Deutsche Post AG Briefzustellung in Berlin, 2006UPS AirlinesPostbank Centerfiliale Berlin-Charlottenburg, Goethestr. 2-3, 2006PIN Briefzustellung in Leipzig, 2005DHL Paketzustellung, Post in neuem DHL-Design, 1.4.2003Deutsche Telekom, Gebäudekennung, Digi Park Flughafen Köln/Bonn, 2006Vodafone Gebäude Am Seestern Düsseldorf, 2004

Post und Telekommunikation

Postbank

Juli - Dezember 1995

Postbank verbessert ec-Service: Künftig bis zu 1.000 DM am Automaten

15.08.1995
Bis zu 1.000 DM täglich können Kunden der Postbank demnächst mit ihrer ec-Karte und der Geheimzahl (PIN) auch an den Geldautomaten anderer Banken abheben. Gleiches gilt für Kunden fremder Kreditinstitute, die sich am Postbank-Geldautomaten Bares auszahlen lassen möchten. Auch hier wird der Höchstbetrag von bisher 400 DM auf 1.000 DM angehoben. In beiden Fällen spielt es keine Rolle, ob der Gesamtbetrag auf einmal oder in Teilen bei verschiedenen Banken abgehoben wird.

Technisch möglich ist das Angebot der Postbank durch deren Beteiligung am Nationalen Online-Verbund des deutschen Geldausgabeautomaten-Systems. Diesem Verbund werden die 14 Postbank Niederlassungen bis Mitte Oktober Zug um Zug angeschlossen. Vor jeder Auszahlung wird die PIN geprüft und der gewünschte Betrag von der kontoführenden Bank autorisiert.

Für Abhebungen an Automaten fremder Banken müssen Kunden weiterhin ein branchenübliches Entgelt bezahlen. Bei der Postbank beträgt es zurzeit 1 Prozent des Auszahlungsbetrages, mindestens aber 4 DM.

Auch im Ausland sollen Postbank Kunden mit ihrer ec-Karte ab sofort täglich über umgerechnet 1.000 DM verfügen können. Die ec-Karte kann außerdem in In- und Ausland zum bargeldlosen Zahlen verwendet werden. Bei inländischen Geschäften und Tankstellen mit electronic cash-Anschluss können Postbank Kunden Waren und Dienstleistungen im Gesamtwert von 2.000 DM innerhalb von 7 Tagen erwerben. Im Ausland weist das edc-Zeichen auf die Möglichkeit hin, mit der Karte Einkäufe bis zu 500 DM täglich elektronisch zu bezahlen.

Postbank: Privatisierungskonzept der Bundesregierung

November 1995
Ein neutrales Gutachten soll Entscheidungshilfen für die weitere Privatisierung der Postbank liefern. Dies wurde im Oktober 1995 zwischen Bundespostministerium und Bundesfinanzministerium vereinbart. Im November 1995 beauftragte die Bundesregierung die Investmentbank Schroders, London, bis Januar 1996 Vorschläge für die weitere Privatisierung der Deutschen Postbank AG vorzulegen.

Die Bundesregierung - so das Postministerium im Oktober 1995 - hält es für unabdingbar, eine angemessene Infrastruktur von Postschaltern mit zeitgemäßen Leistungen sicherzustellen. Sie bedauert, dass eine dafür geeignete vertragliche Lösung zwischen Deutscher Post AG und Deutscher Postbank AG nicht zustande gekommen ist.

Die 1993 geschlossene Vereinbarung über die Zusammenarbeit zwischen Post und Postbank läuft Ende 1996 aus. Bisher konnten sich beide Partner nicht über die Zukunft des gemeinsamen Filialnetzes einigen. Voraussetzung für den Erhalt eines ausreichend dimensionierten Postfilialnetzes ist auch künftig ein Angebot an Finanzdienstleistungen am Postschalter. Neben den Postagenturen, die sich bewährt haben, sollte eine fünfstellige Zahl an posteigenen Filialen erhalten bleiben (zurzeit 17.000 Filialen).

