Deutsche Post AG Briefzustellung in Berlin, 2006UPS AirlinesPostbank Centerfiliale Berlin-Charlottenburg, Goethestr. 2-3, 2006PIN Briefzustellung in Leipzig, 2005DHL Paketzustellung, Post in neuem DHL-Design, 1.4.2003Deutsche Telekom, Gebäudekennung, Digi Park Flughafen Köln/Bonn, 2006Vodafone Gebäude Am Seestern Düsseldorf, 2004

Post und Telekommunikation

Kurier-, Express-, Postdienste

Juli bis September 2009

Niederländische TNT erhöht Druck auf Gewerkschaft und Personal

03.07.2009
Logo TNTDer niederländische Post- und Expresskonzern TNT NV plant, in den nächsten 3 Jahren erhebliche Einschnitte im Personalbereich. Im Briefzustelldienst und in den Sortierzentren drohen von den derzeit 58.000 Arbeitsplätzen mehrere Tausend verloren zu gehen.

Das Angebot der Konzernspitze im April 2009, eine Arbeitsplatzgarantie für 3 Jahre zu geben, wenn die Arbeitnehmer eine Lohnkürzung von 15 Prozent akzeptieren, lehnten die Gewerkschaften ab. Das Unternehmen befragte daraufhin 7.700 Mitarbeiter in den Niederlanden direkt, ob sie zu einer entsprechenden Vereinbarung bereit seien. 74 Prozent erklärten sich damit einverstanden - so das Unternehmen.

Inzwischen haben Konzernleitung und Gewerkschaften eine grundsätzliche Übereinkunft erzielt. Nach einem Bericht der Zeitung „NRC Handelsblad” haben die Gewerkschaften „zähneknirschend” zugestimmt, um den in Aussicht gestellten Abbau von 11.000 Arbeitsplätzen zu verhindern. Die Lohnsenkung solle bei über 50 Jahre alten Mitarbeitern nur 5 Prozent betragen. Im Regelfall solle aber das Bruttoeinkommen der Briefzusteller - derzeit rund 2.000 Euro - um 15 Prozent gekürzt werden.

TNT sieht sich wegen der ungünstigen Entwicklung sowohl bei den Post- also auch bei den Expressdiensten zu umfassenden Einsparungen gezwungen. Vorstandschef Peter Bakker hatte bei der Vorstellung der Geschäftszahlen für 2008 Mitte Februar von 400 Millionen Euro gesprochen. 2008 hatte der Konzern eine leichte Umsatzsteigerung um 1,2 Prozent auf 11,15 Milliarden Euro ausgewiesen. Der Nettogewinn war dagegen um fast 44 Prozent auf 556 Millionen Euro gefallen.

Im 2. Quartal 2009 musste die TNT-Briefsparte einen Gewinneinbruch um 20 Prozent hinnehmen. Der operative Gewinn des gesamten TNT-Konzerns brach um 45 Prozent auf 178 Millionen Euro ein. Der Umsatz fiel um 10 Prozent auf 2,53 Milliarden Euro.

Konzern-Chef Bakker verkündete bei der Vorstellung der Zahlen im 2. Quartal 2009 den endgültigen Verzicht auf einen Einstieg bei der britischen Royal Mail. Die britische Regierung hatte den Privatisierungsplan vor Kurzem aufgeschoben. Mögliche Übernahmen seien für TNT nun „unten auf der Prioritätenliste”, so Bakker.

Bei TNT Post Deutschland gingen die Umsätze im 2. Quartal 2009 um 2 Prozent zurück. Das Betriebsergebnis habe sich um 15 Prozent verbessert, sei aber immer noch negativ, bestätigte Bakker. Genaue Zahlen für seinen deutschen Briefdienst gibt der Konzern nicht bekannt.

Behördenpost ohne Mindestlohn?

03.07.2009
Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) ist parteiintern in die Kritik geraten. Wirtschaftspolitiker der Unionsparteien kritisierten ihn, weil er die Ausschreibung für einen Millionenauftrag zur Beförderung von Behördenpost daran koppeln will, dass Mindestlohnvorschriften eingehalten werden. Sie sehen darin eine weitere Bevorzugung des „ehemaligen Monopolisten Deutsche Post” gegenüber privaten Konkurrenten. „Es wäre ein Hohn, wenn nun auch in einer großen Auftragsvergabe des Bundes diese mittelstandsfeindliche und ordnungspolitisch inakzeptable Bevorzugung der Deutschen Post fortgesetzt würde”, schrieb der CDU-Abgeordnete und Mittelstandspolitiker Michael Fuchs an Schäuble. Er begrüße, dass der Auftrag über 23 Millionen Euro erstmals ausgeschrieben wird, warnt aber davor, die Vergabe an solche Kriterien zu knüpfen. „Ich bitte Sie deshalb nachdrücklich, ein faires Ausschreibungsverfahren sicherzustellen.”

Das Innenministerium will in der erstmaligen Ausschreibung für sämtliche Briefbeförderungen von Bundesbehörden fordern, dass der zwischen 8,00 und 9,80 Euro liegende Mindestlohn für Briefzusteller und Sortierkräfte gezahlt werden muss. Ein Sprecher des Innenministeriums wollte sich zu dem Brief nicht äußern. Das Ministerium warte noch die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts zur Frage der Post-Mindestlöhne ab. Das Oberverwaltungsgericht des Landes Brandenburg hatte Ende 2008 den Klagen mehrerer Post-Konkurrenten gegen den gesetzlich verfügten Post-Mindestlohn stattgegeben. Dagegen war der Bundesarbeitsminister Olaf Scholz (SPD) in Revision gegangen.

Mit der Beförderung von Behördenbriefen steht ein Auftragsvolumen von mehr als 20 Millionen Euro zur Disposition.

Deutsche Post DHL schließt Verkauf der Deutsche Bank-Aktien ab

06.07.2009
Logo DPDHLDie Deutsche Post DHL hat wie vorgesehen die restlichen Anteile ihres Aktienpakets an der Deutschen Bank AG am Markt verkauft und damit einen wichtigen Schritt auf dem Weg zum reinen Brief- und Logistikkonzern vollzogen. Aus dem Verkauf der 50 Millionen Deutsche Bank-Aktien, die die Deutsche Post im Rahmen der Veräußerung ihres Anteils an der Deutschen Postbank im März 2009 erhalten hatte, konnte der Konzern rund 100 Millionen Euro mehr als geplant erlösen. Insgesamt sind der Deutschen Post bisher rund 5,0 Milliarden Euro aus dem Verkauf des Postbank-Anteils zugeflossen. Die Deutsche Post DHL hält nun keine Aktien mehr an der Deutschen Bank.

„Wir sind sehr zufrieden, dass wir die Anteile an der Deutschen Bank wie geplant so zügig und erfolgreich verkaufen und damit einen wichtigen Schritt auf dem Weg zum reinen Brief- und Logistikkonzern vollziehen konnten”, so Deutsche Post DHL Vorstandsvorsitzender Frank Appel.

Die im Januar vereinbarte Transaktion über den Verkauf von Postbank-Aktien an die Deutsche Bank wurde am 25. Februar 2009 wie geplant abgeschlossen. Die Deutsche Bank hatte für 50 Millionen eigene Aktien aus einer Kapitalerhöhung einen Anteil von 22,9 Prozent an der Postbank von der Deutschen Post DHL erhalten. Ein weiterer Anteil von 27,4 Prozent wird nach Ablauf von 3 Jahren mit Fälligkeit einer Pflichtumtauschanleihe auf Postbank-Aktien an die Deutsche Bank übertragen. Für den verbleibenden Anteil von 12,1 Prozent bestehen Kauf- und Verkaufsoptionen, die zwischen dem 36. und 48. Monat nach Abschluss der Transaktion gezogen werden können.

saarriva mit Sendungszuwachs im 1. Quartal 2009

Juli 2009
Logo saarrivaDer Saarbrücker Briefdienstleister saarriva meldete im Juli steigende Verkehrszahlen, vor allem seit der Fusion mit dem regionalen TV-Briefservice. Im 1. Quartal 2009 stellte saarriva 5.265.575 Briefsendungen zu. 1.684 Geschäftskunden haben sich für saarriva entschieden. Privat-Sendungen sammelt der Post-Konkurrent über 111 eigene Briefkästen im Raum Saarbrücken ein.

Die ansteigende Sendungsmenge machte eine Erweiterung des Sortierzentrums erforderlich. Die Betriebsabläufe wurden durch „innovative Lösungen in den Bereichen Sortier- und Verpackungstechnik optimiert”. Dadurch konnte „eine Qualitätsverbesserung und eine noch schnellere, effizientere und sichere Verarbeitung” erreicht werden. „Wir konnten entgegen des aktuellen wirtschaftlichen Trends unsere Belegschaft um 20 Prozent erweitern und sehen uns somit gut aufgestellt, um zukünftige Anforderungen zur Zufriedenheit unserer Kunden zu erfüllen”, so Geschäftsführer Frank Klein.

Bundesagentur für Arbeit vergibt in Nordrhein-Westfalen Aufträge an Briefdienstleister ohne Mindestlohn - und revidiert später ihre Haltung

04.07./13.08.2009
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Essen lässt ihre Briefsendungen in Essen, Bochum und Dortmund bis 2011 von TNT Post zustellen. Das teilte sie den bei der Ausschreibung unterlegenen Mitbewerbern mit, darunter auch dem zur WAZ-Gruppe gehörenden Dienstleister WPS. Es geht dabei um Briefdienstleistungen im Volumen von 1,4 Millionen Euro. TNT Post - so die BA - habe das wirtschaftlichste Angebot vorgelegt. Nach eigenen Angaben sah sich die BA durch das Vergaberecht gezwungen, den staatlichen Post-Mindestlohn zu umgehen. „Die Vorgaben verpflichten öffentliche Auftraggeber dazu, die günstigsten Anbieter zu wählen, um den Steuerzahler zu schonen”, sagte ein BA-Sprecher. Schon die Stadt Dortmund habe deshalb eine TNT-Tochter mit der Beförderung und Zustellung ihrer Post beauftragt.

TNT Post wehrt sich gegen den verordneten Mindestlohn und zahlt statt der vorgeschriebenen 9,80 Euro den Haustarif von mindestens 7,50 Euro pro Stunde.

