Deutsche Post AG Briefzustellung in Berlin, 2006UPS AirlinesPostbank Centerfiliale Berlin-Charlottenburg, Goethestr. 2-3, 2006PIN Briefzustellung in Leipzig, 2005DHL Paketzustellung, Post in neuem DHL-Design, 1.4.2003Deutsche Telekom, Gebäudekennung, Digi Park Flughafen Köln/Bonn, 2006Vodafone Gebäude Am Seestern Düsseldorf, 2004

Post und Telekommunikation

Kurier-, Express-, Postdienste

Januar - März 2005

Paketzustellung durch Fremdfirmen?

20.01.2005
Logo Deutsche Post World NetDie Deutsche Post denkt über Auslagerungen bei der Pakettochter DHL nach. Statt eigener Paketzusteller könnten von 2007 an verstärkt Fremdfirmen in der Paketzustellung eingesetzt werden. Dies berichtete das Hamburger Abendblatt am 20. Januar 2005. „Verträge mit Subunternehmern sind in Deutschland ein ganz üblicher Vorgang”, sagte Post-Chef Klaus Zumwinkel der „ZEIT”. „Für Unternehmen lohnt es sich, weil die Subunternehmer in der Regel billiger und flexibler sind. So kann sich ein Konzern gegen wechselnde Auftragslagen absichern, und volkswirtschaftlich gehen keine Arbeitsplätze verloren.”

Bis Ende 2006 besteht bei der Post eine Vereinbarung mit der Gewerkschaft ver.di, wonach keine Jobs in der Paketzustellung ausgelagert werden dürfen. Bundesweit beschäftigte die Deutsche Post Anfang 2005 rund 10.000 Paketzusteller.

KarstadtQuelle verkauft große Teile der Logistik an die Deutsche Post

24.01.2005
Die Deutsche Post übernimmt mit ihrer Logistik-Tochter DHL zum 1. April 2005 große Teile der KarstadtQuelle Konzernlogistik für 200 Millionen Euro. Dies gaben beide Konzerne am 24. Januar 2005 bekannt. Der Vorstandsvorsitzende der KarstadtQuelle AG, Dr. Christoph Achenbach, sagte, man habe sich über den Verkauf der Warenhauslogistik sowie des Bereichs Groß- und Stückgut grundsätzlich geeinigt. „Mit dem Verkauf dieser Logistik-Bereiche machen wir einen großen Schritt zur Restrukturierung unseres Konzerns.”

Dr. Klaus Zumwinkel, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Post World Net, unterstrich die Bedeutung des Erwerbs, der bei einem jährlichen Umsatz von 500 Millionen Euro und einer Laufzeit von 10 Jahren ein Gesamtvolumen von 5 Milliarden Euro bedeutet.

Mit der Übernahme der Distributionslogistik für die Karstadt Warenhaus AG übernimmt DHL Solutions auch die 2.650 Mitarbeiter. Zum erworbenen Logistik-Bereich gehören das Warenverteilzentrum Unna/Holzwickede, das Schmucklager in Essen, die Branchenzentren in Essen-Vogelheim und Brieselang (Brandenburg) sowie die regionalen Logistikzentren in Hamburg, Berlin, Kirchheim bei München, Düsseldorf und Karlsruhe.

Im ebenfalls erworbenen Bereich Groß- und Stückgut (z.B. Möbel und Fernseher) der Versender Quelle und Neckermann waren Anfang 2005 rund 1.000 Mitarbeiter an den Standorten Nürnberg, Ettlingen, Groß-Gerau, Bochum, Oranienburg, Niederau, Lehrte, Bücknitz, Heideloh, Brieselang und Rennerod beschäftigt.

Postmarkt mit 23 Milliarden Euro Umsatz in 2004

14.02.2005
Logo RegTPDer deutsche Postmarkt umfasste 2004 Umsätze von mehr als 23 Milliarden Euro. Rund 2 Drittel des Postmarkts sind bereits für den Wettbewerb geöffnet. Knapp 2 Drittel der Umsätze entfielen auf die Deutsche Post AG. Das restliche Drittel verteilte sich auf eine Vielzahl von Anbietern, insbesondere Kurier-, Express- und Paketdienste. Diese Zahlen nannte Reg TP-Präsident Matthias Kurth bei der Vorstellung des Jahresberichts 2004 seiner Behörde im Februar 2005.

