Deutsche Post AG Briefzustellung in Berlin, 2006UPS AirlinesPostbank Centerfiliale Berlin-Charlottenburg, Goethestr. 2-3, 2006PIN Briefzustellung in Leipzig, 2005DHL Paketzustellung, Post in neuem DHL-Design, 1.4.2003Deutsche Telekom, Gebäudekennung, Digi Park Flughafen Köln/Bonn, 2006Vodafone Gebäude Am Seestern Düsseldorf, 2004

Post und Telekommunikation

Kurier-, Express-, Postdienste

Oktober - Dezember 2004

Bund brüskiert EU beim Briefmonopol / Auch Bundeskartellamt nimmt die Deutsche Post aufs Korn

Oktober 2004
Logo BundesregierungDie Bundesregierung will den Briefmarkt nicht so weit öffnen, wie Brüssel fordert. Das gewerbliche Sammeln, Sortieren und Frankieren von Briefen unter 100 Gramm soll nach dem Willen der Bundesregierung auch künftig allein der Deutschen Post vorbehalten bleiben. „Eine Öffnung des Postmarktes für sogenannte Konsolidierer wird seitens unseres Hauses nicht vorgeschlagen werden”, heißt es in einem Brief des Bundeswirtschaftsministeriums an die EU-Kommission vom Oktober 2004.

Damit droht nun eine Anordnung aus Brüssel zur Änderung des Postgesetzes. Die Kommission hatte die Bundesregierung bereits im Frühjahr 2004 aufgefordert, die sogenannten postvorbereitenden Dienstleistungen schnellstmöglich für Konkurrenten der Post zu öffnen. Die bisherige Praxis, die der Deutschen Post das Exklusivrecht an dem milliardenschweren Markt gewährt, entspreche nicht den EU-Wettbewerbsvorschriften, hieß es. Die ablehndende Haltung des Bundesregierung begründete das Bundeswirtschaftsministerium mit einem Verfahren, das derzeit vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) verhandelt wird. Dies soll klären, inwieweit das Vorsortieren unter EU-Recht fällt. Eine Entscheidung ist jedoch nicht vor 2006 zu erwarten. Ende 2007 soll das Briefmonopol ohnehin europaweit fallen.

Sollte der Bund von der EU zu einer vorzeitigen Lockerung des Briefmonopols gezwungen werden, drohen der Deutschen Post lukrative Geschäftsfelder verloren zu gehen. Branchenexperten schätzen die postvorbereitenden Dienstleistungen im deutschen Markt auf 15 Prozent des mehr als 12 Milliarden Euro schweren Briefgeschäfts.

Nach der EU-Kommission will auch das Bundeskartellamt gegen die Deutsche Post vorgehen. Anfang November 2004 mahnte die Behörde die Post wegen der „Diskriminierung privater Postdienstleister” ab. Diese würden bei den postvorbereitenden Leistungen behindert. Die Prüfungen des Bundeskartellamts führten zu dem Ergebnis, dass die Post großen Unternehmen für vorsortierte und in den Briefzentren angelieferte Massensendungen Rabatte zwischen 3 und 21 Prozent einräumt. Privaten Postdienstleistern verweigere aber die Post solche Rabatte, sofern die angelieferten Briefe nicht von einem einzigen Absender stammen. Mit diesem Verhalten würden konkurrierende Postdienstleister blockiert und diskriminiert. Zudem benachteilige die Post damit kleine Unternehmen mit geringem Briefaufkommen. Denn diese würden daran gehindert, ihre Portokosten zu vermindern, während größere Unternehmen in den Genuss der Rabatte kämen. Nach Auffassung des Amtes kann sich die Post nicht auf die Exklusivlizenz berufen, die ihr das Gesetz für Briefe mit einem Gewicht von weniger als 100 Gramm einräumt.

Bundesländer kritisieren Umsatzsteuer-Befreiung der Deutschen Post

Dezember 2004
Die Wirtschaftsminister und -senatoren der Bundesländer fordern gleiche Wettbewerbsbedingungen für die Deutsche Post und ihre Wettbewerber. Die Post sei auf Weisung des Bundesfinanzministers für Universaldienstleistungen von der Umsatzsteuer befreit, kritisierten sie im Dezember 2004 bei ihrer Sitzung in Berlin. Dagegen müssten die Mitwettbewerber den vollen Umsatzsteuersatz zahlen. Sie sei in hohem Maße wettbewerbsverzerrend und diskriminierend, sagte Berlins Wirtschaftssenator Harald Wolf. Folge sei, dass viele private Postunternehmen inzwischen wieder vom Markt verschwunden seien. Die Minister regten an, dem Vorschlag der EU-Kommission zu folgen und auf alle Postsendungen bis 2 Kilogramm den ermäßigten, ansonsten den vollen Steuersatz zu erheben.

Reg TP genehmigt Briefporti 2005

23.11.2004
Logo RegTPAb 1. Januar 2005 gelten die von der Deutschen Post AG beantragten Tarife für Briefsendungen. Die Reg TP genehmigte am 23. November 2004 die neuen Porti im Rahmen des Price-Cap-Verfahrens. Der Preisantrag sieht geringfügige Preisänderungen im Monopol-, Wettbewerbs- und Teilleistungskorb vor. Auf Grund der Produktivitätsrate von 1,8 Prozent und der Inflationsrate von 1,1 Prozent konnte die insgesamt moderate Preisabsenkung des Entgelts für den Kompaktbrief von 1,00 Euro auf 0,95 Euro genehmigt werden, sagte Reg TP-Präsident Matthias Kurth.

Im Price-Cap-Verfahren hat die Reg TP Briefdienstleistungen in 3 Körben zusammengefasst: Korb M für Postdienstleistungen im Monopol, Korb W für Postdienstleistungen im Wettbewerbsumfeld und Korb T für postalische Teilleistungen. Für diese Körbe wurden in der ersten Price-Cap-Entscheidung 2002 die Maßgrößen für die Entgeltänderungen festgelegt. Dabei ergeben sich die Preisänderungen aus der Differenz zwischen der Inflationsrate und der Produktivitätsfortschrittsrate. Die Deutsche Post muss der Reg TP jährlich die Preise für die einzelnen Produkte zur Genehmigung vorlegen.

