Milliarden Euro auf 2,25 Milliarden Euro. Ohne den Sonderertrag in Höhe von 572 Millionen Euro aus der Rückzahlung der deutschen Bundesregierung ging das EBIT des Unternehmensbereichs um 14,9 Prozent zurück. Dieser Rückgang ist zurückzuführen auf gestiegene Transport- und Personalkosten, eine Umsatzsteuerrückstellung und den Rückgang des Gesamtmarkts.

Unternehmensbereich EXPRESS
Der Umsatz im Unternehmensbereich EXPRESS sank im vergangenen Jahr um 1,7 Prozent auf 13,6 Milliarden Euro, was unter anderem auf negative Wechselkurseffekte zurückzuführen war. In lokaler Währung stieg der organische Umsatz um 2,4 Prozent.

Außerhalb der USA verzeichnete der EXPRESS-Bereich aufgrund höherer Treibstoffzuschläge ein Wachstum von 3,9 Prozent. In Europa blieb der Umsatz stabil (6,6 Milliarden Euro), wobei die neuen EU-Mitgliedstaaten, Frankreich und die skandinavischen Märkte mit einem kräftigen organischen Wachstum einen wichtigen Beitrag leisteten. In der Region Americas sank der Umsatz um 14,5 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro. In Lateinamerika wurde ein 2-stelliges organisches Umsatzwachstum verzeichnet, in den USA dagegen führten die Wirtschaftskrise und die Entscheidung von DHL, das inländische Expressgeschäft aufzugeben, zu einem Rückgang des organischen Umsatzes um 13,4 Prozent.

In den Regionen Asien-Pazifik und EEMEA (Osteuropa, Mittlerer Osten und Afrika) wuchs der Umsatz erneut um 6,6 Prozent bzw. 15,2 Prozent.

Unternehmensbereich GLOBAL FORWARDING/FREIGHT
Der Umsatz im Unternehmensbereich GLOBAL FORWARDING/FREIGHT stieg im vergangenen Jahr um 9,4 Prozent auf 14,2 Milliarden Euro. Im Geschäftsfeld Global Forwarding erhöhte sich der Umsatz um 12,5 Prozent auf 10,6 Milliarden Euro, wobei sich hier die Konzentration auf industrielle Großprojekte widerspiegelt. Der Umsatz im Luftfrachtgeschäft stieg ebenfalls um 12 Prozent an, da höhere Treibstoffzuschläge zur Jahresmitte den Volumenrückgang zum Jahresende kompensierten. Im Bereich Seefracht stieg der Umsatz im Gesamtjahr nicht zuletzt aufgrund höherer Frachttarife um 13,4 Prozent an.

Konzernzahlen

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Unternehmensbereich SUPPLY CHAIN/CIS
Der Umsatz im Unternehmensbereich SUPPLY CHAIN/CIS ging um 4,2 Prozent auf 13,7 Milliarden Euro zurück. Bereinigt um negative Wechselkurseffekte und anorganische Effekte stieg der Umsatz um 2,8 Prozent an. Der organische Umsatz im Geschäftsfeld Supply Chain erhöhte sich um 1,9 Prozent auf 12,5 Milliarden Euro. Im Bereich CIS, der den Kunden maßgeschneiderte Digital- und Printlösungen bietet, konnte der Umsatz trotz eines Volumenrückgangs bei Marketinglösungen und im Dokumentenmanagement auf dem Vorjahresniveau von 1,2 Milliarden Euro gehalten werden.

Der Unternehmensbereich verzeichnete einen Verlust vor Zinsen und Steuern von 675 Millionen Euro, nach einem Gewinn von 577 Millionen Euro im Vorjahr. Der Verlust ist vor allem auf Restrukturierungskosten in Höhe von 124 Millionen Euro, die Abschreibung der Marke Exel in Höhe von 382 Millionen Euro und Wertberichtigungen in Höhe von insgesamt 610 Millionen Euro zurückzuführen.

Aufgegebene Geschäftsbereiche
Die Deutsche Post World Net stimmte im September 2008 dem Verkauf einer Minderheitsbeteiligung an der Deutschen Postbank an die Deutsche Bank AG zu. Deshalb wird die Postbank seit dem 3. Quartal 2008 unter „Aufgegebene Geschäftsbereiche” ausgewiesen. Die andere Teileinheit des früheren Unternehmensbereichs FINANZ DIENSTLEISTUNGEN, der Rentenservice, wurde in den Unternehmensbereich BRIEF umgegliedert. Die Postbank hat ihre Gesamtjahresergebnisse am 19. Februar bekannt gegeben.

Ausblick
Angesichts des beispiellosen Volumenrückgangs und des unsicheren Konjunkturausblicks, geht der Konzern nicht davon aus, dass es möglich ist, eine konkrete Prognose für das Gesamtjahr zu geben, erklärte Appel. Auf Basis erster Indikatoren rechnet der Vorstand nun mit einem Rückgang des operativen Gewinns vor Einmaleffekten, wobei sich das berichtete EBIT voraussichtlich deutlich verbessern wird.

