Deutsche Post AG Briefzustellung in Berlin, 2006UPS AirlinesPostbank Centerfiliale Berlin-Charlottenburg, Goethestr. 2-3, 2006PIN Briefzustellung in Leipzig, 2005DHL Paketzustellung, Post in neuem DHL-Design, 1.4.2003Deutsche Telekom, Gebäudekennung, Digi Park Flughafen Köln/Bonn, 2006Vodafone Gebäude Am Seestern Düsseldorf, 2004

Post und Telekommunikation

Telekommunikation

Juli - Dezember 1998

Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post zieht Halbjahresbilanz

Juli 1998
Logo RegTP Über ein halbes Jahr ihrer Tätigkeit berichtete die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post im Juli 1998. U.a. hat die Behörde im 1. Halbjahr 1998 insgesamt 110 Lizenzen für Übertragungswege und 93 Lizenzen für Sprachtelefondienst mit eigenem Netz erteilt. Die Lizenzen gingen an 120 Unternehmen. Etwa 50 Prozent der Unternehmen sind Ausgründungen von Energieversorgern/Stadtwerken/Sparkassen. Erfasst sind 1.276 Anbieter von Telekommunikationsdienstleistungen.

Die neuen Anbieter kamen gegen Ende des 1. Halbjahr auf ein Gesprächsvolumen von knapp 30 Millionen Minuten pro Tag. Bei den Angeboten handelte es sich überwiegend um Ferngespräche. In diesem Marktsegment erreichten die neuen Anbieter um die Jahresmitte einen Anteil am Gesamtaufkommen der täglichen Gesprächsminuten von 12 Prozent. Trotz des Wettbewerbs ist auch das Gesprächsminutenvolumen der Deutschen Telekom AG weiter gestiegen.

Nach Meinung der Regulierungsbehörde erreicht das Marktvolumen des deutschen Telekommunikationsmarktes bis Ende 1998 100 Milliarden DM. Nach Branchenangaben sollen bis Ende 1998 noch 91.000 neue Arbeitsplätze dazukommen. Mittelfristig wird nach Einschätzung der Regulierungsbehörde der Arbeitsplatzabbau bei der Telekom durch Beschäftigungszuwächse bei den neuen Wettbewerbern überkompensiert.

Entgeltregulierungsantrag zur Teilnehmeranschlussleitung zurückgenommen

November 1998
Die Deutsche Telekom hat ihren am 5. Juni 1998 gestellten Entgeltregulierungsantrag zur entbündelten Teilnehmeranschlussleitung (47,26 DM) im Juli 1998 zurückgenommen. Bis Ende November 1998 hatte die Telekom noch keinen neuen Antrag gestellt. Deshalb verlängerte die Regulierungsbehörde am 27. November 1998 „längstens bis zum 30. April 1999” die am 9. März 1998 festgelegten vorläufigen Entgelte von 20,65 DM/Monat für die Miete der Teilnehmeranschlussleitung (Kupferdoppelader), den einmaligen Betrag von 606,00 DM für die Neueinrichtung und 265,00 DM für die Übernahme eines Teilnehmeranschlusses.

Startschuss für Einführung des digitalen terrestrischen Tonrundfunks (T-DAB)

Juli 1998
Mit einem 2-stufigen Frequenzvergabeverfahrens für T-DAB gab die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post den Startschuss für die Einführung des digitalen terrestrischen Tonrundfunks in der Bundesrepublik. Durch die neue Technologie soll langfristig der analoge UKW-Tonrundfunk abgelöst werden. Mit T-DAB kommt nicht nur ein technisch hochwertiges Verfahren zum Einsatz, sondern T-DAB wird dem Nutzer auch eine Fülle neuer Anwendungsmöglichkeiten bieten. Neben einem sicheren mobilen Empfang von Tonrundfunkprogrammen in CD-Qualität kann mit dem digitalen Datenstrom eine Vielzahl neuer Leistungen im Bereich multimedialer Anwendungen realisiert werden. Der europäische Frequenzplan für T-DAB sieht für Deutschland Frequenzen des Bandes III (VHF-Bereich) und des 1,5 GHz-Bereiches vor.

Pensionen sind sicher

23.07.1998
Nachdem in Pressemeldungen zu lesen war, „die Post kann die Pensionen nicht mehr zahlen”, und dies dann auch auf Postbank und Telekom bezogen wurde, sah sich Bundesfinanzminister Dr. Theo Waigel (CSU) veranlasst, die Tatsachen zurechtzurücken. In einem Brief an den Hauptvorstand der Deutschen Postgewerkschaft vom 23. Juli 1998 heißt es:

„...In letzter Zeit ist die finanzielle Lage der Unterstützungskassen der 3 Post-Aktiengesellschaften in der Presse mehrfach kritisch angesprochen worden... Ich möchte Sie ... über die Haltung der Bundesregierung wie folgt informieren:

Die Finanzierung der Post-Pensionen sollte nach dem ursprünglichen Konzept ohne Belastung des Bundeshaushalts erfolgen. Entgegen den Gutachten und Prognosen und den daraus abgeleiteten Finanzierungsbeiträgen der 3 Bundespost-Nachfolgeunternehmen in den Jahren 1995 bis 1999 sind die Unterstützungskassen bereits in 1998 und 1999 auf weitere Einnahmen angewiesen, weil die von den Post-Nachfolgeunternehmen zu leistenden Jahresfestbeträge zur Deckung der Aufwendungen für Pensionen und Beihilfen nicht ausreichen.