23. Weltpostkongress in Bukarest

Oktober 2004
Logo UPUDer Weltpostverein (UPU) hat auf dem diesjährigen Weltpostkongress in Bukarest/Rumänien über 500 Vorschläge verhandelt und entschieden. U.a. wurde mit dem „Consultative Comittee” ein Gremium gegründet, um auch solche Interessenvertreter am UPU und seinen Organen partizipieren zu lassen, die nicht wie nationale Regierungen und staatliche Postbehörden der Universaldienstleistungsverpflichtung unterliegen, beispielsweise Gewerkschaften, weitere Postdienstleister und Verbraucherverbände.

Seit der Gründung der UPU im Jahre 1874 auf Initiative des deutschen Generalpostmeisters Heinrich von Stephan hat sich das Postwesen weltweit grundlegend gewandelt. Liberalisierung und Wettbewerb bestimmen zunehmend das Bild. Die Deutsche Post World Net wird jedoch auch künftig als deutscher Marktführer ihre internationale Verantwortung wahrnehmen, bei der Weiterentwicklung internationaler Standards mitwirken und den Entwicklungsländern beim Aufbau eines effizienten Postwesens helfen. Das machte der Vorstandsvorsitzende der Deuschen Post AG, Dr. Klaus Zumwinkel, beim UPU-Kongress in Bukarest deutlich. Die Zukunft sah er in einer Vernetzung der Postunternehmen und der Nutzung von Synergien. Dabei könne man sich an den Allianzen im Luftverkehr orientieren.

Der nächste Kongress findet 2008 in Nairobi/Kenia statt.

Statt FREEWAY PAKETMARKE nun DHL PAKETMARKE DEUTSCHLAND und DHL PAKETMARKE EXPRESS

Oktober 2004
Logo DHLDHL ersetzte im Oktober 2004 die englische Bezeichnung für das bisherige Post-Produkt FREEWAY Paketmarke durch die Bezeichnung DHL Paketmarke Deutschland. Der 3er Pack kostet 19,50 Euro. Mit der „Briefmarke für das Paket” kann der Postkunde Pakete bis 5 kg freimachen. Für schwerere Pakete bietet die Post Zusatzmarken bis 10 und 20 kg an.

Gleichzeitig führte DHL das neue Vorausbezahl-Produkt DHL Paketmarke Express ein. Damit können Express-Paketsendungen bis 5 kg freigemacht werden. Diese Sendungen holt dann der DHL-Kurier zu Hause ab. Ein 3er Pack kostet 55 Euro.

DHL Global Mail: Neue Marke für internationale Briefdienste

Oktober 2004
Logo DHLSeit Anfang Oktober 2004 stehen die internationalen Briefdienste der Deutschen Post World Net außerhalb Deutschlands unter einem neuen Markendach. Aus Deutsche Post Global Mail wurde DHL Global Mail. Damit nutzt der Konzern den weltweit hohen Bekanntheitsgrad seiner Marke DHL und setzt seine internationale Strategie fort, weltweit seine Brief-, Express- und Logistikangebote aus einer Hand anzubieten. DHL Global Mail bleibt trotz Markenwechsel dem Briefbereich im Konzern zugeordnet.

Die neue Marke führte der Konzern am 18. Oktober 2004 in Amerika und im asiatisch-pazifischen Raum ein. Die Einführung in Europa folgt im Januar 2005. In Deutschland wird das nationale und internationale Briefgeschäft weiter unter der Marke Deutsche Post geführt.

In den USA firmiert die neue Marke unter der Bezeichnung DHL Smart&Global Mail. Die Kombination aus Smart und Global verbindet die nationalen Dienste der in den USA etablierten Marke SmartMail mit dem Know-how der Global Mail im internationalen Briefversand. Erst im Mai 2004 hatte die Deutsche Post Smartmail Services, den führenden privaten Anbieter für nationale Briefdienste in den USA, übernommen.

Filialbereich wird Deutsche Post Retail GmbH

Dezember 2004
Logo Deutsche Post World NetZum 1. Januar 2005 gliedert die Deutsche Post ihren Filialbereich mit allen dazugehörigen Tochtergesellschaften in eine einzige Tochterfirma, die Deutsche Post Retail GmbH, aus. Chef der neuen Post-Tochter ist Postbank-Vorstandsmitglied Lothar Rogg.

Mit der Neuorganisation will die Post ihre Personalausgaben in diesem Bereich senken. Die am 31. Dezember 2004 im Filialbereich Beschäftigten genießen Bestandsschutz. Für neue Mitarbeiter der neuen Gesellschaft gilt aber nicht mehr der derzeitige Post-Tarifvertrag. Ihre Vergütung richtet sich nach dem Tarifvertrag für den Einzelhandel. Auch Versetzungen zwischen den rund 6.000 posteigenen Filialen werden nun für die Post leichter. Bislang gehörten die 21.000 Mitarbeiter im Filialbereich 20 Gesellschaften an.

Die neue Gesellschaft besteht aus 13 Betrieben und wird von einem 4-Personen-Vorstand geführt. Im Filialnetz bleibt es bei der Struktur aus unternehmenseigenen Filialen und den etablierten Partnerfilialen (Postagenturen). Zu den 13 Betrieben zählen die bestehenden 10 Vertriebsdirektionen (früher Niederlassungen Filialen) Hamburg, Hannover, Berlin, Essen, Dortmund, Frankfurt am Main, München, Nürnberg, Stuttgart und Erfurt, außerdem ein Betrieb „Management” (bisherige Zentrale), ein Betrieb Partnermanagement und ein Betrieb für Service, Personal, Prozesse, IT-Systeme.

Deutsche Post schließt ihren E-Mail-Dienst ePost

Dezember 2004
Logo Deutsche Post World NetEnde Februar 2005 schließt die Deutsche Post ihren kostenlosen E-Mail-Dienst ePost. Ihren 150.000 Nutzern empfiehlt sie den Wechsel zu Lycos. „Innerhalb der Leistungspalette der Deutschen Post hat sich der Bereich der privaten Webmail-Kommunikation leider nicht als Geschäftsmodell erwiesen”, schrieb sie ihren E-Mail-Kunden im Oktober 2004.