Die Nürnberger Zentrale der BA bekräftigte, man habe keine Wahl gehabt. Ursprünglich habe sie TNT Post von der Ausschreibung ausschließen wollen, doch TNT Post sei vor Gericht gezogen, nachdem die Firma in einer ersten Ausschreibungsrunde um den Ruhrgebietsauftrag ausgeschieden war. „Daraufhin haben uns sowohl die Vergabekammer des Bundes als auch das Oberlandesgericht Düsseldorf gezwungen, den wirtschaftlichsten Anbieter auszuwählen”, so BA-Sprecher John-Philip Hammersen. Er betonte aber, es habe sich um einen Einzelfall gehandelt. Mit dem im Frühjahr 2009 geänderten Arbeitnehmer-Entsendegesetz sei es möglich, das Thema Mindestlohn rechtssicher in die Ausschreibungen zu integrieren. „Bei allen künftigen Ausschreibungen sind die Mindestlöhne mit drin.” Hammersen bestätigte, dass es eine entsprechende Aufforderung des Bundesarbeitsministeriums, das die Rechtsaufsicht über die BA ausübt, gegeben habe.

Die Stadt Dortmund hat mittlerweile nach Protesten der TNT-Konkurrenz ihre Haltung revidiert und ihren Briefbeförderungsauftrag wegen der Mindestlohnfrage nicht an TNT Post sondern an den Konkurrenten WPS, eine Tochter der WAZ-Gruppe vergeben. WPS hatte zwar ein deutlich höheres Angebot als TNT Post vorgelegt, aber erklärt, den gesetzlich geforderten Mindestlohn zu zahlen. Gegen die Entscheidung der Stadt Dortmund reichte TNT Post Klage beim Oberlandesgericht Düsseldorf ein. Begründung: „Löhne dürfen kein Vergabe-Kriterium sein.”

Die BA unternahm Anfang August 2009 einen 2. Anlauf, bei der Zustellung ihrer Behördenpost den umstrittenen Post-Mindestlohn durchzusetzen. Sie hob die Ausschreibungen für die Städte Dortmund, Düsseldorf, Essen und Bochum auf und kündigte eine Neuvergabe unter Berücksichtigung der Mindestlohnvorgaben im 3. Quartal 2009 an. Die BA stützt sich auf eine zwischenzeitlich ergangene neue Entscheidung des Oberlandesgerichts Düsseldorf. Während das Gericht im April 2009 verboten hatte, die Auftragsvergabe an die Einhaltung des Mindestlohns zu koppeln, stellt es in der neuen Entscheidung den Auftraggebern, die auf Tariftreue pochen, frei, laufende Vergabeverfahren vollständig aufzuheben.

PIN Mail führt elektronischen Briefkasten ein / Swiss Post Box kombiniert den klassischen Brief mit E-Mail

10.07.2009
Logo PIN AGAuch die Pin Mail AG versucht sich jetzt an der Hybridpost. Briefe können elektronisch eingeworfen, also online versandt werden und landen dann auf Wunsch in physischer Form beim Empfänger. Die Konkurrenz arbeitet an ähnlichen Services.

PIN-Briefkasten

Foto: PIN Mail

Pin Mail arbeitet auf technischer Seite mit Pawisda Systems zusammen. Unter www.Pinbriefportal.de können alternativ zum klassischen Briefeinwurf oder zur Abholung durch PIN am Rechner erstellte Briefe über einen Datei-Upload direkt eingeworfen und versandt werden.

Der Postdienstleister bietet das Portal sowohl Privat- als auch Geschäftskunden an. Auch Serienbriefe könnten damit konzipiert werden. Das Ausdrucken, Falzen, Kuvertieren und Frankieren übernimmt PIN Mail. Zugestellt werden die Briefe von PIN selbst oder von der Deutschen Post.

Eine zentrale Rolle spielt dabei Pawisda Systems. Der Dienstleister bietet für Geschäftskunden eine firmeninterne elektronische Poststelle an, mit der alle Briefe elektronisch eingesammelt und zentral ausgedruckt werden können. Pawisda verspricht die Einsparung von Prozess- und Druckkosten.

Allerdings schläft auch die Konkurrenz nicht. So hat die Deutsche Post DHL ihren sogenannten Online-Brief in der Pipeline. Das Mail-System soll den sicheren Austausch rechtsgültiger elektronischer Dokumente zwischen Bürgern, Behörden und Unternehmen ermöglichen.

Die Deutsche Telekom arbeitet gemeinsam mit United Internet und dem Bundesinnenministerium an der sogenannten De-Mail.

Ein wenig weiter ist die Schweizerische Post. Sie hat jüngst die Swiss Post Box auf den Markt gebracht. Adressierte Sendungen können an eine neue Korrespondenzadresse geschickt werden. Swiss Post erfasst in einem Scanning-Center die geschlossenen Umschläge elektronisch und stellt die Couvertansicht dem Empfänger,der Nutzer des Dienstes ist, via E-Mail zu. Dieser entscheidet dann, was mit der Sendung weiter geschehen soll. Auf Wunsch wird die Sendung geöffnet und als PDF zugänglich gemacht. Auch eine physische Weiterleitung an eine beliebige Adresse ist möglich. Die Sendungen können elektronisch in der Swiss Post Box archiviert werden.

Die Swiss Post Box wird zunächst in Deutschland und in der Schweiz angeboten. Frankreich, Italien und Österreich sollen in Kürze folgen. Getestet wird das Angebot aktuell bei Siemens Mobility in Deutschland und der Schweiz sowie bei Microsoft in der Schweiz.

Stadt Voerde wechselt von TNT Post wieder zur Deutschen Post

22.07.2009
Die Stadt Voerde will sich von ihrem derzeitigen Postdienstleister TNT Post nach 2 Jahren trennen und wieder ganz auf die Deutsche Post vertrauen. Dies teilte Bürgermeister Leonhard Spitzer am 21. Juli 2009 der örtlichen Presse mit. „Wir waren von täglichem Service ausgegangen, haben dann aber gemerkt, dass entlegene Adressen nur 1-mal in der Woche angefahren werden”, sagte Spitzer.

UPS-Gewinn schmilzt in der Krise

24.07.2009
Logo UPSUnited Parcel Service (UPS) wird weiter vom schwachen wirtschaftlichen Umfeld belastet. Auch im 2. Quartal erzielte das Unternehmen nur ein gegenüber dem Vorjahr halbiertes Nettoergebnis. Der Umsatz - so der Logistikkonzern aus Atlanta - sank von April bis Juni 2009 um 17 Prozent auf 10,8 Milliarden Dollar. Der Überschuss lag bei 445 Millionen Dollar gegenüber 873 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Finanzvorstand Kurt Kuehn erklärte, es gebe Anzeichen für eine Stabilisierung. Die Volumen blieben aber weiter erheblich unter dem Niveau der Vorjahre.

UPS Konzernzahlen nach US-GAAP
  1. Halbjahr
in Millionen US-Dollar 2009 2008
Umsatz 21.767 25.676
davon US-Paketgeschäft 13.738 15.449
Betriebsausgaben 20.154 22.729
Betriebsergebnis 1.613 2.947
Ergebnis vor Steuern 1.341 2.780
Nettogewinn 846 1.779
Ergebnis je Aktie (Dollar) 0,84 1,72

TNT Post verbündet sich mit Verlagen gegen die Deutsche Post

22.07.2009
Logo TNTDer Logistikkonzern TNT startete im Juli 2009 einen neuen Versuch, den deutschen Briefmarkt aufzumischen und die Deutsche Post zu attackieren. Dazu wollen sich die Niederländer mit großen Zeitungsverlagen verbünden. TNT will den Marktanteil seiner Deutschland-Tochter TNT Post von derzeit 3 auf 10 Prozent steigern. Dies bekräftigte TNT-Deutschland-Chef Mario Frusch Ende Juli 2009 vor der Presse und bestätigte Kooperationsgespräche mit dem Verleger Dieter Schaub (Süddeutsche Zeitung, Stuttgarter Zeitung) und der Verlagsgruppe Madsack (Hannoversche Allgemeine). Frusch will die Netze der Gesprächspartner mit TNT Post verbinden, um die Kosten zu senken. Im Mai 2009 hatte TNT Post bereits Anteile an den Brieftöchtern des Holtzbrinck-Konzerns gekauft.

Mario Frusch

Mario Frusch,
CEO der deutschen TNT-Tochter TNT Post Deutschland
Foto: TNT Post

„Ich will TNT Post mit Wettbewerbern dort verbinden, wo wir bisher gegeneinander arbeiten, statt unsere Kräfte gegen die Post zu bündeln”, sagte TNT-Deutschland-Chef Mario Frusch im Gespräch mit der Financial Times Deutschland (FTD).

TNT hat in Deutschland ein Problem. 2007 betrug das Minus hierzulande etwa 33 Millionen Euro. Für 2008 wird ein noch höherer Verlust erwartet. Und trotz der seit 2008 offiziell geltenden vollständigen Liberalisierung des Briefmarktes ist es TNT und anderen alternativen Zustelldiensten bislang nicht gelungen, der Deutschen Post Marktanteile abzujagen. Im Gegenteil: 2008 war der Marktanteil der Deutschen Post sogar leicht gestiegen.

„Ich bin nicht besonders stolz, nach 10 Jahren auf dem deutschen Markt 3 Prozent Marktanteil zu haben”, sagte Frusch. Damit sei das Zustellnetz nicht rentabel zu betreiben. Sein Ziel sei es, den Marktanteil von derzeit 3 auf 10 Prozent zu erhöhen. Einen Zeitraum für dieses hochgesteckte Ziel nannte der Manager allerdings nicht.

Der Niederländer wettert dabei immer wieder gegen die deutsche Politik. Er gibt die Schuld für die Verluste seines Konzerns nicht zuletzt auch dem Postmindestlohn von bis zu 9,80 Euro pro Stunde. Frusch ist sich auch nicht zu schade, der Politik erneut damit zu drohen, den Standort Deutschland zu verlassen. „Wenn wir nicht schnell nach der Bundestagswahl im September das Signal von der Politik bekommen, dass man uns hier haben will, müssen wir uns nach dem Sinn der Sache fragen”, sagte Frusch in dem FTD-Interview.