Trotzdem sind die Pensionen der ehemaligen Postbediensteten und ihre Beihilfeleistungen sicher! Der Bund ist nach dem Postpersonalrechtsgesetz verpflichtet, die Zahlungsfähigkeit der Unterstützungskassen jederzeit zu gewährleisten. Es ist daher beabsichtigt, die Unterdeckungen in den Jahren 1998 und 1999 insbesondere durch Dividendeneinnahmen und teilweise Veräußerung von Beteiligungsrechten an den Bundespost-Nachfolgeunternehmen zu decken, d.h. ohne Belastung des Bundeshaushaltes.

Der Bund wird damit vorzeitig auf Vermögenswerte zurückgreifen, die im Konzept der Postreform II ab dem Jahr 2000 ohnehin der Finanzierung der Unterstützungskassen dienen sollten. Die Ursachen für diese Entwicklung liegen ... vor allem in der unerwartet hohen Inanspruchnahme des Vorruhestandes und der großen Zahl der Zurruhesetzungen wegen Dienstunfähigkeit...”

Scheurle zieht positive Bilanz der Öffnung des Telekommunikationsmarktes

Dezember 1998
Bei der Vorlage des vorläufigen Jahresberichtes vor Weihnachten 1998 zog der Präsident der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, Klaus-Dieter Scheurle, eine positive Bilanz der Öffnung des Telekommunikationsmarktes. Er rechnet mit weiter sinkenden Telefongebühren im Jahr 1999. Bei Ferngesprächen am Vormittag sind die Preise am deutlichsten gesunken: von 60 Pf/Minute auf 17 Pf/Minute bei den billigsten Anbietern. Zu dieser Tageszeit erreichen die neuen Anbieter laut Scheurle bereits einen Marktanteil von einem Drittel. Sie kommen nach ersten Schätzungen der Behörde 1998 auf über 2,5 Milliarden DM Umsatz.

Auch wenn die Deutsche Telekom Marktanteile verliere, profitiere sie doch von dem insgesamt höheren Gesprächsaufkommen, so Scheurle. Er schätzt, dass die Telekom ihre Gesprächsminuten einschließlich der Ortsgespräche 1998 um 5,5 Prozent auf 183 Milliarden steigern konnte. Die neuen Wettbewerber hätten 11 Milliarden Minuten verkauft.

Ende 1998 boten 51 Unternehmen Sprachtelefondienste in Deutschland an. Im Telekommunikationsmarkt Deutschland waren 219.000 Menschen bei Dienstleistern beschäftigt und 100.000 bei den Geräteherstellern. Bei den Mobilfunkanbietern arbeiten 22.000 Beschäftigte, 16.400 Menschen haben Arbeit bei den neuen Telefongesellschaften mit Lizenz, einige Tausend weitere bei den 1.098 Anbietern im lizenzfreien Bereich. Damit schaffen die Telekom-Konkurrenten direkt nicht so viele Arbeitsplätze, wie bei der Telekom abgebaut werden. Allerdings seien die indirekten Arbeitsplatzeffekte, etwa durch neue Callcenter, erheblich: 150.000 neue Stellen seien dort entstanden, führte Scheurle aus.

Neben dem Markt für Ferngespräche im Festnetz boomte der Mobilfunk. Scheurle erwartet, dass bis Ende 1998 rd. 13,5 Millionen Menschen mobil telefonieren. Das wäre ein Zuwachs von 65,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Am schnellsten wachse derzeit der Markt für Internet- und Online-Dienste. 1998 ist die Zahl der Internet-Nutzer in Deutschland auf 7 Millionen gestiegen. Etwa 1 Million nutzen Online-Dienste wie T-Online, AOL und CompuServe. Die meisten Online-Kunden nutzen diese Dienste geschäftlich. Erst 8 Prozent der Haushalte sind am Netz.

Die Anbieter am Telekommunikationsmarkt haben 1998 wieder kräftig investiert: die Mobilfunknetzbetreiber insgesamt 2,6 Milliarden DM, die neuen Festnetzbetreiber 1,6 Milliarden DM und die Telekom 10 Milliarden DM.

EU-Kommission: Telekom muss Ortsnetz öffnen

Juli 1998
Die EU setzt die Deutsche Telekom unter Druck: Sie soll ihr Kabelnetz für Konkurrenten öffnen. EU-Wettbewerbskommissar Karel Van Miert verlangt von der Telekom, bis Ende 1999 die Mehrheit an ihren TV-Kabelnetzen an private Konkurrenten abzugeben. Die EU will im Telefonbereich ebenso wie im Fernverkehr auch in den Ortsnetzen Wettbewerb erreichen.

