Deutsche Post AG Briefzustellung in Berlin, 2006UPS AirlinesPostbank Centerfiliale Berlin-Charlottenburg, Goethestr. 2-3, 2006PIN Briefzustellung in Leipzig, 2005DHL Paketzustellung, Post in neuem DHL-Design, 1.4.2003Deutsche Telekom, Gebäudekennung, Digi Park Flughafen Köln/Bonn, 2006Vodafone Gebäude Am Seestern Düsseldorf, 2004

Post und Telekommunikation

Telekommunikation

Juli - Dezember 2001

Regulierungsbehörde hält klaren Wettbewerbskurs

Juli 2001
Logo RegTPDie Wachstumsdynamik des deutschen Telekommunikationsmarktes ist intakt, auch wenn die teilweise dramatischen Kurseinbrüche an den Börsen, die nahezu täglichen Gewinnwarnungen, Massenentlassungen und Insolvenzen ein anderes Bild suggerieren. Dies stellte der Präsident der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, Matthias Kurth, bei der Vorstellung einer Studie zum Ortsnetzwettbewerb Mitte Juli 2001 fest.

Der gesamte deutsche Telekommunikationsmarkt hat nach den Angaben Kurths im Jahr 2000 einen Umsatzerlös von 109,9 Milliarden DM erwirtschaftet. Im Jahr 1998 waren es 86,4 Milliarden DM und 1999 etwa 95,6 Milliarden DM. Auch der Anteil der Telekom-Wettbewerber am Gesamtmarkt ist von 36 Prozent im Jahr 1999 auf 41 Prozent im Jahr 2000 angewachsen.

Bei den Umsatzerlösen im Festnetz stieg der Anteil der Wettbewerber von 14 Prozent (1999) über 18 Prozent (2000) auf 22 Prozent im 1. Quartal 2001.

Die Wettbewerbsentwicklung im Ortsnetz sei von Anfang an die schwierigste Aufgabe der Regulierungsbehörde gewesen, erklärte Kurth. Immerhin seien inzwischen über 1 Million Telefonkanäle direkt von Wettbewerbern zu Endkunden geschaffen worden.

Deutsche Post Com: Abrechnungsdienst für die Telekommunikationsbranche

Juli 2001
Zusammen mit dem IT-Unternehmen Hewlett-Packard bietet die Post-Tochter Deutsche Post Com seit Juli 2001 einen neuen Abrechnungsdienst für die Telekommunikationsbranche an. Call-by-Call-Anbieter können ihr gesamtes Debitorenmanagement einschließlich Reklamationsbearbeitung, Mahnwesen und Forderungsmanagement über die Deutsche Post Com abwickeln. Die Deutsche Post erwartet sich aus diesem Service für 2002 ein Geschäftsvolumen von 10 Millionen Euro.

Als erste Großkunden nutzen Arcor und o.tel.o, Talkline und RSL COM diese Outsourcinglösung. Post Com profitiert von den Änderungen im Abrechnungsverfahren der Deutschen Telekom mit ihren Wettbewerbern. Bisher hat die Telekom für ihre Konkurrenten das Reklamations- und Mahnwesen übernommen. Jetzt muss sie auf Wunsch der Wettbewerber lediglich deren Rechnungsstellung über die Telekom-Telefonrechnung übernehmen.

Zum Leistungsumfang von Post Com gehören die Massenverarbeitung von Kommunikations- und Kundendaten, das Debitorenmanagement und das Erzeugen und Versenden von Rechnungen und Mahnungen, die Beitreibung (Inkasso) sowie die Reklamationsbearbeitung. Dazu übernimmt Post Com die Call-Center-Leistungen und die Buchhaltung. Hewlett-Packard liefert die notwendigen Computersysteme und sorgt für die Informationstechnik und die IT-Infrastruktur.

TelexMail macht Telex flotter

August 2001
Telex ist noch nicht tot. 5.000 Teilnehmer in Deutschland nutzen diesen Dienst noch, vor allem Speditionen, Reeder und Banken. Auch für sie hat die Deutsche Telekom seit August 2001 technische Neuerungen parat: neben dem klassischen Telex das neue Produkt TelexMail.

