Deutsche Post AG Briefzustellung in Berlin, 2006UPS AirlinesPostbank Centerfiliale Berlin-Charlottenburg, Goethestr. 2-3, 2006PIN Briefzustellung in Leipzig, 2005DHL Paketzustellung, Post in neuem DHL-Design, 1.4.2003Deutsche Telekom, Gebäudekennung, Digi Park Flughafen Köln/Bonn, 2006Vodafone Gebäude Am Seestern Düsseldorf, 2004

Post und Telekommunikation

Kurier-, Express-, Postdienste

Oktober - Dezember 2005

Postuniversaldienst auf dem Prüfstand

11.10.2005
Logo BNetzAInwieweit muss der Postuniversaldienst nach dem Ende des Postmonopols am 31.12.2007 neu definiert werden? Zu diesem Thema holte die Bundesnetzagentur Stellungnahmen aus Kreisen der Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, der kommunalen Spitzenverbände, der Verbraucher und natürlich der Postdienstleister ein und veranstaltete am 11. Oktober 2005 in Bonn einen Workshop zu diesem Thema. Ab 1. Januar 2008 ist der deutsche Postmarkt vollständig liberalisiert. Der Staat muss aber darauf achten, dass weiter flächendeckend Postdienstleistungen angeboten werden. Bis Ende 2007 legt die Postuniversaldienstleistungsverordnung (PUDLV) fest, welche Mindestanforderungen an eine flächendeckende Postversorgung zu stellen sind. Die Frage ist jedoch, inwieweit gesellschaftliche Veränderungen und Weiterentwicklungen im Bereich der Kommunikationstechnik eine neue Definition der postalischen Grundversorgung bedingen.

U.a. hat auch die Deutsche Post AG, die derzeit die flächendeckende Postversorgung auf der Grundlage der PUDLV erbringt, ihre Vorstellungen schriftlich fixiert. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass sich seit den ersten Festlegungen zum Universaldienst die Rahmenbedingungen grundlegend geändert haben und dies eine Neudefinition des Universaldienstes zwingend erfordert.

Die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien haben - so die Deutsche Post - nicht nur zu effizienteren Prozessen bei der Produktion von Postdienstleistungen geführt, sie haben auch nachhaltig das Kommunikationsverhalten der Verbraucher beeinflusst. Sie fragen heute weniger Postdienstleistungen nach und sind mobiler.

Als Anfang der 1990er-Jahre am Entwurf der EU-Postdienstrichtlinie gearbeitet wurde und in der Folge die PUDLV entstand, sprach noch kaum jemand von Internet und E-Mail. Wer eine Nachricht schnell verschicken wollte, war hauptsächlich auf die Post angewiesen. Wenn es ganz schnell gehen sollte, wählte er die Eilboten-Sendung. Wer eine Ware verschickte, konnte per Nachnahme den Preis vom Postzusteller einziehen lassen.

Inzwischen hat sich die Welt verändert. Eilige Nachrichten sind in Sekundenschnelle per E-Mail beim Empfänger. Bereits 60 Prozente der Deutschen nutzen diesen Kommunikationsweg, viele kommunizieren per Telefon und Handy. Nur noch 5 Prozent der Kommunikation laufen - wie die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im. März 2005 ermittelt hat - auf dem klassischen Postweg. Und nach den Untersuchungen des Statistischen Bundesamtes gaben private Haushalte in Deutschland 2002 für Brief- und Paketdienstleistungen monatlich nur 4,44 Euro aus. Das monatliche Budget für Telekommunikation ist dagegen ca. zehnmal so hoch. Die Nachnahme spielt in Zeiten, wo man per Kreditkarte die bestellte Ware bezahlt, kaum noch eine Rolle. Auch andere Zusatzleistungen wie Wertsendung oder Einschreiben werden immer weniger nachgefragt. Die Deutsche Post muss aber nach der bisherigen Definition des Universaldienstes diese Dienste selbst in der kleinsten Filiale anbieten. Die Deutsche Post präzisierte solche Aussagen in ihrer Stellungnahme: Jeder Erwachsene gibt im Schnitt nur alle 2 Jahre ein Einschreiben auf.

Ein anderes Beispiel, das zeigt, wie sehr sich die derzeit gültigen Universaldienstvorgaben von der Lebenswirklichkeit der Bürger bereits entfernt haben, ist die vorgeschriebene Ausrichtung des Filialnetzes nach Einwohnerzahlen und der Bebauungsstruktur der Gemeinden, unabhängig davon, inwieweit angesichts der Mobiliät der meisten Postkunden eine Filiale genutzt wird.

Die Expertenanhörung hat die Notwendigkeit gezeigt, den Universaldienst moderner, flexibler und finanzierbar auszugestalten. Die Deutsche Post betonte aber, sie werde - unabhängig von der künftigen Ausgestaltung - auch nach 2008 flächendeckend präsent sein.

Bundesnetzagentur genehmigt Briefporti 2006 / Standard-Auslandsbrief (Europa) künftig teurer als Inlandsbrief / „Moderate Absenkung des Entgeltpakets”

19.10.2005
Logo BNetzAAb 1. Januar 2006 gelten neue Tarife für Briefsendungen. Die Bundesnetzagentur genehmigte am 19. Oktober 2005 im Rahmen des Price-Cap-Verfahrens das von der Deutschen Post AG beantragte Entgeltpaket. Während bei Inlandssendungen das Entgelt für Standardbriefe mit 0,55 Euro unverändert bleibt, sinkt das Porto für den Kompaktbrief (Standardformat bis 50 Gramm) von 0,95 Euro auf 0,90 Euro. Auch der Infobrief Standard (ab 50 inhaltsgleichen Sendungen im Inland) wird billiger: bisher 0,40 Euro, ab 1. Januar 2006 0,35 Euro. Der Portosatz des Großbriefes (bis 500 Gramm) wird von 1,44 Euro auf 1,45 Euro aufgerundet.