Die beiden Schwester-Unternehmen waren mit unterschiedlichen Vorschlägen zu Beteiligungsmodellen an der Postbank an die Öffentlichkeit getreten. Nach dem Angebot der Deutschen Post AG erwirbt ein Konsortium zum 1. Januar 1996 einen Anteil von 75 Prozent (minus 1 Aktie) der Postbank zum Preis von 3,075 Milliarden DM; der Bund behält vorerst 25 Prozent + 1 Aktie. Nach Ansicht der Deutschen Post AG liegt der Gesamtwert der Postbank bei 4,1 Milliarden DM. Das Paket des Konsortiums soll nach dem Postvorschlag wie folgt aufgeteilt werden: 40 Prozent Deutsche Post AG, 20 Prozent Deutsche Bank (sie soll die Aktien der Deutschen Postbank AG in einem überschaubaren Zeitraum an der Börse einführen), 15 Prozent Schweizer Rückversicherung (sie soll den Aufbau neuer Produkte auf dem Versicherungssektor bei Post und Postbank unterstützen).

Die Deutsche Postbank AG lehnte den Postvorschlag entschieden ab und schlug stattdessen folgendes Modell vor: Kooperationspartner aus den 4 Bereichen Lebensversicherung, Sachversicherung, Bausparen/Baufinanzierung und Investmentsparen sollen Aktienanteile der Deutschen Postbank AG von je 10 Prozent erwerben. Ihren Wert beziffert die Postbank auf 5 - 6 Milliarden DM.

Postbank Privatkredit auf dem Vormarsch

11.09.1995
Seit 11. September 1995 bietet die Deutsche Postbank AG außer bei ihrer Niederlassung Hannover auch bei der Niederlassung Nürnberg ihren Kunden Privatkredite zwischen 5.000 und 50.000 DM an.

Neuer Ausbildungsberuf: Kauffrau/Kaufmann für Bürokommunikation

Dezember 1995
Auch die Deutsche Postbank AG hat sich wie die Deutsche Post AG für das 1991 neu geschaffene Berufsbild „Kauffrau / Kaufmann für Bürokommunikation” entschieden. Ab 1996 wird sie 200 junge Leute für diesen Beruf ausbilden. Den Postbank-Auszubildenden wird über die in der Ausbildungsordnung hinaus aufgeführten Inhalte auch bankbetriebswirtschaftliches Grundlagenwissen vermittelt, über das ein Bankkaufmann im Privatkundengeschäft verfügen muss.

Postbank mit erster Milliarde im Investmentgeschäft

15.09.1995
Der Wert der von der Postbank ausgegebenen Investmentanteile hat 1 Milliarde DM erreicht. Spitzenreiter in der Gunst der Kunden ist dabei der geldmarktnahe Fonds „Rendite DM Cash”, auf den alleine mehr als 530 Millionen DM entfallen. Insgesamt führt die Postbank mehr als 72.000 Investmentkonten und über 66.000 Depots.

Die Postbank bietet über ihre Ende 1993 gegründete Tochtergesellschaft Deutsche Postbank International S.A., Luxemburg, 9 Fonds an. Neben 6 mittlerweile geschlossenen Laufzeitfonds und einem geldmarktnahen Fonds gibt es seit kurzem auch den internationalen Aktienfonds „Dynamik Global” und den internationalen Rentenfonds „Rendite Global”.

Die Deutsche Postbank International S.A., Luxemburg, betätigt sich schwerpunktmäßig im Großkundengeschäft. Für das Management der Publikumsfonds wurden die Tochtergesellschaften „Postbank Capital Management” und „Postbank Asset Management” gegründet. Ihr erstes volles Geschäftsjahr konnte die Deutsche Postbank International S.A., Luxemburg, 1994 mit einer Bilanzsumme von 6,5 Milliarden DM und einem Jahresüberschuss von 7,5 Millionen DM abschließen.