Die privaten Kabelnetzbetreiber wollen das TV-Kabel zum Multimedia-Anschluss aufrüsten. Die Kunden könnten dann über einen Kabelanschluss nicht nur Fernsehprogramme empfangen, sondern auch telefonieren und im Internet surfen.

In einem Schreiben an Telekom-Vorstandsmitglied Gerd Tenzer verlangte Van Miert, dass die Kabelnetze in mindestens 6 Regionalnetze aufgeteilt werden. Danach darf die Telekom nicht mehr als 49,9 Prozent an TV-Kabelnetzen halten. Tenzer hatte schon im Mai 1998 der EU die Ausgliederung des Kabelgeschäfts in eine Breitbandkabel GmbH, aufgeteilt in 6 Landesgesellschaften, zugesichert.

Aufbruch zur Marktführerschaft

August 1998
Die größten Telefongesellschaften Großbritanniens und der USA, British Telecom (BT) und AT&T, streben eine umfassende internationale Zusammenarbeit an. Durch ein Gemeinschaftsunternehmen wollen BT und AT&T zum Marktführer auf dem rasch wachsenden Markt für globale Kommunikationsdienstleistungen werden, teilten die beiden Konzerne mit.

Telekom führt Telearbeit ein

Juli 1998
Die Deutsche Telekom wird Telearbeit als Regelarbeitsform einführen. Diese Entscheidung traf die Telekom im Juli 1998 nach Durchführung eines 2½-jährigen Pilotprojekts mit bundesweit 160 Mitarbeitern. Mit der Deutschen Postgewerkschaft soll als nächster Schritt ein Tarifvertrag als Basis für die konzernweite Einführung von Arbeitsplätzen am heimischen Computer ausgearbeitet werden. Die Postgewerkschaft und die Betriebsräte halten die Telearbeit für die Arbeitsform der Zukunft, hieß es.

Telekom führt WDM-Technologie ein

Juli 1998
Die Deutsche Telekom führt als einer der ersten Netzbetreiber weltweit die WDM-Technologie (Wavelength Division Multiplex) in ihrem Netz ein. Die WDM-Technologie ermöglicht die Übertragung extrem hoher Datenmengen auf vorhandenen Glasfasernetzen. Der Einsatz dieser Technologie bedeutet eine 8- bzw. 32fache Kapazitätssteigerung von derzeit etwa 30.000 gleichzeitig geführten Telefongesprächen auf etwa 250.000 bzw. 1 Million. Damit stellt die Telekom die Bewältigung rapid steigender Verkehrsmengen sicher.

Eine Weltpremiere fand Anfang Juli 1998 auf der ersten mit WDM-Technologie ausgestatteten Strecke München - Erlangen statt. Hier wurden erstmals im Probebetrieb Datenübertragungsraten von 2,34 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) erfolgreich über das ATM-Netz (Asynchronous Transfer Modus) der Telekom übertragen. Durch den generellen Einsatz von WDM-Komponenten können die heute üblichen Übertragungsraten je Glasfaser von 2,5 Gbit/s auf 20 bzw. 80 Gbit/s erhöht werden (80 Gbit = 80 Milliarden Bit = 80.000.000.000 Bit).

Forschungsprojekt PHOTON: High-Speed rein optisch

August 1998
Anfang August 1998 wurden im Rahmen des von der EU geförderten Programms für Forschung und Entwicklung erstmals in einem photonischen Netz zwischen Wien und München Lasersignale mit Bitraten von 10 Gbit/s auf einem Kanal über 1.000 Kilometer übertragen. Auf einer bestehenden Glasfaserstrecke der Deutschen Telekom und der „Post und Telekom Austria AG” entlang der Trasse Wien - München wurden dazu über das PHOTON-Projekt (Paneuropean Photonic Transport Overlay Network) in Abständen von etwa 80 - 100 km optische Verstärker installiert. Diese verstärken bis zu 8 unabhängige Lasersignale mit Bitraten von je 10 Gbit/s, die gleichzeitig über eine einzige Glasfaser übertragen werden.

Dieses Wellenlängenmultiplexsystem (WDM) ermöglicht in Zukunft eine Übertragungskapazität von 80 Gbit/s je Glasfaser.

Telekom-Zentrale mit neuer Organisationsstruktur

Juli 1998
Die Deutsche Telekom wird ihre Konzernzentrale neu organisieren. Ziel der Umstrukturierung ist der konsequente Umbau des Konzerns hin zu mehr Kundenorientierung und damit die langfristige Sicherung von Arbeitsplätzen und die weitere Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit.

Die Konzernzentrale soll künftig maximal 490 Arbeitsposten umfassen, die alle in Bonn eingerichtet werden. Sie wird nur noch Aufgaben wahrnehmen, die auf Festlegung, Steuerung, Kontrolle und Koordination der Konzerneinheiten gerichtet sind, u.a. Geschäftsstrategie, Marktaktivitäten, Management Personal und Finanzen und die Darstellung des Konzerns nach außen.