Auslandsbriefsendungen werden in den unteren Gewichtsstufen teurer, in den oberen Gewichtsstufen billiger. Erstmals seit vielen Jahrzehnten ist das Porto für einen Europa-Standardbrief nicht mehr identisch mit dem Inlandsporto. Seit 1. Januar 2006 kostet der Standardbrief ins europäische Ausland statt 0,55 Euro nun 0,70 Euro, der Kompaktbrief 1 Euro (bisher 0,95 Euro) und die Postkarte 0,65 Euro (bisher entsprechend Inlandsporto 0,45 Euro). Die Deutsche Post hatte in ihrem Antrag die Tarifsteigerung für Briefe ins Ausland mit erhöhten Endvergütungszahlungen an ausländische Postgesellschaften gerechtfertigt. Zudem - so die Deutsche Post - koste eine dem Standardbrief vergleichbare Sendung ins Ausland europaweit im Durchschnitt 0,69 Euro. Die Deutsche Post rechnet mit Einsparungen für den Kunden in Höhe von 30 Millionen Euro.

Die Entgeltgestaltung ist nach den Vorgaben der Bundesnetzagentur (bis Juli 2005: Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post) abhängig von der Produktivitätsfortschrittsrate und der Inflationsrate. Aufgrund der in der Maßgrößenentscheidung vorgegebenen Produktivitätsrate von 1,8 Prozent und der Inflationsrate von 1,6 Prozent kommt es im gesamten Entgeltpaket zu einer moderaten Absenkung der Porti. „Mit diesen Senkungen bei einigen Inlandsporti und mit den Entgeltanpassungen im Auslandsbereich hat die Deutsche Post die Senkungsvorgaben aus dem Price-Cap-Verfahren erfüllt. Die angewandte Price-Cap-Formel hat die Regulierungsbehörde im Jahr 2002 festgelegt. Sie gilt bis Ende 2007, dem Zeitpunkt des Auslaufens der Exklusivlizenz im Briefbereich”, erklärte der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth.

In dem Price-Cap-Verfahren hat die Bundesnetzagentur Briefdienstleistungen in 3 Körben zusammengefasst:

Die Genehmigung ist bis zum 31. Dezember 2006 befristet.

Tätigkeitsbericht der Bundesnetzagentur 2004/2005

15.12.2005
Logo BNetzA„Die Dynamik des Wettbewerbs in den Telekommunikations- und Postmärkten hat weiter an Fahrt zugenommen”, stellte Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur, bei der Vorstellung des Tätigkeitsberichts 2004/2005 seiner Behörde am 15. Dezember 2005 fest. „Erfreulich ist besonders, dass die Märkte insgesamt weiter wachsen und ein Motor für die gesamte Wirtschaft sind. In einem wettbewerblichen Umfeld wurde ein starker Innovations- und Investitionsschub ausgelöst”, betonte Kurth.

Seit Beginn der Liberalisierung im Jahr 1998 wuchsen die Umsätze im Telekommunikationsmarkt von 44,2 Milliarden Euro auf 66,8 Milliarden Euro im Jahr 2004. „Davon konnten alle Marktteilnehmer, auch diejenigen, die Marktanteile verloren haben, profitieren. Auch der Anstieg der Umsatzerlöse um 4 Prozent von 64,2 Milliarden Euro im Jahr 2003 auf 66,8 Milliarden Euro in 2004 und von voraussichtlich 2,3 Prozent in 2005 auf 68,3 Milliarden Euro ist im Vergleich zum allgemeinen Wachstum der deutschen Wirtschaft in diesen Jahren beachtlich. Dies ist umso erstaunlicher, als die Preise für TK-Dienstleistungen im selben Zeitraum gefallen sind: Für Auslandsgespräche zu den 10 wichtigsten Zielländern z.B. muss der Nutzer heute im Vergleich zu der Zeit unmittelbar vor der Liberalisierung am 1. Januar 1998 bis zu 97 Prozent weniger zahlen”, so Kurth.

Entscheidende Faktoren für das Wachstum sind nach den Worten Kurths die Verbreitung und Nutzung des Mobilfunks, die Nutzung des Internets und die Verbreitung breitbandiger Zugänge. „Während sich die Zahl der Festnetzkanäle mit 55,2 Millionen in den vergangenen Jahren kaum verändert hat, wächst die Zahl der Mobilfunkkanäle weiter stetig auf voraussichtlich 76 Millionen bis Ende 2005.”

Bei den breitbandigen Festnetzdiensten geht die Bundesnetzagentur bei einem Zuwachs von 3,6 Millionen Anschlüssen im Jahr 2005 von insgesamt 10,4 Millionen geschalteten DSL-Anschlüssen Ende 2005 aus. Dies entspricht 27 Prozent der Haushalte gegenüber 17 Prozent Ende 2004. Auf die Wettbewerber der Telekom entfallen ca. 38 Prozent (2003: 9 Prozent).