Deutsche Post DHL stabilisiert das Ergebnis im 2. Quartal 2009

23.07.2009
Logo DPDHLDeutsche Post DHL hat im 2. Quartal 2009 mit Hilfe seines umfassenden Kostensenkungsprogramms die Auswirkungen der Wirtschaftskrise gemindert und die Ergebnislage stabilisiert. Das EBIT vor Einmaleffekten für den Konzern erreichte im 2. Quartal 257 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr sank das Ergebnis infolge der globalen Wirtschaftskrise um 37,8 Prozent. Der Konzernumsatz verringerte sich um 17,7 Prozent auf 11,1 Milliarden Euro im 2. Quartal. Das berichtete EBIT auf Konzernebene ging zurück von 366 Millionen Euro im Vorjahr auf 109 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr 2009 erwartet Post-Chef Frank Appel ein EBIT vor Einmaleffekten von 1,2 Milliarden Euro. „Die Zahlen des 1. Halbjahres beweisen, dass unsere beherzten Schritte zur Kostensenkung im gesamten Konzern greifen und wir jetzt nicht nachlassen dürfen”, sagte Appel auf der Halbjahres-Pressekonferenz in Bonn.

Halbjahreszahlen
Im gesamten 1. Halbjahr 2009 verringerte sich der Umsatz um 15,3 Prozent auf 22,58 Milliarden Euro. Das berichtete EBIT ging um 85 Prozent auf 136 Millionen Euro zurück, während das EBIT vor Einmaleffekten um 40,2 Prozent auf 569 Millionen Euro sank. Der Konzerngewinn nach Minderheiten belief sich im 1. Halbjahr auf 1,01 Milliarden Euro nach 614 Millionen Euro im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Grund dafür war eine höhere Bewertung der Postbank-Verkaufsoptionen in den ersten 3 Monaten des Jahres. Das Ergebnis je Aktie stieg von 51 Cent auf 84 Cent.

Unternehmensbereich BRIEF
Im Briefbereich gingen die Ergebnisse im 2. Quartal weiter zurück. Der Umsatz fiel um 6,7 Prozent auf 3,21 Milliarden Euro. Das EBIT vor Einmaleffekten sank um 38 Prozent auf 171 Millionen Euro. Grund hierfür war neben den starken Lohnsteigerungen auch die Insolvenz des Warenhaus- und Versandhandelskonzerns Arcandor, die zu Forderungsausfällen in Höhe von 15 Millionen Euro führte.

Im Rahmen der Strategie 2015 hat der Briefbereich ein umfassendes Zukunftsprogramm aufgelegt, mit dem Ziel, die Kosten nachhaltig zu senken und das Leistungsportfolio mit Produkten wie dem Brief im Internet auf die Kommunikationsbedürfnisse der Zukunft auszurichten. Allein im 1. Halbjahr konnte der Unternehmensbereich BRIEF seine Kosten um 180 Millionen Euro reduzieren. Für das Gesamtjahr erwartet der Konzern, dass sich die Maßnahmen zur Kostensenkung mit rund 300 Millionen Euro positiv auf das EBIT auswirken.

Unternehmensbereich EXPRESS
Im Unternehmensbereich EXPRESS konnten die Kosten schneller als geplant gesenkt werden, sodass es gelang, die niedrigeren Volumina weitgehend zu kompensieren. Im 2. Quartal erreichte das EBIT vor Einmaleffekten dementsprechend mit 65 Millionen Euro fast das Vorjahresniveau von 66 Millionen Euro, während der Umsatz um 28,6 Prozent auf 2,51 Milliarden Euro zurückging.

Auf der Kostenseite konnten vor allem in den USA weitere Fortschritte erzielt werden. Hier ist der Konzern zuversichtlich, trotz Wirtschaftskrise sein angepeiltes Ziel, die Verluste auf Jahresbasis auf unter 400 Millionen US-Dollar zu reduzieren, im 4. Quartal 2009 zu erreichen.

Unternehmensbereich GLOBAL FORWARDING, FREIGHT
Der Geschäftsbereich GLOBAL FORWARDING, FREIGHT konnte von der Wirtschaftskrise profitieren und signifikant Neugeschäft gewinnen, vor allem in den Sektoren Life Science, Fashion, Industrielles Projektgeschäft, High Tech und Automobilindustrie.

Gleichwohl hat der allgemeine Nachfragerückgang, vor allem in den Bereichen Technologie und Maschinenbau, gepaart mit niedrigeren Frachtraten und Treibstoffzuschlägen zu einem Rückgang des Umsatzes und der Ergebnisse geführt. Das EBIT vor Einmaleffekten belief sich im 2. Quartal auf 79 Millionen Euro im Vergleich zu 103 Millionen Euro im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Der Umsatz sank um 27 Prozent auf 2,57 Milliarden Euro.


Im Kontraktlogistikgeschäft konnte die Deutsche Post DHL trotz des schwachen wirtschaftlichen Umfelds Aufträge mit einem Volumen von rund 250 Millionen Euro im 2. Quartal hinzugewinnen. Die Vertragsverlängerungsquote lag unverändert bei rund 90 Prozent. Negativ wirkte sich im 2. Quartal die Insolvenz des Warenhaus- und Versandhandelskonzerns Arcandor aus. Infolgedessen reduzierten sich im Unternehmensbereich SUPPLY CHAIN die Vermögenswerte um 13 Millionen Euro.

Außerdem führte die Arcandor-Insolvenz zu Forderungsausfällen in Höhe von 12 Millionen Euro. Das EBIT vor Einmaleffekten im Unternehmensbereich SUPPLY CHAIN lag im 2. Quartal aufgrund der unerwarteten Auswirkungen der Arcandor-Insolvenz bei 16 Millionen Euro nach 64 Millionen Euro im Vorjahr. Der Umsatz sank um 8,8 Prozent auf 3,06 Milliarden Euro.

Ausblick
Die Geschäftsentwicklung im 2. Quartal hat die zu Jahresbeginn getroffene Einschätzung bestätigt, dass bei den prozentualen Rückgangsraten die Talsohle erreicht sein könnte. Allerdings erwartet der Konzern keine nennenswerte Erholung des Welthandels in den kommenden Monaten. Das schließt auch verbleibende Risiken im Zusammenhang mit einzelnen Kunden und Branchen mit ein, etwa durch drohende Geschäftsausfälle und verlängerte Werksferien. Der Konzern hat in allen Unternehmensbereichen Kostensenkungsprogramme aufgesetzt, die mittlerweile erfolgreich greifen. Vor diesem Hintergrund geht der Konzern davon aus, im Gesamtjahr 2009 ein Konzern-EBIT vor Einmaleffekten von 1,2 Milliarden Euro zu erwirtschaften. Die positiven Effekte aus der Postbank-Transaktion sollten für das Gesamtjahr 2009 wieder zu einem positiven Nettogewinn führen - eine erhebliche Verbesserung im Vergleich zu 2008.

Deutsche Post DHL vergibt IT-Dienstleistungen an AT&T

22.07.2009

Logo DPDHL

Die Deutsche Post DHL hat einen 5-Jahres-Vertrag mit AT&T über die Bereitstellung von Telekommunikationsdienstleistungen in den USA und Puerto Rico abgeschlossen. Die Kooperation ist Bestandteil der weltweiten Konzerninitiative zur Serviceverbesserung und Kostenoptimierung im Bereich Telefon- und Netzwerkdienste. Das Abkommen gilt für die Konzernbereiche DHL Express, DHL Supply Chain, DHL Global Forwarding und DHL Global Business Services in den USA und Puerto Rico. Die Zusammenarbeit beginnt Ende 2009.

„Die Möglichkeiten zur Senkung unserer Telekommunikationskosten bei gleichzeitiger Serviceverbesserung und Leistungssteigerung sind erheblich”, so Stephen McGuckin, verantwortlich für IT Services im Konzern. „Diese Initiative verbessert die Kosteneffizienz unserer Geschäftstätigkeit in den USA und stellt uns eine zukunftsweisende Plattform zur Verfügung, um unsere Netzwerkdienste in den nächsten 5 Jahren neu zu gestalten und auszubauen.”

Durch Telekommunikationsverträge mit Anbietern in den USA und Europa wird die Deutsche Post DHL innerhalb von 5 Jahren über 170 Millionen Euro einsparen. Für 28 europäische Länder schloss das Unternehmen bereits im Januar dieses Jahres einen ähnlichen Kontrakt mit dem spanischen Dienstleister Telefónica ab. Neben Europa und Amerika plant der Konzern auch eine Optimierung seiner Telekommunikationsdienste in Südamerika, dem asiatisch-pazifischen Raum sowie in Schwellenländern. Dadurch werden weitere erhebliche Kosteneinsparungen noch in diesem Jahr erwartet.

Deutsche Post: Kräftige Einbußen beim Dialogmarketing

23.07.2009
Logo DPDHLBei der Vorstellung der Quartals- und Halbjahreszahlen hat sich offenbart, dass die Deutsche Post besonders in ihrem Geschäftsbereich Dialogmarketing kräftige Einbußen verkraften musste. „Aktuell hat besonders die Wirtschaftskrise einen großen Einfluss auf Umsatz und Gewinn des Briefbereichs”, sagte Jürgen Gerdes, Vorstand BRIEF von Deutsche Post DHL. „Das lässt sich am Beispiel des Dialogmarketings gut aufzeigen: Letztes Jahr gaben die Unternehmen in Deutschland rund 30 Milliarden Euro für Dialogmarketing-Medien aus - das sind 5 Prozent weniger als 2007. Und die Spirale geht derzeit noch weiter nach unten.”

Jürgen Gerdes

Jürgen Gerdes, Vorstand BRIEF der Deutschen Post DHL
Foto: Deutsche Post AG

Im 1. Halbjahr 2009 sei die Zahl der Werbesendungen um mehr als 8 Prozent zurück gegangen. Damit sinke der Umsatz. Die Kosten für Personal, Maschinen oder Fahrzeuge dagegen stiegen stetig. „Also bleibt weniger Gewinn übrig.” Zur Verdeutlichung: Im 2. Quartal 2009 hat die Deutsche Post nach eigenen Angaben 9,7 Prozent weniger Mailings zugestellt als im Vorjahresquartal.