Mitarbeiter
Auf Vollzeitkräfte umgerechnet betrug die Zahl der Beschäftigten zum 31. Dezember 2008 451.515 Personen, zusätzlich entfielen auf die Deutsche Postbank Gruppe 21.127 Personen (31.12.2007: 453.626 Personen, zusätzlich Deutsche Postbank Gruppe: 21.474 Personen). Die Zahl der Beamten im Konzern sank vom 31. Dezember 2007 zum 31. Dezember 2008 von 51.304 um 1.505 auf 52.809.

2008 waren im Konzern durchschnittlich beschäftigt:

Post Mitarbeiter 2007

Quelle: Deutsche Post AG

BRIEFSTATION: Einstellung des Pilotprojekts am 27. Februar 2009

27.02.2009
Logo DPWNEs hat hoffnungsvoll begonnen: Im November 2008 nahm die Deutsche Post in Frankfurt 4 BRIEFSTATIONEN als Prototypen in Betrieb. Während der Testphase waren die BRIEFSTATIONEN zunächst nur Geschäftskunden vorbehalten. Anfang 2009 beschloss die Deutsche Post, das Pilotprojekt „BRIEFSTATION” einzustellen. Auf ihrer Homepage teilte die Post mit: „Die BRIEFSTATIONEN in Frankfurt wurden am 27. Februar 2009 12 Uhr vom Netz genommen und sind seitdem für Kunden nicht mehr nutzbar.”

Mit neuen Geräten und Konstruktionen hatte die Deutsche Post frühere Versuche mit Briefannahme-Automaten wiederbelebt. Nach der Beschreibung der neuen Stationen auf der Homepage der Post konnten Geschäftskunden rund um die Uhr an den BRIEFSTATIONEN ihre Geschäftsbriefe stapelweise einliefern und frankieren, auch Einschreibebriefe. „Die BRIEFSTATIONEN beherrschen rund 150 Produktvarianten für den nationalen und internationalen Versand”, sagte im November 2008 Hans Schneider, Projektleiter BRIEFSTATION bei der Deutschen Post. „Dazu gehören Bücher- und Warensendungen, Infobriefe und der klassische Brief, vom Standard- bis zum Maxibrief.” Alle Zusatzleistungen wie Einschreiben, Rückschein oder Nachnahme konnte der Kunde an einem Touchscreen-Terminal wählen. Infobriefe schob der Kunde in den entsprechenden Briefbehältern komplett in den Automaten.

Unfrankierte Sendungen ließen sich einzeln oder stapelweise zur Frankierung in ein Annahmefach des Automaten legen. Bezahlt hat der Kunde bargeldlos mit der Postcard, der kostenlosen Geschäftskundenkarte der Deutschen Post.

Im Innern der BRIEFSTATION wurden die Sendungen „mithilfe modernster Technik” nach Länge, Breite und Höhe vermessen und gewogen. Mit diesen Daten ermittelte der Automat die korrekte Frankierung. Damit die Frankierung auch an der richtigen Stelle landete, stellte der Automat mit einem computergestützten System zur Bilderkennung fest, ob sich der Textblock der Adresse an der richtigen Stelle befand. Lag der Brief „falsch” herum, schleuste der Automat die Sendung über das Rückgabefach wieder aus. Die Frankiereinheit druckte ein Label mit dem korrekten Porto. Im nächsten Schritt wurde das Label in der Frankierzone auf die Sendung geklebt. Die Daten des Barcodes wurden auch für die Sendungsverfolgung (Track & Trace) bereitgestellt.

Die BRIEFSTATION konnte durch das eingebaute Behältermanagement mehrere Tausend Sendungen aufnehmen. War ein bestimmter Füllgrad vor der täglichen Leerung erreicht, wurde automatisch das zuständige Briefzentrum für eine zusätzliche Leerung benachrichtigt. Bei einer Störung alarmierte der Automat auch den technischen Service.

Die Frankfurter BRIEFSTATIONEN hat nach Angaben der Deutschen Post die TeleFrank GmbH aus Altendambach bei Suhl in Thüringen entwickelt und hergestellt. Ein Unternehmen aus Südkorea sei zuvor an der Aufgabe gescheitert, sagte ein Postsprecher.

Standorte in Frankfurt waren: Gutleutstraße 340-344, Lyoner Straße 11, Guerickestraße 8, Saalburgallee 19.

Schon Mitte 2005 testete die Deutsche Post 3 BRIEFSTATIONEN in Köln. Hersteller war die südkoreanische Firma Samkyung. Der Leistungsumfang entsprach den Frankfurter Automaten.

Österreichische Post wandelt 300 defizitäre Filialen in Partner-Filialen um

03.03.2009
Logo Österreichische PostDie Österreichische Post schließt 300 defizitäre eigenbetriebene Postfilialen und wappnet sich damit für die vollständige Öffnung des Briefmarktes ab 2011. Die 300 Postfilialen sollen durch 450 Partner-Filialen bei Einzelhändlern, Tankstellen, Trafiken und Apotheken ersetzt werden. Damit erhöht die Österreichische Post ihr Filialnetz auf 1650 Filialen.