Der Wind der Konkurrenz weht der Deutschen Telekom immer schärfer ins Gesicht. Bei der Sprachtelefonie und im Datengeschäft jagen die Wettbewerber dem Marktführer immer mehr Marktanteile ab. So wird deren Anteil bei Fernverbindungen nach Schätzungen der Bundesnetzagentur Ende 2005 voraussichtlich erstmals die Schwelle von 50 Prozent überschreiten. Im Ortsnetz kommen die Wettbewerber auf 37 Prozent.

Zum Postmarkt sagte Kurth: „Der Postmarkt umfasst nach wie vor Umsätze von ca. 23 Milliarden Euro. Im Paket-, Express- und Kuriermarkt besteht im Prinzip funktionsfähiger und chancengleicher Wettbewerb. Im Briefmarkt wird das Entstehen eines solchen Wettbewerbs weiter entscheidend durch die Exklusivlizenz der Deutschen Post AG gebremst.” Dementsprechend dominiert die Deutsche Post weiter den Briefmarkt mit einem Marktanteil von 93 Prozent. Zwar seien die Umsätze der Wettbewerber weiter kräftig gestiegen - von 390 Millionen Euro im Jahr 2003 auf voraussichtlich 700 Millionen Euro bis Ende 2005, „sie bewegen sich aber nach wie vor auf niedrigem Niveau”. Die Deutsche Post habe sich hervorragend am Markt behaupten können. Insoweit könne die Bundesnetzagentur keinen Grund erkennen, die Exklusivlizenz nicht am 31. Dezember 2007 auslaufen zu lassen.

Das Preisniveau für Briefe in Deutschland ist seit Ende 2003 - auch im internationalen Vergleich - leicht gesunken. Die Preise der Wettbewerber liegen einschließlich Umsatzsteuer fast durchweg unter den Preisen der Deutschen Post. Allerdings nutzen die günstigeren Preise der Wettbewerber derzeit mehr den Geschäftskunden und weniger den Privatkunden.

Die Grundversorgung mit Postdienstleistungen (Universaldienst) ist bis Ende 2007 sichergestellt. Nach 2007 wird der Universaldienst - wie bereits seit Jahren im Telekommunikationssektor - ausschließlich in einem wettbewerbsorientierten Umfeld erbracht werden. Die Grundversorgung wird dabei weiter gewährleistet sein. Die Bundesnetzagentur geht von einer Entwicklung wie im Telekommunikationssektor aus.

Hier finden Sie den Tätigkeitsbericht 2004/2005 der BNetzA.

DHL gründet Logistics Management University in Shanghai

Oktober 2005
Logo DHLIm Oktober 2005 gründete DHL in Shanghai eine Unternehmensuniversität für Logisitk mit jährlich 7.500 Studienplätzen. Das Bildungsangebot aus 40 Programmen richtet sich an DHL-Mitarbeiter und Mitarbeiter von Unternehmenskunden im unteren, mittleren und oberen Management in der gesamten Region Asia Pacific. Die meisten Erstsemester stammen aus China. Kurse werden in Chinesisch, Koreanisch und Englisch abgehalten. Bereits Ende 2006 sollen 2.000 Studierende ein Fortbildungsprogramm absolviert haben. Ihre Abschlüsse werden von einer Reihe von Firmenuniversitäten, auch auch von der Wharton Business School in den USA oder der Australia Graduate School of Management anerkannt.

Ziel der neuen Unternehmensuniversität ist es, „erstklassige Logistik-Spezialisten für das DHL-Netz in der Region Asia Pacific heranzuziehen und langfristig an das Unternehmen DHL zu binden”, erklärte Scott Price, CEO DHL Express - Asia Pacific, bei der Gründungsveranstaltung. „Wir machen mit diesem Bildungsangebot unsere Mitarbeiter fit für einen logistischen Wachstumsmarkt, der bereits heute 700 Milliarden Dollar im Jahr umfasst und sich bis ins Jahr 2020 fast verdoppeln wird.” Die Logistics Management University ist Teil der DHL-Strategie, sich in diesem Markt als bevorzugter Logistikdienstleister und zugleich als bevorzugter Arbeitgeber zu positionieren.

Nach aktuellen Prognosen soll der Luftexpressmarkt in China jährlich um 30 bis 35 Prozent wachsen. Weltweit wächst dieser Markt um 11 Prozent.

Im Kleinwalsertal gelten ab 1. November 2005 wieder österreichische Posttarife / Deutsche Postleitzahlen bleiben zunächst bis Ende 2006 gültig

November 2005
Seit 1951 hatte die Deutsche Bundespost/Deutsche Post AG auf Grund einer Vereinbarung mit der Österreichischen Post das österreichische Jungholz (Tirol) und das Kleinwalsertal mit den Orten Hirschegg, Mittelberg und Riezlern postalisch versorgt. Im Postverkehr mit diesen Orten in den sogenannten Zollanschlussgebieten galten die deutschen Posttarife und deutsche Postleitzahlen. Mit dieser Regelung sollte der besonderen geografischen Lage dieser Gebiete, die lediglich einen Zugang von deutschem Staatsgebiet aus haben, Rechnung getragen werden.Mit dem Wegfall der Zollgrenzen zwischen EU-Mitgliedstaaten ist diese Vereinbarung wirkungslos geworden. Mit dem Beitritt Österreichs zur Europäischen Union am 1. Januar 1995 wurden die Zollanschlussgebiete Jungholz und Kleinwalsertal aufgelöst.