Mit TelexMail können Telexe von jedem PC mit Internet-Zugang gesendet und empfangen werden. Die alten Telex-Terminals haben damit praktisch ausgedient. Der TelexMail-Kunde kann unter seiner Telex-Kennung von fast überall kommunizieren. Im weltweiten Telex-Netz tickern die Texte zwar immer noch mit nur 50 Bit/s durch die Leitungen, doch auf der Endverbindung zum Kunden geht es per TelexMail mit Internet-Technologie wie bei E-Mails etwa tausend Mal schneller.

Pilotprojekt IP-Telefonie bei der Fachhochschule Anhalt

September 2001
1.600 Telefone und 4.000 Computer in einem Netz über 3 Campusbereiche: Die neue integrierte Kommunikationsanlage der Fachhochschule Anhalt - HAIPhone (Hochschule Anhalt IP Phone) - vernetzt die Standorte Köthen, Dessau und Bernburg. Für die Deutsche Telekom ist HAIPhone eines der größten Referenzobjekte für die vollständige Sprach- und Daten-integrierende Kommunikation über das IP-Protokoll. Fachbegriff: Voice over IP (VoIP).

HAIPhone löst bei der Fachhochschule Anhalt die bisher getrennten Telefon- und Datennetze ab. Bei VoIP werden die Telefongespräche und Datenübertragungen über das Internet vermittelt.

UMTS erfolgreich getestet

September 2001
Logo Deutsche TelekomIn den Innenstädten von München und Wien hat die Deutsche Telekom UMTS-Netze aufgebaut. Erste Tests im August 2001 verliefen erfolgreich. Die Besucher der Internationalen Funkausstellung in Berlin konnten einen ersten Eindruck von den Möglichkeiten der UMTS-Technik gewinnen. Zur Demonstration der neuen Technik war ein UMTS-Testnetzknoten aufgebaut und mit dem Münchener Netz verbunden.

Ein weiteres Testnetz baute die Telekom im 2. Halbjahr 2001 in Hannover. „In Deutschland starten wir 2003 mit der Vermarktung von UMTS”, sagte René Obermann, Vorsitzender der Geschäftsführung von T-Mobile Deutschland. „Die vom Regulierer für das Jahr 2005 geforderte Versorgung von 50 Prozent der Bevölkerung wollen wir bereits ein Jahr vorher erreichen.”

Firmeninformationen von der Telekom-Auskunft 11 8 33

September 2001
Logo Deutsche TelekomIm September 2001 hat die Deutsche Telekom das Dienstleistungsangebot der Telefonauskunft um den Service „Firmenauskunft” erweitert. Unter der Rufnummer 11 8 33 können Anrufer rund um die Uhr die wichtigsten Eckdaten von nahezu allen deutschen Unternehmen erfahren, u.a. die Tätigkeitsbeschreibung des Unternehmens, das Gründungsjahr, die Mitarbeiterzahl, Name und Funktionsbeschreibung des Geschäftsführers oder Vorstands, die Handelsregister-Nummer und das Mutterunternehmen.

Mit diesem Service will die Telekom z.B. den Unternehmen, Selbstständigen und Freiberuflern aktuelle und zuverlässige Hintergrundinformationen zu einem möglichen neuen Geschäftspartner vermitteln. Eine Anfrage kostet wie bei einer Rufnummernauskunft 1,66 DM (= 0,85 Euro) pro Minute zuzüglich Mehrwertsteuer.

Gemeinsamer UMTS-Netzaufbau

21.09.2001
T-Mobile International AG und das britische Unternehmen mmO2 haben am 21. September 2001 vertraglich vereinbart, beim Aufbau ihrer UMTS-Netze in Deutschland und Großbritannien zu kooperieren. Durch die Zusammenarbeit können nach Einschätzung von T-Mobile bis zu 30 Prozent der veranschlagten Kosten eingespart werden.

Verkauf des Kabel-TV-Netzes Baden-Württemberg abgeschlossen

Dezember 2001
Logo Deutsche TelekomAm 11. September 2001 konnte die Deutsche Telekom den „erfolgreichen Abschluss und den wirtschaftlichen Übergang der Mehrheitsbeteiligung an der Kabelregion Baden-Württemberg” bekanntgeben. Mit 60 Prozent ist nun endgültig das britisch-amerikanische Unternehmen Callahan Associates International LLC Mehrheitseigentümer. Das Unternehmen hat bereits im Jahr 2000 die Mehrheit am Kabel-TV-Netz Nordrhein-Westfalen erworben.