Um gegenzusteuern, setzt der Bonner Konzern auf die Einführung neuer Produkte wie den „Brief im Internet” und vor allem auf drastische Sparmaßnahmen. Im Unternehmensbereich BRIEF sind bereits im 1. Halbjahr 180 Millionen Euro eingespart worden. Bis Ende des Jahres sollen es 300 Millionen werden. So wurden die Ausgaben für Kommunikationsaufgaben im Marketing um 25 Prozent gesenkt. Zusätzlich sollen sich die Mitarbeiter auf eine Arbeitszeitverländerung und eine Verschiebung der geplanten Lohnerhöhung einstellen. In den Sommermonaten reduziert die Post außerdem montags die Zahl der Zusteller.

„Wir müssen Kosten senken, und das tragen wir eben nicht einfach auf dem Rücken der Mitarbeiter aus”, betonte Gerdes. Alle Kosten stünden auf dem Prüfstand, ob in Betrieb, Vertrieb, Filialen, Marketing oder IT bis hin zu den Gehältern von Führungskräften.

In der Tat sind die Zahlen dramatisch. Die Deutsche Post DHL erzielte im 1. Halbjahr 2009 im Unternehmensbereich BRIEF, zu dem auch das Dialogmarketing zählt, einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 557 Millionen Euro. Das sind 32,2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz sank im 1. Halbjahr um 5,6 Prozent auf aufgerundet 6,7 Milliarden Euro. Wenn man jeweils nur die beiden 2. Quartale miteinander vergleicht, sind die Zahlen noch schlechter.

Handyporto wird noch einfacher in der Handhabung

27.07.2009
Logo DPDHLDie Deutsche Post hat die Nutzung ihres Angebots HANDYPORTO, die einfache und schnelle Frankierung per SMS, jetzt noch einfacher gemacht. Mithilfe eines neuen Tools muss der Handynutzer nur noch auf „Brief” oder „Karte” klicken und schon erhält er das gewünschte Porto direkt auf sein Handy. Das neue Tool ist für die meisten gängigen Mobiltelefone einsetzbar und kann per Internet (www.handyporto.de) oder Handy (http://handyporto.mobi) heruntergeladen werden.

Für Besitzer von iPhone- oder Android-Handys geht die Vereinfachung sogar noch einen Schritt weiter: Die Handyporto-Anwendungen lokalisieren gleich noch den Standort und zeigen die nächstgelegenen Briefkästen mit Leerungszeiten an. „Wir wissen, dass die Mobilität der Menschen immer größer wird und das Handy viel dazu beiträgt. Mit den Erweiterungen unseres Angebots machen wir es noch leichter, schnell einen Brief oder eine Karte abzuschicken”, sagt Marco Hauprich, Marketing BRIEF der Deutschen Post, und nennt gleich ein Beispiel: „Jeder hat schon mal einen Geburtstag fast vergessen, und eine persönliche Karte sagt mehr als eine SMS. In der Mittagspause schnell eine Karte geschrieben und mit HANDYPORTO frankiert, den nächsten Briefkasten per iPhone oder Android lokalisiert - und schon ist der Gruß auf dem Weg.”

Bei dem nutzerfreundlichen Service der Deutschen Post genügt es, eine SMS an die Nummer 22122 zu schicken oder direkt dort anzurufen bzw. mit dem neuen Tool einfach auf „Brief” oder „Karte” zu klicken. Innerhalb weniger Sekunden erhält der Absender einen 12-stelligen Code. Dieser Code wird handschriftlich auf Brief oder Karte übertragen und reicht aus, um die Sendung passend zu frankieren. Abgerechnet wird später über die Handyrechnung. Möglich ist das bisher über T-Mobile, Vodafone und E-Plus.

HANDYPORTO ist kürzlich in der Kategorie Innovation mit dem begehrten World Mail Award 2009 ausgezeichnet worden.

Hier ein Video der Deutschen Post: Wie funktioniert Handyporto?

Österreichische Post startet digitale Briefmarke per Handy-Porto

30.07.2009
Logo Österreichische PostDie Österreichische Post folgt dem deutschen Beispiel: Ab Herbst 2009 kann das Porto für Brief und Postkarte via Handy-SMS gekauft werden. Einzelheiten zu Preisen und zum Geschäftsmodell will die Post erst im Herbst bekannt geben.

Derweil formiert sich dagegen die Front der Tabak-Trafikanten. „Das ist ein weiterer Schritt, mit dem sich die Post von den Trafikanten abwendet”, kritisierte Peter Trinkl, Obmann der Tabak-Trafikanten in der Wirtschaftskammer Österreich.

DHL legt Streit mit US-Regierung für 9,4 Millionen Dollar bei

06.08.2009
Logo DPDHLDie Deutsche Post DHL hat sich mit der der US-Regierung auf eine Strafzahlung in Höhe von 9,4 Millionen US-Dollar (6,5 Millionen Euro) geeinigt. Die US-Regierung wirft DHL vor, das Wirtschaftsembargo, das die USA gegenüber dem Iran, dem Sudan und Syrien verhängt hatte, verletzt zu haben. Das gab die Regierung in Washington am 6. August 2009 bekannt. Das US-Finanzministerium behauptet, DHL habe von 2002 bis 2007 mehr als 300 Transporte aus den Vereinigten Staaten in den Iran und den Sudan und 2004 mehrmals Ausfuhrbeschränkungen bei Transporten nach Syrien verletzt.

DHL Express erklärte, die Lieferungen im Kundenauftrag umfassten unter anderem Briefe, Konsumgüter und persönliche Gegenstände. Die Regierung habe nicht von strategisch heiklen Gütern gesprochen, betonte Sprecher Jonathan Baker. Aus einem Dokument der Regierung geht hervor, dass an Empfänger im Iran unter anderem Kleidung, Familienbilder und Accessoires für Haustiere geliefert wurden, außerdem Laptops und Computer-Zubehör.

Hermes erweitert Europanetz um die Schweiz und Liechtenstein

06.08.2009
Logo HermesDer Paketdienst Hermes hat die Schweiz und Liechtenstein in sein Europanetz eingebunden. Zugestellt werden die Pakete von der Schweizerischen Post, mit der Hermes auch in Deutschland kooperiert. Mit dieser Erweiterung bietet die Tochter des Hamburger Otto-Versandhauses den Paketversand in 24 europäische Länder an.

NordbayernPost legt weiter zu

08.08.2009
Logo NordbayernPostGut 1½ Jahre nach der Fusion der beiden Nürnberger privaten Briefdienstleister zu NordbayernPost meldet der Konkurrent der Deutschen Post trotz Wirtschaftskrise zunehmende wirtschaftliche Erfolge, zusätzliche Großkunden und Modernisierung der Technik. „Wir liegen inzwischen bei rund 2 Millionen Briefsendungen im Monat”, berichtete NordbayernPost-Geschäftsführer Michael Eckert im August 2009. Für das Geschäftsjahr 2008/2009 sei ein Zuwachs von 20 Prozent geplant gewesen. Dieses Ziel habe man bereits im 1. Halbjahr 2009 übertroffen.

Der Briefdienstleister, der aus dem vormaligen PZD Nordbayern der Firmengruppe Nürnberger Nachrichten und dem „Brief24” der Müller Medien hervorgegangen ist, beschäftigt derzeit 400 Mitarbeiter. Eckert führt den Erfolg auf zahlreiche Kundenaktionen zurück. Darüber hinaus wurde eine große Zufriedenheits-Analyse durchgeführt, in die ein großer Teil der inzwischen 2.800 Kunden mit einbezogen worden ist.

In 94 Prozent der Fälle schafft es die NordbayernPost laut Eckert, im Ballungsraum Nürnberg/Fürth Briefe in allen möglichen Formaten spätestens einen Tag nach der Absendung zuzustellen. In der Region Nürnberg stehen inzwischen 161 Briefkästen. Bei Geschäftskunden holt die NordbayernPost die Sendungen ab einer Stückzahl von 30 Sendungen oder Paketen aus dem Betrieb ab.

Dank der engen Kooperation mit Partnern in ganz Deutschland deckt die NordbayernPost in der Zustellung inzwischen das gesamte Bundesgebiet ab. Eckert meldete als Neukunden u.a. die Nürnberger Bundesagentur für Arbeit mit 4.000 bis 5.000 Sendungen pro Tag und - in Kooperation mit 3 weiteren Briefdienstleistern in Bayern - das Landesamt für Finanzen mit rund 28 Millionen Briefsendungen pro Jahr.

In Nürnberg-Eibach hat die NordbayernPost angesichts der wachsenden Briefmengen vor Kurzem eine moderne Hochleistungssortieranlage in Betrieb genommen. Die Anlage kann bis zu 8.000 Briefsendungen in der Stunde in allen möglichen Formaten verarbeiten.

Hier ein Image-Trailer der NordbayernPost

Kostenlose Software von DVDVideoSoft Limited

© NordbayernPost (2009)

Verfassungsgericht weist Mindestlohn-Verfassungsbeschwerde des KEP-Verbands ab

11.08.2009
Der Bundesverband der Kurier-Express-Post-Dienste (BdKEP) ist mit seiner Verfassungsbeschwerde gegen das neue Arbeitnehmer-Entsendegesetz vorerst gescheitert. Das Bundesverfassungsgericht nahm die Beschwerde nicht zur Entscheidung an und verwies den Verband an die Verwaltungsgerichte. Der KEP-Verband hatte argumentiert, die im Gesetz enthaltene Aufhebung der Tarifautonomie verletze das Grundrecht auf Koalitionsfreiheit.

Nach Auffassung der Verfassungsrichter ist der BdKEP zudem derzeit von einer etwaigen Grundrechtsverletzung nicht betroffen, da bisher keine Rechtsverordnung für die Briefdienstbranche nach dem neuen Arbeitnehmer-Entsendegesetz erlassen wurde. Sollte diese erlassen werden, müsse der Verband zuerst vor den Verwaltungsgerichten klagen. Erst danach sei eine Verfassungsbeschwerde möglich.