Alle anderen Bereiche und Funktionen, die bisher in der Zentrale angesiedelt waren, werden auf neu zu gründende Betriebe übertragen. Die ausgelagerten Geschäfts- und Zentralbereiche werden mit den bestehenden Zentren und anderen Organisationseinheiten zu diesen Betrieben zusammengefasst. Die Betriebe werden ausschließlich als ergebnisorientierte Profit- und Servicecenter geführt. Statt der heute 68 Zentren und vergleichbaren Organisationseinheiten wird es künftig maximal 35 Betriebe geben. Die Neuorganisation soll bis zum 31. Oktober 1999 abgeschlossen sein.

Neues Seekabel Europa - USA

02.09.1998
Die Seekabel-Verbindungen Europa - USA werden weiter ausgebaut: Am 2. September 1998 hat die Deutsche Telekom einen weiteren Vertrag über ein Glasfaserseekabel zwischen den USA und Europa unterzeichnet. Das TAT-14-Kabelnetz (Trans Atlantic Telephoncable) wird 1,4 Milliarden Dollar kosten. Mit 120 Millionen Dollar ist die Deutsche Telekom drittgrößter Investor in einem Konsortium aus mehr als 50 Telekommunikationsunternehmen. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2000 geplant.

Das Ringnetz wird 13.500 km lang sein und besteht aus 4 Glasfaserpaaren. Jedes Paar hat eine Übertragungskapazität von 160 Gbit/s. Insgesamt können also 640 Gbit/s übertragen werden. Damit können gleichzeitig mehr als 7 Millionen Gespräche übertragen werden. Das ist das 64fache des TAT-12/TAT-13-Kabelnetzes, das 1996 in Betrieb ging.

Die Seekabelendstelle der Deutschen Telekom ist in Norden, weitere Endpunkte liegen in Manasquan und Tuckerton (New Jersey, USA), Widemouth (Großbritannien), St. Valéry-en-Caux (Frankreich), Katwijk (Niederlande) und Blaabjerg (Dänemark).

Josef Brauner: Wechsel im Telekom-Vorstand

16.09.1998
Der Aufsichtsrat der Telekom hat am 16. September 1998 Josef Brauner, bisher Geschäftsbereichsleiter Vertrieb, als neues Vorstandsmitglied bestellt. Der 48-Jährige übernimmt am 1. Oktober 1998 den neu eingerichteten Vorstandsbereich Vertrieb und Service.

Den neuen Vorstandsbereich Produktmarketing übernimmt Detlev Buchal.

Frerich Görts verlässt DeTeImmobilien

18.09.1998
Der Aufsichtsrat der DeTeImmobilien hat am 18. September 1998 den Vorsitzenden der Geschäftsführung der DeTeImmobilien, Frerich Görts, mit sofortiger Wirkung abberufen. Als Begründung nannte das Gremium unterschiedliche Auffassungen in der Geschäftspolitik.

Frerich Görts (54) hatte 1996 den Vorsitz der Geschäftsführung der Ende 1995 gegründeten 100-prozentigen Telekom-Tochter übernommen. Zuvor leitete er den Vorstandsbereich Personal und Recht der Deutschen Telekom.

Am 23. September 1998 bestellte der Aufsichtsrat den Telekom-Vorstand Personal und Recht, Dr. Heinz Klinkhammer (52), zum stellvertretenden Mitglied der Geschäftsführung und bestimmte ihn zum kommissarischen Vorsitzenden der Geschäftsführung.

Telekom legte Grundstein für Einführung der digitalen Signatur

September 1998
Mit der betriebsbereiten Übergabe eines Trust-Centers an die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post hat die Deutsche Telekom Ende September 1998 den Grundstein für die Einführung der digitalen Signatur nach dem Signaturgesetz (SigG) gelegt. Damit ist die Regulierungsbehörde in der Lage, Unternehmen zum Betrieb eines Trust-Centers zuzulassen, damit sie ihrerseits Dienste nach dem SigG anbieten können.

Die Telekom hat bereits im März 1998 einen Antrag auf Zulassung zur Ausgabe von Zertifikaten nach dem SigG gestellt und rechnet damit, in nächster Zeit als erstes Unternehmen digitale Signaturen ausgeben zu können.

Die digitale Signatur schafft die Voraussetzung für einen sicheren Datenaustausch in der Computer-Kommunikation und über das Internet. Damit kann beim Datentransport in offenen Telekommunikationsnetzen erstmals festgestellt werden, von wem ein Dokument stammt und ob es bei der Übermittlung verfälscht wurde. Anwendungsgebiete sind elektronische Steuererklärungen, Online-Banking, Telemedizin, Datenarchivierung, Vertragsübermittlungen und der elektronische Behördenverkehr.