Damit sind 3 von 9 Regionalgesellschaften der Deutschen Telekom an Mehrheitseigentümer übergeben. Die Mehrheit an der Regionalgesellschaft Hessen ging schon Anfang 2000 an die britische Firma Klesch & Co über.

Das Kabel-TV-Netz in Baden-Württemberg verfügt über 3,3 Millionen anschließbare und 2,2 Millionen angeschlossene Haushalte. Neben mehr als 30 analogen TV-Programmen und bis zu 36 UKW-Hörfunkprogrammen werden bereits heute ca. 100 digitale Fernsehprogramme in das Kabelnetz eingespeist.

Für den vollständigen wirtschaftlichen Übergang der 6 übrigen Kabel-Regionen an die Liberty Media Corporation stand am Jahresende 2001 noch die Zustimmung des Bundeskartellamts aus.

Telekom-Konkurrent darf weiter Ortsgespräche anbieten

19.11.2001
Der Call-by-Call-Anbieter TeleDiscount darf auch weiterhin Ortsgespräche im offenen Call-by-Call über die Einwahlnummer 0190 035 anbieten. Das Landgericht Köln wies am 19. November 2001 den Antrag der Deutschen Telekom auf Erlass einer einstweiligen Verfügung gegen TeleDiscount ab. Die Telekom hatte argumentiert, das Anbieten von Ortsgesprächen über eine 0190er Nummer stelle eine Wettbewerbswidrigkeit dar.

TeleDiscount bietet Ortsgespräche bis zu 50 Prozent billiger an als die Telekom.

IT-Branche halbiert Wachstumsprognose

Oktober 2001
Die IT-Branche hat ihre Wachstumsprognose für 2001 und 2002 im Oktober 2001 halbiert. Der deutsche Markt für Informationstechnik und Telekommunikation werde nur um 4,6 Prozent (2001) und 4,9 Prozent (2002) wachsen. Sorge bereite auch die zunehmende Diskussion „über vermeintlich gesundheitsschädliche Mobilfunk-Sendemasten”, sagte der Präsident des Bundesverbandes Bitkom, Volker Jung. Das könnte den raschen Aufbau der UMTS-Netze gefährden. Einerseits - so Jung - telefonieren bereits 62 Millionen Bundesbürger mit dem Handy, andererseits verzögerten „nach dem Sankt Florians-Prinzip viele mit Bürgerinitiativen und Prozessen den Bau der notwendigen Sendeanlagen in ihrer Umgebung”.

Hohe Zuwachsraten zwischen 15 und 40 Prozent gebe es allerdings bei der Nutzung der Mobilfunk- und Internetdienste.

T@School schafft für 34.000 Schulen kostenlosen Internetzugang

15.10.2001
Schon 20 Monate nach dem gemeinsamen Start des Projektes T@School konnten am 15. Oktober 2001 Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmann (SPD) und Telekom-Chef Ron Sommer in der Gabriele-von-Bülow-Oberschule in Berlin-Reinickendorf die erfolgreiche Umsetzung der gemeinsamen Internet-Initiative bekannt geben. Bundesweit garantiert die Telekom allen 34.000 staatlichen und staatlich anerkannten Schulen, die dies beantragt hatten, eine dauerhaft kostenfreie Internetnutzung.

TSchool

T@School: 3 Schüler mit magentafarbenen Kappen schauen gebannt ins Internet
Binnen 20 Monaten hat die Deutsche Telekom 34.000 Schulen in Deutschland
mit einem kostenlosen Internetzugang ausgestattet.
T@School basiert auf einer gemeinsamen Initiative der Bundesregierung und der Telekom,
alle Schulen in Deutschland ans Netz zu bringen.
Foto Deutsche Telekom AG

Darüber hinaus hat die Telekom in 5.000 Schulen T-Cl@ss -Medienecken mit 20.000 Internet-PCs eingerichtet, die es Schülerinnen und Schülern ermöglichen, auch außerhalb des Unterrichts im Internet zu surfen. Sommer: „Die Informations- und Telekommunikationstechnik wird das Leben von morgen in einer Art und Weise begleiten, die wir heute allenfalls in Ansätzen erkennen. Den Umgang mit diesen Techniken zu erlernen, ist eine Aufgabe, der sich alle Schulen heute offensiv stellen müssen.”