Seit 1. November 2005 gelten im Kleinwalsertal und in Jungholz ausschließlich die österreichischen Posttarife. Ab 1. Januar 2006 sollten nur noch die österreichischen statt der deutschen Postleitzahlen gelten, nämlich 6691 Jungholz (bisher 87491), 6991 Riezlern (bisher 87567), 6992 Hirschegg (bisher 87568), 6993 Mittelberg (bisher 87569).

Die Umstellung stieß in den betroffenen österreichischen Gemeinden auf heftigen Widerstand, vor allem weil sie wegen der engen wirtschaftlichen Bindung an die Bundesrepublik Deutschland, vor allem im Fremdenverkehr, erhebliche Nachteile befürchten. Die neue Auslandsregelung würde allein dem kommunalen Tourismusamt im Kleinwalsertal als Urlaubs-Prospektversender Mehrkosten bis zu 180.000 Euro jährlich bescheren, fürchtete der Walser Bürgermeister Werner Strohmaier. Bei einer bis Ende November laufenden Unterschriftenaktion, im Oktober 2005 initiiert von der Österreichischen Volkspartei, forderten schon bei einer Zwischenbilanz Ende Oktober 2023 Walser, das sind 40 Prozent der Einwohner, von der österreichischen und der deutschen Post die Beibehaltung der deutschen Postleitzahlen. Anfang Dezember 2005 einigten sich die Deutsche Post AG und die Österreichische Post AG darauf, die deutschen Postleitzahlen vorerst bis Ende 2006 beizubehalten.

Bereits 2002 legte die Deutsche Telekom die deutschen Telefon-Vorwahlnummern für die Zollausschlussgebiete still.

DHL expandiert in Indien / Zumwinkel eröffnet DHL-Hauptquartier in Mumbai / Neuer Name für die Post?

Oktober 2005
Logo DHLDHL will sich auf dem indischen Subkontinent künftig besonders intensiv engagieren. Mitte Oktober 2005 eröffnete Post-Chef Klaus Zumwinkel in Mumbai (bis 1995 Bombay) das neue indische DHL-Hauptquartier. Die Deutsche Post ist schon seit 2003 in Indien im Rahmen des Joint Venture DHL/Danzas - Lemuir tätig. Danzas kooperiert schon seit 1996 mit der Lemuir-Gruppe und betreibt Niederlassungen für den Warenumschlag in den wichtigsten indischen Ballungszentren. Einen entscheidenden Schritt zur Erschließung des indischen Logistikmarktes unternahm die Deutsche Post Anfang 2005, als sie sich mit 80 Prozent an Blue Dart Express, dem bedeutendsten indischen Expressdienstleister, beteiligte. Gemeinsam mit Blue Dart Express bedient DHL inzwischen fast 14.000 Standorte in Indien und verfügt über 3.000 Transportfahrzeuge und 5 Boeing-Jets. Bei einem Mitarbeiterstamm von 5.800 wurden mehr als 42 Millionen Tonnen Fracht transportiert.

DHL hat seit 2002 mehr als 1 Milliarde Euro im asiatisch-pazifischen Raum investiert, erzielte 2004 über 3,4 Milliarden Eur Umsatz und beschäftigt dort bereits 30.000 Mitarbeiter, sagte Zumwinkel vor deutschen Journalisten in Mumbai. DHL sei das einzige Express-Unternehmen weltweit, das sowohl in China als auch in Indien umfassende nationale wie internationale Expressdienstleistungen anbieten könne. In Indien hat DHL nach den Worten Zumwinkels mehr als 250 Millionen US-Dollar investiert. Dies sei durch das auf 22 Milliarden Euro geschätzte Marktpotenzial in Indien mit einer jährlichen Wachstumsrate von 12 Prozent im Bereich der Logistik voll gerechtfertigt.

Mit der wachsenden Bedeutung des Auslandsgeschäftes ist auf mittlere Sicht eine Umbenennung des Konzerns Deutsche Post World Net denkbar. „Das brennt uns aber nicht unter den Nägeln”, sagte Zumwinkel bei dem Journalistengespräch. „Vielleicht wird man in 5 Jahren darüber reden müssen.” Aus dem sperrigen und für Ausländer wenig eingängigen Namen „Deutsche Post World Net” könnte dann die Konzernbezeichnung DHL werden. International sei dieser Name der Logistik- und Expresssparte der Deutschen Post bestens eingeführt. Auch ihr internationales Briefgeschäft hat die Deutsche Post bereits als „DHL Global Mail” neu positioniert. Die traditionsreiche Marke „Deutsche Post” bliebe in diesem Szenario dem deutschen Briefgeschäft vorbehalten. „Die Marke aufzugeben, wäre großer Unsinn”, meinte Zumwinkel.

Deutsche und dänische Post kaufen zu

Oktober 2005
Logo Deutsche Post World NetLogo Dänische PostDie deutsche und die dänische Post bereiten sich durch Zukäufe im Ausland auf die bevorstehende Liberalisierung im europäischen Postsektor vor. Die Deutsche Post übernahm Mitte Oktober 2005 die Mehrheit am niederländischen Briefunternehmen Mail-Merge und ist damit nach eigenen Angaben im Verbund mit ihren Unternehmen Selekt Mail Nederland, Interlanden, Selektfracht und DHL Global Mail bei einem Marktanteil von 10 Prozent größter privater Briefdienstleister in den Niederlanden.

Der dänische Konkurrent Post Danmark kaufte zusammen mit einer Investorengesellschaft 50 Prozent minus einer Aktie an der belgischen De Post-La Poste für 300 Millionen Euro.

