Deutsche Post AG Briefzustellung in Berlin, 2006UPS AirlinesPostbank Centerfiliale Berlin-Charlottenburg, Goethestr. 2-3, 2006PIN Briefzustellung in Leipzig, 2005DHL Paketzustellung, Post in neuem DHL-Design, 1.4.2003Deutsche Telekom, Gebäudekennung, Digi Park Flughafen Köln/Bonn, 2006Vodafone Gebäude Am Seestern Düsseldorf, 2004

Post und Telekommunikation

Telekommunikation

Juli - Dezember 1992

Bundeskabinett verabschiedet Telekom-Pflichtleistungsverordnung

September 1992
Am 27. August 1992 hat das Bundeskabinett unter Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) die Telekom-Pflichtleistungsverordnung verabschiedet. Sie trat am 30. September 1992 in Kraft. Die Deutsche Bundespost TELEKOM wird darin verpflichtet, folgende Wettbewerbsdienstleistungen als Pflichtleistungen zu erbringen:

  1. Erteilen von Auskünften über Rufnummern
  2. Herausgabe von Teilnehmerverzeichnissen
  3. Bereitstellen öffentlicher Telefonstellen
  4. Bereitstellen einer Notrufmöglichkeit in öffentlichen Telefonstellen
  5. Übermitteln von Fernschreiben
  6. Übermitteln von Telegrammen.

Die Telekom-Pflichtleistungsverordnung finden Sie auf der Website „Bundesgesetzblatt online - Bürgerzugang” des Bundesanzeiger Verlages.

Sprachübertragung über private Satellitennetze

Oktober 1992
Lizenznehmer im Bereich Satellitenfunk haben seit dem 1. Oktober 1992 deutlich verbesserte Möglichkeiten im Bereich der dialogfähigen Sprachkommunikation.

Im privaten Satellitenfunk sind nun alle Sprachanwendungen, die keine Vermittlung von Sprache für andere im Sinne des Telefondienstmonopols darstellen, zulässig ohne die bislang vorgeschriebene Einzelgenehmigung.

Bei diesen Anwendungen handelt es sich vor allem um die dialogfähige innerbetriebliche und die festgeschaltete Punkt-zu-Punkt-Sprachkommunikation.

Gesetz über die elektromagnetische Verträglichkeit von Geräten (EMVG)

13.11.1992
Am 13. November 1992 ist das EMVG in Kraft getreten. Die Hersteller können nun eigenverantwortlich ihre elektrischen Geräte selbst mit dem EG-einheitlichen CE-Zeichen kenn- zeichnen. Dieses Zeichen gilt quasi als Reisepass und bedeutet für den Kunden, dass 2 Geräteeigenschaften gesichert sind, nämlich die verminderte Störaussendung und neuerdings auch die Störfestigkeit. Dadurch soll der Funkempfang entscheidend verbessert und EG-weit gesichert werden.

Gemeinsame deutsch-französische Initiative zur Einführung des europäischen ERMES- Standards

November 1992
Die Postminister Deutschlands und Frankreichs sind Ende November 1992 übereingekommen, die Einführung eines europaweiten Funkrufsystems auf der Basis des europäischen ERMES-Standards (European Radio Messaging System) zu beschleunigen. Der ERMES-Standard ermöglicht das Angebot europaweiter Funkrufdienste mit wesentlich höherer Leistungsfähigkeit als die der bestehenden Funkrufsysteme.

Aktionsplan zur Einführung der 16:9-Femsehdienste

21.12.1992
Ein Veto Großbritanniens am 21. Dezember 1992 hat eine gemeinsame europäische Initiative zur Förderung der neuen 16:9-Fernsehdienste scheitern lassen.

Dabei gilt das „Kinoformat” 16: 9 als das Fernsehformat der Zukunft. Die Einführung von 16:9-Fernsehdiensten bildet den ersten Schritt zum künftigen Hochauflösenden Fernsehen HDTV, dem wegen seines technologischen Innovationspotenzials für die gesamte Unterhaltungselektronik-Branche eine besondere strategische Bedeutung vorhergesagt wird.

DFS Kopemikus 3 auf dem Weg nach Florida

12.10.1992
In den frühen Morgenstunden des 21. Juli 1992 trat der Satellit DFS Kopernikus 3 der Deutschen Bundespost TELEKOM seine Reise nach Amerika an. Der Satellit wurde am 12. Oktober 1992 erfolgreich gestartet. Die baugleichen „Brüder” von Kopernikus 3 sind seit 1989 und 1990 erfolgreich im Einsatz.