5.000 Telekom-Beschäftigte engagieren sich ehrenamtlich in der Initiative, bieten Schülern und Lehrern Internetseminare an und unterstützen die Schulen in organisatorischen und technischen Fragen. Mit T@School bietet die Telekom den Schulen einen kostenlosen T-ISDN- oder T-DSL-Anschluss und T-Online-Zugang an. Zusätzlich erhalten die Schulen eine eigene Homepage und können jeweils bis zu 10.000 eigene E-Mail-Adressen einrichten.

Deutsche Telekom verkauft Immobilien für 1,1 Milliarden DM

Oktober 2001
Logo Deutsche TelekomIm Oktober 2001 erwarb die MSC Real Estate Investment GmbH, Köln, von der Deutschen Telekom 27 Büro-Immobilien im Wert von 1,1 Milliarden DM (560 Millionen Euro). Der neue Eigentümer will die Immobilien - Grundstücke und Gebäude überall in der Bundesrepublik, die die Telekom nicht mehr benötigt -in den nächsten Jahren an offene oder geschlossene Immobilienfonds und an private Investoren veräußern.

Um den Verkauf ihrer 12.000 nicht mehr benötigten Immobilien mit einem Buchwert von mehr als 30 Milliarden DM (mehr als 15 Milliarden Euro) voranzutreiben, hat die Telekom Mitte 2001 das Dienstleistungsunternehmen Sireo gegründet. Sireo ist ein Joint Venture der 3 Partner Deutsche Telekom, Morgan Stanley Dean Witter und der Corpus Immobiliengruppe, Köln.

Deutsche Telekom erwirbt die Mehrheit an der kroatischen Hrvatski Telekom

Oktober 2001
Logo Deutsche TelekomIm Oktober 2001 haben die Deutsche Telekom und die Regierung der Republik Kroatien in Zagreb die Mehrheitsbeteiligung des deutschen Unternehmens an der kroatischen Telekommunikationsgesellschaft Hrvatski Telekom (HT) besiegelt. Damit erwarb die Deutsche Telekom für 500 Millionen Euro weitere 16 Prozent an HT und wurde mit 51 Prozent Mehrheitseigner. Bereits im Oktober 1999 hatte sie 35 Prozent an HT erworben.

2. Tätigkeitsbericht der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post:
Konsolidierung erfordert Wachsamkeit

06.12.2001

Logo RegTPBei der Vorstellung des 2. Tätigkeitsberichts der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, der zusammen mit dem Bericht der Monopolkommission dem Präsidenten des Deutschen Bundestages und dem Präsidenten des Bundesrates am 3. Dezember 2001 übersandt wurde, sagte der Präsident der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post Matthias Kurth: „Die im TK-Markt laufende Konsolidierung im Wettbewerbsbereich erfordert eine verstärkte Aufmerksamkeit der Regulierungsbehörde. Wenn wir die erzielten Erfolge der Marktöffnung und des Wettbewerbs für Verbraucher und Innovation nicht gefährden wollen, bleiben schnelle und verlässliche Rahmenbedingungen erforderlich.”

Derzeit befinden sich die Telekommunikationsmärkte in einer Phase der Konsolidierung. Es ist zunehmend festzustellen, dass nicht jedes in den Markt eingetretene Unternehmen eigenständig überlebensfähig sein wird. In diesem Zusammenhang stellt Kurth fest: „Wir beobachten derzeit eine wachsende Tendenz zu Zusammenschlüssen und Kooperationen. Eine derartige Entwicklung kommt keineswegs unerwartet und ist vor allem mit den dramatischen Veränderungen auf den Kapitalmärkten und auf Seiten der Investoren zu erklären. Sie ist essenzieller Bestandteil marktwirtschaftlicher Prozesse und insofern durchaus geeignet, mittel- und langfristig wettbewerbliche Strukturen in der Telekommunikation zu festigen.”

Gerade in einer derartigen Phase des Wandels bedarf es deshalb eines verlässlichen Regulierungsrahmens, der kalkulierbare Wettbewerbschancen für alle auf diesem vielversprechenden Markt agierenden Unternehmen gewährleistet. Die Regulierungsbehörde garantiert stabile Investitionsbedingungen. Insofern ist es zur Sicherung bereits erzielter Erfolge und zur Stärkung der Wettbewerbskräfte erforderlich, dass die Regulierungsbehörde diese Arbeit zielgerichtet fortsetzt.