Erste direkte Glasfaserverbindung Deutschland - China eröffnet

14.10.1998
Seit 14. Oktober 1998 ist das Trans-Asia-Europe Optical Fibre Cable System (TAE), die erste direkte Glasfaserverbindung zwischen Frankfurt am Main und Schanghai, in Betrieb.

TAE ist das längste Landkabelsystem der Welt. Es entwickelt sich mittlerweile von einem einzelnen 17.000 km langen Glasfaserkabel hin zu einem Netzwerk durch 20 Staaten mit 27.000 km Gesamtlänge. Jedes beteiligte Land hat sein Segment selbst gebaut und finanziert. Gesamtkosten: 1 Milliarde DM. Die Haupttrasse des TAE entspricht dem Verlauf der früheren „Seidenstraße” von Schanghai/China über Kasachstan, Usbekistan, Turkmenistan, Iran, Türkei, das Schwarze Meer, Ukraine und Polen bzw. Rumänien, Ungarn und Österreich nach Frankfurt am Main.

Übertragungskapazität: Zweimal 155 Megabit pro Sekunde. Dies entspricht 4.000 gleichzeitig geführten Telefongesprächen.

Telefonkarten künftig 3 Jahre gültig

Oktober 1998
Alle ab Oktober 1998 ausgegebenen Telefonkarten der Deutschen Telekom sind 3 Jahr gültig. Die neue Gültigkeitsdauer lehnt sich an den Zyklus der Chipentwicklung an, der einen immer schnelleren Generationswechsel bedingt. Die Informationen auf dem Chip, also z.B. der Wert der Telefonkarte, bleibt auch nach Ablauf der Gültigkeit im Kartenlesegerät abrufbar.

„Kräfte bündeln”

November 1998
Im Vertrieb die Kräfte zu bündeln und die Vertriebsmannschaften zu stärken, das ist das Ziel der Neuorganisation im Niederlassungsbereich bei der Deutschen Telekom. Im Herbst 1998 begann die Umsetzung der Vorstandsvorgabe: die Zusammenlegung der Telekom-Niederlassungen Geschäfts- und Privatkunden. Bis Oktober 1999 soll sie abgeschlossen sein. Auch die Niederlassungen Netze werden neu organisiert. Dies alles wird auch Auswirkungen auf die Direktionen haben.

Ergebnissteigerung bei der Deutschen Telekom

Oktober 1998
In den ersten 3 Quartalen 1998 hat die Deutsche Telekom ihr Ergebnis deutlich steigern können. Der Konzernüberschuss erreichte nach vorläufigen Berechnungen per Ende September 1998 rund 3 Milliarden DM. Das sind 22 Prozent mehr gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres. Der Konzernumsatz konnte in den ersten 3 Quartalen auf 51,4 Milliarden DM gesteigert werden (+ 3,6 Prozent).

Im 3. Quartal 1998 blieb der Umsatz im Vergleich zum gleichen Vorjahres-Quartal stabil. Der gleichbleibende Umsatz im 3. Quartal 1998 (ohne Berücksichtigung der Fakturierungsumsätze von Wettbewerbern) ist auf die Marktanteilsverluste bei Fern- und Auslandsgesprächen zurückzuführen. Die Telekom erklärt dies als „direkte Folge der asymmetrischen Regulierungsmaßnahmen und der daraus resultierenden einseitigen Bevorzugung der Wettbewerber”. Sie kündigte deshalb „aggressive Tarifsenkungsmaßnahmen” an.

Der Personalbestand wurde planmäßig weiter verringert. Ende September 1998 beschäftigte der Konzern (ohne die ungarische Beteiligungsgesellschaft Matav) 184.100 Mitarbeiter (- 6 Prozent oder 11.200 unter dem Stand 30. September 1997). Der Personalaufwand wurde um knapp 300 Millionen DM auf 13,45 Milliarden DM abgebaut.

Zuwachs an ISDN-Kanäle: 27 Prozent auf 9,3 Millionen, Zuwachs bei T-Online: 26 Prozent auf 2,4 Millionen Kunden. Insgesamt betrieb die Telekom Ende September 1998 46,0 Millionen Telefonanschlüsse. Kräftig stieg die Zahl der Kunden im T-D1- und T-C-Netz um 36 Prozent auf 5,2 Millionen gegenüber 3,8 Millionen am Jahresende 1997.

Startschuss für Einführung der Vanity-Nummern

Oktober 1998
Über die Hotline 0-800-3733 2255 informiert die Telekom seit Ende Oktober 1998 über den Einsatz der Vanity-Rufnummern. Dabei können leicht merkbare Begriffe, Firmennamen oder die Telefonnummer über die Telefontastatur eingegeben werden, deren Tasten außer den Ziffern auch Buchstaben zugeordnet sind. „Vanity-Nummern sind in den USA seit Langem ein beliebtes Instrument der Kundenbindung, in Deutschland aber noch wenig verbreitet”, so Vorstandsmitglied Detlev Buchal.