Die Umsätze im lizenzpflichtigen Bereich (gewerbsmäßige Beförderung von Briefsendungen bis 1.000 Gramm) lagen 2004 bei 10 Milliarden Euro. Die Wettbewerber der Deutschen Post erzielten davon rund 500 Millionen Euro (5 Prozent). Von einem funktionsfähigen und chancengleichen Wettbewerb sei Deutschland - wie alle europäischen Länder - noch weit entfernt, sagte Kurth.

Das Preisniveau für die wichtigsten Briefdienstleistungen in Deutschland ist konstant geblieben. In den meisten europäischen Ländern waren 2004 zum Teil erhebliche Preissteigerungen zu beobachten.

Bis Ende 2004 hatte die RegTP 1.750 Lizenzen für die Beförderung von Briefsendungen erteilt. Anfang 2005 waren 1.100 Lizenznehmer am Markt aktiv. Dabei handelt es sich zum größten Teil um kleine Unternehmen (Jahresumsatz unter 500.000 Euro) und nur zu einem kleinen Teil um mittlere Unternehmen (Jahresumsatz bis 50 Millionen Euro).

Im lizenzpflichtigen Bereich waren nach Angaben der Unternehmen im Jahresdurchschnitt 190.000 Kräfte beschäftigt. Die Deutsche Post hat - so Kurth - kontinuierlich Arbeitsplätze abgebaut. Seit Ende 1997 waren es umgerechnet über 20.000 Vollzeitarbeitsplätze. Die neuen Lizenznehmer hingegen haben seit 1998 über 37.000 neue Arbeitsplätze geschaffen, davon rund 7.100 Vollzeit- und knapp 8.500 Teilzeitarbeitsplätze.

Hier finden Sie den Jahresbericht 2004 der RegTP.

Kartellamt: Deutsche Post muss mehr Wettbewerb zulassen

14.02.2005
Logo BundeskartellamtDas Bundeskartellamt treibt die Öffnung des Postmarktes voran. Am 14. Februar 2005 untersagte die Behörde der Deutschen Post, ihre Wettbewerber beim Zugang zu sogenannten postvorbereitenden Dienstleistungen weiter zu behindern. Der Konzern muss nun auch Wettbewerbern das Einsammeln und Sortieren von Briefen erlauben. Auf Anordnung von Kartellamtspräsident Ulf Böge wurde die Entscheidung sofort vollzogen, „damit sich der schwach ausgeprägte Wettbewerb im Briefbereich nicht weiter verzögert”.

Vor dem Vollzug steht ein Rechtsentscheid: Die Post, die laut Postgesetz bis Ende 2007 das Monopol auf die Beförderung von Briefen bis 100 Gramm hat, kündigte noch am 14. Februar 2005 an, beim zuständigen Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf Beschwerde gegen die Anordnung einzulegen.

Stein des Anstoßes ist die Rabattpraxis der Post. Großkunden gewährt die Post Nachlässe von bis zu 20 Prozent auf das Briefporto, wenn diese ihre Briefe nach Postleitzahlen sortiert einliefern. Übernimmt ein Dienstleister die Sortierung für mehrere kleinere Unternehmen, wird ihm die Ermäßigung versagt. Die Vorgehensweise stört auch die EU-Kommission, die deswegen ebenfalls ein Verfahren gegen den Bund eingeleitet hat.

Die Postvorbereitung gilt als attraktiver Wachstumsmarkt. Branchenexperten schätzen die darauf entfallenden Umsätze auf 15 Prozent des 10 Milliarden Euro schweren Briefgeschäfts im Inland. Zudem vertreten Branchenkreise die Meinung, dass Wettbewerber, die sich jetzt in das Geschäft einklinken, die Weichen stellen für 2008 nach dem Wegfall des Postmonopols. Die Post selbst rechnet mit Umsatzeinbußen von bis zu 200 Millionen Euro, wenn die Öffnung bei postvorbereitenden Dienstleistungen kommt. Post-Chef Zumwinkel lehnt die Öffnung ab, weniger wegen des Umsatzverlustes von 200 Millionen Euro (bei 40 Milliarden Gesamtumsatz), sondern aus Prinzip: „Wehret den Anfängen...” Während die Deutsche Post verpflichtet ist, die teuere flächendeckende Versorgung mit Briefdienstleistungen (Universaldienst) sicherzustellen, können sich die Konkurrenten auf lukrative Geschäfte konzentrieren, wie Massensendungen von Behörden und Geschäftskunden.