„Mit Sorge beobachte ich allerdings, dass durch eine Fülle von Rechtsmittelverfahren der vom Gesetzgeber gewünschte sofortige Vollzug von Regulierungsentscheidungen, zumindest zeitlich erheblich erschwert und verzögert wird. Dies ist angesichts der Wachstumsdynamik der TK-Märkte inzwischen eine ernsthafte Belastung für den noch jungen Wettbewerb”, so Kurth.

Als Kernaussagen des 2. Tätigkeitsberichts lassen sich festhalten:

 Telekommunikation 
Präsident Kurth: „Nachdem innerhalb der ersten beiden Jahre nach Marktöffnung bereits deutlich erkennbare wettbewerbliche Prozesse in Gang gesetzt wurden, haben sich diese in den vergangenen 2 Jahren zunehmend gefestigt. Die Marktanteile der Wettbewerber haben sich dabei in den verschiedenen Teilmärkten sehr unterschiedlich entwickelt. Sie erreichten im Mobilfunk 70 Prozent, bei Mietleitungen 42 Prozent und im Gesamtmarkt 40 Prozent der Umsatzerlöse. Damit haben wir in knapp 4 Jahren eine größere Verschiebung der Anteile zugunsten des Wettbewerbs erzielt als die meisten anderen Länder in Europa.”

Er verdeutlichte jedoch, dass es sich bei den zu beobachtenden Entwicklungen in der Festnetztelefonie im Unterschied zum Mobilfunk nach wie vor fast ausschließlich um regulierungsbedingten und nicht um sich selbst tragenden Wettbewerb handele. Präsident Kurth: „Solange und soweit die Wettbewerber auf die Infrastruktur des ehemaligen Monopolunternehmens angewiesen sind, ist Wettbewerb nur durch regulatorische Vorgaben zu gewährleisten.”

Kurth wies darauf hin, dass sich aus der marktbeherrschenden Stellung eines Unternehmens ein Missbrauchspotenzial ergebe, welches eine latente Bedrohung für den Wettbewerb darstelle. „Ohne die erforderliche Kontrolle wäre es dem marktbeherrschenden Unternehmen möglich, seine Marktmacht aus Marktsegmenten mit geringerer Konkurrenz in solche mit intensiverem Wettbewerb zu übertragen. Solange diese Möglichkeit besteht, sind die Interessen der Verbraucher nur durch eine Regulierung sowohl der Netzzugangsleistungen als auch der Kundenentgelte zu wahren. Andernfalls besitzt das ehemalige Monopolunternehmen die Möglichkeit, Konkurrenten durch wettbewerbswidrige Preisabschläge und Dumpingstrategien vom Markt zu verdrängen und den neuen Unternehmen den Markteintritt zu erschweren.”

Der Anschlussbereich sei weiterhin als Engpass zu charakterisieren. Aber auch hier entwickeln sich die Anteile der Wettbewerber weiter und nach Produkten differenziert nach oben. Bei ISDN-Kanälen gebe es 4,5 Prozent und bei ISDN-PMX-Anschlüssen einen Anteil von 9,8 Prozent der Wettbewerber. Auch die TAL-Vermietungen steigen kontinuierlich auf ca. 600.000 zum Jahresende 2001. Als neue Impulse hob Kurth hervor: „Breitbandige Internetzugänge gewinnen zunehmend an Bedeutung. Daher bringt sowohl der Verkauf des Breitbandkabelnetzes als auch die Verpflichtung der Deutschen Telekom AG zum Angebot von Line Sharing und Resale neue Chancen für den Wettbewerb um Kundenanschlüsse mit sich.”

Sowohl die Festnetztelefonie als auch die Mobilkommunikation sind für die Volkswirtschaft von essenzieller Bedeutung. Abgesehen von der wichtigen Vorleistungsfunktion für andere Sektoren, weist der Telekommunikationsbereich selbst weiterhin hohe Wachstumsraten auf, die über denen des Bruttoinlandsprodukts liegen. Die Umsatzerlöse mit Telekommunikationsdienstleistungen und Telekommunikationseinrichtungen ergeben zusammengenommen einen Markt von über 137 Milliarden DM im Jahr 2000 und voraussichtlich sogar 155 Milliarden DM im Jahr 2001. Das Investitionsvolumen im Telekommunikationsdienstleistungsmarkt betrug im Jahr 2000 fast 19 Milliarden DM.