In den USA hatte die Einführung der Buchstaben-Rufnummern eine Steigerung der Anrufzahlen bei den Anbietern von bis zu 30 Prozent zur Folge. Beispiele in Deutschland: ein Taxiruf in Berlin ist unter der Buchstabenwahl 0-800-CABCALL kostenlos erreichbar; die Kunden des süddeutschen Reifen-Unternehmens Feneberg im Allgäu, Oberschwaben und Oberbayern wählen die Firma unter der Rufnummer 0-800-FENEBERG (0-800-33632374) an.

Für die Zuteilung einer Vanity-Nummer an den Kunden ist die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post zuständig. Experten gehen davon aus, dass bereits im Laufe 1999 jedes 2. Telefon eine Tastatur für die Buchstabenwahl hat. Im Mobilfunk unterstützen bereits seit Jahren nahezu alle Handys die Buchstabenwahl.

Einspeisung eines digitalen Fremdsprachenpaketes ins Breitbandkabelnetz

Oktober 1998
Mit einem ersten Paket von 7 neuen Fremdsprachen-Programmen erweiterte die Deutsche Telekom Mitte Oktober 1998 das Digital-TV-Angebot im Kabelnetz. Das Angebot umfasst zunächst 2 türkische (ATV2 und Kanal D), einen polnischen (TV Polonia), einen portugiesischen (RTPi), einen griechischen (ERT SAT), einen indischen (ZEE-TV) und einen chinesischen (CNE) Anbieter. Weitere Free- und Pay-TV-Programme aus Ländern wie Russland, Spanien, Italien, Serbien oder Kroatien werden folgen. Diese Programme speist die Telekom bundesweit in die Kabelnetze ein.

Die neuen Programme werden verschlüsselt im Kabelnetz ausgestrahlt. Zum Empfang benötigt man einen Decoder sowie eine Smartcard, über die eine einmalige Freischaltung erfolgt.

0700 - eine persönliche Nummer

November 1998
Einen neuen Service will die Deutsche Telekom ab Frühjahr 1999 mit dem 0700-Dienst anbieten. Mit einer 0700er-Rufnummer ist der Kunde jederzeit erreichbar. Die Nummer ist nicht an einen bestimmten Fest- oder Mobilfunkanschluss gebunden. Anrufe zu dieser Nummer können auf beliebige Anschlüsse gelenkt werden. Der Kunde legt von Fall zu Fall fest, wo ihn die Anrufe erreichen sollen - im In- oder Ausland, bei einem Festnetz- oder Mobilfunkanschluss. Vorteil: Der Anrufer muss sich nur noch eine Rufnummer merken, egal, wo sich der Gesprächspartner gerade befindet.

Die persönliche Rufnummer vergibt nicht die Telekom. Sie muss vielmehr bei der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post beantragt werden. Ende Oktober 1998 waren dort bereits 11.900 Anträge registriert. Je Rufnummer sind einmalig 150 DM zu zahlen.

Ron Sommer „Sprachpanscher des Jahres”

November 1998
Der Verein zur Wahrung der deutschen Sprache hat im November 1998 den Telekom-Chef Ron Sommer zum „Sprachpanscher des Jahres 1998” gewählt. In einer per Einschreiben zugestellten „Laudatio” würdigte der Verein ironisch „den konsequenten Ausstieg der Deutschen Telekom aus der deutschen Sprache”.

„Wir empfinden es als zutiefst kundenfeindlich und menschenverachtend, mit sun- und moonshine-Tarifen umworben zu werden”, erklärte Vereinsvorsitzender Prof. Walter Krämer. Dasselbe gelte für Telefonrechnungen in nur spärlich mit deutschen Wörtern durchsetztem Englisch, so der Wirtschaftswissenschaftler aus Steinhude bei Hannover unter Hinweis auf „City-, Free- und GermanCalls”.

„Fitnesskur für Fusionen”

Dezember 1998
Die Deutsche Telekom will ihren massiven Arbeitsplatzabbau fortsetzen und bis zum Jahr 2000 rd. 20.000 weitere Stellen streichen. Nur so könne das Unternehmen konkurrenzfähig bleiben, sagte Telekom-Chef Ron Sommer in einem Interview Anfang Dezember 1998. Zugleich stellte er Zusammenschlüsse mit anderen Telekommunikationsfirmen in Aussicht.

„Bei den Fusionen entscheidet sich die Zukunft der Deutschen Telekom”, so Sommer. Die Telekom müsse andere Firmen aufkaufen und fusionieren, um ein „Global Player” zu werden.

Deutsche Telekom und France Télécom gründen „ThinkOne”

November 1998
Die Deutsche Telekom und France Télécom haben Ende November 1998 in Brisbane im kalifornischen Silicon Valley das Joint Venture ThinkOne für gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte gegründet.

ThinkOne wird sich in erster Linie mit Internet-Technologien, Multimedia-Diensten, Datenkommunikation und Mobilfunkdiensten befassen.