Aufsichtsrat unterstützt Postbank

07.10.1995
In einer Sondersitzung des Aufsichtsrates der Deutschen Postbank AG hat das Gremium am 7. Oktober 1995 einstimmig folgende Beschlüsse gefasst:

  1. Der Aufsichtsrat unterstützt die vom Vorstand angestrebte Lösung, nach der sich strategische Kooperationspartner aus den Bereichen Lebensversicherung, Sachversicherung, Bausparen/Baufinanzierung und Investmentsparen gleichgewichtig am Kapital der Postbank beteiligen, ohne dass dadurch die Unabhängigkeit der Postbank in Frage gestellt wird.

    Diese Beteiligungen sollen die Wettbewerbsfähigkeit der Postbank langfristig absichern und damit die Grundlage für einen späteren erfolgreichen Börsengang der Postbank AG (breite Streuung der Postbank-Aktien unter anderem bei Kunden und Mitarbeitern) schaffen. Der Aufsichtsrat bittet den Vorstand, die Umsetzung seines strategischen Konzeptes zur Gewinnung derartiger Kooperationspartner mit Nachdruck weiterzuverfolgen.

    Der Aufsichtsrat hält den Vorschlag von Post AG, Deutsche Bank AG und Schweizerische Rückversicherung nach allen vorliegenden Informationen für nicht annehmbar, weil er den Notwendigkeiten der Postbank, strategische Kooperationspartner zur Geschäftsfelderweiterung einzubeziehen, nicht gerecht wird.
  2. Der Aufsichtsrat hat den Bericht über ein Eckpunktepapier als Grundlage eines langfristigen Kooperationsvertrages zwischen Post AG und Postbank AG betreffend die Schalternutzung zustimmend zur Kenntnis genommen.

Der Aufsichtsrat billigt die Absicht des Vorstandes, auf Basis dieses Eckpunktepapiers baldmöglichst einen langfristigen Kooperationsvertrag abzuschließen.

Postbank wehrt sich gegen Post-Übernahme

Oktober 1995
In einer ungewöhnlich scharfen Presseerklärung lehnte die Deutsche Postbank AG Anfang Oktober 1995 das Vorhaben der Deutschen Post AG, sich zu 75 Prozent an der Postbank zu beteiligen, als Versuch einer „unfreundlichen Übernahme” ab. Dazu Vorstandsvorsitzender Günter Schneider: „Die Deutsche Post AG täuscht die Öffentlichkeit bewusst, wenn sie behauptet, dass die Deutsche Postbank AG durch eine höhere Auslastung des Filialnetzes die Schließung von Postfilialen verhindern kann... Die angebliche und dem Postminister zugesagte Sicherung von 10.000 eigenbetriebenen Postfilialen ist nach gesichertem Wissen der Postbank reine Augenwischerei.”

Während die Deutsche Postbank 1994 erstmals einen Gewinn nach Steuern in Höhe von 51 Millionen DM erwirtschaftet habe, sei bei der Deutschen Post AG entgegen ihren eigenen öffentlichen Behauptungen 1994 ein Verlust nach Steuern in Höhe von 2,9 Milliarden DM zu verzeichnen. „Dies lässt vermuten, dass sie eine wirtschaftlich gesunde Postbank schlucken will, um sich zu sanieren.”

Postbank arbeitet mit BHW, Volksfürsorge und BHF-Bank zusammen

26.10.1995

Die Deutsche Postbank AG, Bonn, will künftig mit der BHW-Gruppe, Hameln, der Volksfürsorge-Versicherungsgruppe, Hamburg, und der BHF-Bank AG, Frankfurt, in strategischen Kooperationen zusammenarbeiten. Die Unternehmen haben entsprechende Absichtserklärungen unterschrieben.

Die Vereinbarungen sehen für die Geschäftsfelder Bausparen und Baufinanzierung vor, dass die BHW-Gruppe im Verbund mit der Postbank entsprechende Produkte vertreibt und Know-how liefert.

Mit der BHF-Bank AG will die Postbank eine strategische Kooperation insbesondere im Bereich Vermögensverwaltung eingehen. Zu diesem Zweck soll eine gemeinsame Kapitalanlagegesellschaft (KAG) unter unternehmerischer Führung der BHF-Bank AG gegründet werden.

Die Volksfürsorge-Versicherungsgruppe wird der strategische Partner in den Bereichen Lebens- und Sachversicherungen sein.