Deutsche Post vermarktet Sammlermünzen des Bundes

03.11.2005
Logo PostphilatelieAm 1. Januar 2006 übernimmt die Deutsche Post im Auftrag des Bundesministeriums der Finanzen die Vermarktung sämtlicher Euro-Gedenkmünzen der Bundesrepublik Deutschland. Am 3. November 2005 unterzeichneten Vertreter des Geschäftsbereichs Philatelie der Deutschen Post und des Bundesfinanzministeriums in Berlin einen entsprechenden Vertrag. Er hat eine Laufzeit von 10 Jahren und beinhaltet das Marketing und den Vertrieb der Sammlermünzen an Privat- und Geschäftskunden sowie die Lagerung und Konfektionierung der Münzen. Das Münzprogramm eines Jahres umfasst Silber-Gedenkmünzen, Kursmünzensätze der 5 Prägestätten Deutschlands, Goldmünzen und einen Jahressatz mit Silber-Gedenkmünzen. Jährlich wird die Post-Philatelie 2,6 Millionen Sammlerprodukte an Kunden ausliefern.

Die Betreuung und Belieferung der Kunden übernimmt das Versandzentrum der Deutschen Post für Briefmarken und Sammlerprodukte, die Niederlassung Philatelie im oberpfälzischen Weiden, von der bisher zuständigen Bundeswertpapierverwaltung, Verkaufsstelle für Sammlermünzen der Bundesrepublik Deutschland (VfS) in Bad Homburg.

Die Niederlassung Philatelie - im Jahr 2002 eröffnet - betreut rund 1 Million Kunden in Deutschland mit 450 Mitarbeitern.

Umweltfreundliche DHL-Flotte wächst: Deutsche Post kauft weitere Erdgasfahrzeuge

Dezember 2005
Logo DHLDie Deutsche Post World Net setzt bei der Paketzustellung in Deutschland künftig stärker auf Erdgasfahrzeuge. Ende 2005 waren 70 Fahrzeuge im Einsatz. 2006 sollen weitere 100 dazu kommen. Zudem lässt DHL herkömmliche Dieselfahrzeuge mit Rußpartikelfiltern ausstatten.

Dr. Monika Wulff-Mathies, Zentralbereichsleiterin Politik und Nachhaltigkeit Deutsche Post World Net: „Wir wollen Transporte auch unter Umweltaspekten so effizient und sauber wie möglich gestalten.” Neben dem Einsatz von Erdgasfahrzeugen und Rußpartikelfiltern gehören dazu auch optimierte Routenplanung und Fahrerschulungen zum Sprit sparen.

TNT Post auf Expansionskurs

Dezember 2005
Logo TNT PostDie niederländische TNT-Gruppe verschärft ihren Wettbewerb mit der Deutschen Post. Nach der Übernahme des Kölner Briefzustellers Rheinkurier, dem Aufbau einer flächendeckenden Zustellung in Nordrhein-Westfalen und der Gründung eines Standorts in Hamburg dringt TNT immer intensiver in den deutschen Postmarkt ein. Ende Januar 2006 will TNT Post die Zustellung in Hamburg starten und neue Marketingprodukte testen.

„Im Bereich der unadressierten Werbesendungen sind wir schon jetzt die Nummer zwei in Deutschland”, sagte Sascha Bilen, Marketingleiter der TNT Post, Ende November. „2008 wollen wir die Nummer eins sein.” Nach eigenen Angaben befördert TNT Post jährlich 2,33 Milliarden Prospekte, die Deutsche Post 3,4 Milliarden Postwurfsendungen. Über eine Hamburger Werbeagentur forciert TNT Post das Direktmarketing in Frankfurt mit Mailings und Telefonaktionen.

Tarifverträge für die Beschäftigten der früheren KarstadtQuelle Logistik

07.12.2005
Logo Deutsche Post World NetAm 7. Dezember 2005 schlossen die Deutsche Post World Net und die Gewerkschaft ver.di die Tarifverhandlungen für die ehemals zur KarstadtQuelle/Neckermann Logistik gehörenden Beschäftigten erfolgreich ab. Walter Scheurle, Personalvorstand der Deutsche Post World Net, und Rudolf Büttner vom ver.di-Bundesvorstand unterzeichneten die Tarifverträge. Nach den Worten Scheurles wurden damit „wettbewerbsfähige Arbeits- und Bezahlungsbedingungen auf Branchenniveau” erreicht. Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt 39 Stunden. Die KarstadtQuelle-Beschäftigten konnten ohne finanzielle Einbußen übergeleitet werden.

Zum 1. April bzw. 1. Juli 2005 hatte die Post-Tochter DHL Solutions die Distributionslogistik für die Karstadt Warenhaus AG sowie den Bereich Groß- und Stückgut der Versender Quelle und Neckermann einschließlich der 3.600 Mitarbeiter übernommen. Dazu gehören das Warenverteilzentrum Unna/Holzwickede, das Schmucklager in Essen, die Branchenzentren in Essen-Vogelheim und Brieselang (Brandenburg) und die regionalen Logistikzentren in Hamburg, Berlin, Kirchheim b. München, Düsseldorf und Karlsruhe.

Exel-Übernahme ist perfekt

Dezember 2005
Logo Deutsche Post World NetAm 14. Dezember 2005 hat die Deutsche Post World Net die Übernahme des britischen Logistikunternehmens Exel plc erfolgreich abgeschlossen, nachdem die Exel-Aktionäre mit 98 Prozent Mehrheit, die EU-Kommission und die US-Kartellbehörde der Übernahme zugestimmt hatten. Damit wurde der deutsche Postkonzern zum weltweit größten Unternehmen für Luft- und Seefracht sowie Kontraktlogistik.