Den Bundesländern Hessen und Niedersachsen ging der Vorstoß des Kartellamts noch nicht weit genug. Mit dem Hinweis auf Beschäftigungschancen brachten sie im Bundesrat eine Gesetzesinitiative für die vollständige Öffnung des Postmarktes schon zum Jahresende 2005 ein. Als sich abzeichnete, dass ihr Vorhaben im Bundesrat keine Mehrheit findet, zogen sie ihren Antrag für die Bundesratssitzung am 18. Februar 2005 zurück.

Auch Süddeutsche Zeitung steigt in Briefgeschäft ein

Februar 2005
Logo SZZu den Zeitungsverlagen, die der Deutschen Post als Briefbeförderer Konkurrenz machen, gehört seit Anfang 2005 auch die Süddeutsche Zeitung (SZ). Der Verlag will die hauseigene Logistiktochter der Zeitung zügig ausbauen, das Zustellnetz aber auf den Raum München beschränken. Die Briefe lässt die SZ „meist zusammen mit den Abo-Zeitungen ausliefern”. Nur wenn das nicht möglich ist, soll eine eigene Zustellung erfolgen.

Verbindliche Zusage: DHL errichtet ihr Europa-Drehkreuz am Flughafen Leipzig/Halle

Februar 2005
Logo DHLAnfang 2005 bekräftigte DHL ihre Absichtserklärung vom 9. November 2004, ihren internationalen Hauptumschlagplatz (Hub) - ein Europa-Drehkreuz - von Brüssel zum Flughafen Leipzig/Halle zu verlegen, mit einer festen Zusage. Vorausgegangen war eine Einigung zwischen DHL und den belgischen Gewerkschaften: DHL verpflichtete sich zur „Arbeitsplatzstabilität” am jetzigen Standort Brüssel bis April 2008.

DHL plant, im neuen Hub 40 Frachtflugzeuge zu stationieren, die vor allem nachts starten und landen. Nach dem Übergang zum Vollbetrieb in Leipzig/Halle wird der DHL-Standort Brüssel auf den Status eines regionalen Drehkreuzes heruntergestuft. Die Entscheidung einer Verlagerung des europäischen DHL-Hub nach Leipzig/Halle kam zustande, weil sich die belgische Regierung weigerte, der DHL aus Lärmschutzgründen zusätzliche Nachtflüge zu genehmigen.

Parcel-Intercity jetzt auch zwischen Unna und Berlin

07.02.2005
Logo DHLSeit 7. Februar 2005 verkehrt wieder ein Parcel Intercity (PIC) auf einer West-Ost-Verbindung. Fünfmal wöchentlich verbindet der neue PIC, ein gemeinsames Projekt von DHL und Stinnes Intermodal, einem Unternehmen der Deutschen Bahn AG, das westfälische Bönen/Unna mit Wustermark bei Berlin. Schon Ende 2001 hatte die Deutsche Post auf dieser Strecke einen PIC eingesetzt, wegen zu geringer Auslastung aber nach einem Jahr wieder eingestellt. Eine weitere PIC-Verbindung besteht schon seit Januar 2002 auf der Strecke Hamburg/Hannover - München/Nürnberg.

Das neue Projekt wird insbesondere durch die Partnerschaft von DHL und Optimus Logistics ermöglicht, die ihre bisherigen Handelsmengen bündeln. Für die neue West-Ost-Verbindung von knapp 450 km benötigt der PIC dank Spitzengeschwindigkeiten von 140 km/h rund 5½ Stunden. Mit einer Länge von 700 m bietet der Zug eine Ladekapzität von 160.000 Tonnen pro Jahr. Zusammen mit der Nord-Süd-Verbindung werden jährlich 280.000 Tonnen Waren nun auf der Schiene befördert. Das erspart pro Tag 70 Lkw-Transporte.