Alle 3 Partner nutzen Vertriebskanäle und Kundenpotentiale der Postbank. Umgekehrt wird die Postbank Zugang zum Kundenpotential der BHW-Gruppe und der Volksfürsorge erhalten.

Die Zusammenarbeit der Finanzdienstleister soll durch Kapitalbeteiligungen unterlegt werden. Die 3 Unternehmen werden zu diesem Zweck Anteile am Aktienkapital der Postbank erwerben, die Volksfürsorge 20 Prozent, die BHW-Gruppe 10 Prozent und BHF-Bank 5 Prozent.

Für die Postbank ist die Kooperation mit diesen bedeutenden Adressen des Finanzdienstleistungssektors ein ganz entscheidender Schritt zur Umsetzung ihres strategischen Unternehmenskonzeptes.

Postbank bietet Girokonto zum halben Preis
Kombination aus Sparbuch und Girokonto macht's möglich

09.11.1995
Ab sofort bietet die Postbank ihren Kunden mit „Postbank Giro-3000 plus” ein neues Produkt an: Alle Privatkunden, die ein Postbank Sparbuch 3000 plus und ein Postbank Girokonto führen, zahlen für dieses Girokonto nur den halben monatlichen Preis. So berechnet die Postbank zum Beispiel für bis zu 15 Buchungen im Monat nur 2,25 Mark statt der üblichen 4,50 Mark.

In den Genuss dieses Vorteils können sowohl Postbank 3000 plus Sparer als auch Inhaber eines normalen Girokontos kommen. Der Girokontoinhaber muss ein 3000 plus Sparbuch eröffnen, der Sparer ein Girokonto. Postbankkunden, auf die die Voraussetzungen bereits zutreffen, müssen einen Auftrag für „Postbank Giro-3000 plus” erteilen.

Die Vergünstigung für das laufende Quartal erhält jeder, der diesen Auftrag bis zum 10. Dezember 1995 abgibt und dessen Sparbuch ein Guthaben von 3.000 Mark aufweist.

Beim Postbank Sparbuch 3000 plus erhalten die Sparer für ihre Einlagen höhere Zinsen, zurzeit sind es 3,5 Prozent gegenüber 2 Prozent beim normalen Postbank Sparbuch. Gleichzeitig ist das Geld jederzeit verfügbar, da für das Sparbuch 3000 plus die 3-monatige Kündigungsfrist gilt.

Günter Schneider bis Ende 1996 Vorstandsvorsitzender

10.11.1995
Auf Wunsch von Bundespostminister Wolfgang Bötsch wird Günter Schneider über die Altersgrenze hinaus bis zum Jahresende 1996 als Vorstandsvorsitzender zur Verfügung stehen.

Dr. Günter Schneider

Dr. Günter Schneider, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Postbank AG
Foto Deutsche Postbank AG

Dr. Günter Schneider, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Postbank AG, wird am 11. November 65 Jahre alt. Der 1930 in Gelsenkirchen geborene Diplom-Kaufmann steht seit 1990 an der Spitze der Postbank. Im Zuge der Postreform I und der damit zusammenhängenden unternehmerischen Ausrichtung der Postbank wurde Schneider als ausgewiesener Bankenfachmann vom damaligen Postminister Schwarz-Schilling in diese Position berufen. Seine erste Aufgabe bestand darin, die Deutsche Post Postbank der DDR mit der damaligen Deutschen Bundespost POSTBANK zu vereinigen. Innerhalb eines Jahres gelang die Umwandlung sämtlicher Postscheck- und Postspargirokonten in Postbankkonten sowie die komplette Neuorganisation und Integration der ehemaligen DDR-Postbank.