Citipost gründet Verbund von 24 Unternehmen

12.08.2009
24 Briefdienstleister aus Niedersachsen, Bremen, Ostwestfalen-Lippe und Nordhessen haben im August 2009 in Hannover die Citipost Verbund GmbH gegründet. Sie wollen gemeinsam neue Produkte entwickeln und einheitliche Preise einführen. Alle beteiligten Unternehmen sind Beteiligungen der jeweiligen regionalen Zeitungsverlage.

Ziel des Verbundes sei es, ein überregionales Angebot vor allem für Großkunden zu schaffen und im gesamten Verbreitungsgebiet einheitliche Qualitätsmaßstäbe zu setzen, erklärte Jens Seidel, Vertriebsleiter der Citipost Hannover. „Wir decken mit dem gesamten Zustellgebiet des Verbundes 14 Prozent aller Haushalte und 17 Prozent der Fläche in Deutschland ab.” Die einzelnen Mitgliedsunternehmen verlören nicht ihre Selbstständigkeit, betonte Seidel. Das Verbundnetz soll auch an Kooperationen von Briefdienstleistern in anderen Regionen Deutschlands angebunden werden. „Damit vollziehen wir einen weiteren Schritt zur Entwicklung des alternativen Postmarktes in Deutschland.”

Ermittlungsverfahren gegen GNBZ eingestellt

13.08.2009
Die Kölner Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen zur Finanzierung der GNBZ - Gewerkschaft Neue Brief- und Zustelldienste - durch die frühere PIN Group abermals eingestellt. Die Ermittler waren zunächst dem Verdacht der Bestechung und Bestechlichkeit nachgegangen, hatten das Verfahren aber eingestellt. Aufgrund einer Beschwerde der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ordnete die Generalstaatsanwaltschaft dann an, nun dem Verdacht der Untreue nachzugehen.

Verantwortliche der PIN Group sollen über eine Beratungskanzlei 133.500 Euro an die GNBZ geleistet haben. ver.di hatte durch das Landesarbeitsgericht feststellen lassen, dass die GNBZ keine tariffähige Gewerkschaft ist.

Es bleibt dabei: Deutsche Post will alle eigenbetriebenen Filialen in Partnerfilialen umwandeln

17.08.2009
Logo DPDHLDie Deutsche Post hält an ihrem strikten Sparkurs fest und will bis 2011 alle 475 eigenbetriebenen Filialen in Partnerfilialen umwandeln. „Wir liegen gut im Zeitplan”, sagte ein Post-Sprecher. An der Zahl der Standorte ändere sich nichts. Keine Filiale werde geschlossen, solange es dafür nicht Ersatz gebe. Der Service für die Kunden bleibe mindestens genauso gut wie bisher. Auch die Beschäftigten müssten sich nicht um ihren Arbeitsplatz sorgen. Die Post habe mit den Gewerkschaften den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen bis 2011 vereinbart.

Bei ver.di stößt die Umwandlung auf Kritik. „Die Post verabschiedet sich komplett aus der stationären Filialversorgung”, sagte der Hamburger Landesfachbereichsleiter für Postdienste, Wolfgang Abel. Er bezeichnete das Vorgehen des Post-Konzerns als „Crashkurs”.

Der Konzern hat den Filial-Mitarbeitern - „jedem, der es wünscht” - eine neue Stelle in anderen Unternehmensbereichen zugesagt, z.B. einen Wechsel ins Kundenservicecenter, in die BRIEF-Produktion oder in den Zustelldienst. Möglich ist aber auch ein Wechsel zum neuen Filialpartner. Auf Wunsch bleiben solche Mitarbeiter weiter bei der Deutschen Post angestellt und können später wieder zur Post zurückkehren.

Seit Anfang der 1990er Jahre wandelt die Deutsche Post eigenbetriebene Filialen in Partnerfilialen um. Seitdem schloss sie rund 7.000 Filialen und verlagerte die Dienste zumeist in Supermärkte, Bäckereien und Tankstellen. Ihr Filialnetz erweiterte sie um Kleinfilialen - Postpoints - und Selbstbedienungsstationen auf derzeit 14.000 Standorte. 850 Filialen - die „Finanzcenter” - hat sie an die Deutsche Postbank verkauft, die wiederum mittlerweile an die Deutsche Bank verkauft ist.

In den Medien findet die Filial-Strategie ein geteiltes Echo. Die Süddeutsche Zeitung kommentierte das Postvorhaben am 17. August 2009 so: „...Für die Kunden muss die Umwandlung in Partnerfilialen nicht unbedingt negativ sein....Doch der Konzern entfernt sich mit dem Abschied von der Filiale immer weiter von seinen Wurzeln. Früher war die Post bis in den hintersten Winkel Deutschlands präsent, inzwischen agiert sie nur noch als Dienstleister - ohne lokale Bindung zu ihren Kunden.”

Deutsche Post will nur noch Mindestlohn zahlen

17.08.2009
Logo DPDHLDie Deutsche Post will die Personalkosten für die knapp 200.000 Beschäftigten im Briefgeschäft - davon 80.000 Zusteller - drastisch kürzen. Künftig will die Deutsche Post neuen Mitarbeitern in der Briefsparte nur noch den Mindestlohn bezahlen. Die Einstiegslöhne sollen sich am Mindestlohn von 9 Euro (Ost) bzw. 9,80 Euro (West) für Zusteller und 8 Euro (Ost) bzw. 8,40 Euro (West) pro Stunde für sonstige Beschäftigte im Briefdienst orientieren. „Das ist kein Dumpinglohn, sondern der mit ver.di vereinbarter Mindestlohn”, sagte Briefvorstand Jürgen Gerdes. Die Mitwettbewerber zahlten zum Teil deutlich weniger, verteidigte Gerdes den Plan.

Bislang zahlt die Deutsche Post Stundenlöhne „von mindestens 11 Euro einheitlich für Ost- und Westdeutschland, im Schnitt 13 bis 15 Euro, in der Spitze 18 Euro”. Zudem geht Gerdes von steigenden Briefpreisen aus. „Unsere Preise sind seit 1997 stabil. Sicherlich können sie nicht weitere 12 Jahre auf dem Niveau bleiben”, erklärte er. Kurzfristig sei eine Preiserhöhung kein Thema. „Aber mittelfristig müssen wir über die zukünftige Preisstruktur nachdenken.”

Außer niedrigeren Einstiegslöhnen steht die Erhöhung der Wochenarbeitszeit zur Diskussion. Post-Chef Frank Appel will die wöchentliche Arbeitszeit ohne Lohnausgleich von derzeit 38,5 Stunden auf 40 Stunden erhöhen und die tariflich vereinbarte Lohnerhöhung zum 1. Dezember 2009 auf später verschieben. Die Gewerkschaft ver.di drohte bereits mit Streik im Herbst. „Wir werden uns dies als letzte Option offen halten”, sagte eine Sprecherin.

Mittelfristig will Appel auch die Zahl der Mitarbeiter reduzieren. Dazu will er die natürliche Fluktuation nutzen, um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. Jährlich verlassen 4.000 bis 5.000 Mitarbeiter den Konzern aus eigenen Stücken, z.B. um in Rente zu gehen.

Swiss Post International wächst um 70 Prozent

26.08.2009
Logo Schweizerische PostIm Unterschied zu anderen Postdienstleistern kann die Swiss Post International (SPI) ein starkes Wachstum vorweisen. Im 1. Halbjahr 2009 steigerte die SPI ihren Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als 70 Prozent.

Fahrzeug mit Logo

Die SPI ist der internationale Geschäftsbereich der Schweizerischen Post und betreibt das Mail-, Paket- und Expressgeschäft. Wie das Unternehmen mitteilte, musste die SPI im Schweizer Import- und Exportgeschäft zwar Rückgänge bei den Absatzmengen hinnehmen, konnte aber den Gewinn deutlich steigern. Er wuchs von 11 Millionen auf 19 Millionen Euro. Das Mutterunternehmen, die Schweizerische Post, musste im 1. Halbjahr allerdings einen Rückgang des Konzerngewinns verbuchen.

Die Swiss Post International ist mit 30 Konzerngesellschaften, Verkaufsagenten und Franchise-Gesellschaften weltweit vertreten. Das Unternehmen beschäftigt 1.300 Mitarbeiter in 11 Ländern Europas, in 5 Metropolen Asiens und in den USA.

Francotyp-Postalia leidet unter Rezession

28.08.2009
Auch der Kuvertiermaschinenhersteller und Postdienstleister Francotyp-Postalia hat mit der weltweiten Rezession zu kämpfen. Besonders betroffen ist das Neugeschäft im Segment Mailroom, also dem Kerngeschäft von Francotyp-Postalia.

Wie das Unternehmen mit Sitz in Birkenwerder Ende August 2009 mitteilte, sank der Umsatz mit Frankier- und Kuvertiermaschinen sowie dem dazugehörigen Service im 1. Halbjahr 2009 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 65,2 Millionen auf 59 Millionen Euro. Nach Angaben einer Unternehmenssprecherin ging das Neugeschäft vor allem in den USA zurück. Die wiederkehrenden Umsätze im Segment Mailroom lagen hingegen leicht über dem Vorjahresniveau. Diese Umsätze stammen laut Francotyp im Wesentlichen aus Serviceverträgen der weltweit mehr als 265.000 im Einsatz befindlichen Frankiermaschinen, entsprechenden Verbrauchsmaterialien und dem Mietgeschäft.

Die Umsatzrückgänge im Kerngeschäft haben bei Francotyp-Postalia bereits zu Arbeitsplatzabbau geführt, zumindest in den ausländischen Gesellschaften. Weltweit sind rund 1.000 Mitarbeiter für Francotyp-Postalia tätig; in Deutschland sind es etwa 700.

Unterm Strich wird Francotyp-Postalia aber wohl auch in diesem Jahr mit roten Zahlen abschließen. Das Konzernergebnis belief sich im 1. Halbjahr 2009 auf minus 4,8 Millionen Euro (- 4,7 Millionen Euro im 1. Halbjahr 2008).

Briefmarkenfälscher belasten PIN Mail

28.08.2009
PIN-LogoDer Briefdienstleister PIN Mail hat derzeit mit einer Flut von gefälschten PIN-Briefmarken zu kämpfen. Der PIN-Vorstand greift daher zu einem ungewöhnlichen Mittel: Ab dem 1. September 2009 befördert PIN nur noch Briefsendungen, auf denen Briefmarken kleben, die ab dem 1. Juni 2008 ausgegeben worden sind.