Mitverantwortlich für den geringen Erfolg der E-Mail-Idee machen Branchenkenner kundenunfreundliche, nicht marktgerechte Konditionen. So kündigten Nutzer, als ePost an Internet-Funktionen, wie die Weiterleitung von E-Mails, Bedingungen knüpfte. Wer diese Dienste kostenlos nutzen wollte, musste seine Daten der Werbewirtschaft preisgeben. Die Alternative wäre ein Bezahldienst gewesen. Zudem klagten viele Nutzer über Störungen und einen schwer erreichbaren Kundenservice.

DHL bleibt im Irak aktiv

Dezember 2004
Logo DHLAttentate und Entführungen hemmen den Wiederaufbau im Irak nach dem Sturz des Diktators Saddam Hussein 2003. Die Post-Tochter DHL liefert dennoch weiterhin in die Gefahrenregion und sieht dort mittelfristig großes Ausbau-Potenzial.

Schon im Mai 2003, kurz nach Aufhebung der UN-Wirtschaftssanktionen, nahm DHL als erstes Logistikunternehmen im Irak Luftkurierdienste und Lkw-Transporte auf. Die Luftkurierdienste starteten mit 3 Maschinen pro Woche vom Emirat Bahrein nach Bagdad. Ende 2004 bot DHL 14 Flüge pro Tag mit einer Kapazität von je 250 - 300 Tonnen an. „Profitabel sind die DHL-Dienste wegen der nötigen Investitionen in Sicherheitsvorkehrungen noch nicht”, so Paul Gillet, DHL-Country Manager Irak. Das Potenzial im Irak sei aber enorm. „In 1 bis 2 Jahren wollen wir profitabel sein.” Zu Beginn - 2003 - hatte DHL im Irak 7 Angestellte, Ende 2004 arbeiteten 138 Mitarbeiter im Land für das Post-Unternehmen. Davon sind 120 Iraker, 18 sind Experten aus dem Westen. Während DHL anfangs vor allem Briefe und Pakete für die im Irak stationierten US-Soldaten transportierte, sind es inzwischen unterschiedliche Güter wie Mobiltelefone, Wasser und Materialien für die Ölindustrie.

Für ihre Expressdienste greifen die Mitarbeiter meist auf gepanzerte, unmarkierte Fahrzeuge zurück. Nur an wenigen sicheren Orten liefern sie im gelben DHL-Fahrzeug aus.

DHL Global Mail kooperiert mit japanischer Yamato Transport

November 2004
Logo DHLDHL Global Mail baut das internationale Briefnetzwerk weiter aus. Im November 2004 schloss die Post-Tochter einen Kooperationsvertrag mit Yamato Transport Co., Ltd., einer der führenden privaten Dienstleister für Brief- und Paketzustellung in Japan. Damit können beide Unternehmen ihren Kunden gemeinsam internationale Briefprodukte für den japanischen Markt anbieten. Yamato startete seinen Briefdienst Kuroneko Mail landesweit im März 1997. Große Verlage und Versandhäuser zählen zum Kundenkreis. Monatlich liefert Yamato 100 Millionen Sendungen in Japan aus.

„Die nationale Stärke von Yamato Transport und die internationale Präsenz von DHL Global Mail werden den Anstieg von internationalen Briefsendungen von und nach Japan vorantreiben. Wir werden aber gleichzeitig die traditionell gute Zusammenarbeit mit der japanischen Post weiter fortsetzen”, erklärte Klaus Knappik, Vorsitzender des Bereichsvorstandes Mail International der Deutschen Post World Net.

Premiere für den Depotservice in Münster: Betriebsversuch der DHL

Oktober 2004
Logo DHL ExpressIn Münster/Westfalen startete Ende Oktober 2004 ein Betriebsversuch für eine neue Zustellvariante von DHL Express. Zielgruppe sind Empfänger, die tagsüber selten zu Hause sind. Mit dem DEPOTSERVICE können Pakete künftig statt an die Hausadresse auch an ausgewählte Filialen der Deutschen Post adressiert werden. Der Empfänger erhält beim Eingang der Sendung in der Filiale eine Benachrichtigung per E-Mail oder SMS und kann dann sein Paket bei der Filiale abholen.

Deutsche Post World Net übernimmt Mehrheit an indischem Expressdienst

November 2004
Logo Deutsche Post World NetDHL übernahm im November 2004 mit 68 Prozent die Mehrheit am wichtigsten indischen Expressunternehmen Blue Dart. Damit erschließt sich DHL noch intensiver den stark wachsenden indischen Inlandsmarkt und baut ihre Marktführerschaft in der Region Asien/Pazifik weiter aus. Als erstes internationales Express- und Logistikunternehmen ist DHL nun in der Lage, ihren Kunden eigene inländische und internationale Dienste in den beiden wachstumsstärksten Wirtschaften Asiens - in China und Indien - anzubieten. Blue Dart verfügt über 13.700 Standorte und eine umfangreiche Luftexpress-Infrastruktur.

Leipzig/Halle bevorzugte Option für zentrales DHL-Hub

09.11.2004
Logo Deutsche Post World NetDer Konzern Deutsche Post World Net beabsichtigt, den Flughafen Leipzig/Halle zum europäischen Hauptumschlagplatz (Hub) seiner Express- und Logistiktochter DHL auszubauen. Planungen mit dem alternativen Standort Vatry (Frankreich) verfolgt der Konzern derzeit nicht weiter. Da in Belgien kein politischer Konsens über einen Ausbau des bisherigen Standortes auf dem Brüsseler Flughafen erzielt werden konnte, will die Deutsche Post den Standort Brüssel ab 2008 lediglich als regionalen Hub weiterzuführen. Dies teilte die Deutsche Post am 9. November 2004 mit.