Von Beginn an musste Schneider an 2 Fronten kämpfen: Um die Wettbewerbsfähigkeit der Postbank zu erhöhen, musste er ein konsequentes Kostenmanagement betreiben und gleichzeitig die Ertragskraft stärken. Um die Kostenseite in den Griff zu bekommen, musste insbesondere die Zahl der Mitarbeiter (22.000 Anfang 1990) vermindert werden. Mittlerweile beschäftigt die Postbank im Konzern nur noch 16.500 Mitarbeiter. Mittelfristiges Ziel ist, die Zahl auf 12.000 zu reduzieren. Der Bedeutung einer modernen EDV-Ausstattung für die Wettbewerbsfähigkeit der Postbank wurde mit der Einführung von KORDOBA und der Terminalisierung von über 17.000 Schaltern in den Postfilialen Rechnung getragen.

Auf der Ertragsseite der Postbank hat Schneider 1992 das Postbank Sparbuch „3000 plus” ins Rennen geschickt. Mit einem Volumen von 29 Milliarden DM liegt dessen Anteil mittlerweile bei über 50 Prozent der gesamten Spareinlagen der Postbank. 1993 stieg die Postbank unter Schneiders Führung ins Investmentgeschäft ein. Über 70.000 Anlagekonten mit einem Gesamtvolumen von mehr als 1 Milliarde DM ließen auch diese Sparte zum Erfolg werden.

Die Postbank ist in der Ära Schneider zusehends gesundet. Wies die Bank 1990 noch einen Fehlbetrag von 409 Millionen DM aus, gelang 1994 mit einem Jahresüberschuss von 51 Millionen DM erstmals der Eintritt in die Gewinnzone, nachdem 1993 bereits der „break-even” geschafft worden war. Im gleichen Zeitraum wuchs die Bilanzsumme der Postbank von 74,4 Milliarden DM auf 93,3 Milliarden DM.

Schneiders Ziel ist es, die Postbank mit für den Verbraucher einfachen und kostengünstigen Produkten zum „Hecht im Karpfenteich” der Finanzbranche zu machen. Seit die Postbank zum 1. Januar 1995 eine Vollbanklizenz erhalten hat und als Aktiengesellschaft firmiert, kann sich das Institut voll dieser Aufgabenstellung widmen. Schneiders Maxime „nicht alles für alle” folgend, will die Bank mit bereits von Kunden gelernten, in der Werbung vorverkauften Produkten vom „Abreisskalender” ihre Produktpalette so ausweiten, dass sie den grundlegenden Finanzbedarf der Kunden abdeckt. Die jetzt aktuell anstehende Kooperation der Postbank mit Partnern aus den Bereichen Baufinanzierung, Versicherungen und Investment dient diesem Zweck.

Schneider widmete sein berufliches Schaffen ausschließlich der Finanzdienstleistungsbranche. Die erste Station in seiner Karriere brachte ihn 1956 zur Vermögensverwaltung der Nordstern Allgemeine Versicherungs-AG in Köln.

1958 wurde er Handelsbevollmächtigter in der Kreditabteilung der Bank für Gemeinwirtschaft AG in Düsseldorf. 1960 ging Schneider als Direktionsassistent zur KKB Bank nach Düsseldorf. Hier wurde er 1971 in das geschäftsführende Direktorium der Hauptverwaltung berufen und trat 1974 in den Kreis der persönlich haftenden Gesellschafter ein. Von 1980 bis zu seinem Ausscheiden 1986 hat Schneider bei der KKB Bank das Amt des Sprechers der Geschäftsleitung ausgeübt. In die Zeit seiner 26-jährigen Tätigkeit bei der heutigen Citibank Privatkunden AG fällt die Entwicklung des Instituts zu einer Vollbank für den privaten Kunden. Ab 1986 war er als Unternehmensberater tätig, bevor er 1990 zur Postbank kam.

Schneider übt zahlreiche Ehrenämter und nebenberufliche Tätigkeiten aus. Unter anderem ist er Mitherausgeber der Zeitschrift „Bank und Markt”, Mitglied im Aufsichtsrat der Internationalen Kapitalanlagegesellschaft mbH, der VPV Lebensversicherungs AG und im Vorstand des Verbandes der öffentlichen Banken. Er ist verheiratet und Vater von 3 Kindern.