Post fahndet im Bundestag nach Hitlers Adresse

10.02.2005
Am 10. Februar 2005 berichteten „DIE WELT” und andere Zeitungen von einer kuriosen Empfängersuche im Deutschen Bundestag in Berlin. Die zugrunde liegende dpa-Meldung: Auch 60 Jahre nach seinem Tod fahndet die Deutsche Post immer noch nach dem derzeitigen Aufenthaltsort von Adolf Hitler und sucht ihn offenbar im Deutschen Bundestag in Berlin. Dort wurde gestern eine in England abgeschickte Postkarte zugestellt. „To Führer Adolf Hitler, Reichstag, German Parliament, Berlin, Germany” stand handschriftlich als Adresse auf der Karte. Sie wurde von der Post mit der Bemerkung zugestellt „Sendung nachadressiert wegen unkorrekter Anschrift. Bitte Absender verständigen. Deutsche Post”. Als eigentlich richtige Anschrift vermerkte die Post: „Deutscher Bundestag, 11011 Berlin”.

Deutsche Post und ver.di schließen Ausbildungspakt

Februar 2005
Logo Deutsche Post World Net Logo ver.diDeutsche Post und Gewerkschaft ver.di haben sich im Februar 2005 darauf geeinigt, in den nächsten Jahren ein Ausbildungsangebot von jährlich 2.300 Plätzen in Deutschland zur Verfügung zu stellen. Außerdem garantiert die Post, für die Jahre 2007 bis 2009 grundsätzlich 30 Prozent der Auszubildenden zu übernehmen. Insgesamt bildet der Post-Konzern in 14 verschiedenen Berufen aus.

Neue Berufsbilder: KEP-Fachkraft und KEP-Kaufmann

Februar 2005
Erstmals 2005 gelten für Nachwuchskräfte im Betriebsdienst 2 neue Berufsbilder, die für die gesamte Transport- und Logistikbranche verbindlich sind: die Ausbildung zur „Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen”, kurz KEP-Fachkraft, und - analog dazu - die Ausbildung zum KEP-Kaufmann/zur KEP-Kauffrau. Beide neuen Berufsbilder lösen die bisherigen klassischen Berufsbilder ab, die nur auf den Einsatz bei der Deutschen Post zugeschnitten waren: die „Fachkraft für Brief- und Frachtverkehr” und den/die „Postverkehrskaufmann/-frau”. Damit bietet die Deutsche Post gemeinsam mit der gesamten Branche der Kurier-, Express- und Post-Dienstleister (KEP-)Ausbildungsplätze nach einheitlichem Berufsbild an.

Beispiel für die monatliche Ausbildungsvergütung 2005: KEP-Fachkraft: im 1. Jahr der zweijährigen Ausbildung monatlich 582 Euro, im 2. Jahr 648 Euro.

Die PIN AG investiert 10 Millionen Euro

Februar 2005
Logo PIN AGDer Post-Konkurrent PIN AG (Berlin/Leipzig) will schon 2005 expandieren und „zum nationalen Zusteller” werden. Unternehmensgründer Bernhard Klapproth kündigte im Februar 2005 in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung” einen Umsatzsprung von 35,5 auf bis zu 50 Millionen Euro an. Mit den neuen Partnern, den Verlagen Axel Springer und Holtzbrinck, will der Postdienstleister in den kommenden 2 Jahren 10 Millionen Euro investieren. Die Belegschaft soll von jetzt 1.000 Vollzeitstellen um „einige Hundert” aufgestockt werden.

Die PIN AG ist bisher nur in den Regionen Berlin, Leipzig und Köln tätig und befördert nach eigenen Angaben täglich „bis zu 400.000 Briefsendungen”. Als nächstes werde man Düsseldorf, Bonn und Aachen bedienen, dann wahrscheinlich Stuttgart und Hamburg, so Klapproth zum Handelsblatt.

Deutsche Post World Net trauert um Prof. Dr. Günter W. Tumm

25.02.2005

Prof. Dr. Günter W. Tumm

Prof. Dr. Günter W. Tumm, Vorstandsmitglied der Deutschen Bundespost POSTDIENST
Foto: Deutsche Post World Net

Die Zentrale der Deutschen Post World Net veröffentlichte am 25. Februar 2005 folgende Pressemitteilung:

Die Deutsche Post World Net trauert um ihr ehemaliges Vorstandsmitglied Prof. Dr. Günter W. Tumm, der in der Nacht zum Freitag im Alter von 66 Jahren verstorben ist. Mit dem Tod von Prof. Dr. Tumm nimmt das Unternehmen Abschied von einem langjährigen Weggefährten, der seinen wichtigen Beitrag zur Wandlung des Konzerns von einer nationalen Behörde zu einem weltweit führenden Logistikkonzern geleistet hat.