„Mit der Schließung der 300 Filialen können wir einen Verlust von zuletzt 12 Millionen Euro abbauen”, rechtfertigte Filialnetz-Vorstand Herbert Götz Anfang März 2009 die Maßnahme. Pro Filiale seien jährlich 65.000 Euro an Kosten angefallen. Demgegenüber stünden 15.000 Euro, die ein Postpartner durchschnittlich an Provision erhält, rechnete Götz den Journalisten vor. Götz kündigte an, weitere defizitäre Postfilialen zu schließen.

IVECO baut für die Deutsche Post 4.500 Paketzustellfahrzeuge

04.03.2009
Die Deutsche Post hat sich mit IVECO für einen weiteren Partner im Bereich ihrer Fahrzeugflotte entschieden. Aktuell sind in Deutschland rund 7.500 Paketzustellfahrzeuge für DHL im Einsatz. Ende Februar 2009 schloss DHL mit der Fiat-Tochter IVECO einen Vertrag über die Lieferung von 4.500 Fahrzeugen in den nächsten 3 Jahren. Bereits in der Vergangenheit hat IVECO die Deutsche Post mit verschiedensten Fahrzeugen beliefert.

Bei den neuen IVECO Fahrzeugen handelt es sich um eine für die Deutsche Post entwickelte Transportlösung, die speziell auf die Auslieferung von Paketen ausgerichtet ist und die eine verbesserte Version des aktuellen Modells darstellt. Als Basisfahrzeug dient ein 3,5 Tonner Iveco Daily mit 116 PS. Er besitzt beispielsweise ein automatisiertes Schaltgetriebe zur Senkung des Kraftstoffverbrauchs. Dieses übernimmt vom Anfahren, Schalten bis zum Bremsvorgang und Zurückschalten das komplette Fahrmanagement. Im Vergleich mit Automatikgetrieben ist der Wirkungsgrad wesentlich höher. Das 2,3 Liter Triebwerk des Fahrzeugs ist dank Oxydationskatalysator sehr umweltfreundlich und bereits serienmäßig Euro 4 konform. Zusätzlich sind die Dieselfahrzeuge für die Deutsche Post mit einem Dieselpartikelfilter ausgestattet, der sie zum umweltfreundlichsten Modell macht, das nach dem derzeitigen Stand für diesen Einsatz auf dem Markt erhältlich ist. Der Partikelfilter senkt den Russpartikelausstoß deutlich unter die derzeit geltenden Grenzwerte. Für die Deutsche Post ist der Einsatz dieses Fahrzeugs ein wichtiger Schritt im Rahmen ihres GoGreen Programms, die CO2 Effizienz bis 2012 um 10 Prozent zu verbessern.

Lawrence A. Rosen neuer Finanzvorstand bei der Deutschen Post World Net

10.03.2009

Lawrence A. Rosen

Lawrence A. Rosen
Foto: Deutsche Post AG

Der Aufsichtsrat der Deutschen Post World Net hat Lawrence A. Rosen (51) am 10. März 2009 als Finanzvorstand in den Konzernvorstand berufen. Rosen, zurzeit Finanzvorstand bei der Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA, wird im Konzern für die Bereiche Controlling, Rechnungswesen und Reporting, Investor Relations, Corporate Finance, Konzernrevision/Sicherheit und Steuern sowie Global Business Services zuständig sein. Er tritt die Nachfolge von John Allan (60) an, der Ende Juni 2009 aus dem Postkonzern ausscheiden wird.

„Wir sind hoch erfreut darüber, dass wir Larry Rosen als neuen CFO gewinnen konnten”, sagte Frank Appel, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Post. „Larry Rosen verfügt über große Erfahrung in den Bereichen Finance und Treasury und hat auch international einen hervorragenden Ruf sowohl bei institutionellen Investoren als auch bei Privatanlegern.”

Der US-Amerikaner Rosen kam im Jahr 2003 als Finanzvorstand zur Fresenius Medical Care, dem weltweit führenden Anbieter von Dialyse-Produkten und Dienstleistungen. Vorher war Rosen 3 Jahre lang als Group Senior Vice President und Treasurer für die Aventis S. A. in Straßburg (Frankreich) tätig. Zwischen 1984 und 2000 arbeitete er in verschiedenen Positionen bei den Aventis Vorgängerunternehmen Hoechst AG und American Hoechst/Hoechst Celanese Inc.