200.000 Glasfaseranschlüsse beim Teilnehmer / Weltpremiere in den neuen Bundesländern

Juli 1992
Im Juli 1992 gab die Deutsche Bundespost TELEKOM bekannt, sie wolle Glasfasersysteme für 200.000 Wohneinheiten in den neuen Bundesländern bei der Industrie bestellen. „Damit verlässt die TELEKOM die Erprobungsphase für Glasfasersysteme im Telefon-Ortsnetz und beginnt als erster Netzbetreiber weltweit Anschlüsse entweder direkt bis zum Hausanschluss des Teilnehmers oder bis zu einer Verteilstation in der Straße mit Glasfaser auszubauen”, kommentierte Vorstandsmitglied Gerd Tenzer das Vorhaben.

Bis 1995 sollen 1,2 Millionen Haushalte in den neuen Bundesländern mit Glasfaseranschlüssen versorgt sein. Über derartige Anschlüsse können gleichzeitig Telefon- und Datendienste sowie Kabelfernsehen genutzt werden. Bisher ist der Empfang von Telefon-, Daten- und Breitbanddiensten wie Kabelfernsehen nur über getrennte Kabelnetze möglich.

Bundeseinheitliche Vorwahlnummern in den neuen Bundesländern

August 1992
Im August 1992 begann die Deutsche Bundespost TELEKOM mit der Einführung der bundeseinheitlichen Vorwahlnummern in den neuen Bundesländern. Die Einführung soll bis Ende 1993 abgeschlossen sein.

Berliner Telefonnetz vereint

Dezember 1992
Nach 40 Jahren Trennung können die Berliner wieder ohne Vorwahl von einer Stadthälfte in die andere telefonieren. In Berlin erschien in diesem Jahr zum ersten Mal nach der Wende ein gemeinsames Telefonbuch für den Ost- und den Westteil der Stadt.

Helmut Ricke (ganz links) und Bundsminister Dr. Christian Schwarz-Schilling (ganz rechts)
beim Festakt zur Zusammenlegung der Telefonnetze für den Ost- und den Westteil Berlins.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990
werden 2 Jahre später auch die letzten Ortsnetze in Ost und West zusammengelegt.
Damit ist nun auch das Telefonnetz wiedervereint.
Foto: Deutsche Bundespost TELEKOM

Satelliten-Mobilfunkdienst Inmarsat-C der TELEKOM jetzt weltweit nutzbar

November 1992 Seit Kurzem ist der Inmarsat-C-Dienst der Deutschen Bundespost TELEKOM weltweit nutzbar. Bisher war die Nutzung auf 3 oder 4 Satelliten-Ausleuchtungsbereiche beschränkt.

Der Inmarsat-C-Satelliten-Kommunikationsdienst ermöglicht Text- und Datenübertragung mit einer Datenrate bis 600 Bit/s von und zu mobilen Satellitenanlagen. Die Endgeräte kosten je nach Ausstattung zwischen 7.500 und 20.000 DM. Ihr Einbau in kleine Handkoffer ermöglicht es Geschäftsreisenden, von jedem Ort der Erde mit ihrem Büro in Verbindung zu treten. Mithilfe der übertragenen Daten ist auch die Standortbestimmung des Fahrzeugs mit Endgerät auf ca.50 Meter genau möglich.

Erstes direktes Transatlantikkabel Deutschland - USA geht in Betrieb

November 1992
TAT-10, das erste transatlantische Glasfaserkabel zwischen den USA und Deutschland (7.200 km zwischen Green Hill/Rhode Island und der Stadt Norden/Ostfriesland), wurde mit seinem Atlantik-Abschnitt Mitte November 1992 in Betrieb genommen. Über das Glasfaserkabel können gleichzeitig bis zu 60.000 Telefongespräche bzw. Datendienste oder Videosignale übertragen werden. Auf jedem der beiden Betriebsfaserpaare benutzt TAT-10 eine Übertragungsrate von 565 Mbit/s. Ein drittes Faserpaar steht für Ersatzschaltungen bereit. Das Kabel wurde vom AT&T-Kabelschiff "Global Link" in der Rekordzeit von nur 21 Tagen ausgelegt. Kosten des Systems: 500 Millionen DM, verteilt auf 35 Fernmelde-Gesellschaften.

Flughafen Frankfurt erhält neues Kommunikationsnetz

Dezember 1992
Die Flughafen Frankfurt Main AG wird ihr internes Telekommunikationsnetz vollständig erneuern. Den Auftrag dazu hat die Bietergemeinschaft TELEKOM/Siemens bekommen.