Prof. Dr. Tumm gehörte seit 1990 zusammen mit Dr. Klaus Zumwinkel dem ersten Vorstand der Deutschen Bundespost POSTDIENST an. Bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2000 war er Mitglied des Vorstandes der Deuschen Post World Net.

Prof. Dr. Tumm hat sich außerordentliche Verdienste erworben um den Aufbau eines der weltweit modernsten Brieflogistik-Systeme und um die Wiedervereinigung der Post in Deutschland.

Telekom und Post weiten Zusammenarbeit aus

März 2005
Logo DHLDie Post-Tochter DHL hat Anfang 2005 mit der Deutschen Telekom die Übernahme der gesamten Lagerhaltung und Distribution von Produkten der Telekom-Sparten T-Mobile und T-Com in Deutschland vereinbart. Der Vertrag mit einer Laufzeit von 5 Jahren startet am 1. September 2005. Mit dieser Kooperation weiten die Konzerne ihre seit 2000 bestehende Partnerschaft im Bereich Logistik deutlich aus.

Telekom-Logo

Kernstück der Vereinbarung ist ein DHL-Distributionszentrum in Euskirchen (NRW). Es wird noch im 1. Halbjahr 2005 mit einer modernen Lager- und Kommissionierungstechnik versehen. Es wird in allen Bereichen mit neuester RFID-Technik arbeiten. DHL wird von Euskirchen aus den Fachhandel, 500 T-Punkte und Endkunden mit Produkten wie Mobilfunk- und Festnetzgeräten, PCs sowie Telefonkarten beliefern.

DHL und Fraunhofer-Institut testen Einsatz von RFID-Transpondern

März 2005
Logo DHLDHL Danzas Air & Ocean, der Luft- und Seefahrtexperte im Konzern Deutsche Post World Net, und das Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF haben Anfang 2005 eine enge Zusammenarbeit vereinbart. Im institutseigenen „LogMotionLab” (Labor für bewegte logistische Objekte) sollen die Möglichkeiten der Kennzeichnung von Packstücken und Transportbehältern mit RFID-Transpondern getestet werden. Ziel ist es, in Pilotprojekten die gesamte Prozess- und Lieferkette mithilfe von RFID-Technologie abzubilden.

Das Magdeburger Fraunhofer-Labor bietet beste Bedingungen, um bewegte Objekte jeglicher Art und in wechselnden Umweltbedingungen eindeutig zu identifizieren und zu lokalisieren. Außerdem ist man mit RFID in der Lage, mit den Objekten zu kommunizieren, sie zu navigieren und zu steuern.

RFID (Radio Frequency Identification) -Transponder bestehen aus Computerchips mit Prozessor und Betriebssystem sowie einem Sender und Empfänger mit Antenne zum berührungslosen Auslesen. Die Bauweise der Chips wird bei reduzierter Dicke (kleiner als 100 µm) immer kleinflächiger (kleiner als 0,5 mm2). Sie können - im Gegensatz zu Barcodes - auch ohne Sichtkontakt ausgelesen werden. Für den „Normalbürger” sind die Transponder wegen ihrer geringen Größe nicht mehr erkennbar und ihre Aktivität nicht mehr bemerkbar (nähere Informationen u.a. bei Gesellschaft für Informatik e.V., http://www.gi-ev.de).

Deutsche Post AG verzichtet auf Einstieg in Belgien und Österreich

März 2005
Logo Deutsche Post World NetDie Deutsche Post ist nicht an einem Einstieg bei der belgischen Post interessiert. In Branchenkreisen hieß es Anfang März 2005, die Deutsche Post habe kein Angebot für einen Einstieg bei der belgischen Post abgegeben. Ein Sprecher der Deutschen Post wollte sich nicht dazu äußern.

Auch an einer Übernahme der Österreichischen Post ist die Deutsche Post AG nach Angaben von Vorstandsmitglied Hans-Dieter Petram nicht mehr interessiert. „Eine Beteiligung an der Österreichischen Post ist jetzt und in Zukunft kein Thema mehr”, sagte er Mitte März 2005 der Nachrichtenagentur Reuters. Es sei nicht absehbar, wann oder ob überhaupt in Österreich die politischen Rahmenbedingungen für einen Einstieg geschaffen würden.