„Diese Übernahme stellt für die Deutsche Post World Net einen historischen Schritt dar. Hier haben sich 2 leistungsstarke Unternehmen von hoher Qualität gefunden, die gemeinsam das größte Logistikunternehmen der Welt bilden”, erklärte Konzernchef Dr. Klaus Zumwinkel. „Oberste Priorität hat nun die schnelle und effiziente Zusammenlegung von DHL Logistics und Exel.” Die Zentrale des zusammengeführten Logistikgeschäfts wird ihren Standort in Bracknell bei London haben. Der Chief Executive Officer (CEO) von Exel, John Allan, übernimmt die Leitung des zusammengelegten Unternehmens, das unter der Marke DHL firmieren wird und 150.000 Mitarbeiter beschäftigt. Am 21. Dezember 2005 berief ihn der Aufsichtsrat des deutschen Post-Konzerns als Mitglied des Postvorstands. Der 57-jährige Brite ist damit neben dem Australier John Mullen das 2. ausländische Mitglied im Vorstand der Deutschen Post AG.

Die Deutsche Post zahlt je Exel-Aktie 900 Pence in bar und 0,25427 Deutsche Post-Aktien. Für die Transaktion wurde Exel damit zum Stichtag am 13. Dezember 2005 mit 1237 Pence (18,35 Euro) je Aktie bzw. 3,8 Milliarden englische Pfund (5,6 Milliarden Euro) bewertet. Damit wird sich das Grundkapital der Deutschen Post um 7 Prozent unter Ausschluss des Bezugsrechts erhöhen. Zumwinkel rechnet bis 2008 mit jährlichen Kostensynergien von insgesamt 220 Millionen Euro. DHL wird nach dem Zusammenschluss mit 2 Leistungsfeldern in der Logistik arbeiten: DHL Exel Supply Chain und DHL Global Forwarding.

Neues DHL-Luftdrehkreuz in Wilmington/USA verspricht Einsparungen in Millionenhöhe

September 2005
Logo DHLMit der Zusammenlegung zweier Hauptumschlagbasen (Hub) in den USA will DHL die Marktposition in den USA verbessern. Anfang September 2005 fasste DHL seine operativen US-Geschäftstätigkeiten am Wilmington Air Park im Bundesstaat Ohio zusammen. Bisher betrieb DHL 2 parallele Luftfrachtnetze mit Hubs in Cincinnati und in Wilmington. Das auf 90.000 qm vergrößerte Verteilzentrum in Wilmington ist das weltweit größte von Deutsche Post World Net. Den Großteil der Investitionen von insgesamt 300 Millionen US-Dollar (255 Millionen Euro) investierte der Konzern in die Infrastruktur, vor allem die hochmoderne Sortieranlage.

Mit einer Sortierkapazität von 1,5 Millionen Sendungen - 455.000 Stück pro Stunde - sowie 126 Flugzeugen und 150 Lastwagen pro Nacht sorgt die Anlage für eine weitere Verbesserung des Kundenservices und der Laufzeiten.

DHL baut Infrastruktur in Asien aus

Oktober 2005
Logo DHLUm dem steigenden Frachtaufkommen im asiatisch-pazifischen Raum gerecht zu werden, will die Deutsche Post World Net bis 2007 die Kapazität ihres DHL-Umschlagzentrums (Hub) am Flughafen Hongkong verdoppeln. Dafür sind 110 Millionen US-Dollar (91 Millionen Euro) vorgesehen. Ursprünglich war die Erweiterung erst bis 2013 geplant. Die frühere Realisierung des Ausbaus des Central Asia Super Hub (CAS) ist begründet im raschen Wachstum von DHL in dieser Region. Über 70 Prozent der DHL-Sendungen nach und aus China wickelt DHL über das Hub in Hongkong ab.

DHL liegt im stark expandierenden China-Geschäft weit vor den US-amerikanischen Konkurrenten UPS und FedEx. Das Joint Venture DHL/Sinotrans ist mit einem Marktanteil von 40 Prozent Marktführer für Kurier- und Express-Dienstleistungen in China.

Vereinte Nationen und DHL unterzeichnen Partnerschaftsvereinbarung zur Katastrophenhilfe

15.12.2005
Das Entwicklungshilfeprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) und das UN-Büro für die Koordinierung Humanitärer Angelegenheiten (OCHA) unterzeichneten am 15. Dezember 2005 mit der Deutsche Post-Tochter DHL eine weitreichende Partnerschaftsvereinbarung.

Hintergrund: Seit langem kämpfen Experten der Katastrophenhilfe mit der Herausforderung, unmittelbar nach dem Eintreten einer Katastrophe schnelle und effektive Hilfe in entlegene Gegenden zu bringen. Die Überwindung der Transport- und Logistikprobleme ist dabei überlebenswichtig. Um einer Lösung dieses Problems näher zu kommen, schlossen Kemal Dervis, Leiter des UNDP, Jan Egeland, UN-Nothilfekoordinator, und Dr. Monika Wulf-Mathies, Leiterin des Zentralbereichs Politik und Nachhaltigkeit im Konzern Deutsche Post World Net, ein bahnbrechendes Abkommen über die Zusammenarbeit zwischen den Vereinten Nationen und DHL.