Telefonieren für einen guten Zweck

Dezember 1992
Die Deutsche Bundespost TELEKOM gibt erstmals Benefiz-Telefonkarten zugunsten der Stiftung Deutsche Sporthilfe und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege heraus. Die Benefiz-Telefonkarten erscheinen in einer Auflage von 300.000 Stück und kosten 12 DM plus 3 DM für die beiden Institutionen.

TELEKOM verabschiedet Reorganisation

Dezember 1992
Ab 1. Januar 1993 wird die Deutsche Bundespost TELEKOM ihre Organisationsstruktur ändern. Wie Vorstandsvorsitzender Helmut Ricke sagte, werden 4 Kundenbereiche für das Geschäft mit den Telekomkunden geschaffen: Privatkunden, Geschäftskunden, Systemkunden und Mobilfunk. Diese Bereiche kaufen ihre Leistungen bei den Technikbereichen Technik Netze und Technik Dienste ein.

Die bisherigen Fernmeldeämter - künftig TELEKOM-Niederlassungen - richten sich intern auf die neuen Bereiche aus.

Telefonkartenchip im Trend

Dezember 1992
Die Deutsche Bundespost TELEKOM hat mit der POSTBANK, der EUROCARD Deutschland und der Fa. YESS Card Service GmbH (dem gemeinsamen Dienstleistungsunternehmen von ASKO, Kaufhof und Metro) Kooperationsvereinbarungen geschlossen. Danach können alle Karten dieser Unternehmen auf Wunsch der Karteninhaber mit Telefon-Chips der TELEKOM ausgestattet werden.

Bildtelefonie jetzt in 6 Ländern Europas möglich

06.10.1992
Am 6. Oktober 1992 eröffneten die Telekom-Betreiber in Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Norwegen und Deutschland das Projekt „European Videotelephony”. Voraussetzung für den Betrieb des länderübergreifenden Bildtelefon-Dienstes ist die Nutzung des ISDN-Netzes.

Neues Berufsbild bei der Deutschen Bundespost TELEKOM

Dezember 1992
Ab 1993 bietet die Deutsche Bundespost TELEKOM einen neuen Ausbildungsberuf: die Kauffrau bzw. den Kaufmann für Bürokommunikation. Die neuen Berufsbilder ersetzen die bisherige Beamtenausbildung für den mittleren nichttechnischen Dienst.

Doppelte Premiere mit Btx und DATEX-J

Dezember 1992
Die Deutsche Bundespost TELEKOM wird den Bildschirmtext „runderneuern”. Das bisherige Btx-Netz - bestehend aus einer Leitzentrale, 37 regionalen Btx-Vermittlungsstellen, 8.000 direkten Zugängen aus dem Telefonnetz zu diesen Vermittlungsstellen und weiteren 17.000 Zugängen über Konzentratoren und eigens festgeschalteten Leitungen aus 1.500 kleineren Orten - wird aufgegeben.

Stattdessen wird die TELEKOM kleine, dezentral einsetzbare Zugangsrechner einsetzen, mit denen die Btx-Funktionen wesentlich näher an die Teilnehmer herangebracht werden können.

Außerdem wird Btx für die allgemeine Datenkommunikation geöffnet. Dabei übernimmt das Btx-Zugangsnetz die Rolle des allgemeinen Datenmehrwertdienstes. Datenbank-Angebote, die bisher nur über DATEX-P erreichbar waren, sind nun auch über Btx abrufbar.

Zur Abgrenzung von den Btx-Anwendungen erhält das neue Diensteangebot die Bezeichnung DATEX-J. Das J steht dabei für „Jedermann”.

11-millionster Kabelanschluss

Dezember 1992
11 Millionen Kunden nutzten Ende 1992 den Kabelanschluss der TELEKOM. In den alten Bundesländern waren über 18 Millionen Haushalte an das Kabelnetz anschließbar. Dies entspricht einer Versorgungsquote von 68 Prozent.

Von den 6,4 Millionen Haushalten in den neuen Bundesländern waren bis Ende September 1992 rd. eine halbe Million an das Kabelnetz anschließbar. Die Anschlussdichte - das Verhältnis von angeschlossenen zu anschließbaren Haushalten - war mit fast 59 Prozent vergleichbar mit dem in den alten Bundesländern. Die Deutsche Bundespost TELEKOM hat in ihrem Kabelnetz mehr Kunden als alle übrigen europäischen Länder zusammen.