Deutsche Telekom und France Télécom bauen Allianz aus

Dezember 1998
Die Deutsche Telekom und France Télécom haben ihre langjährige Partnerschaft besiegelt. Telekom-Chef Ron Sommer und der Präsident von France Télécom unterschrieben am 1. Dezember 1998 die Kaufverträge zur Überkreuzbeteiligung beider Unternehmen. Danach kaufte die Deutsche Telekom 20.492.292 Aktien der France Télécom vom französischen Staat. Im Gegenzug erwarb France Télécom 54.874.000 Aktien der Deutschen Telekom von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Damit sind beide Unternehmen jetzt mit je 2 Prozent am Grundkapital des Partnerunternehmens beteiligt.

Dazu Sommer: „Die Überkreuzbeteiligung unterstreicht die strategische Partnerschaft zwischen Deutscher Telekom und France Télécom... Von der Zusammenarbeit beider Unternehmen in Europa und auf den internationalen Märkten werden die Kunden durch immer leistungsfähigere Angebote profitieren.”

Schon im Frühjahr 1998 wurde Sommer in den Verwaltungsrat von France Télécom gewählt, im Gegenzug der Präsident von France Télécom, Michel Bon, in den Telekom-Aufsichtsrat.

Telekom und bayerische Bistümer unterzeichnen Rahmenvertrag

10.12.1998
Die 7 katholischen Bistümer in Bayern werden wie bisher auch künftig den Telefonverkehr über die Deutsche Telekom abwickeln. Dies vereinbarten die beiden Partner am 10. Dezember 1998. Grundlage der Vereinbarung sind innovative Verträge, die auf die speziellen Bedürfnisse der katholischen Kirche zugeschnitten sind. Die Vereinbarung bringt der Kirche und ihren Einrichtungen Kosteneinsparungen bis zu 50 Prozent.

Aggressiver Preiskampf um Telefonkunden

Oktober 1998
51 Unternehmen liefern sich am liberalisierten Telefonmarkt - im Festnetz wie im Mobilfunk - einen regelrechten Preiskrieg. Fast täglich ändern sich Tarife und Tarifzeiten. Der Kunde hat zwar den Vorteil, billiger telefonieren zu können, verliert aber leicht den Überblick über den Tarifwirrwarr.

Ein Paradebeispiel für den Werbekrieg lieferten sich Mobilcom und Deutsche Telekom im Oktober 1998. Mobilcom schaltete ganzseitige Anzeigen in Tageszeitungen, in denen sie die magentafarbenen Anzeigen der Deutschen Telekom imitierte, aber für ihr eigenes Produkt warb. Die Telekom konterte mit einer einstweiligen Verfügung gegen den Konkurrenten aus Schleswig und mit einer Anzeige mit der Überschrift „Vorsicht Falle!”. Der Schauspieler Manfred Krug, der in Fernsehspots der Deutschen Telekom seit langem für die Telekom wirbt, zündete sich im folgenden Spot mit der Konkurrenz-Anzeige eine Zigarre an und erklärte den Zuschauern: „Die ist gar nicht von der Telekom sondern von der Mogelcom...äääh” Mobilcom konterte wieder mit einer Anzeige: Eine Nadel sticht in einen magentafarbenen Luftballon. Darüber steht: „Aua, das tut weh, liebe Telekom: Wir lassen die Luft aus Euren Preisen.”

Lachender Dritter war zunächst Konkurrent Talkline aus Elmshorn. Der meldete sich mit der Anzeige: „Liebe Telefonkunden, Telekom und Mobilcom streiten sich seit einer Woche. Wenn Sie wollen, kümmern wir uns um Sie.” Auch die Telefonfirma ICO schaltete eine Anzeige: „Wen interessiert's schon, ob Mobilcom oder Telekom billiger ist?” und warb für ein Zusatzgerät zum Telefon, das automatisch die preisgünstigste Telefonverbindung herstellen soll.

Der Telefon-Preiskrieg beschäftigte die Medien fast täglich. Die Situation am Telefonmarkt knapp ein Jahr nach dem Wegfall des Monopols schilderte beispielhaft die Tageszeitung „Nürnberger Nachrichten” in ihrer Ausgabe vom 30. Dezember 1998 unter der Überschrift „Preiskrieg auf Hochtouren - Wer muss als erster aufgeben?”. Hier ein Auszug: „...Seit fast einem Jahr hat die Bundesrepublik den liberalsten Telekommunikationsmarkt in Europa. Nirgendwo sind die Ferngesprächspreise innerhalb eines Jahres derart drastisch gesunken - teilweise um bis zu 70 Prozent. Das hat den Kunden jedoch zugleich ein Tarifgewirr beschert, in dem sich nur noch Menschen mit viel Zeit oder mit einem besonderen Gespür für die Orientierung im Dschungel zurechtfinden. ...

Auf die Schwächeren in der Branche kommen im nächsten Jahr nicht nur Billigtarife..zu. Dann wird auch entschieden, welche 'Gebühr für die letzte Meile', also für den Zugang zum Teilnehmer im Ortsnetz, und 'Netzzusammenschaltungspreise' die privaten Wettbewerber an die Telekom zu zahlen haben, wenn sie nicht über eine eigene Infrastruktur verfügen...”