52 Cent-Marke Frosch

52-Cent-PIN-Briemarke / Foto: PIN AG

PIN Mail wird zu einem Zeitpunkt belastet, in dem sie über neue Partnerschaften wieder im Markt Fuß fassen will. 2008 musste die Muttergesellschaft PIN Group Insolvenz anmelden. Im Herbst 2008 hatte die Stuttgarter Mediengruppe Holtzbrinck frühere Tochterfirmen mit insgesamt 2.500 Mitarbeitern zurückgekauft, darunter die größte PIN Group-Tochter PIN Mail in Berlin.

Bisher hatten Briefmarkenfälscher bei PIN offenbar leichtes Spiel. Die älteren PIN-Briefmarken waren einfach zu kopieren. Besonders oft seien die Marken der 2. PIN-Group-Serie mit Tiermotiven gefälscht worden. „Das am stärksten betroffene Motiv ist eine 52 Cent-Marke mit einem Froschmotiv.” Das Unternehmen habe gegen die Fälscher Strafanzeige erstattet. Weitere Details gab das Unternehmen nicht bekannt.

Die alten Marken seien von einem externen Druckereibetrieb hergestellt worden. Inzwischen beziehe PIN Mail die Marken ausschließlich über die Bundesdruckerei „unter Verwendung zusätzlicher Sicherheitsmerkmale”. Nur diese Marken, darunter die sogenannte Ampelmann-Serie, sind noch gültig.

PIN Briefmarken Ampelmann

© PIN Mail AG

US-Post will sich von 30.000 Mitarbeitern trennen

26.08.2009
Logo USPSDer United States Postal Service (USPS) hat drastische Sparmaßnahmen eingeleitet. Von Oktober 2009 an sollen 30.000 Mitarbeiter den Konzern verlassen. Wer freiwillig geht, erhält 15.000 Dollar Abfindung.

Wie der US-amerikanische Postdienstleister mitteilte, hat der Konzern dafür einen Etat von 500 Millionen US-Dollar (350 Millionen Euro) bereitgestellt. Insgesamt arbeiten 760.000 Mitarbeiter für die US-Post. Die staatliche Postgesellschaft reagiert mit der Abfindungsregelung auf massive Verluste. Allein im vergangenen Quartal waren es 2,4 Milliarden US-Dollar. USPS erwartet für das laufende Geschäftsjahr (bis 30. September) ein Minus von etwa 7 Milliarden US-Dollar. Als Ursache für das Defizit wird vor allem der Rückgang im privaten Briefverkehr angegeben.

Der jetzt gestartete Personalabbau ist nur eine von zahlreichen Sparmaßnahmen. Geplant ist ferner, Briefe innerhalb der USA nur noch von montags bis freitags zuzustellen. Außerdem sind mehrere Ämter geschlossen worden.

Arcandor-Pleite kostet DHL 560 Arbeitsplätze

07.09.2009
Die Post-Tochter DHL zieht Konsequenzen aus der Insolvenz des Handelskonzerns Arcandor (früher Karstadt-Quelle), der einer ihrer größten Logistikkunden ist. Wegen des rückläufigen Sendungsvolumens und des damit verbundenen Umsatzeinbruchs baut DHL 560 Arbeitsplätze ab. Um den Großkunden zu halten, musste DHL großzügige Konditionen einräumen. Ein Sprecher des Insolvenzverwalters Klaus Hubert Görg sagte, mit DHL sei eine grundsätzliche Einigung über neue, „marktübliche” Konditionen erzielt worden.

Bei der Karstadt-Logistik in Unna und Holzwickede sind 240 Arbeitsplätze betroffen, beim Großversandhaus Quelle in Fürth, Oranienburg und in Groß-Gerau 320. Ob dieser Arbeitsplatzabbau ausreicht, hängt vom Ausgang des Insolvenzverfahrens ab, sagte ein DHL-Sprecher.

DHL wickelt einen Großteil der Lagerhaltung und des Warentransportes für Arcandor ab. Insgesamt beschäftigt DHL 3.000 Mitarbeiter in der Logistik für Arcandor, weitere 1.000 im Brief-, Katalog- und Paketgeschäft. 2005 hatte die Deutsche Post die Warenhauslogistik für Arcandor sowie den Transport von Großgütern wie Kühlschränke übernommen. Damals waren beide Partner von einem jährlichen Umsatzvolumen von 500 Millionen Euro ausgegangen.

Deutsche Post will bei der niederländischen Sandd einsteigen

02.09.2009
Logo DPDHLNach Berichten mehrerer Medien prüft die Deutsche Post einen Einstieg bei der niederländischen Sandd. „Wir reden mit vielen Interessenten, dazu gehört die Deutsche Post, aber auch die französische Post”, sagte ein mit dem Verkauf von Sandd betraute Person der Nachrichtenagentur Reuters am 2. September 2009. Die Deutsche Post wollte diese Erklärung nicht kommentieren.

Sandd konkurriert mit dem niederländischen Postkonzern TNT. 2008 setzte Sandd 80 Millionen Euro um.

FDP will Privilegien der Deutschen Post abschaffen

15.09.2009
Die FDP will im Fall einer Regierungsbeteiligung nach der Bundestagswahl am 27. September 2009 den Post-Mindestlohn kippen, die Mehrwertsteuerbefreiung für die Deutsche Post aufheben und den Service durch mehr Wettbewerb stärken. „Die Monopolpolitik der schwarz-roten Koalition ist gescheitert. Die Strategie, dem Marktbeherrscher mit dem Mindestlohn neue Privilegien zu geben und alte mit der Umsatzsteuerbefreiung zu erhalten, haben zu einer Verschlechterung am Postmarkt geführt. Konkurrenten wurden staatlich geduldet in die Insolvenz getrieben”, schrieb FDP-Bundestagsfraktionsvize Rainer Brüderle in einem Positionspapier. Dies berichtete die Leipziger Volkszeitung, der das Papier vorlag, am 15. September 2009.

Brüderle, der im Fall einer schwarz-gelben Koalitionsregierung als Bundeswirtschaftsminister gehandelt wird, vertritt in seinem Papier die Meinung, der Post-Mindestlohn sei ökonomisch unsinnig und rechtswidrig. Rechtswidrig sei auch die Umsatzsteuerbefreiung auf Universaldienstleistungen, die die Deutsche Post erbringt. Brüderle regt einen Universaldienstfonds an, in den alle Marktteilnehmer einzahlen müssten.

Gewerkschaft ver.di droht der Deutschen Post mit Streik

15.09.2009
Logo ver.diDie Gewerkschaft ver.di kündigte am 14. September 2009 an, alles daranzusetzen, die vom Post-Vorstand angedrohte Auslagerung der Briefzustellung an Subunternehmer zu verhindern. Man habe dazu einen Jahrzehnte alten Rationalisierungsschutz-Tarifvertrag vorsorglich gekündigt, um handlungsfähig zu sein, sagte die ver.di-Vizevorsitzende Andrea Kocsis in Berlin. Anfang November sei ver.di zu ersten Kampfmaßnahmen in der Lage. Auch die vom Post-Vorstand angestrebte Verschiebung der bereits ausgehandelten Lohn- und Gehaltserhöhung zum Jahresende 2009 lehnt ver.di aufs Entschiedenste ab.

DHL reduziert CO2-Emissionen für Sanofi-Aventis / DHL verlagert Transporte vom Lkw aufs Binnenschiff

16.09.2009
Logo DHL Global ForwardingSanofi-Aventis, eines der weltweit führenden pharmazeutischen Unternehmen, reduziert seine CO2-Emissionen um rund 30 Prozent bei den Seefrachtvorläufen. DHL Global Forwarding stellt die Belieferung temperaturgeführter Waren für den Seefrachtexport von Lkw- auf Binnenschifftransport um. Seit 2003 koordiniert DHL Global Forwarding das Luft- und Seefrachtexportgeschäft temperaturgeführter Waren für Sanofi-Aventis. „Verantwortungsvolles Handeln in allen Belangen der Sicherheit, Gesundheit und Umwelt hat bei Sanofi-Aventis einen hohen Stellenwert”, erklärt Stefan Bender, Head of Distribution Platform bei Sanofi-Aventis in Frankfurt. „Es freut uns, dass DHL ein Klimaschutzprogramm entwickelt hat und uns dabei unterstützt, unsere CO2-Effizienz zu verbessern.”

Beim Lkw-Transport von Seefrachtcontainern zu den europäischen Seehäfen liegt der Emissionswert derzeit bei ca. 33 kg CO2 je Tonne. Durch die Umstellung auf Binnenschiff kann der Emissionswert auf rund 22 kg CO2 pro Tonne gesenkt werden. So werden Einsparungen von etwa einem Drittel erzielt. Nach der erfolgreichen Testphase stellt DHL für Sanofi-Aventis nun sukzessive 5 Containereinheiten pro Woche von der Straße auf die Binnenschifffahrt um. Dabei gehen die Container in Mainz an Bord des Binnenschiffes und werden dann zu den westlichen Seehäfen in Antwerpen oder Rotterdam transportiert.

Mit dem konzernweiten Klimaschutzprogramm GoGreen hat sich die Deutsche Post DHL zum Ziel gesetzt, ihre CO2-Effizienz bis zum Jahr 2020 um 30 Prozent zu verbessern. Darin eingeschlossen sind auch fremdvergebene Transportleistungen. Zentraler Bestandteil von GoGreen ist das Angebot CO2-neutraler oder CO2-reduzierter Logistiklösungen für die Kunden des Konzerns. Dazu Thilo Specht, Vice President Marketing & Sales Germany von DHL Global Forwarding: „Wir unterstützen jeden Kunden, der seine transportbedingten CO2-Emissionen reduzieren und ausgleichen möchte.”

MIDEX - neuer GLS-Partner in Nahost

17.09.2009
Logo GLSSeit Ende August 2009 stellt MIDEX International (MIDEX) für GLS Pakete im Nahen Osten zu. In umgekehrter Richtung nutzt MIDEX das GLS-Netz für Zustellungen in Europa.