Rückschlag für Pläne der Deutschen Post in Dänemark

März 2005
Logo Deutsche Post World NetDie Hoffnungen der Deutschen Post auf einen Einstieg bei der dänischen Post haben einen Dämpfer bekommen. Nach Berichten dänischer Medien Mitte März 2005 hat sich die Regierung in Kopenhagen für den britischen Finanzinvestor CVC Capital Partners entschieden. Auch die niederländische Postgesellschaft TPG hatte für die zum Verkauf anstehenden 25 Prozent an der dänischen Post ein Angebot eingereicht.

Bei der Deutschen Post war bis Ende März 2005 noch keine Entscheidung der dänischen Regierung bekannt. Die Dänen hatten zu Beginn der Ausschreibung signalisiert, dass sie vom künftigen Partner auch einen Know-how-Transfer erwarten. In der Paketsparte arbeitet die Deutsche Post bereits mit der dänischen Post zusammen. Ganz hat Post-Chef Klaus Zumwinkel die Hoffnung auf eine Einigung noch nicht aufgegeben. „Möglicherweise sind die Meldungen gezielt gestreut worden, um den Preis in die Höhe zu treiben”, hieß es.

Deutsche Post verkauft Tochter trans-o-flex an Berliner Investor Odewald

März 2005
Logo Deutsche Post World NetDie Deutsche Post hat die Tochtergesellschaft trans-o-flex, den Schnelllieferdienst vor allem für die Belieferung von Apotheken, im März 2005 an den Berliner Finanzinvestor Odewald & Co. verkauft. Der Verkaufspreis lag bei 200 Millionen Euro.

Die Post erfüllte mit dem Verkauf eine Gerichtsauflage. Im Dezember 2004 hatte der Bundesgerichtshof in letzter Instanz die Post zu diesem Schritt aufgefordert. Das Gericht war der Einschätzung des Bundeskartellamts gefolgt, die Deutsche Post habe sich mit trans-o-flex eine marktbeherrschende Stellung verschafft. Odewald übernimmt sowohl den 24,8 Prozent-Anteil der Post als auch die restlichen Anteile von 75,2 Prozent der Bayerischen Landesbank an trans-o-flex.

„Sehr erfolgreiches Geschäftsjahr 2004”

22.03.2005
Logo Deutsche Post World NetDie Deutsche Post World Net hat das Jahr 2004 sehr erfolgreich und mit durchweg verbesserten Ergebnissen abgeschlossen. Vorstandsvorsitzender Dr. Klaus Zumwinkel sprach bei der Bilanzpressekonferenz am 22. März 2005 von einem „glänzend abgeschlossenen Geschäftsjahr”. Der Umsatz ist um 7,9 Prozent auf rund 43,17 Milliarden Euro gestiegen. Das operative Ergebnis (EBITA) war im Konzern mit 3,35 Milliarden Euro um 12,5 Prozent höher als im Vorjahr. Der Konzerngewinn lag mit 1,59 Milliarden Euro um 21,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Dies entspricht einem Ergebnis pro Aktie von 1,43 Euro (2003: 1,18 Euro). Für 2004 wird die Dividende von 0,44 auf 0,50 Euro erhöht.

Zumwinkel kündigte an, 2005 werde der Post-Konzern die Hälfte des Umsatzes außerhalb Deutschlands erwirtschaften. Mit 140.000 Mitarbeitern ist mehr als ein Drittel der Belegschaft international tätig.

Das Wertsteigerungsprogramm STAR hat bis Ende 2004 insgesamt 862 Millionen Euro zum Ergebnis beigetragen, das sind 23 Prozent über der ursprünglichen Zielsetzung von 700 Millionen Euro. 2005 steht die physische Netzwerkintegration in Europa im Mittelpunkt von STAR.

Unternehmensbereich BRIEF:
Der Umsatz stieg 2004 um 2 Prozent auf 12,7 Milliarden Euro. Das EBITA lag bei 2,09 Milliarden Euro. Dank der Internationalisierung und Akquisitionen in Großbritannien, den Niederlanden und insbesondere in den USA wuchs der Umsatz im Bereich Brief international (DHL Global Mail) um 11 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. Bereits 48,8 Prozent des Brief-Umsatzes hat die Deutsche Post World Net außerhalb der Exklusivlizenz erzielt. Die Umsatzrendite BRIEF lag bei 16,4 Prozent (Vorjahr 16,7 Prozent). 85 Prozent der Briefumsätze erzielt die Deutsche Post World Net mit Geschäftskunden.