Die Betriebsaufnahme in Leipzig könnte nach erfolgreichem Abschluss aller Verhandlungen und Vorbereitungen Anfang 2008 erfolgen. Der Post-Konzern plant, auf einer Fläche von 200 Hektar rund 300 Millionen Euro in den neuen Standort zu investieren und bis zum Jahr 2012 rund 3.500 Arbeitsplätze zu schaffen. Weitere 7.000 Arbeitsplätze würden erfahrungsgemäß im Umfeld eines solchen global tätigen Wirtschaftsunternehmens in der Region Leipzig hinzukommen. „Mit 10.000 Arbeitsplätzen wird unser Unternehmen bei einer Ansiedlung einen bedeutenden Beitrag zur Stärkung der neuen Bundesländer und zum Aufbau Ost leisten”, sagte Dr. Klaus Zumwinkel, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Post World Net. Die Umschlagmenge im Vollbetrieb läge bei 2.000 Tonnen Fracht täglich. Das entspricht 60.000 Paketsendungen und mehr als 40.000 Expresssendungen pro Stunde.

In puncto Lärmschutz würden - so Zumwinkel - in den kommenden Jahren die notwendigen Bedingungen geschaffen, um die gesetzlichen Auflagen zu erfüllen. Schon jetzt sei bei DHL eine Flugzeugflotte im Einsatz, die den strengsten internationalen Lärmschutzverordnungen entspricht. Zudem sind für Lärmschutzmaßnahmen in der Nähe des Flughafens 60 Millionen Euro veranschlagt.

Entscheidendes Argument für Leipzig als bevorzugte Option ist die große Kapazität bezüglich der Flugbewegungen und der sonstigen Infrastruktur. Der Flughafen Leipzig läuft im 24-Stunden-Betrieb und erfüllt damit die Anforderungen hinsichtlich der Nachtflüge.

Wenn der Postkonzern dieses Projekt realisieren kann, wird Leipzig neben Hongkong und Wilmington (USA) eines von 3 zentralen DHL-Luftdrehkreuzen weltweit und Drehscheibe für das europäische Luftexpressnetz.

Verluste in den USA kosten Vorstandsmitglied Dörken den Job

November 2004
Logo DHLDas anhaltend defizitäre Paketgeschäft von DHL in den USA führte Anfang November 2004 zu personellen Konsequenzen. Der für DHL verantwortliche Vorstand im Postkonzern, Uwe Dörken, stellte seinen Posten nach einer Sitzung des Aufsichtsrates zur Verfügung. Dörken bleibt der Post - so Post-Chef Zumwinkel - „als Sonderbeauftragter des Vorstandsvorsitzenden weiterhin verbunden”.

Dörkens Posten übernimmt am 1. Januar 2005 der 49-jährige Australier John Mullen, DHL-Verantwortlicher für die Region Asien/Pazifik. Damit ist erstmals ein ausländischer Manager in das Führungsgremium der Deutschen Post bestellt worden.

Zumwinkel, Petram, Ernst: Verträge verlängert

November 2004
Logo Deutsche Post World NetKonzernchef Dr. Klaus Zumwinkel (61) bleibt voraussichtlich noch bis November 2008 Vorstandsvorsitzender. Der Aufsichtsrat verlängerte im November 2004 den Vertrag Zumwinkels um 3 Jahre.

Den Vertrag des BRIEF-Vorstandes, Dr. Hans-Dieter Petram (61), verlängerte der Aufsichtsrat um 2 Jahre bis Ende 2007.

Auch den Vertrag des Finanzvorstands des Post-Konzerns, Dr. Edgar Ernst (52), hat der Aufsichtsrat verlängert und zwar bis Ende 2010.

Früherer Post-Vorstand Dieter Seegers-Krückeberg gründet eigenen Paketdienst Red Parcel Post AG

November 2004
Ein neu gegründeter Paketdienst will der Deutschen Post und ihren Wettbewerbern Kunden abjagen. In der Branche ist das Thema eine Sensation. Dies berichtete „Die WELT” unter Berufung auf Fachkreise im November 2004. Gründer des Unternehmens ist der frühere Post-Vorstand Dieter Seegers-Krückeberg (60). Er fungiert bei der neuen Aktiengesellschaft Red Parcel Post die im November 2004 ins Handelsregister eingetragen wurde. Sitz der Gesellschaft ist Leipzig.

Die Vorbereitungen laufen weithin im Verborgenen. Laut Nachrichtendienst „Firmenwissen” (Creditreform/Handelsblatt) von Mitte Dezember 2004 will Red Parcel Post 250 Millionen Euro investieren und 2006 mit einem eigenen Beförderungsnetz starten. Im Handelsregister sind als Vorstandsmitglieder eingetragen: der Dresdner Softwareentwickler Dr. Bernhard Brönner und der Hamburger Finanzberater Bernd Müller. Brönner besitzt ein Patent auf ein neuartiges System der „Dynamisch optimierten Tourenplanung” für Paketzusteller. Weitere Vorstandsmitglieder sollen nach den Recherchen des Dienstes 2 ostdeutsche Unternehmer werden, die im sächsischen Döbeln eine Fahrzeugfabrik betreiben und Patente für Spezialfahrzeuge und für neuartige Paketboxen besitzen.

Kern und Ziel der Strategie sind offenbar niedrige Produktionskosten. Sie sollen etwa 20 Prozent unter denen der Konkurrenz liegen. Dies will Red Parcel Post erreichen mit wenigen Umschlagzentren, standardisierten Transportsystemen, flexiblen Touren und modernster Informationstechnik. Vorgesehen sind deutschlandweit nur 4 Umschlagzentren in den Großräumen Hannover, Leipzig, Würzburg und Hagen. Die Ersparnis bei der Zustellung sollen neuartige Paketboxen bringen, die sich ohne großen Aufwand vom Fernlaster auf spezielle niedrige Zustellfahrzeuggestelle umladen lassen. Die Pakete werden in die Boxen vorsortiert, sodass der Fahrer ohne Vorbereitung sofort losfahren kann. Dabei sollen Funketiketten eingesetzt werden, die sich per Sender aus der Ferne beschriften lassen. Außerdem soll eine neue Steuerungssoftware dazu beitragen, dass die Zusteller nur die erforderliche Tour statt immer eine feste Strecke abfahren.