„Durch die Partnerschaft mit GLS ist MIDEX an eines der stärksten europäischen Paketnetze angebunden, was für uns einen Wettbewerbsvorteil bedeutet”, sagt Dr. Issam Khairallah, Präsident von MIDEX. „Es ist eine Kooperation zwischen 2 Unternehmen, die ihre Leistung konsequent auf hohe Qualität ausrichten.”

MIDEX

Der neue GLS-Partner in Nahost: MIDEX INTERNATIONAL.
Dr. Isaam Khairallah (rechts), President MIDEX, und Jassim Al Bastaki, Director MIDEX AIRLINES
Foto: GLS

Für GLS deckt das Unternehmen 14 Länder ab: Vereinigte Arabische Emirate, Bahrain, Jemen, Katar, Kuwait, Oman, Saudi Arabien, Jordanien, Libanon, Syrien, Ägypten, Iran, Irak und Pakistan. Speziell in der Importverzollung bringt MIDEX langjährige Erfahrung mit. „Das ist gerade in dieser Region sehr wichtig”, sagt Rico Back, CEO der GLS. „Durch die Kooperation mit MIDEX erzielen wir in die genannten Länder für unser ‚Global Business-Parcel’ Regellaufzeiten von nur 3 bis 4 Tagen.”

Eigene Frachtflugzeugflotte
MIDEX ist auf den schnellen Transport von Dokumenten und Paketen spezialisiert - von der Abholung bis zur Zustellung. Für einen Großteil der Transporte nutzt MIDEX die Services des Schwesterunternehmens MIDEX Airlines (Hauptsitz in Dubai). Die Fluglinie wurde im Januar 2007 gegründet und hat sich zu einem der effizientesten Luftfrachtanbieter der Region entwickelt. Sie verfügt heute über 7 Frachtflugzeuge (6 vom Typ A300B4-203F und eines vom Typ B747-228F). MIDEX Airlines gehört ebenso wie MIDEX INTERNATIONAL zur MIDEX International Group. Die Gruppe erzielte mit rund 25.000 Mitarbeitern im Jahr 2008 einen Umsatz von 4,2 Milliarden Euro.

„MIDEX ist ein starker Partner. Wir sehen in der Kooperation eine sehr erfreuliche Erweiterung unserer vertraglich gesicherten Allianzen außerhalb Europas”, sagt Rico Back. „Über unseren neuen Partner haben GLS-Kunden Anschluss an die gesamte arabische Halbinsel sowie Teile der Levante und Nordafrikas.”

Verbindung der Regionen
Das IATA-lizenzierte GLS Airport Office am Flughafen Frankfurt fertigt die Pakete aus Europa ab und bringt sie auf den Weg nach Nahost. An seinem Hub in Dubai übernimmt MIDEX die Pakete und leitet sie in die Zielländer weiter. Sendungen in die Vereinigten Arabischen Emirate gehen direkt in das nationale Zustellnetz von MIDEX.

Der Einsatz moderner IT- und Kommunikationstechnologie gehört bei MIDEX zum Standard - wie bei allen GLS-Partnern. Die Track & Trace-Systeme beider Unternehmen sind bereits miteinander verbunden, sodass Versender den Weg ihrer Pakete von der Abholung bis zur Zustellung verfolgen können.

Deutsche Post steigert Effizienz bei Expresszustellung / Smart Truck hat sich in Berlin bewährt

22.09.2009
Logo DHL ExpressDie Deutsche Post DHL hat am 22. September 2009 in Berlin erste Ergebnisse des Pilotprojekts Smart Truck vorgestellt. Seit April 2009 setzt DHL Express 2 speziell ausgestattete Kurierfahrzeuge, sogenannte Smart Trucks, ein, die mit dynamischer Tourenplanung Kosten, Zeit und CO2 einsparen sollen. Die Evaluation eines Touren-Clusters mit rund 500 Abhol- und Zustellaufträgen pro Tag im Berliner Bezirk Mitte hat ergeben: Die Touren der Smart Trucks sind signifikant kürzer als die herkömmlicher DHL-Kurierfahrzeuge. Das heißt, die Fahrzeuge haben für ihre Fahrten deutlich weniger Kilometer gebraucht und dabei auch noch Zeit gespart. Gleichzeitig ist es gelungen, die Auslastung pro Tour zu erhöhen. „Wir sind zufrieden, dass die Smart Truck-Technologie den Praxistest bestanden hat”, so Dr. Keith Ulrich, Leiter Technology & Innovation Management bei der Deutschen Post DHL. „Die erhofften Einsparungen beim Spritverbrauch und CO2-Ausstoß sind eingetreten. Außerdem hat sich die Pünktlichkeit beim Abholen und Zustellen der Sendungen deutlich erhöht.”

Für Kunden von DHL Express bedeutet die neue Technologie vor allem einen besseren Service. Da die Sendungen mit RFID-Etiketten versehen werden, können Absender und Empfänger nicht nur die Route genau verfolgen, sondern erhalten zusätzlich etwa 30 Minuten vor der Abholung per SMS aktualisierte Informationen über die genaue Abholzeit. „Für unsere Kunden steht größtmögliche Genauigkeit bei Abholung und Anlieferung im Mittelpunkt”, so Ralph Wondrak, Bereichsvorstand Betrieb bei DHL Express Deutschland. „Der Service von DHL Express, vor allem bei den DHL Time Definite-Produkten, kann nun noch weiter verbessert werden. Wenn wir das Projekt erfolgreich abschließen, wollen wir einen Großteil unserer Express-Touren in Berlin mit den Smart Trucks fahren”, so Wondrak.

Die innovative Technologie wurde im DHL Innovation Center entwickelt. Projektpartner sind neben dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), infoware, Motorola und Quintiq.

Neben einem geringeren Spritverbrauch, mehr Kundenservice und einer Entlastung innerstädtischer Verkehre war der Klimaschutz ein weiterer wichtiger Entwicklungsaspekt für die Deutsche Post DHL. Denn mit seinem Klimaschutzprogramm GoGreen hat sich das Unternehmen im April 2008 als erster globaler Logistikdienstleister ein klares Ziel gesetzt: Bis 2020 will der Konzern die CO2-Effizienz seiner eigenen Geschäftsaktivitäten wie auch die seiner Subunternehmer um 30 Prozent verbessern. Das heißt, dass die Deutsche Post DHL die Emissionen pro verschicktem Brief, pro transportierter Tonne oder pro Quadratmeter genutzter Fläche um fast 1 Drittel im Vergleich zu 2007 reduzieren wird. In einem ersten Schritt soll die CO2-Effizienz der eigenen Aktivitäten bis 2012 um 10 Prozent verbessert werden. Im Fokus stehen die Optimierung der Luft- und Fahrzeugflotte, die Steigerung der Energieeffizienz, die Entwicklung innovativer Technologien, die Motivation der Mitarbeiter zu klimabewusstem Verhalten sowie die Einbeziehung von Kunden und Subunternehmern.

DHL verbessert Service auf der Transatlantik-Route durch leistungsfähige Boeing 767 Flugzeugflotte

23.09.2009
Logo DHL ExpressDHL Express wird die eigene Flugzeugflotte durch 6 neue Boeing 767 „Extended Range Freighter” verstärken. DHL ist das erste Unternehmen, das diesen Flugzeugtyp nach Zertifizierung durch die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) in Europa registriert hat. Der erste kommerzielle Flug mit der neuen 767ERF erfolgte am 22. September 2009 vom DHL Luftdrehkreuz Leipzig/Halle aus nach New York (JFK). Die Maschinen werden die Lieferqualität und Zuverlässigkeit von DHL im Transatlantikgeschäft verbessern. Sie ersetzen die derzeit noch im Rahmen eines Joint Ventures mit Lufthansa Cargo genutzten Teilkapazitäten auf MD-11F-Frachtern.

Boing 767ERF

Mit einer maximalen Reichweite von 6.025 Kilometern ist die 767ERF eine der modernsten Mittelstrecken-Großraumfrachtflugzeuge.
Foto: Deutsche Post DHL

Der transatlantische Handel war in den vergangenen Jahren durch konstant hohe Warenströme gekennzeichnet. Aus der Europäischen Union in die USA und umgekehrt aus den USA in die EU beliefen sich die Werte im Jahr 2008 auf 347 Milliarden bzw. 288 Milliarden US-Dollar. Auch DHL verzeichnete trotz der jüngsten Wirtschaftskrise im Luftexpress-Geschäft über den Atlantik ein anhaltend hohes Niveau. Dieses dürfte nach der Erholung der Weltwirtschaft noch weiter ansteigen. Deshalb werden die neuen Maschinen auf Direktflügen zwischen dem europäischen DHL-Luftdrehkreuz Leipzig/Halle und New York sowie zwischen dem britischen DHL-Drehkreuz East Midlands und Cincinnati beziehungsweise New York eingesetzt.

Winglet

Winglets sind die an den Enden der Tragflächen von Flugzeugen angebrachten Anbauten, die die aerodynamische Qualität eines Flugzeugs steigern und den Treibstoffverbrauch bei Verkehrsflugzeugen senken.

Mit einer Kapazität von 59 Tonnen und einer maximalen Reichweite von 6.025 Kilometern ist die 767ERF eine der modernsten Mittelstrecken-Großraumfrachtflugzeuge. Aufgrund weiterentwickelter Triebwerkstechnologie und Winglets von Aviation Partners Boeing gehört dieser Typ zu den effizientesten und umweltfreundlichsten Flugzeugen seiner Klasse. Allein der aerodynamische Einfluss der Winglets erbringt 4 Prozent Treibstoffersparnis. Auf einem typischen Umlauf zwischen Europa und USA kann DHL mit der 767ERF rund 3.500 bis 4.000 Liter Kerosin sparen. Hochgerechnet auf 6 Maschinen bei 5 Flügen pro Woche und 52 Wochen im Jahr ergeben sich so jährliche Einsparungen von insgesamt rund 6.000.000 Litern. Durch die Winglets erzeugt dieser Flugzeugtyp - im Vergleich zu einer identischen Maschine ohne Winglets - auch etwa 3.150 Tonnen weniger CO2 im Jahr. Und gegenüber den bisher von DHL auf der Transatlantik-Route genutzten MD-11F Frachtern verbraucht das neue Flugzeugmodell ca. 53 Prozent weniger Treibstoff pro Flug und reduziert die CO2-Emissionen ebenfalls um 53 Prozent. Die 767ERF spielt damit auch eine wichtige Rolle für die globale GoGreen-Strategie des Konzerns und der angekündigten Verbesserung der CO2-Effizienz der Deutschen Post DHL um 30 Prozent bis zum Jahr 2020.