Postchef Frank Appel richtet Konzern mit Strategie 2015 auf die Zukunft aus /
Neuer Konzernname „Deutsche Post DHL”

11.03.2009
Frank Appel, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Post World Net, hat am 11. März 2009 seine Strategie 2015 vorgestellt, mit der er das Unternehmen fit für die Zukunft machen will. „Das künftige Haus Deutsche Post DHL steht auf 2 Säulen: einem integrierten, konsequent qualitäts- und kundenorientierten internationalen Logistikgeschäft und einem starken Briefgeschäft mit dem klaren Bekenntnis zum umfassenden Versorgungsauftrag der Deutschen Post - erweitert um neue elektronische Mehrwertdienste. Der neue Name steht für übersichtliche Strukturen, eine neue Durchlässigkeit im Konzern und integrierte Lösungen für die Kunden”, erklärte Appel bei der Präsentation des Strategie-Konzepts.

Der Vorstand der DPDHL

Der Vorstand von Deutsche Post DHL auf der Pressekonferenz zur Strategie 2015 am 11. März 2009.
Von links: Bruce Edwards, Walter Scheurle, Juergen Gerdes, Frank Appel, Hermann Ude, John Allan, Ken Allen
Foto: Deutsche Post AG

Logo Deutsche Post World Net Logo Deutsche Post DHL

Mit der Strategie 2015 hat der Postkonzern am 11. März 2009
seinen Namen von „Deutsche Post World Net” in „Deutsche Post DHL” geändert.

„Wir müssen besser werden, wenn wir Mitarbeiter, Kunden und Investoren langfristig an uns binden wollen. Und: Wir können um ein Vielfaches besser werden, wenn wir unsere Schwachstellen gezielt angehen”, beschrieb Frank Appel seine Vision für den Konzern. „Unser Ziel ist es, 'Die Post für Deutschland' zu bleiben und 'Der Logistikdienstleister für die Welt' zu werden.” Nach der aggressiven Expansionsphase der vergangenen Jahre werde das Unternehmen nun so ausgerichtet, dass alle vorhandenen Kräfte zur Steigerung des organischen Wachstums freigesetzt werden können. „Wir müssen den Konzern nicht neu erfinden, sondern mehr aus dem machen, was wir haben - im Interesse unseres eigenen Geschäfts und aus Verantwortung für die Welt, in der wir uns als weltweit führender Logistiker bewegen”, so Appel.

Grafik Konzernmarken

Alle Grafiken: Deutsche Post AG

Die neue Konzernstrategie beinhaltet im Wesentlichen eine auf die Deutsche Post und DHL ausgerichtete Konzernstruktur und eine engere Verzahnung der DHL-Geschäftsfelder, unter anderem durch die Schaffung eines zusätzlichen übergreifenden Führungsgremiums. Hinzu kommen Programme zur Vereinfachung der Planungsprozesse, eine noch stärkere Fokussierung auf die sich verändernden Bedürfnisse der Kunden sowie die Untermauerung der von Frank Appel propagierten offenen Führungskultur mit einem Anreizsystem, das Leistung und respektorientiertes Miteinander in den Mittelpunkt stellt.

Mit der Umsetzung der Strategie will der Konzern seine starke Position im deutschen Briefmarkt verteidigen und die Profitabilität bei DHL steigern. Mittelfristig soll in allen Konzernbereichen ein organisches Wachstum von jährlich 1 bis 2 Prozentpunkten über dem Marktdurchschnitt erreicht werden. Darüber hinaus wird angestrebt, dass sich Profitabilität, Cash Conversion und Kapitalrendite im oberen Viertel der Gruppe vergleichbarer Wettbewerber bewegen. Angesichts der momentanen Wirtschaftskrise ist das kurzfristige Ziel, die solide Liquiditätslage beizubehalten und die Kosten weiter zu senken. Hierzu soll auch das im November 2008 vorgestellte IndEx-Programm im Rahmen des Kapitalmarktprogramms Roadmap to Value beitragen, das Einsparungen nicht-operativer Kosten in Höhe von mindestens 1 Milliarde Euro bis Ende 2010 vorsieht. Das Erreichen der Finanzziele der Strategie 2015 soll mittelfristig zu einer zufriedenstellenden Rendite für die Aktionäre führen.

Grundlage für die neue Stoßrichtung ist eine umfassende Analyse der Schwachstellen und Potenziale des Unternehmens, zu der in den vergangenen Monaten alle Konzernbereiche beigetragen haben. Hierbei hat sich gezeigt, dass die im Rahmen der bestehenden Initiativen First Choice und Roadmap to Value gestarteten Maßnahmen zwar greifen, aber nicht ausreichen und dass die einzelnen Geschäftsfelder noch enger miteinander zusammenarbeiten müssen. Auch kann DHL seine Umsätze erheblich steigern, wenn die logistischen Anforderungen der Kunden zukünftig bereichsübergreifend erfüllt werden. Im Briefbereich wurden trotz eines schrumpfenden Gesamtmarkts Wachstumspotenziale in den Bereichen Dialog Marketing, elektronische Kommunikation und Paket identifiziert.