Der für das Paketgeschäft zuständige Post-Vorstand Dr. Peter Kruse zu dem neuen Konkurrenten: „Wir nehmen jeden Wettbewerber ernst, haben aber keine schlaflosen Nächte...”

Teilzeitarbeit in der Briefzustellung stößt auf Widerstand

November 2004
Logo ver.diDie Gewerkschaft ver.di ging im November 2004 auf Konfrontationskurs zur Deutschen Post. Sie lehnte Pläne für eine flächendeckende Einführung von Teilzeitarbeit in der Briefzustellung ab. „Die Post versucht mit aller Macht, Teilzeitarbeit durchzudrücken”, sagte Rolf Büttner, Mitglied des ver.di-Bundesvorstands und Aufsichtsratsmitglied der Deutschen Post bei einer Betriebsrätekonferenz Mitte November 2004 in Hamburg.

Die Arbeitnehmervertreter befürchten, dass die Post künftig nur noch aus Teilzeitbeschäftigten besteht. Denn sollte der Konzern bei Neueinstellungen nur noch Teilzeitverträge anbieten, würde das Unternehmen bei einer jährlichen Fluktuation von 6.000 bis 7.000 Kräften in einem Jahrzehnt keine Vollzeitarbeitnehmer mehr beschäftigen, kritisierte der stellvertretende Gesamtbetriebsratschef Dirk Marx. Die 65.000 Briefzusteller kann die Post nicht zu Teilzeitarbeit zwingen, da ihre Verträge Bestandsschutz genießen.

Der Vorstand will dagegen den Konzern mit mehr Teilzeitarbeit auf das 2007 endende Briefmonopol vorbereiten. Dies bestätigte ein Postsprecher. Betriebsbedingte Kündigungen hat der Konzern in einer Vereinbarung mit den Gewerkschaften bis 31. März 2008 ausgeschlossen.

Messung nationaler Brieflaufzeiten nach EU-Norm zertifiziert

03.11.2004

Die Methode, nach der die Deutsche Post ihre Brieflaufzeiten innerhalb Deutschlands misst, erfüllt alle Anforderungen der europäischen Norm EN 13850. Das ist das Ergebnis eines unabhängigen Zertifizierungsverfahrens durch die TÜV InterTraffic GmbH.

Die EN 13850 beschreibt ein einheitliches System für die Überwachung und Vergleichbarkeit der Qualität bei der Briefbeförderung innerhalb der Europäischen Union. Entsprechend der Norm wurde im Mai dieses Jahres mit Zustimmung der Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation die TÜV InterTraffic GmbH mit der Auditierung des Messverfahrens beauftragt. Dazu gehörte ein Audit der tatsächlichen Sendungsströme, der Methode, der Datenerfassung und eine Plausibilitätsprüfung der Ergebnisse. Das am Ende ausgestellte TÜV-Zertifikat bescheinigt der Deutschen Post, dass das angewandte Verfahren korrekt ist und die tatsächlichen Verhältnisse wiedergibt.

Die überprüfte Messmethode wendet die Deutsche Post bereits seit 1991 an. Seit 2003 ist das externe Qualitätsforschungsinstitut Quotas GmbH mit der Messung der Brieflaufzeiten nach diesem Verfahren beauftragt. Bei der Messmethode selbst handelt es sich um ein Stichprobenverfahren, in dem Testsendungen zwischen Testkunden in Deutschland versandt und empfangen werden. Derzeit nehmen rund 2.300 Haushalte und Firmen an dem Messverfahren teil, jährlich werden etwa 660.000 Testsendungen verschickt.

Das Verfahren betrachtet bei den Messungen der Brieflaufzeit die Zeitspanne zwischen der letzten Briefkastenleerung und der Zustellung an den Empfänger. Dabei gelten Briefsendungen, die nach der letzten Briefkastenleerung eingeworfen werden, als am nächsten Tag eingeliefert. Dies gilt analog für die Einlieferung in einer Filiale, wenn die Annahme der Sendung nach der jeweiligen täglichen Annahmeschlusszeit der betreffenden Filiale erfolgt. Bei Anwendung dieser Messmethode betrug im ersten Halbjahr 2004 die durchschnittliche Laufzeit eines Briefes innerhalb Deutschlands 1,05 Tage; 95 von 100 Briefen konnten dem Empfänger bereits nach nur einem Tag zugestellt werden; nach 2 Tagen waren über 99 Prozent aller Sendungen ausgeliefert.

Kompaktbrief billiger

Dezember 2004
Logo Deutsche Post World NetAb 1. Januar 2005 kostet der Kompaktbrief (Format wie Standardbrief, Gewicht bis 50 Gramm) nur 0,95 Euro statt wie zuvor 1,00 Euro. Der Preis für den Standardbrief (55 Cent) und die Postkarte (45 Cent) bleiben unverändert. Auch einige Preise für Auslandsbriefsendungen sinken ab Anfang 2005 leicht. Insgesamt ergeben sich nach den Berechnungen der Deutschen Post für die Kunden Einsparungen in Höhe von 50 Millionen Euro pro Jahr.

Neuauflage des Postleitzahlenbuchs 2005

Dezember 2004
Zur Jahresmitte 2005 wird die Deutsche Post eine Neuauflage des Postleitzahlenbuchs herausgeben. Die Erstauflage des Nachschlagwerks war mit der Einführung der 5-stelligen Postleitzahlen 1993 erschienen. Die Neuauflage (3 Millionen Stück) wird allerdings nicht wie ihr Vorgänger kostenlos sein.

DHL Marktführer im Raum Asien/Pazifik

Dezember 2004
Logo DHLDie Region Asien/Pazifik ist der derzeit wichtigste deutsche Außenhandelsraum und der größte Wachstumsmarkt für DHL. Bereits Ende 2004 hatte DHL dort einen Marktanteil von 40 Prozent im Express- und Logistikgeschäft. Fachleute rechnen im asiatischen Transportgeschäft mit weiteren Wachstumsschüben. DHL baut deshalb mit großen Investitionen ihre Marktführung weiter aus. Mehr als 1,1 Milliarden US-Dollar wird die Deutsche Post World Net bis Ende 2008 in Asien investieren. Schon jetzt sind an 1.000 asiatischen DHL-Standorten 20.000 Mitarbeiter beschäftigt.