Neben dem internationalen Briefgeschäft soll in den nächsten Jahren das Dialog Marketing mit intensiv ausgebauten Mehrwertdienstleistungen und Komplettlösungen für Geschäftskunden ein wichtiger Wachstumstreiber werden.

Unternehmensbereich EXPRESS:
EXPRESS konnte den Umsatz 2004 um 16,3 Prozent auf 17,8 Milliarden Euro steigern. Damit war EXPRESS der umsatzstärkste Unternehmensbereich mit fast 40 Prozent des Gesamtumsatzes, gefolgt von BRIEF mit 28,5 Prozent. Der Umsatz in der Region „Americas” ist um 52,1 Prozente auf 4,3 Milliarden Euro gestiegen. Nach wie vor steuert die Region „Europe” mit 62 Prozent des Gesamtumsatzes den Hauptanteil bei. Das EBITA lag mit 367 Millionen Euro um 0,5 Prozent höher als im Vorjahr.

Das Sorgenkind des EXPRESS-Unternehmensbereiches, die DHL-Tochter in den USA, erwirtschaftete 2004 einen Fehlbetrag von 495 Millionen Euro. Zumwinkel zeigte sich zuversichtlich, den Fehlbetrag 2005 auf 300 Millionen Euro zu senken und Ende 2006 den Break-even zu schaffen. Nach dem Kauf von Airborne und dem Aufbau eines eigenen Ground-Netzwerks für die gesamten USA und Investitionen in Höhe von 1,2 Milliarden US-Dollar in den nächsten Jahren bestünden nunmehr die Voraussetzungen, den Kunden im weltweit größten Expressmarkt USA eine Alternative zu UPS und FedEx zu bieten.

Unternehmensbereich LOGISTIK:
Auch im Bereich LOGISTIK stieg der Umsatz. Gegenüber 2003 wuchs er um 15,4 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro. Das EBITA verbesserte sich um 36,4 Prozent auf 281 Millionen Euro. Die Umsatzrendite stieg von 3,5 auf 4,1 Prozent.

Unternehmensbereich FINANZ DIENSTLEISTUNGEN:
Das EBITA des Unternehmensbereiches FINANZ DIENSTLEISTUNGEN, der im Wesentlichen aus der Postbank besteht, ist 2004 um 21,8 Prozent auf 692 Millionen Euro gestiegen. Die Erlöse sind um 4,1 Prozent auf 7,3 Milliarden Euro gesunken, im Wesentlichen wegen des weiterhin rückläufigen Zinsniveaus.

Personal:
2004 beschäftigte die Deutsche Post World Net weltweit 381.000 Mitarbeiter (+ 6.000). Davon waren in Deutschland 220.000 Kräfte beschäftigt. Zumwinkel wies auf den Jahresbericht 2004 der Reg TP hin. Dort sind für die Deutsche Post AG 0,7 Prozent der Mitarbeiter als geringfügig beschäftigt ausgewiesen. 99,3 Prozent sind voll- oder teilzeitbeschäftigt. Bei den Post-Wettbewerbern sind dagegen nur 19 Prozent Vollbeschäftigte (Zahlen für 2003).

Zumwinkel will 2005 von der weiter anhaltenden Steigerung des Welthandels profitieren. Getrieben vom Wachstum in Ländern wie Indien und China rechnet er mit einer Steigerung um 8 Prozent. Schon jetzt transportiert der Post-Konzern - so Zumwinkel - rund 5 Prozent des Welthandels, ist im Express-Geschäft die Nr. 1 in Europa und Asien, die Nr. 3 in den USA sowie der führende Anbieter von Luftfracht-Spedition weltweit. Ziel für 2005 ist ein EBITA von mindestens 3,6 Milliarden Euro.

Postbank bleibt bei der Post

04.02.2005
Logo Deutsche Post World Net Logo Postbank Post-Chef Klaus Zumwinkel schließt einen Verkauf der Mehrheitsbeteiligung an der Deutschen Postbank kategorisch aus. „Das wird für immer so bleiben”, sagte er am 4. Februar 2005 in Singapur der Nachrichtenagentur Reuters. Die Post hält nach dem Börsengang der Postbank 2004 die Mehrheit von 50 Prozent plus einer Aktie an dem Institut. In der Vergangenheit hatte es immer wieder Spekulationen gegeben, der Post-Konzern könnte sich doch noch von der Bank trennen.

Hier finden Sie den Geschäftsbericht 2004 der Deutschen Post AG.