Deutsche Post AG Briefzustellung in Berlin, 2006UPS AirlinesPostbank Centerfiliale Berlin-Charlottenburg, Goethestr. 2-3, 2006PIN Briefzustellung in Leipzig, 2005DHL Paketzustellung, Post in neuem DHL-Design, 1.4.2003Deutsche Telekom, Gebäudekennung, Digi Park Flughafen Köln/Bonn, 2006Vodafone Gebäude Am Seestern Düsseldorf, 2004

Post und Telekommunikation

Postbank

Juli - Dezember 2003

Postbank Dienstleistungen nicht mehr bei kleinen Filialen

01.07.2003
Seit 1. Juli 2003 bietet die Postbank ihre Dienste nicht mehr bei Kleinfilialen auf dem Lande an. Betroffen sind rund 1.200 von derzeit 12.700 Filialen. Die Postbank begründete die Einstellung mit fehlender Rentabilität. „Die Kunden finden meist im Umkreis von 3 Kilometern eine Postfiliale mit Bankgeschäft”, so ein Postsprecher.

Postbank prüft Börsengang

September 2003
Der Vorstand der Deutschen Postbank will das Unternehmen bis spätestens Mitte 2005 an die Börse bringen. Die Aufsichtsgremien der 100-prozentigen Post-Tochter und der Deutschen Post gaben im September 2003 grünes Licht für das Vorbereitungsprogramm. Auch nach dem Börsengang will die Deutsche Post die Aktienmehrheit behalten. Der Mutterkonzern erwartet aus dem Börsengang einen Erlös von 2,5 Milliarden Euro, der voll in die Postkasse, nicht in den Bundeshaushalt fließt.

Die Postbank ist - so Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Wulf von Schimmelmann - mit 10 Millionen Kunden, davon 5 Millionen Hauptbankverbindungen, die größte Bank für Privatkunden in Deutschland. Zudem betreut sie 400.000 Firmenkunden. Im Geschäftsjahr 2002 hat sie bei einer Bilanzsumme von 141 Milliarden Euro ein Ergebnis vor Steuern von 400 Millionen Euro vorgelegt. 2003 will die Bank mit einem Ergebnis vor Steuern in Höhe von 500 Millionen Euro abschließen. Mitte 2003 beschäftigte die Postbank-Gruppe 10.000 Mitarbeiter.

Postbank übernimmt Abwicklung des Zahlungsverkehrs von Deutscher Bank und Dresdner Bank

September 2003
Die Deutsche Bank und die Dresdner Bank lassen ihren Zahlungsverkehr ab 2004 von der Postbank abwickeln. Dies haben die 3 Partner im September 2003 vertraglich vereinbart. Für die Kunden der 3 Banken ändert sich nichts. Sie führen ihre Konten weiter bei dem jeweiligen Institut. Die Postbank wird damit einer der führenden Zahlungsverkehrsabwickler Deutschlands. Die Postbank stärkt mit der Kooperation ihr Geschäftsfeld „Transaktionsbank”. „Alle Partner senken mit der Konzentration der Zahlungsverkehrsabwicklung ihre Kosten”, so Postbank-Chef von Schimmelmann.

Für die Deutsche Bank ist die Zusammenarbeit mit der Postbank „ein konsequenter Schritt zur Konzentration auf das Kerngeschäft”. Sie bringt ihre Tochter DB Payments AG in die Kooperation ein, die Dresdner Bank ihre Tochter Dresdner Zahlungsverkehrsservice GmbH. Dresdner Bank-Chef Dr. Herbert Walter: „Jetzt können wir unser Geschäft noch effizienter ausrichten und uns ganz auf unsere Kunden konzentrieren.” Die Postbank will weitere Partner gewinnen, für die sie den Zahlungsverkehr abwickelt.

Postbank übernimmt EntriumCity von DiBa

November 2003
Die Deutsche Postbank übernimmt von der Direktbank (DiBa) die Finanzberatung „EntriumCity” mit den Standorten in Berlin, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Nürnberg. Dies vereinbarten beide Partner Mitte November 2003. Die Postbank bietet den 100 Mitarbeitern von EntriumCity an, künftig für die Postbank Vermögensberatung AG, den Mobilen Vertrieb der Postbank, zu arbeiten.

Die Postbank ist seit 2002 mit der Postbank Vermögensberatung in den Bereichen Anlage, Vorsorge und Baufinanzierungen am Markt. Das Netz der 180 Berater will sie 2004 auf 400 ausbauen.

20 Jahre Online-Banking in Deutschland

September 2003
Im September 2003 feierte die Postbank ein besonderes Jubiläum: das Online-Banking. Es begann 1983, als der damalige Postminister Dr. Christian Schwarz-Schilling bei der Internationalen Funkausstellung in Berlin den Startknopf für die seinerzeit revolutionäre Technologie drückte. Ende 2003 führten 30 Millionen Bankkunden in Deutschland ihre Konten online, 1,5 Millionen allein bei der Postbank. Die Postbank - als Pionier von Anfang dabei - hat die Entwicklung wesentlich beeinflusst.

Begonnen hat das Online-Banking mit dem Bildschirmtext (Btx). 1983 wurde das in Großbritannien entwickelte System „Viewdata” auch in Deutschland eingeführt. Anfangs wurden die Daten per Telefonleitung auf den Fernsehbildschirm übertragen. Erste Anwendung für die Kunden war das Postbank Online-Banking. Den Durchbruch bei der Kundschaft schaffte das Online-Banking im Internet.

Postbank darf Republikanern Konto nicht verweigern

Dezember 2003
Die Postbank Niederlassung Hannover muss nach einem Urteil des Bundesgerichtshofes (BGH) ein Konto der rechtsextremen Republikaner fortführen. Die Kündigung des Girovertrages bedeute eine „unzulässige rechtliche Behinderung” und beeinträchtige die politische Tätigkeit der Partei, entschieden die Karlsruher Richter Anfang Dezember 2003. Die Postbank hatte das Konto des niedersächsischen Landesverbandes im September 2000 aus Gründen der „politischen Hygiene” gekündigt. Zuvor war in der Presse kritisch über Geschäftsverbindungen der Bank zu rechtsextremen Parteien berichtet worden.

Der XI. BGH-Zivilsenat bestätigte mit seinem Urteil die Entscheidungen des Oberlandesgerichts Celle und des Landgerichts Hannover aus dem Jahr 2002. Vergeblich berief sich die Bank auf ihre Vertragsfreiheit. Sie habe mit der Kündigung des Kontos ihre wirtschaftlichen Interessen wahren wollen. Auch jeder anderen Rechtsperson des Privatrechts stehe es frei, eine Geschäftsbeziehung aus politischen oder weltanschaulichen Gründen zu beenden.

Dies ließen die Richter nicht gelten. Zwar stehe es einer privaten Gesellschaft grundsätzlich frei, Geschäftsbeziehungen aus politischen oder weltanschaulichen Gründen zu kündigen. Zum Zeitpunkt der Kündigung seien aber die Aktien der Deutschen Post AG als Besitzerin der Postbank noch vollständig im Eigentum der Bundesrepublik Deutschland und der Kreditanstalt für Wiederaufbau gewesen. Als eine „ausschließlich von der öffentlichen Hand beherrschte Gesellschaft hatte die Postbank das Willkürverbot zu beachten”, erklärte der BGH. Solange die Partei nicht für verfassungswidrig erklärt werde und ihre Mitglieder nicht gegen Strafgesetze verstoßen, müsse sie „von jeder rechtlichen Behinderung frei sein” (Az.: XI ZR 397/02).