Im Detail sollen folgende Maßnahmen ergriffen und Programme implementiert werden:

Zusammenfassend sagte Frank Appel:
„Die Strategie 2015 wird uns helfen, unser Unternehmen auf Hochtouren zu bringen und die Potenziale zu heben, die im Konzern Deutsche Post DHL stecken. Im Kern geht es darum, die Einzelteile des Unternehmens so miteinander zu verzahnen, dass wir am Ende die Prozesse des Kunden durch bessere Lösungen optimieren.”

Namenszusatz Exel entfällt

März 2009
Im Zuge der neuen Konzernstrategie 2015 erhält auch der bisherige Geschäftsbereich DHL Exel Supply Chain einen neuen Namen. 2 Jahre nach der Integration von Exel in DHL fällt der Namenszusatz Exel weg. Der Bereich heißt nun DHL Supply Chain.

Logo DHL Exel Logo DHL Supply Chain

Deutsche Post will Online-Brief einführen

12.03.2009
Logo DPDHLDer Briefvorstand der Deutschen Post, Jürgen Gerdes, kündigte Mitte März 2009 Neuerungen im Briefgeschäft an. Dazu gehört die Einführung eines Online-Briefes. Er soll die Sicherheit und Vertraulichkeit des herkömmlichen Briefes durch Signaturtechnik und Verschlüsselung auf die E-Mail übertragen. Der Online-Brief soll ein Brief mit allen Möglichkeiten wie Einschreiben und Rückschein sein sowie eindeutige Identifizierung von Absender und Empfänger gewährleisten.

Österreichische Post sagt DHL Kampf an

13.03.09
Logo Österreichische PostDie Österreichische Post plant mit ihrer Tochter trans-o-flex einen breiten Angriff auf den deutschen Paketmarkt. „Wir wollen trans-o-flex viel stärker im Markt positionieren”, kündigte der Logistikvorstand Carl-Gerold Mende Mitte März 2009 gegenüber der Presse an.

Bisher ist trans-o-flex auf Pharmakunden spezialisiert. „Das Unternehmen will künftig nicht nur Pharmakonzerne im Blick haben, sondern auch kleinere und mittelgroße Firmen stärker bedienen”, so Mende.

FedEx verfehlt Prognosen

20.03.2009
Logo FedExDer Paketdienst FedEx hat im letzten Geschäftsquartal seine Prognosen weit verfehlt. Der US-Zusteller verdiente in den letzten 3 Monaten bis Ende Februar 2009 wegen der Wirtschaftskrise mit 97 Millionen US-Dollar (70,9 Millionen Euro) 75 Prozent weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum. Der Umsatz ging um 14 Prozent auf 8,14 Milliarden Dollar zurück. Der Konzern kündigte ein hartes Sparprogramm an.

„Die Härte und die zu erwartende Dauer der Rezession zwingen uns, mehr zu unternehmen”, sagte FedEx-Chef Fred Smith mit Blick auf das Sparprogramm. Statt 600 Millionen Dollar soll im nächsten Geschäftsjahr 1 Milliarde Dollar eingespart werden. Hatten bisher die 36.000 amerikanischen der weltweit 290.000 FedEx-Mitarbeiter Gehaltseinbußen hinnehmen müssen, sollen nun auch Beschäftigten außerhalb der USA die Löhne gekürzt werden. Stellenstreichungen sind ebenfalls geplant.

Pilotprojekt SmartTruck erprobt innovative Tourenplanung bei der Paketzustellung in Berlin

19.03.2009
Logo DPDHLDie Deutsche Post DHL stellte am 19. März 2009 in Berlin das Pilotprojekt SmartTruck vor. 2 mit dynamischer Tourenplanung ausgestattete Zustellfahrzeuge werden ab sofort Touren im Berliner Bezirk Mitte fahren.

Tourenplanung

Die Einsatzzentrale hat die SmartTrucks dank GPS immer im Blick / Fotos: Deutsche Post AG

Die Deutsche Post DHL testet damit nicht nur die Funktionsfähigkeit einer völlig neuen Technologie und deren Wirtschaftlichkeit, sondern erhofft sich davon auch einen spürbaren Beitrag zum Klimaschutz. „Ein solches Konzept ist vollkommen neu in der Branche”, sagte Dr. Keith Ulrich, Leiter Technology & Innovation Management der Deutschen Post DHL.

„Die dynamische Tourenplanung errechnet nicht nur im Voraus den besten Routenverlauf. Das System berücksichtigt erstmalig in Echtzeit aktuelle Verkehrsinformationen in Innenstädten, beispielsweise über Staus oder Baustellen, und passt die Route entsprechend an.” Möglich wird dies durch die Überwachung der DHL Fahrzeuge und von fast 500 Berliner Taxen per Global Positioning System (GPS).