Die infolge der Liberalisierung eingetretenen Preissenkungen und Diensteinnovationen haben nicht nur den Informationsaustausch in der Wirtschaft, sondern auch das Kommunikationsverhalten der Bürger deutlich verändert. Kurth hob hervor, dass sich das gesamte Verbindungsvolumen im Festnetz seit der Marktöffnung um etwa 50 Prozent erhöht hat. Hierfür sei insbesondere ein deutlicher Anstieg bei Verbindungen zu Online-Diensten verantwortlich, auf die heute etwa jede 4. Festnetzminute entfällt. Regulierungsentscheidungen sowie die Leistungsfähigkeit des Marktes haben bei Internetzugängen zu einem im internationalen Maßstab beachtlichen Versorgungsniveau für die Nutzer geführt. Vor diesem Hintergrund wird eine Ausweitung der Universaldienstverpflichtung in diesem Bereich nicht empfohlen.

 Postmarkt 
Der deutsche Postmarkt umfasste im Jahre 2000 Umsätze von mehr als 43 Milliarden DM; das entspricht etwa 35 Prozent des Marktes für Telekommunikationsdienstleistungen. Knapp 2 Drittel des Umsatzes entfielen auf die Deutsche Post AG, den Rest teilten sich eine Vielzahl von Kurier-, Express-, Paket- und Briefdienstleistern. Die Kurier-, Express- und Paketdienste, aber auch rund 1 Viertel des Briefmarktes, sind bereits für den Wettbewerb geöffnet.

Die Umsätze im lizenzierten Bereich - bei der Beförderung von Briefsendungen bis 1.000 g - betrugen im Jahr 2000 rund 21 Milliarden DM. „Die Deutsche Post AG hält im Briefmarkt trotz teilweiser Öffnung einen Marktanteil von über 98 Prozent”, so Kurth. Zwar ist eine große Zahl von Lizenznehmern auf dem Briefmarkt tätig, dennoch konnten diese im Jahr 2000 lediglich einen am Umsatz gemessenen Marktanteil von 1,6 Prozent des Briefmarktes gewinnen. Auf die sogenannten D-Lizenznehmer, also diejenigen, die höherwertige Dienstleistungen anbieten, entfiel nur ein knappes halbes Prozent des Umsatzes.

Zum Universaldienst stellte Kurth fest, dass die flächendeckende Grundversorgung entsprechend den Vorgaben der PUDLV sichergestellt ist. Die Verpflichtung eines Unternehmens sei dazu nicht notwendig gewesen. Die Deutsche Post AG habe die Universaldienstleistungen aufgrund eigener unternehmerischer Entscheidung erbracht - im Briefbereich nahezu alleine, im Paketbereich zusammen mit anderen Unternehmen.

Die Wettbewerbsentwicklung im lizenzpflichtigen Briefbereich blieb auch während des jetzigen Berichtszeitraums (2000 - 2001) weit hinter den Erwartungen zurück. Funktionsfähiger Wettbewerb hat sich im liberalisierten Bereich des Briefmarktes auch nicht ansatzweise etablieren können. Während der Geltungsdauer der Exklusivlizenz (bis 2007) dürfte der Wettbewerb weiter auf Nischen beschränkt bleiben. Vor diesem Hintergrund gewährleisten im Briefsektor die Entscheidungen der Regulierungsbehörde zur Entgeltregulierung verbrauchergerechte Preise.

Die Regulierungsbehörde legt nach Telekommunikations- und Postgesetz den gesetzgebenden Körperschaften des Bundes alle 2 Jahre einen Bericht über ihre Tätigkeit sowie über die Lage und Entwicklung auf den Gebieten der Telekommunikation und der Post vor.

Den Tätigkeitsbericht 2000/2001 der RegTP finden Sie hier.

(0)900er Rufnummern lösen (0)190er Nummern ab

Dezember 2001
Seit Anfang Dezember 2001 nimmt die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post Anträge für (0)900er Rufnummern an. Ab 2003 sollen die (0)900er Nummern die knapp gewordenen (0)190er Nummern ablösen. Bei diesen Nummern kann der Anbieter individuell den Preis für einen Anruf festlegen.