Hermes-Chef greift die Deutsche Post an: „Aggressive Preispolitik”

25.09.2009
Logo Hermes Logistik GruppeDer Ton auf dem Paketmarkt wird angesichts der Wirtschaftskrise schärfer, der Kampf um den Kunden härter. „Der Druck ist viel stärker als in den Vorjahren. Der Marktführer Deutsche Post DHL macht eine aggressive Preispolitik”, sagte Hartmut Illek, Chef der Hermes Logistik im September 2009. Nicht immer werde dabei mit Kosten kalkuliert, die auch einen Gewinn zuließen. „Wir machen das nicht. Wir befördern nur Pakete, an denen wir auch etwas verdienen.”

Die Otto-Tochter Hermes ist nach eigenen Angaben mit Marktanteilen von 30 Prozent bei Privatkundenpaketen und von 40 Prozent bei Sendungen von Geschäftskunden an Privatkunden (B2C) die Nummer 2 in Deutschland hinter Deutsche Post DHL. 2008 beförderte Hermes 252 Millionen Pakete. Etwa die Hälfte davon stammte von Großversender Otto. Hermes beschäftigt 3.500 Mitarbeiter und rechnet 2009 mit einem Umsatz von 800 Millionen Euro. Rund 15.000 selbstständige Fahrer stellen für Hermes Pakete zu. In Europa liegt Hermes hinter DHL mit einem Marktanteil von 22 Prozent auf Platz 2.

De-Mail soll am 8. Oktober starten

25.09.2009
Am 8. Oktober 2009 will Hans Bernhard Beus vom Bundesinnenministerium in Friedrichshafen am Bodensee den Startschuss für De-Mail geben. 6 Monate lang soll dort in einem Pilotprojekt die Zukunft des Schriftverkehrs getestet werden. Rund 2.000 Testteilnehmer sollen möglichst einen großen Teil ihres Schriftverkehrs, den sie bisher als Briefe verschickten, elektronisch über ein besonders gesichertes System abwickeln. Selbst elektronische Einschreiben mit Rückschein sind möglich oder der rechtsgültige Abschluss von Verträgen.

Logo De-Mail

Der Versuch ist der Auftakt für die nach Einschätzung von Fachleuten größten Umwälzung in der langen Geschichte des Briefes. Zwar haben Internet und E-Mail das Kommunikationsverhalten der Menschen bereits nachhaltig verändert. Aber wichtige Briefe, Dokumente, Einschreiben und rechtsverbindliche Bescheide ließen sich bis jetzt nur per Briefpost versenden. Dahinter steht das grundgesetzlich geschützte Briefgeheimnis und die sogenannte Zustellfiktion, mit der ein rechtlich wirksamer Empfang von Sendungen nachgewiesen wird.

Die Bundesregierung will für die neue elektronische Sicherheit beim Austausch von Nachrichten und Dokumenten den rechtlichen Rahmen schaffen und hat bereits einen Entwurf für ein Bürgerportalgesetz erarbeitet. Der Text ist das Ergebnis von Anhörungen und des Dialogs mit Telekommunikationsanbietern, Datenschützern und Postdienstleistern. Das Gesetz soll die Bedingungen definieren, nach denen die elektronische Post mit dem klassischen Brief gleichgestellt wird.

Um die Dokumentensicherheit zu erreichen und zu garantieren, müssen die Betreiber einen hohen technischen Aufwand betreiben: Über hochgesicherte Vermittlungsrechner (Server) müssen sie anbieterübergreifend die Identität der De-Mail-Nutzer zweifelsfrei feststellen können. Die Informationen werden bei De-Mail nur verschlüsselt versandt.

Die 2 größten deutschen E-Mail-Anbieter - die Deutsche Telekom und die United Internet-Tochter 1&1 mit Web.de und GMX - erfüllen bereits vor dem Start in Friedrichshafen die vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) definierten Standards für De-Mail. Die Bundesregierung schätzt, dass 5 Jahre nach dem bundesweiten De-Mail-Start jährlich 1,3 Milliarden De-Mail-Sendungen versandt werden. Die Wirtschaft - so das Bundesin-nenministerium - könne damit jährlich bis zu 1,5 Milliarden Euro an Porto, Druck- und Kuvertierungskosten sparen. Versicherungskonzerne wie HUK und Generali gehören zu den ersten Unternehmen, die bei De-Mail mitmachen.

Die Deutsche Post setzt auf eine eigene Entwicklung für den elektronischen Brief und ist aus dem De-Mail-Konsortium ausgestiegen Sie testet bereits ihr System intern mit rund 5.000 Teilnehmern und will es bis 2010 bundesweit anbieten. „Wir sind fast im Krieg”, war aus dem Umfeld des Telekom-Vorstandes zu hören. „So wie jetzt sind wir uns mit unserem Schwesterunternehmen noch nie in die Quere gekommen.”

Für die Postdienstleister und damit für den klassischen Brief bedeutet De-Mail eine große Gefahr. Allein schon der Siegeszug der bisherigen E-Mail kostet die Deutsche Post jährlich rund 3 Prozent der Sendungsmengen im Briefgeschäft. Wenn De-Mail von den Menschen angenommen wird, könnten die Gewinne im Stammgeschäft der Deutschen Post zusammenbrechen. Interne Berechnungen gehen von einem Umsatzverlust von bis zu 1,5 Milliarden Euro aus.

Schon seit 2001 in Dänemark: E-Boks

25.09.2009
E-Boks, eine Gesellschaft, die zur Hälfte der dänischen Post gehört, bietet Versorgern und Behörden in Dänemark schon seit 2001 den Online-Brief, die verschlüsselte Übertragung und jahrzehntelange Speicherung von Dokumenten an. Mehr als 2 Millionen der knapp 5,5 Millionen Dänen nutzen regelmäßig die Dienstleistung. Besonders groß ist das Interesse der Großkunden. Dank E-Boks sparen sie gegenüber dem klassischen Postweg bis zu 80 Prozent der Briefkosten.

E-Boks brauchte 6 Jahre, um die Gewinnschwelle zu erreichen. 2009 dürfte das Ergebnis bei 6 Millionen Euro liegen. Nun will E-Boks den Dienst auf andere Länder ausdehnen.

Banken bauen Einsatz elektronischer Rechnungen weiter aus

29.09.2009
Die Banken in Europa wollen den Einsatz elektronischer Rechnungen bei ihren Firmenkunden weiter ausbauen. Zusätzliche Impulse versprechen sich die Institute mit dem Start des SEPA-Lastschriftverfahrens am 1. November 2009. Die Umsetzung länderübergreifender einheitlicher Standards wird dadurch signifikant erleichtert. Rechnungsdaten müssen beispielsweise nicht mehr für unterschiedliche Zahlungsformate aufbereitet werden. So reduziert sich der Aufwand für die Einführung durchgängig elektronischer Rechnungsprozesse bei Banken und Unternehmen erheblich. Dies ergibt eine aktuelle Markteinschätzung von Steria Mummert Consulting.

Elektronische und automatisierte Abläufe zur Rechnungsverarbeitung erlauben Unternehmen Kostensenkungen von rund 70 Prozent, verglichen mit traditionellen papierbasierten Verfahren. Die Haupteinsparpotenziale für Unternehmen liegen allerdings nicht in der bloßen Umstellung von der Papierrechnung auf die elektronische Variante. Die meisten Kosten lassen sich einsparen, wenn durch E-Invoicing (online-Rechnung mit elektronischer Signatur) der komplette Abrechnungsprozess effizienter gestaltet wird.

Durch den Ausbau neuer Dienste im Zahlungsverkehr hofft die europäische Bankengemeinschaft, Einbußen im Transaktionsgeschäft abzufedern. Denn mit der Umsetzung der PSD und von SEPA fallen wichtige Einnahmequellen weg, unter anderem durch Gebührensenkungen und die schnellere Wertstellung von Zahlungen.

Hintergrund:
Payment Service Directive (PSD) eine EG-Richtlinie zur Implementierung von SEPA (Single Euro Payments Area/Einheitlicher Euro-Zahlungsverkehrsraum). Der Begriff Einheitlicher Euro-Zahlungsverkehrsraum (englisch: Single Euro Payments Area, abgekürzt SEPA oder auch S€PA) bezeichnet im Bankwesen das Projekt eines europaweit einheitlichen Zahlungsraums für Transaktionen in Euro. In diesem Zahlungsraum sollen für Kunden keine Unterschiede mehr zwischen nationalen und grenzüberschreitenden Zahlungen erkennbar sein.
(Quelle: Wikipedia)

FDP: Bald Beratungen zu Abschaffung des Mehrwertsteuer-Privilegs für die Deutsche Post

30.09.2009
Nach dem Wahlsieg von CDU/CSU und FDP bei der Bundestagswahl am 27. September 2009 steht das Steuer-Privileg der Deutschen Post auf der Kippe. Die Postexpertin in der FDP-Bundestagsfraktion, Gudrun Kopp, bekräftigte in der Tageszeitung „Die Welt” am 24. September 2009: „Wir wollen schnellstens eine Gleichbehandlung der privaten Brief- und Paketdienste mit der Deutschen Post herstellen.” Sie erwartet die Aufnahme von Beratungen über ein neues Gesetz schon in den nächsten Wochen.

Die FDP tritt seit Langem für eine Streichung des Privilegs ein. Die angespannte Haushaltslage des Bundes könnte das Vorhaben beschleunigen. Nach früheren Angaben entgehen dem Staat jährlich rund 500 Millionen Euro.

Es sei unbestritten, dass es eine Änderung geben werde, kommentierte ein Postsprecher. Dafür habe der EuGH schon im Frühjahr 2009 Vorgaben gemacht und den Gesetzgeber in Deutschland zu einer Anpassung aufgefordert. Aus dem EuGH-Urteil folge nach Ansicht der Deutschen Post, dass auch andere Postdienste in bestimmten Bereichen, wo sie Universaldienst leisten, von der Mehrwertsteuer zu befreien sind.