Smart-Truck

Smart-Truck: Test in Berlin Anfang 2009 / Foto: Deutsche Post AG

Damit ist es erstmalig möglich, Verkehrsflüsse in Innenstädten zu messen und entsprechend darauf zu reagieren. „Das spart nicht nur Kosten und Zeit, sondern reduziert auch den Kraftstoffverbrauch und CO2-Ausstoß der Fahrzeuge”, so Ulrich.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie unterstützt das Projekt im Rahmen der Förderinitiative „Intelligente Logistik im Güter- und Wirtschaftsverkehr - Innovationsoffensive für die Märkte von morgen”. Andreas Liessem vom Referat Verkehrstechnologien: „Zielsetzung des öffentlich geförderten Forschungsprojekts SmartTruck ist der Nachweis, wie mit intelligenter Technologie unsere Innenstädte vom Verkehr entlastet und gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit von Logistikunternehmen gesteigert werden kann.”

Die SmartTrucks sollen aber nicht nur dem Klimaschutz dienen, sondern auch den Service für Versender und Empfänger verbessern. So sind die transportierten Sendungen mit Radio Frequency Identification (RFID)-Etiketten versehen. Diese ermöglichen die permanente Erfassung und Überwachung des Beladungszustands der Fahrzeuge. Dadurch erreicht DHL mit SmartTruck eine höhere Genauigkeit bei der Abholung und Zustellung, kann besser auf Ad hoc-Aufträge reagieren und die Abholzeiten präzise angeben. Kunden sollen per SMS-Benachrichtigung über die geplante Abholzeit ihrer Sendungen informiert werden.

Die SmartTruck-Technologie wurde im konzerneigenen DHL Innovation Center in Troisdorf entwickelt. Projektpartner sind neben dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), Motorola und Quintiq.

Während der 3-monatigen Pilotphase führen die beiden SmartTrucks gemeinsam mit weiteren Fahrzeugen, deren Touren dynamisch geplant werden, jeden Tag etwa 500 Abhol- und Zustellfahrten durch. Nach erfolgreichem Abschluss der Tests ist geplant, SmartTrucks auf den rund 160 Express-Touren in Berlin, aber auch in weiteren Innenstädten, in ländlichen Gebieten und im Ausland einzusetzen.

DHL-Drehkreuz Leipzig spürt die Krise

19.03.2009
Logo DHLDHL bekommt auch an seinem europäischen Luftfrachtdrehkreuz Leipzig/Halle die weltweite Wirtschaftskrise zu spüren. Die anvisierte Frachtmenge von 1.500 Tonnen pro Nacht wird zurzeit nicht erreicht, bestätigte der seit Januar 2009 amtierende Geschäftsführer des DHL-Hubs, Eric Malitzke. Derzeit werden etwa 1.100 Tonnen umgeschlagen. Man prüfe derzeit alle Maßnahmen zur Flexibilisierung der Arbeitszeit, so Malitzke. Betriebsbedingte Kündigungen solle es aber nicht geben. Eine Option ist Kurzarbeit. Bisher können die 2.300 Mitarbeiter ihre Wochenarbeitszeit freiwillig vermindern. Nach bisherigen Planungen soll die Zahl der Mitarbeiter bis 2012 auf 3.500 steigen.

Deutsche Post investiert 420 Millionen Euro ins Briefgeschäft / 385 neue Briefsortiermaschinen bis 2012

23.03.2009
Logo DPDHLDie Deutsche Post hat bei der Siemens AG eine neue Generation von Briefsortiermaschinen bestellt. Bis zum Jahr 2012 wird Siemens insgesamt 288 Sortiermaschinen für Standard- und Kompaktbriefe sowie bis zu 97 Sortieranlagen für Groß- und Maxibriefe liefern. Das Investitionsvolumen beträgt rund 420 Millionen Euro. „Dies ist die größte Investition in neue Brieftechnik seit dem Bau der Briefzentren Mitte der 1990er Jahre und damit ein klares Bekenntnis zur Zukunft des Briefes”, so Jürgen Gerdes, Konzernvorstand Brief Deutsche Post DHL. „Wir haben im Rahmen unserer kürzlich vorgestellten Strategie 2015 deutlich gesagt, dass der Brief eine starke Säule im Konzern Deutsche Post DHL bleiben wird und dass wir unsere starke Marktposition als ‚Die Post für Deutschland' weiter ausbauen wollen. Dieses ist eine langfristige Investition in die Qualität und Zuverlässigkeit unseres Briefservices.”

Umweltfreundliche Technologie
Die Deutsche Post erhöht mit dieser Modernisierung die Geschwindigkeit ihrer Briefbearbeitung, weil die Zahl der Sortierschritte reduziert und der Automatisierungsgrad deutlich erhöht wird. Gleichzeitig können die Kunden von einer höheren Zustellqualität und -schnelligkeit profitieren. Denn die neuen Maschinen werden Briefe noch genauer und zuverlässiger nach den Anschriften der Empfänger sortieren.

Die neue Maschinen-Generation ist auch aufgrund modernster Technologie umweltschonend. Die Deutsche Post wird allein durch diese Maßnahme den jährlichen CO2 Ausstoß um fast 5.000 Tonnen reduzieren, zugleich brauchen die neuen Maschinen 22 Prozent weniger Strom. Der Konzern Deutsche Post DHL hat sich zum Ziel gesetzt, im Rahmen seines Klimaschutzprogramms GoGreen die CO2-Effizienz bis 2012 um 10 Prozent zu verbessern.

Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di befürchtet, die neuen Briefsortiermaschinen könnten zu einem massiven Stellenabbau führen. „Wir schätzen, dass 6.000 Teilzeitkräfte in den bundesweit 82 Briefzentren gefährdet sind”, sagte Anton Hirtreiter, Leiter des Fachbereichs Postdienste, Speditionen und Logistik bei ver.di Bayern. Zudem dürfte die Wochenarbeitszeit für viele Beschäftigte von derzeit 15 bis 20 Stunden um 2 bis 3 Stunden reduziert werden.

Laut einer internen Studie rechnet der Postkonzern selbst mit der Einsparung von 1.400 Personaleinheiten, also Vollzeitstellen mit einer Wochenarbeitszeit von 38,5 Stunden. Das geht aus einem internen Papier der Post zum Projekt SK Bf 2007 hervor, das der Zeitschrift „Euro am Sonntag” vorliegt.

Ein Konzernsprecher erklärte dagegen, die Post werde „keinen Mitarbeiter wegen der neuen Maschinen entlassen”. Betriebsbedingte Kündigungen seien ausgeschlossen. Zudem würden die neuen Maschinen über mehrere Jahre verteilt beschafft. Daher würden Rationalisierungseffekte „nur allmählich” greifen. Dies lasse sich durch die natürliche Fluktuation auffangen.

Niederlande kippen Briefmonopol

24.03.2009
Nun hat sich auch die niederländische Regierung dazu durchgerungen, das Briefmonopol zu kippen. Der Markt für Briefsendungen unter 50 Gramm soll schon zum 1. April 2009 geöffnet werden. Noch hat die TNT das Monopol für diesen Teilbereich des niederländischen Postmarktes.

Die niederländische Regierung hatte die vollständige Liberalisierung ihres Postmarktes mehrfach verschoben, um der TNT weitere Zeit zur Vorbereitung zu verschaffen. Kritisiert wurden immer wieder vermeintlich ungerechte Wettbewerbsbedingungen im europäischen Ausland. Ein Dorn im Auge waren der niederländischen Regierung und TNT vor allem die Mehrwertsteuerbefreiung der Deutschen Post und die Mindestlohnverordnung in Deutschland. Auch ihre jetzige Entscheidung zur Liberalisierung knüpft die niederländische Regierung an Voraussetzungen: „akzeptable Arbeitsbedingungen für holländische und ausländische Postunternehmen, insbesondere in Deutschland”.

Offenbar versucht die Regierung, sich noch ein Hintertürchen offen zu halten oder zumindest über die EU Druck auf Deutschland auszuüben. Das Gesetz zur kompletten Abschaffung des Briefmonopols in den Niederlanden muss noch vom Parlament verabschiedet werden.

Die Deutsche Post DHL begrüßte die von der holländischen Regierung angekündigte vollständige Öffnung des niederländischen Briefmarktes zum 1. April 2009. Die Deutsche Post ist seit vielen Jahren mit ihren Tochterunternehmen DHL Global Mail und Selekt Mail im holländischen Briefmarkt tätig und dort bereits heute einer der führenden Briefdienstleister.

„Die heutige Entscheidung ist gut für unsere Kunden und für Global Mail, denn mehr Wettbewerb bedeutet mehr Auswahl, mehr Service, bessere Qualität und günstigere Preise”, so Thomas Kipp, CEO Global Mail Europe. „Die seit langer Zeit angekündigte Öffnung ist längst überfällig, denn der deutsche Briefmarkt ist bereits seit Anfang 2008 uneingeschränkt für den Wettbewerb offen, auch für das holländische Postunternehmen TNT. Im Gegenzug konnte die Deutsche Post in Holland bisher nicht in einen freien und fairen Wettbewerb eintreten.”

Deutsche Post erweitert klimaneutrales Versandangebot um Auslandsbriefe

26.03.2009
Logo DPDHLBriefsendungen können außerhalb Deutschlands klimaneutral verschickt werden. Die Deutsche Post DHL bietet Geschäftskunden als erster Briefdienstleister in Deutschland den klimaneutralen Versand von Briefen, Werbesendungen und Presseerzeugnissen ins Ausland an. „Innerhalb Deutschlands haben wir im Jahr 2008 bereits über 100 Millionen Briefe klimaneutral verschickt”, so Jürgen Gerdes, Vorstand des Unternehmensbereichs BRIEF. „Die Nachfrage bei Geschäftskunden steigt kontinuierlich. Deshalb weiten wir unser GoGreen-Angebot jetzt auch auf den weltweiten Versand aus.”