„Basis-Telefon” ersetzt Telefonzelle

Dezember 2001
Die Telefonzelle, auch Telefonhäuschen genannt, soll in Deutschland bald der Vergangenheit angehören. Der Beirat der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post gab der Deutschen Telekom im Dezember 2001 grünes Licht für den schrittweisen Abbau der 128.000 Telefonhäuschen. Die Telekom will sie durch ein sogenanntes Basis-Telefon ersetzen, ein einfaches Münz- und Kartentelefon, das an einer Wand oder einer Säule befestigt ist, in der Regel ohne Dach oder seitlichen Wetter- und Lärmschutz.

Die Telekom führte Kostengründe für ihr Vorhaben an. Eine Telefonzelle mit Bodenplatte koste 15.000 DM (mehr als 7.500 Euro). Dazu kommen laut Telekom monatliche Unterhaltungskosten für Reparatur und Reinigung in Höhe von durchschnittlich 400 Euro. Das neue Basis-Telefon koste dagegen nur 260 Euro. Zudem seien heutzutage Telefonanschlüsse und Handys weit verbreitet.

Bisher sind jährlich 7.000 öffentliche Telefonzellen ersatzlos abgebaut worden. 35.000 Standorte sind als extrem unwirtschaftlich eingestuft.

Deutsche Telekom verkauft Telefonforderungen

Dezember 2001
Logo Deutsche TelekomEine erste Tranche von 1,4 Milliarden Euro an Telefonforderungen aus dem Festnetzgeschäft verkaufte die Telekom Mitte Dezember 2001 an die Ankaufsgesellschaft IRIS. Damit setzt die Telekom ihren Schuldenabbau fort.

Der Vater des Btx scheidet aus dem T-Online-Vorstand

31.12.2001
Logo T-OnlineEric Danke (61) legte am 31. Dezember 2001 sein Amt als Vorstand für Technik der T-Online International AG nieder. Er verließ das Unternehmen auf eigenen Wunsch. Der gelernte Nachrichtentechniker befasste sich bereits seit Mitte der 1970er-Jahre mit „Neuen Telekommunikationsformen”. Zu Beginn der 1980er-Jahre wurde er im damaligen Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen mit dem Aufbau des neuen Online-Dienstes „Bildschirmtext” (Btx) betraut. 1995 wurde der Dienst in T-Online umbenannt. Mit der Gründung der T-Online International AG am 1. Januar 2000 wurde der „Vater des Btx” Mitglied des Vorstands.

2001: Wachstum in allen wichtigen Produktbereichen

Dezember 2001
Logo Deutsche TelekomDie Deutsche Telekom ist im Jahr 2001 in allen wichtigen Produktbereichen kräftig gewachsen. Im Mobilfunk stieg die Zahl der Kunden bei allen Tochterfirmen und Minderheitsbeteiligungen um 20 Millionen (+ 40 Prozent) auf 66,9 Millionen Kunden. Damit konnte die Deutsche Telekom ihre Position als einer der weltweit führenden Mobilfunkbetreiber weiter ausbauen. Die Mehrheitsbeteiligungen der Deutschen Telekom in Deutschland, USA, Großbritannien, Österreich, Tschechien, Ungarn und Kroatien betreuten Ende 2001 48,9 Millionen Mobilfunkkunden. Im Inland ist T-Mobile Deutschland mit 23,1 Millionen Kunden Marktführer.

Die USA-Tochter VoiceStream konnte 2001 ihre Kundenzahl um 2,2 Millionen auf 7 Millionen steigern.

Zuwächse erzielte auch der Bereich Festnetzanschlüsse. Einschließlich der ISDN-Kanäle stieg die Zahl der Anschlüsse um 2,3 Prozent auf 56,9 Millionen, davon in Deutschland 50,7 Millionen (+2,6 Prozent).

Rasant stieg auch die Zahl der schnellen Internet-Anschlüsse T-DSL in Deutschland von 0,6 Millionen Ende 2000 auf 2,2 Millionen Ende 2001.

T-Online International erreichte Ende 2001 10,7 Millionen Teilnehmer (+35,4 Prozent), davon 8,8 Millionen in Deutschland.