Noch vor Japan ist China derzeit der wichtigste deutsche Exportmarkt in Asien. DHL hat dort Wachstumsraten von jährlich 40 Prozent. 200 Millionen US-Dollar wird DHL Express daher bis 2008 allein in China investieren. Damit werden bestehende Produktionszentren ausgebaut, bestehende Standorte erweitert, das Personal und die Fahrzeugflotte aufgestockt. 75 weitere Standorte (bisher rund 200 DHL-Standorte) und mehr als 2.000 neue Arbeitsplätze (bisher 3.500) wird DHL in China schaffen. In Hongkong werden 100 Millionen US-Dollar in einen Asien-Hub und gemeinsam mit der Airline Cathay Pacific noch einmal 400 Millionen US-Dollar in das Luftfrachtnetz investiert.

Auch in Japan, Malaysia und Indien setzt DHL zur Stärkung seiner Position auf weitere Investitionen. Mit 125 Millionen US-Dollar wird die Deutsche Post ihre Netz-Infrastruktur in Japan verbessern. 50 Millionen US-Dollar wurden in ein neues IT-Zentrum für Asien bei Kuala Lumpur in Malaysia investiert, das im August 2004 eröffnet wurde.

Petram: Strukturelle Verschiebungen im Briefdienst; starke Konkurrenz durch E-Mail

November 2004
Dr. Hans-Dieter PetramBrief-Vorstand Dr. Hans-Dieter Petram sieht der vollständigen Liberalisierung des Briefdienstes ab 2008 gelassen entgegen. „Wir bereiten uns durch strenges Kostenmanagement und verstärktes Marketing darauf vor”, sagte er im November 2004 dem Handelsblatt. Vor dem Wettbewerb habe die Deutsche Post keine Angst, so Petram. „Die Deutsche Post wird durch den Wettbewerb kaum Marktanteile verlieren, wenn sie weiter auf Qualität setzt und die Kosten im personalintensiven Briefgeschäft im Griff behält.”

Petram räumte aber ein, dass es strukturelle Verschiebungen geben werde. „Brief wird immer mehr ein Thema für Geschäftskunden.” Der Anteil der Privatbriefe sinke. Doch auch bei der Geschäftspost komme es zu Veränderungen. „Viel bedrohlicher als der Wettbewerb ist die Substitution durch E-Mail.” Dies solle unter anderem durch den Ausbau des Werbegeschäfts aufgefangen werden.

Petram warnte davor, die Liberalisierung auf die leichte Schulter zu nehmen. Sie habe dramatische Folgen für die Arbeitsplätze in Deutschland. Wer mehr Wettbewerb wolle, müsse sich darüber im Klaren sein, dass mehr Hausfrauen- und Studentenjobs auf Kosten sozial abgesicherter Arbeitsplätze entstehen werden. Ein „kleines Bundesland” habe beispielsweise einen privaten Briefdienst beauftragt, nur weil der ein paar Cent billiger als die Deutsche Post sei. Dies sei nur möglich, weil dieses Unternehmen im Gegensatz zur Deutschen Post keine Filialen betreibe, keine Briefkästen unterhalte, keine Lehrlinge ausbilde und keine sozial abgesicherten Arbeitsplätze anbiete. „In so einem Bundesland fehlen die Aufträge und damit können wir dort zum Beispiel keine Lehrlinge mehr ausbilden.”

Ziel dieser Attacke war nach Vermutung des Handelsblattes das Land Berlin. Dort sitzt mit der PIN AG einer der größeren Post-Konkurrenten. Die PIN AG wies die Vorwürfe zurück. Aus Lizenzgründen dürfe PIN keine Briefkästen aufstellen. 80 bis 90 Prozent der PIN-Jobs seien sozialversicherungspflichtig. „Bei der Bezahlung liegen wir auf Augenhöhe mit der Post”, sagte ein PIN-Sprecher.

Springer und Holtzbrinck übernehmen Briefdienst PIN AG

November 2004
PIN AGDie Verlage Springer und Holtzbrinck übernehmen die Mehrheit beim Postdienstleister PIN AG, um eine Konkurrenz zur Deutschen Post aufzubauen. Die Kaufverträge wurden - wie die Financial Times Deutschland erfuhr - Ende November 2004 unterschrieben. Beide Zeitungsverlage erwerben 30 Prozent der Anteile und planen, ihre Beteiligung später auf 75 Prozent aufzustocken.

Zuvor waren Gespräche von Holtzbrinck und Springer über einen Einstieg beim Konkurrenten EP Europost gescheitert. Dieser habe den Verlagen eine operative Mitsprache verweigert, hieß es in Branchenkreisen.

PIN ist bislang in Berlin, Leipzig und Köln präsent und verteilt dort vor allem Behördenpost. Täglich stellt PIN nach eigenen Angaben mit 900 Mitarbeitern in Berlin und Leipzig 250.000 bis 400.000 Briefsendungen zu. Der Umsatz lag 2003 bei 23,5 Millionen Euro.

Die neuen Partner wollen PIN zum bundesweiten Briefdienst ausbauen. Die Verlage wollen dabei auch auf ihre vielen tausend Zeitungszusteller zurückgreifen.

Neue Preise bei DHL und neuer Service für Privatkunden

Dezember 2004
Logo Deutsche Post World NetZum 1. Januar 2005 erhöht DHL die Paket- und Päckchenpreise um ca. 5 Prozent. Gleichzeitig steht den DHL-Privatkunden ein neuer, kostenloser Service zur Verfügung. Sie können ab Anfang Januar 2005 den Sendungsstatus ihrer Pakete über das Internet verfolgen. Dies war bislang fast ausschließlich gewerblichen Kunden vorbehalten.

Ab Januar 2005 kostet ein Päckchen 4,30 Euro (+ 4,9 Prozent), das Standardpaket bis 5 kg 7 Euro (+ 4,5 Prozent).