Postbank Barometer

Juli 1995
Veränderungen Dezember 1994 /Juni 1995

  Dezember 1994 Juni 1995 Veränderung
Einlagengeschäft: (Millionen Stück)
Konten insgesamt (Millionen Stück) 24,1 24,1 +/- 0,0 Prozent
Spareinlagen (Milliarden DM) 53,6 55,0 + 2,6 Prozent
Sparbuch 3000plus (Milliarden DM) 24,5 27,5 + 12,2 Prozent
Sparen mit festem Zins (Milliarden DM) 8,4 8,9 + 6,0 Prozent
Sparen mit wachsendem Zins (Milliarden DM) 4,5 3,5 - 22,2 Prozent
Sparen mit vereinbarter Kündigungsfrist (Milliarden DM) 2,7 2,2 - 18,5 Prozent
Sparen mit 3-monatiger Kündigungsfrist (Milliarden DM) 12,9 11,6 - 10,1 Prozent
Sparbriefe, Einlagen gesamt (Millionen DM) 460,0 979,5 + 112,9 Prozent
Postbank Rendite Investmentfonds
Depotkonten in Stück 61.338 71.166 + 16,0 Prozent
Einlagen (Millionen DM) 737,6 959,2 + 30,0 Prozent
Zahlungsverkehr
Konten (Millionen Stück) 4,59 4,46 - 2,8 Prozent
Sichteinlagen (Milliarden DM) 24,4 22,7 - 7,0 Prozent
Btx-Konten (Stück) 357.117 382.760 + 7,2 Prozent
Telefon-Service- Teilnehmer 668.157 676.945 + 1,3 Prozent
ec-Karten (Millionen Stück) 1,17 1,18 + 0,9 Prozent
EUROCARD (Stück) 201.827 218.815 + 8,4 Prozent
VISA-Card (Stück) 33.244 44.995 + 35,4 Prozent

Postbank macht 1995 mehr Gewinn

04.12.1995

Die Deutsche Postbank AG erwartet für das Geschäftsjahr 1995 im Konzern einen Jahresüberschuss von rund 200 Millionen DM nach Steuern. Damit konnte die Bank im 1. Jahr ihrer Tätigkeit als Aktiengesellschaft den Vorjahresgewinn in Höhe von 51 Millionen DM vervierfachen. Getragen wird diese positive Entwicklung durch ein stark verbessertes Ergebnis aus normaler Geschäftstätigkeit.

Nach Einschätzung der Postbank können damit 1995 die ersten Früchte der konsequenten Neuausrichtung und Umstrukturierungen geerntet werden. Die Bank hatte 1990, im 1. Jahr ihrer Teilselbstständigkeit, mit einem Fehlbetrag von 409 Millionen DM abgeschlossen. Durch ein straffes Kostenmanagement und eine stetige Produktausweitung ist es gelungen, das Ergebnis innerhalb von 5 Jahren um mehr als 600 Millionen DM zu verbessern.

Günter Schneider, Vorstandsvorsitzender der Postbank, kommentierte die Gewinnprognose 1995 mit den Worten: „Die Eigenständigkeit ist uns gut bekommen. Und auch die unternehmerische Zukunft der Postbank liegt in ihrer Selbstständigkeit. Alles andere macht keinen Sinn.” Der Bank-Chef sieht den Kurs des Unternehmens eindeutig bestätigt, einerseits die Kostenseite zu entlasten und andererseits die Ertragslage durch den Ausbau der Produktpalette nachhaltig zu verbessern.

Spareinlagen wachsen weiter
Auf der Produktseite der Postbank ist nach wie vor ein gutes Wachstum bei den Einlagen zu verzeichnen. Deren Volumen steigerte sich seit Jahresbeginn um knapp 2,5 Milliarden DM und erreichte im Oktober eine Gesamthöhe von rund 56 Milliarden DM. Besonders das Sparbuch 3000 plus hatte im Jahresverlauf starken Zulauf zu verzeichnen. Mit 29 Milliarden DM liegt mehr als jede 2. Sparmark bei der Postbank mittlerweile auf diesem höher verzinsten Sparbuch.