Deutsche Telekom senkt Telefon-Preise

Dezember 1998
Ab 1. Januar 1999 senkt die Deutsche Telekom die Preise bei Regional-Gesprächen (bis 50 km; bisher: RegioCall) und Deutschland-Gesprächen (über 50 km; bisher GermanCall) bis zu 62 Prozent.

Dazu Telekom-Chef Ron Sommer: „Wir haben seit 1. März schon einige Stufen unseres Innovations- und Tariffeuerwerks gezündet. Dies wollen wir jetzt fortsetzen. Bisher hat sich der Wettbewerb auf einen reinen Preiskrieg bei Ferngesprächen beschränkt, der aus (...) der einseitigen Bevorzugung der Wettbewerber resultierte.”

Die Tarifstruktur wird einfacher. Statt der bisher 6 Tarifzeiten gibt es werktags künftig nur noch die Tarifzeiten „Tag” von 9 - 18 Uhr und „Freizeit” von 18 - 2 Uhr und 5 - 9 Uhr und „Nacht” von 2 - 5 Uhr. City-Gespräche bleiben unverändert. Bei ISDN-Anschlüssen kostet ein Ferngespräch „Tag” deutschlandweit tagsüber 24 Pfennige pro Minute. Bei analogen Anschlüssen wird tagsüber zwischen Regional- und Deutschlandgesprächen unterschieden: Von 9 - 18 Uhr kostet ein Regionalgespräch 24 Pfennige/Min., ein Deutschlandgespräch 36 Pfennige/Min. Beim Freizeit-Tarif kostet jedes Ferngespräch pro Minute bei allen Anschlüssen 12 Pfennige und beim Nacht-Tarif 6 Pfennige. Der Freizeit-Tarif gilt auch an Wochenenden und bundeseinheitlichen Feiertagen. Alle Gespräche über 10 Minuten außerhalb des City-Bereiches sind wie bisher ab der 11. Minute billiger: 10 Prozent bei analogen Anschlüssen, 30 Prozent bei ISDN-Anschlüssen.

In den letzten Dezember-Tagen 1998 kündigte Sommer weitere Preissenkungen für 1999 an. So soll der Nacht-Tarif (6 Pfennige/Min.) von 2 Uhr nachts auf mindestens 22 Uhr vorgezogen werden.

„Norddeich Radio, good by!”

31.12.1998
„Hier ist Norddeich Radio...” Wenn dieser Satz an Bord eines deutschen Schiffes irgendwo auf der Welt aus dem Funkgerät quäkte, horchten die Seeleute auf. Die Küstenfunkstation - Brücke zwischen dem Festland und den Schiffen überall auf den Weltmeeren - funkte eine Nachricht „von zu Hause”. Künftig kommt kein Funkspruch und kein Telegramm mehr aus Ostfriesland. Am 31. Dezember 1998 wurde Norddeich Radio nach 91 Jahren Sendebetrieb für immer abgeschaltet.

Die moderne Technik hat den Sender überflüssig gemacht. Satellitentelefone bieten längst sicherere und bessere Verbindungen. Seit Anfang der 90er Jahre wird weltweit ein neues satellitengestütztes Seenotfunksystem aufgebaut. Morsefunker und die SOS-Morsezeichen braucht es dazu nicht mehr.

Ab Januar 1999 wird die Deutsche Telekom als bisherige Betreiberin des Senders in Norddeich ein Service- und Informationszentrum für Digital-TV einrichten.

Kabelgeschäft wird ausgegliedert

Dezember 1998
Zum 1. Januar 1999 gliedert die Deutsche Telekom ihr TV-Kabelnetz (BK-Netz) aus. Zu diesem Zweck wurden 2 100-prozentige Konzerntöchter gegründet: die Kabel Deutschland GmbH (Bonn) und die KabelService GmbH (München).

Die neuen Töchter sollen die Wettbewerbsfähigkeit der Telekom im Breitbandkabel steigern und den Marktwert des Kabelgeschäftes erhöhen. Weiteres Ziel ist die Regionalisierung. Dazu sollen mit Partnern neue Unternehmungen gebildet werden.

Der Euro ist da

Dezember 1998
Ab 1. Januar 1999 gilt die neue Währung „Euro”, zunächst allerdings nur im unbaren Geldverkehr. Am Jahresende wurde der Kurs festgelegt, der für die Währungen aller Teilnehmerländer künftig verbindlich und unveränderbar ist. Danach ist 1 Euro = 1,95583 DM. Auch die Aktienkurse werden vom Jahresanfang an in Euro angegeben. Danach wurde die Telekom-Aktie am 30. Dezember 1998 mit 27,99 Euro, am 4. Januar 1999 mit 30,10 Euro notiert. Zur Erinnerung: Ausgabekurs am 18. November 1996: 28,50 DM.