Deutsche Post verkauft Papierhändler McPaper

Dezember 2004
Logo Deutsche Post World NetDie Deutsche Post verkaufte ihren Papier- und Bürowarenhändler McPaper an 2 Manager des Unternehmens. Auf das Filialnetz der Post hat der Verkauf keine Auswirkungen. Das Schreibwarenangebot in den Postfilialen bleibt erhalten. Dies gab die Deutsche Post im Dezember 2004 bekannt.

Die Fortführung eines Einzelhandelsunternehmens gehöre nicht mehr zum Kerngeschäft des Konzerns, begründete die Post den Verkauf. McPapier beschäftigt in seinen 280 Filialen 1.200 Mitarbeiter. Der Umsatz liegt bei 100 Millionen Euro. Die Post hatte McPapier 1998 vom Berliner Schreibwarenhersteller Herlitz übernommen. Danach wurden 300 der 580 zumeist innerstädtischen Standorte in Postfilialen umgewandelt und in den Konzern integriert.

Deutsche Post wird Beteiligung an trans-o-flex abgeben

Dezember 2004
Logo Deutsche Post World NetDie Deutsche Post wird ihre Beteiligung in Höhe von 24,8 Prozent an der Firma trans-o-flex in Weinheim veräußern. Trans-o-flex gehört zu den führenden europäischen Unternehmen im Bereich Kombifrachtdienstleistungen. Hintergrund dieser Transaktion ist eine Entscheidung des Bundesgerichtshofes, die eine Übernahme von trans-o-flex durch die Deutsche Post verhindert.

1997 hatte die Deutsche Post die Geschäftsanteile an trans-o-flex erworben. Die geplante Übernahme weiterer 75,2 Prozent von der BayernFinanz wurde 2001 beim Bundeskartellamt angemeldet. Das Kartellamt hat diesen Erwerb damals formal untersagt. Gegen diese Entscheidung hat die Deutsche Post geklagt und nun verloren.

Deutsche Post übernimmt französischen Briefdienstleister Koba

Dezember 2004
Logo Deutsche Post World NetMitte Dezember 2004 übernahm die Deutsche Post die Mehrheit an dem französischen Briefdienstleister Koba mit Sitz in Chilly-Mazarin bei Paris. Mit dieser Übernahme setzt die Deutsche Post den strategischen Ausbau ihrer Aktivitäten auf nationalen Briefmärkten außerhalb Deutschlands fort.

Koba ist in Frankreich einer der führenden Spezialisten für Direkt Marketing und Briefkommunikation. Dazu gehört die Bearbeitung von Geschäftspost - angefangen von der Datenübernahme bis zu Druck, Kuvertierung und Vorsortierung - sowie ein auf die Kunden zugeschnittenes Direkt Marketing und Adressmanagement. Koba ist Kooperationspartner der französischen Post, arbeitet eng mit großen Firmen der werbetreibenden Wirtschaft zusammen und liefert seine Briefsendungen bei der französischen Post ein, die die Briefdistribution übernimmt. 2003 hat Koba mit 500 Mitarbeitern einen Umsatz von 50 Millionen Euro erzielt.

Immer mehr Zeitungsverlage werden Post-Konkurrenten

Dezember 2004
Nicht nur die Verlage Holtzbrinck und Springer, auch kleinere Zeitungsverlage machen als Briefdienstleister der Deutschen Post Konkurrenz. Im Dezember 2004 wurde die City Mail Weiden GmbH gegründet. Anteilseigner sind im Wesentlichen das Oberpfälzer Medienunternehmen „Der Neue Tag” und City Mail Regensburg GmbH, hinter der die Mittelbayerische Zeitung steht. Beide Gesellschaften versorgen die Postleitzahlbereiche 92 und 93 vollständig. Durch immer engere Kooperationen mit anderen privaten Briefdiensten, die in vielen Fällen ebenfalls von Verlagen initiiert sind, besteht ein bayernweites Netz von der Oberpfalz in die Räume Würzburg, Augsburg, Kempten und Bamberg. Die City Mail Regensburg beschäftigt nach eigenen Angaben 1.400 Zusteller, die City Mail Weiden 450.

Am 3. Januar 2005 startet zudem der Briefdienst DK Logistik GmbH des „Donaukurier” in Ingolstadt. Seit Dezember 2004 hat die Deutsche Post mit dem Briefdienst Brief24 einen neuen Konkurrenten in Nürnberg. Dahinter steht das Unternehmen Müller Medien Nürnberg, zu dem auch der Telefonbuchverlag Müller gehört. Brief24 hat eine bundesweite Lizenz erhalten. Nach eigenen Angaben kostet bei Brief24 ein Standardbrief 0,45 Euro plus Mehrwertsteuer (Deutsche Post: 0,55 Euro).

Ein 2. Konkurrent tritt ab 1. Januar 2005 in Nürnberg auf den Plan: Die Firmengruppe „Nürnberger Nachrichten” gehen mit ihrem Postzustelldienst PZD Nordbayern GmbH ins Rennen um die Briefkunden. Zielgruppe des PZD - wie im Wesentlichen auch der anderen Post-Konkurrenten - sind Geschäftskunden. Das PZD-Zustellgebiet umfasst die Postleitzahlbereiche 90400 bis 91399, das sind das Städtedreieck Nürnberg/Fürth/Erlangen und angrenzende Bereiche bis Schwabach im Süden, Forchheim im Norden und Pegnitz im Osten. Zudem kooperiert auch der PZD „mit weiteren Zeitungsverlagen” und kann „die Briefe auch in den Postleitzahlgebieten 86, 87, 92, 93, 96 und 97 zustellen”. Wie Brief24 berechnet auch der PZD für einen Standardbrief 0,45 Euro plus Mehrwertsteuer.