Bei den klimaneutralen GoGreen-Produkten und -Dienstleistungen der Deutschen Post DHL werden die CO2-Emissionen vollständig erfasst und ausgeglichen. Geschäftskunden können damit einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten. Express-Sendungen können seit 2006 klimaneutral verschickt werden. Mittlerweile steht der Service für Geschäftskunden in mehr als 20 europäischen Ländern zur Verfügung. Darüber hinaus hat DHL Express im vergangenen Jahr GoGreen in 17 Ländern im asiatisch-pazifischen Raum eingeführt.

Im Bereich DHL Paket Deutschland gibt es die umweltfreundliche Versandoption seit 2007 und im Bereich BRIEF seit 2008. Bislang haben Geschäftskunden etwa 5,5 Millionen Pakete und über 100 Millionen Briefe klimaneutral verschickt. Größter GoGreen-Kunde im Bereich BRIEF ist der Versicherungskonzern Allianz.

Zertifiziertes System
Die CO2-Emissionen, die beim Transport einer GoGreen-Sendung entstehen, werden durch das konzerneigene Carbon Management kundenindividuell erfasst. Der Ausgleich des Ausstoßes erfolgt über Emissionszertifikate aus internen und externen Klimaschutzprojekten. Zu den von der Deutschen Post DHL geförderten Projekten zählen beispielsweise eine Wasserkraftanlage in Brasilien und ein Biomassekraftwerk in Indien, das den derzeit höchsten Klimaschutzstandard CER Gold Standard erfüllt. Geschäftskunden erhalten am Ende eines Geschäftsjahres eine Bescheinigung, die ausweist, wie viel CO2 für ihre GoGreen-Sendungen ausgeglichen wurde. Das Carbon Management wird von der unabhängigen und international führenden Zertifizierungsorganisation Société Générale de Surveillance (SGS) regelmäßig kontrolliert.

Konzernweite Klimaschutzziele
Die Deutsche Post DHL unterstützt nicht nur ihre Kunden bei der Senkung von CO2-Emissionen. Mit seinem Klimaschutzprogramm GoGreen hat sich der Logistikdienstleister als erstes Unternehmen der Branche auch selbst ehrgeizige Umweltschutzziele gesetzt: Bis 2020 will der Konzern die CO2-Effizienz seiner eigenen Geschäftsaktivitäten wie auch die seiner Subunternehmer um 30 Prozent verbessern. Das heißt, die Emissionen pro verschicktem Brief, pro transportierter Tonne oder pro Quadratmeter genutzter Fläche sollen um fast ein Drittel reduziert werden - dies gilt auch für das internationale Briefgeschäft der Deutschen Post Global Mail.

Ausgangspunkt für die Berechnung ist das Jahr 2007. In einem ersten Schritt soll die CO2-Effizienz der eigenen Aktivitäten bis 2012 um 10 Prozent verbessert werden. Im Fokus stehen dabei die Optimierung der Luft- und Fahrzeugflotte, die Steigerung der Energieeffizienz, die Entwicklung innovativer Technologien, die Motivation der Mitarbeiter zu klimabewusstem Verhalten sowie die Einbeziehung von Kunden und Subunternehmern.

Heinrich-Bauer-Verlag legt sich mit der Deutschen Post an

27.03.2009
Der Hamburger Heinrich-Bauer-Verlag steigt in die Briefzustellung ein. Wie das Unternehmen am 26. März mitteilte, will es sich schon im April mit der Marke Bauer Postal Network (BPN) im Geschäft mit adressierten Infobriefen als alternativer Postdienstleister positionieren. Der Verlag verteilt schon bisher Pressepost und adressierte Werbung. Er will bis 2012 sein Zustellvolumen auf 300 Millionen Sendungen jährlich verdoppeln.

Dazu Lutz Glandt, Vorstand Presseservices bei der Deutschen Post: „Wir nehmen den Wettbewerb ernst, fühlen uns aber gut aufgestellt.” Die Deutsche Post stellt jährlich 6,9 Milliarden adressierte Infosendungen zu.

Hamburger Millionär macht zum 3. Mal der Post Konkurrenz

31.03.2009
Der Hamburger Millionär Daniel Giersch (35) will zum 3. Mal mit der Deutschen Post konkurrieren. Er hatte bereits 1994 als 19-Jähriger den privaten Briefzustelldienst KDI gegründet und später seine Idee verkauft. 2000 scheiterte er mit einem 2. Projekt. Er holte Briefe bei Firmen ab, stempelte Werbung auf die Kuverts und verschickte sie mit der Deutschen Post mit 3 Pfennig Rabatt auf das Porto.

Am 31. März 2009 startete er einen 3. Versuch. Seine Kunden müssen ihm ihre Sendungen per Internet übermitteln und Werbebotschaften in ihren Sendungen dulden. Giersch druckt die Sendungen aus und verschickt sie für seine Kunden kostenlos. Dafür hat er sich die Marke Porto-Freibrief eintragen lassen. Der Absender muss sich bei Giersch registrieren und wählt am Computer aus einer Sponsoren-Galerie Werbung aus, die dem Brief beigelegt wird. Damit will Giersch den Versand finanzieren.