D1 wird international

Oktober 1992
Teilnehmer am D1-Mobilfunknetz - so die TELEKOM im Oktober 1992 - können voraussichtlich ab Dezember 1992 mit ihrer D1-Karte auch in der Schweiz, Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden mobil telefonieren.

Seekabelprojekt zwischen Kanada und Europa

Dezember 1992
Zwischen Kanada und Europa wird ein neues Seekabel - CANTAT-3 - als Glasfaserverbindung ausgelegt. Mit einem Landepunkt in Sylt erhält Deutschland damit erstmals eine direkte Verbindung nach Kanada. An dem 385 Millionen Dollar-Projekt ist die Deutsche Bundespost TELEKOM mit 40 Millionen DM beteiligt. Der Betrieb soll im Dezember 1994 aufgenommen werden. Mit einer Kapazität von 60.000 Basiskanälen (64 kbit/s) ist CANTAT-3 das leistungsstärkste Atlantikkabel.

Faxen mit Telefonkarte

Dezember 1992
In Saarbrücken nahm die Deutsche Bundespost TELEKOM ihre erste öffentliche Faxstation - eine Kombination von Kartentelefon und Telefax - in Betrieb. Bis Ende 1993 sollen 5.000 Endgeräte installiert sein.

Pilotprojekt: Glasfasernetz für Übertragungen im Höchstgeschwindigkeitsbereich

Dezember 1992
Für 24 Millionen DM errichtet die Deutsche Bundespost TELEKOM ein Breitband-ISDN-Pilotnetz, das die Städte Hamburg, Berlin, Köln und Bonn verbindet. Über dieses Netz sollen Anwendungen im Höchstgeschwindigkeitsbereich zur Übertragung von Sprache, Texten, Daten, festen und bewegten Bildern bis hin zu hochauflösendem Fernsehen (HDTV) erprobt werden. Das Netz soll 1994 betriebsbereit sein.

TELEKOM engagiert sich im Kultursponsoring

Dezember 1992
Nach der POP ART Show im Frühjahr 1992 im Kölner Museum Ludwig folgt nun die große Picasso-Retrospective im Dezember 1992 in Berlin. Anschließend wird die Show in München und Hamburg zu sehen sein. Für die Deutsche Bundespost TELEKOM ist die Ausstellung mit dem Titel „Die Zeit nach Guernica 1937 - 1973” das 2. große Sponsoring-Engagement im Bereich Bildende Kunst.

Deutsche Bundespost TELEKOM: Erfolgreiches Geschäftsjahr 1991 / TELEKOM größter Einzelinvestor in den neuen Bundesländern

September 1992
Im Geschäftsjahr 1991 setzte die Deutsche Bundespost TELEKOM 47,2 Milliarden DM um (Vorjahr: 40,6 Milliarden DM), davon 3 Milliarden in den neuen Bundesländern. Größter Umsatzträger war nach wie vor der Telefondienst mit 32 Milliarden DM (+ 5 Prozent).

Geschäftsergebnis vor Ablieferung an den Bund, Steuern und Finanzausgleich an die beiden Schwestern POSTDIENST und POSTBANK: 7,15 Milliarden DM. Nach Ablieferung (4,9 Milliarden DM), Steuern und Finanzausgleich (2,35 Milliarden DM) ergibt sich ein ausgeglichenes Bilanzergebnis (minus 1,2 Milliarden DM gegenüber 1990).

Mit 9 Milliarden DM jährlich ist die Deutsche Bundespost TELEKOM der größte Einzelinvestor in den neuen Bundesländern. Insgesamt investierte die TELEKOM 1991 26,6 Milliarden DM. Das Eigenkapital betrug 35,6 Milliarden DM und liegt mit 24 Prozent deutlich unter der gesetzlichen Sollvorgabe von einem Drittel des Gesamtkapitals.

Einzelheiten zum Geschäftsjahr 1991 mit Auszügen aus dem Geschäftsbericht der Deutschen Bundespost TELEKOM finden Sie in der Chronik Telekommunikation Januar - Dezember 1991

3-millionster Telefonanschluss in den neuen Bundesländern übergeben

Dezember 1992
Eine Woche vor Weihnachten 1992 übergab der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bundespost TELEKOM, Helmut Ricke, in Erfurt den 3-millionsten Telefonanschluss auf dem Gebiet der ehemaligen DDR. 1992 konnte die TELEKOM in den neuen Bundesländern insgesamt 700.000 Anschlüsse schalten.