Deutsche Post an Übernahme der Logistik von KarstadtQuelle interessiert

Dezember 2004
Logo Deutsche Post World NetDer in wirtschaftliche Turbulenzen geratene Konzern KarstadtQuelle will seine Logistik ganz oder teilweise verkaufen. Gespräche mit Interessenten laufen. Ein aussichtsreicher Bieter ist offensichtlich die Deutsche Post AG. Der Sprecher von KarstadtQuelle bestätigte Anfang Dezember 2004, die Gespräche seien schon „im fortgeschrittenen Stadium”. Und bei der Post hieß es: „Wir haben ein Angebot unterbreitet, ein Vertrag ist aber noch nicht unterzeichnet.” Ein Sprecher des Bundeskartellamts bestätigte den Eingang eines Antrages der Deutschen Post am 1. Dezember 2004 zu einem geplanten Kauf von Logistik-Aktivitäten des KarstadtQuelle-Konzerns. Bereits Ende Dezember 2004 gab das Bundeskartellamt der Deutschen Post grünes Licht.

Wie die „Nürnberger Nachrichten” berichteten, plant KarstadtQuelle im Rahmen des Sanierungskonzeptes den Verkauf u.a. der Immobilien in Leipzig, des Retourenbetriebes in Fürth/Bayern, der Neckermann-Immobilie in Frankfurt am Main, der Großgut- und Stückgutläger sowie der Gebäude der Spezialversender im Konzern. Daneben prüft der Konzern den Verkauf der Callcenter, der gesamten Logistik und des Kundendienstes Profectis.

Deutsche Post Joint Venture gewinnt Großauftrag in Holland

Dezember 2004
Logo Deutsche Post World NetSelekt Mail, ein Joint Venture zwischen der Deutschen Post und dem holländischen Unternehmen Wegener, hat einen Großauftrag von der größten holländischen Versandhandelskette - der Neckermann Group Netherlands - erhalten. Selekt Mail ist seit Ende Dezember 2004 der exklusive Versandpartner von Neckermann für die Zustellung von Katalogen und Direct Mailings in Holland.

Neckermann hat seine Entscheidung nach einer ausführlichen Testphase getroffen. Ausschlaggebend waren die Kriterien Qualität, Zuverlässigkeit, Flexibilität und Kundendienst. Das vorgesehene Volumen liegt bei mindestens 50 Millionen Sendungen pro Jahr.

DHL stärkt Infrastruktur in Japan

Dezember 2004
Logo DHLDHL erweitert ihr Netzwerk in Japan. Ende Dezember 2004 gab die Post-Tochter ihre Pläne für die nächste Zeit bekannt. Eröffnet wird ein weiterer Standort am neuen Central Japan International Airport in Tokoname, der 2005 seinen Betrieb aufnimmt, und 12 Service Center an anderen Orten in Japan. DHL steigert damit die Anzahl ihrer Express Service Center in Japan auf 39. In die neuen Gebäude investiert DHL 29 Millionen Euro.

Deutsche Post startet Güterzug über die Alpen

Dezember 2004
Logo Deutsche Post World NetDie Deutsche Post macht der Bahn Konkurrenz. Im Dezember 2004 schloss DHL einen Kooperationsvertrag mit dem Eisenbahnverkehrsunternehmen TX Logistik ab, der Grundlage für einen regelmäßigen Schienengüterverkehr zwischen Lübeck/Travemünde und dem norditalienischen Verona sein wird. Bereits am 3. Januar 2005 startet die Logistiktochter der Deutschen Post den ersten Güterzug. Auf der Hinfahrt bringt die „Postbahn” skandinavische Möbel und Papier über die Alpen und kehrt mit Elektrogeräten zurück. Damit verlagert DHL den Transport von 130.000 Tonnen Gütern von der Straße auf die Schiene. „Kunden vermeiden so Verzögerungen etwa durch die Einführung der Lkw-Maut”, sagte Konzernvorstand Peter Kruse im Dezember 2004 vor der Presse. Zunächst fährt DHL mit 28 Container-Waggons zweimal wöchentlich ohne Halt. Angepeilt wird eine höhere Frequenz und ein Stopp in Nordrhein-Westfalen. Kruse plant weitere Züge nach Ost- und Südosteuropa.

DHL wies bei der Bekanntgabe der neuen Zugverbindung auch auf die reduzierten Umweltbelastungen hin. Mit der Verlagerung von der Straße auf die Schiene werden die Kohlendioxid-Emissionen um 70 Prozent verringert. Dies entspricht - so DHL - einer Verringerung um 15.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr.

DHL hilft Opfern des Tsunamis: Logistische Unterstützung und humanitäre Hilfe / Gemeinsame Versteigerungsaktion von eBay und DHL

Januar 2005
Logo Deutsche Post World NetSeit Beginn der Tsunami-Katastrophe nach dem Seebeben vor Sumatra am 2. Weihnachtsfeiertag 2004 in den Anliegerländern des Indischen Ozeans, bei der nach Schätzungen Anfang 2005 mehr als 200.000 Menschen umkamen, leistete DHL vor Ort Hilfe und reagierte damit auf zahlreiche Anfragen der Regierungen und internationaler Hilfsorganisationen. Bis Neujahr 2005 hat DHL in den betroffenen Gebieten - vor allem Indonesien, Thailand, Sri Lanka und Indien - Hilfsaktionen im Wert von über 350.000 Euro geleistet, darunter Charterflüge, Geldspenden sowie Transport und Verteilung von Hilfsgütern. 41 DHL-Vertretungen in der Region nahmen direkt an Hilfsaktionen vor Ort teil.

Am 5. Januar 2005 riefen Deutsche Post World Net und das Internet-Auktionshaus eBay zu einer gemeinsamen Spendenaktion auf. Zusätzlich kündigte der Postkonzern eine Spende von 1 Million Euro an. Das Besondere an der gemeinsamen Spendenaktion: Nicht nur Barspenden wurden erbeten, auch neuwertige Waren. Spender konnten die gespendeten Waren als Postpaket verpackt bei den Postfilialen einliefern. Diese Pakete beförderte DHL kostenlos zu einer Sammelstelle der DHL Fulfilment. Dort wurden die Waren fotografiert und mit entsprechender Beschreibung über eBay versteigert.

Schlusskurs der Postaktie: 16,90 Euro

Am letzten Börsentag 2004 lag der Schlusskurs der Postaktie bei 16,90 Euro (Xetra).