DHL hat bereits das sogenannte Airport Emergency Team (AET) in Dubai angeführt, ein Team von Logistik-Experten verschiedener Unternehmen, die unter dem Mandat des „Disaster Resource Network” des World Economic Forum (WEF) tätig werden. Unter der Leitung von DHL organisierte das AET mehrfach die Frachtbewegungen an Flughäfen nach Katastrophen, z.B. in Colombo (Sri Lanka) nach dem Tsunami im Indischen Ozean an Weihnachten 2004. Zudem hatte DHL die internationale Gemeinschaft bei ihren Hilfsbemühungen nach dem Erdbeben in Bam (Iran) im Jahr 2003 und nach dem Erdbeben in Pakistan im Oktober 2005 unterstützt.

„DHL wird diese Kapazitäten nun ausweiten, indem es ein globales Netzwerk von 3 eigenen 'Disaster Response Teams' (DRTs) zusammenstellt. Das erste wird seine Basis in Singapur haben und soll im Frühjahr 2006 einsatzbereit sein. 2 weitere werden so stationiert, dass sie die arabischen Staaten und Afrika sowie Zentral- und Südamerika abdecken”, sagt Wulf-Mathies.

Deutsche Post hebt Gewinnprognose für 2005 auf 3,7 Milliarden Euro an

Dezember 2005
Logo Deutsche Post World NetDie Deutsche Post hat Mitte Dezember 2005 ihre Gewinnprognose für das Geschäftsjahr 2005 dank der guten Geschäfte in den Konzernbereichen Logistik und Finanzdienstleistungen angehoben. Die Deutsche Post World Net erwartet einen operativen Gewinn (EBIT) von mindestens 3,7 Milliarden Euro (zuvor 3,6 Milliarden Euro). „Angesichts der neuen Gesetzgebung für die Postbeamtenkrankenkasse rechnet das Unternehmen mit einer positiven Entwicklung seiner diesbezüglichen Aufwendungen und in der Folge mit einem außerordentlichen Gewinn in Höhe von 1 Milliarde Euro im Jahr 2005”, so der Konzern in einer Pressemitteilung vom 14. Dezember 2005. Die künftige Kostensenkung bei der Postbeamtenkrankenkasse wird nach Einschätzung der Post Einsparungen von jährlich 70 Millionen Euro zur Folge haben. Als Ausgleich für die Entlastung der 3 Bundespost-Nachfolgeunternehmen werden die Beiträge zur Postbeamtenkrankenkasse in den kommenden Jahren jährlich um 3,4 Prozent erhöht.

DHL übernimmt führenden tschechischen Expressanbieter

Dezember 2005
Logo DHLVor Weihnachten 2005 gab DHL die 100-prozentige Übernahme der Anteile am tschechischen Expressanbieter PPL CZ s.r.o. bekannt. Die in Prag ansässige PPL ist mit 350 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von 18 Millionen Euro der führende private Anbieter von Expressdienstleistungen im tschechischen Markt. Zu den Hauptkunden gehören Unternehmen der IT-, Pharma- und Elektronikbranche.

Britischer Postmarkt zum 1. Januar 2006 für den Wettbewerb geöffnet

Dezember 2005
Am 1. Januar 2006 öffnen die Briten ihren Postmarkt für den Wettbewerb. Die staatliche Royal Mail verliert alle Monopolrechte und muss ihr Porto von der Regulierungsbehörde Postcomm genehmigen lassen. Die 14 lizenzierten Konkurrenten konzentrieren sich vorerst auf die lukrativen Geschäftskunden.

Zu den 3 Hauptkonkurrenten zählt auch die Deutsche Post-Tochter DHL Global Mail, die sich im Zug der Übernahme des britischen Logistikers Exel dessen Briefdienstleister Mercury einverleibte. Die beiden anderen Hauptkonkurrenten von Royal Mail sind die niederländische TNT Mail und UK Mail, eine Tochter der börsennotierten Business Post Group. Nach Schätzungen von Royal Mail befördern die Konkurrenten monatlich 90 Millionen Sendungen. Sie sortieren die Briefpost und geben sie überwiegend an Royal Mail weiter zur Beförderung und Zustellung. Die Rabatte auf das Porto geben sie an ihre Kunden weiter.

Ein Sprecher von DHL Global Mail: „Wir wollen in Großbritannien keine zweite Post aufbauen, aber wir wollen die erste Alternative für Geschäftskunden sein.”

DHL will 30.000 Kontaktpunkte in Europa einrichten

Dezember 2005
Logo DHLDHL will bis 2008 in Europa ein flächendeckendes Kundennetz mit 30.000 Kontaktpunkten aufbauen und dafür 1 Milliarde Euro investieren. Dies kündigte Dr. Peter E. Kruse, Vorstandsmitglied der Deutsche Post World Net, auf dem Logistikkongress 2005 in Berlin an. Schon 2007 sollen 20.000 dieser Anlaufstellen für Geschäfts- und Privatkunden in Betrieb sein. Einen entscheidenden Anteil werden dabei die „Servicepoints” haben, die bereits 2005 in Italien, Spanien, Großbritannien, Schweden, Polen, den Niederlanden und der Schweiz eingerichtet sind. Sie sind an Supermärkte, Bahnhöfe, Einzelhandelsketten oder Wechselstuben angegliedert. Hier kann man Sendungen aufgeben oder abholen. Deutschland bietet mit seinen 12.000 Postfilialen derzeit das dichteste Netz. Es wird ergänzt durch 620 PACKSTATIONEN und die seit November 2005 eingerichteten 300 POSTPOINTS, Minifilialen, in denen die am häufigsten nachgefragten Postprodukte angeboten werden.