Weiteren Zuwachs verspricht sich die Postbank sowohl bei den Spareinlagen als auch bei den Girokonten von dem neuen Produkt Giro-3000 plus. Postbank-Kunden, die im Besitz eines Sparbuch 3000 plus sind, erhalten ihr Girokonto zum halben Preis. Seit Anfang November haben sich bereits etwa 100.000 Kunden für dieses neue Produkt entschieden. Die Postbank erwartet, dass kurzfristig 500.000 Kunden Giro-3000 plus nutzen werden.

Bei den Girokonten hat sich der Prozess des Gesundschrumpfens fortgesetzt. Aktuell führt die Postbank 4,4 Millionen Konten gegenüber 4,6 Millionen zum Jahresende 1994. Gleichzeitig lässt sich eine qualitative Verbesserung der Kundenbeziehungen feststellen. Immer häufiger wird die Möglichkeit des Dispositionskredites in Anspruch genommen. Belief sich dessen Gesamtvolumen Ende 1994 noch auf 375 Millionen DM, beträgt es heute 700 Millionen DM. Die Postbank kann erst seit Jahresbeginn durch die Ausstattung mit einer Vollbanklizenz einen branchenüblichen Dispositionsrahmen anbieten. Die Zahl der bonitären Kunden ist gewachsen, was auch in einem Anstieg der Anzahl der ec-Karten auf rund 1,2 Millionen Stück zum Ausdruck kommt.

Bei den Kreditkarten ist ebenfalls ein positiver Trend zu verzeichnen. Die Postbank EUROCARD legte von 202.000 auf aktuell 217.000 Stück zu, die Postbank VISA CARD von 33.000 auf rund 51.000. Die Postbank geht davon aus, daß die Zahl der Kreditkarten bis zum Jahresende bei 275.000 liegen wird.

Nach wie vor hält der Boom beim Homebanking an. In den nächsten Wochen wird die Postbank den 400.000 Kunden begrüßen können, der sein Konto über Btx führt. Dies bedeutet einen Anstieg um 43.000. Auch der Telefon-Service konnte mit 16.000 Teilnehmern einen Anstieg auf rund 683.000 registrieren.

Knapp 2 Jahre nach der Aufnahme des Investmentgeschäfts konnte die Postbank bereits die 1. Einlagemilliarde verzeichnen, was als großer Erfolg gewertet werden kann. Hauptumsatzträger im Investmentgeschäft ist der geldmarktnahe Fonds „Rendite DM Cash”, der allein in den letzten 3 Monaten einen Mittelzufluss von 100 Millionen DM verzeichnen konnte. Die Zahl der Investmentkonten beläuft sich auf rund 76.000, das Gesamteinlagevolumen auf 1,1 Milliarden DM.

Entwicklung des Jahresergebnisses der Postbank (in Milliarden DM)
1990 -409
1991 -300
1992 -346
1993 -16
1994* 51
1995* 200**

* Konzernergebnis
** Prognose

Jetzt auch Festgeld bei der Postbank

11.12.1995

Ab 11. Dezember 1995 bietet die Postbank ihren Kunden mit dem Postbank Festgeld ein weiteres Produkt zur kurzfristigen Geldanlage. Voraussetzung ist ein Anlagekapital von mindestens 20.000 DM. Die Laufzeiten betragen 30, 60, 90 oder 180 Tage. Auch individuelle Laufzeiten zwischen 30 und 180 Tagen sind möglich. Für ein Festgeld von zum Beispiel 90 Tagen zahlt die Postbank derzeit 3,05 Prozent Zinsen.

Mit der erweiterten Produktpalette kommt die Postbank den Wünschen der Kunden nach. Das Postbank Festgeld eignet sich für alle, die ihr Kapital nur vorübergehend „parken” wollen. Zum Beispiel weil sie mit der Investition in eine längerfristige Anlage noch warten wollen oder weil in absehbarer Zeit eine größere Anschaffung bevorsteht.

Der Vorteil für den Kunden liegt darin, dass er sich nur kurzfristig fest bindet. Die Postbank kann bei dieser Anlageform genau kalkulieren und belohnt diese Verlässlichkeit mit höheren Zinsen als für normale Sparbücher mit 3-monatiger Kündigungsfrist.