Postfilialnetz wird neu organisiert

Dezember 2005
Logo Deutsche Post World NetZum Jahresbeginn 2006 organisiert die Deutsche Post ihre Tochter Deutsche Post Retail GmbH mit dem dazu gehörigen Postfilialnetz neu. Ein wesentlicher Baustein ist der Verkauf der 850 umsatzstärksten Postfilialen - im Wesentlichen sind das die bisherigen Center-Filialen - an die Deutsche Postbank AG. „Vor dem Hintergrund des ständig zunehmenden Wettbewerbsdrucks und des noch unzureichend ausgeschöpften Postbank-Kundenpotenzials ist die Weiterentwicklung unserer Vertriebsorganisation zwingend erforderlich”, schrieb die Zentrale der Deutschen Post an die Filialmitarbeiter. „Daher ist die Aufteilung des Filialnetzes auf Postbank und Deutsche Post eine logische Konsequenz, um den Filialbetrieb zielgerechter steuern und die Potenziale des Filialnetzes wettbewerbsorientiert noch besser ausschöpfen zu können.”

Zum 1. Januar 2006 wurde das Filialnetz der Deutsche Post Retail GmbH aufgeteilt. 1.172 eigenbetriebene Filialen wurden aus der Deutsche Post Retail GmbH herausgelöst und in die Deutsche Post AG, Unternehmensbereich BRIEF, überführt. Sie werden nun in die Niederlassungen BRIEF integriert und von dort operativ gesteuert. Diese Post-Filialen erbringen wie die Partner-Filialen (Postagenturen z.B. in Lebensmittelgeschäften) weiterhin Serviceleistungen für die Postbankkunden. Die an die Postbank übergegangenen 850 Filialen bleiben bei der Deutsche Post Retail GmbH, deren Geschäftsanteile an die Postbank übertragen werden. Diese neuen Postbank-Filialen erbringen wie bisher auch Postdienstleistungen.

Die Niederlassung Retail wurde zum 31.12.2005 geschlossen und wird zum 30.06.2006 aufgehoben. Die Mehrheitsbeteiligung der Deutschen Post an der Postbank bleibt unberührt.

Patentamt streicht Markennamen „Post”

14.12.2005
Die Deutsche Post hat keinen Alleinanspruch auf den Namen „Post”. Auf Antrag der Konkurrenz löschte das Deutsche Marken- und Patentamt in München die Marke am 14. Dezember 2005. Die Deutsche Post will gegen die Streichung des Patentschutzes klagen.

Mit der Entscheidung machte das Patentamt seinen eigenen Beschluss vom November 2003 rückgängig, nach dem der Markenname geschützt war. Die Deutsche Post war auf dieser Rechtsgrundlage gegen Wettbewerber vorgegangen, die das Wort benutzten, um für die Beförderung von Briefen oder Paketen zu werben.

Das Patentamt gab an, bei der Eintragung des Markennamens falsch geurteilt zu haben. Bereits vor 2 Jahren wären die Voraussetzungen für den Patentschutz nicht vorgelegen. Bei dem Begriff „Post” handele es sich um ein überaus gebräuchliches Wort der deutschen Sprache, das als solches nicht patentierbar sei. Es sei auch der geläufige Ausdruck für das Zustellgut selbst, etwa in der Redewendung „Er bekommt viel Post”. Zudem werde das Wort „Post” ganz allgemein zur Bezeichnung von Unternehmen verwendet, die Post befördern und zustellen.

Das Hauptargument der Deutschen Post für eine patentrechtliche Eintragung des Wortes waren 2 Meinungsumfragen. Ipsos Deutschland zufolge verbinden 77,6 Prozent der Befragten die Bezeichnung „Post” mit dem Unternehmen Deutsche Post. Bei einer Umfrage von NFO Infratest gaben sogar 84,6 Prozent der Befragten an, sie dächten bei „Post” an die Deutsche Post. Das Patentamt schützt üblicherweise Begriffe, wenn sie bei Umfragen zu mindestens 50 Prozent mit einem Unternehmen in Verbindung gebracht werden.

Im Fall der Post seien aber auch 85 Prozent nicht ausreichend für eine patentrechtliche Eintragung, so das Patentamt. Es sei nicht verwunderlich, wenn viele der Befragten den Begriff „Post” mit dem Unternehmen Deutsche Post in Verbindung brächten, da die Deutsche Post jahrzehntelang von ihrer Monopolstellung profitiert habe, und die habe sich eben auch im Sprachgebrauch niedergeschlagen.

Übernahme von 850 Postfilialen perfekt / Postbank zahlt an Mutter-Konzern 986 Millionen Euro

27.12.2005
Logo Deutsche Post World NetAm 27. Dezember 2005 beschlossen die Aufsichtsgremien der Deutschen Post und der Deutschen Postbank die Übernahme von 850 großen Postfilialen - im Wesentlichen sind es die bisherigen Center-Filialen - durch die Postbank zum 1. Januar 2006. Auf diese Filialen entfallen aktuell 87 Prozent des Postbank-Neugeschäfts.

Mit der Änderung der Eigentümerschaft wechselten an Neujahr auch 9.600 Beschäftigte ihren Arbeitgeber und arbeiten künftig für die Postbank. Die Deutsche Postbank erhofft sich von der Transaktion einen positiven Ergebnisbeitrag von jährlich 150 Millionen Euro.

Kurs der Post-Aktie am letzten Börsentag 2005 - 30.12.2005 - (Schlusskurs): 20,51 Euro