Deutsche Post AG Briefzustellung in Berlin, 2006UPS AirlinesPostbank Centerfiliale Berlin-Charlottenburg, Goethestr. 2-3, 2006PIN Briefzustellung in Leipzig, 2005DHL Paketzustellung, Post in neuem DHL-Design, 1.4.2003Deutsche Telekom, Gebäudekennung, Digi Park Flughafen Köln/Bonn, 2006Vodafone Gebäude Am Seestern Düsseldorf, 2004

Post und Telekommunikation

Telekommunikation

Januar - März 2004

Reg TP macht Datenbank mit Standorten von Sendeanlagen zugänglich

Januar 2004
Logo RegTPEnde Januar 2004 eröffnete die Reg TP allen Internetnutzern den Zugang zu ihrer Datenbank mit Standorten von Sendeanlagen. Damit will die Reg TP mehr Transparenz über elektromagnetische Felder, die von Funkanlagen ausgehen, schaffen und die Diskussion um Sende- und Funkanlagen und Risiken ihrer elektromagnetischen Strahlung versachlichen.

Die Datenbank informiert die Öffentlichkeit über ortsfeste Funkanlagen, die für ihren Betrieb eine Standortbescheinigung benötigen. Außerdem sind Orte aufgeführt, an denen durch Messungen der elektromagnetischen Feldstärke (EMF) des gesamten Funkfrequenzspektrums überprüft wurde, ob und in welchem Maß die Grenzwerte zum Schutz von Personen in elektromagnetischen Feldern eingehalten wurden. Aus datenschutzrechtlichen Gründen gibt die Reg TP für Standorte von bescheinigungspflichtigen Funkanlagen keine Standortadressen an.

Jahresbericht 2003 der Reg TP: 25 Prozent der Ortsgespräche über Telekom-Konkurrenten

11.02.2004

Logo RegTPAus Anlass der Vorstellung des Jahresberichts 2003 der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (Reg TP) äußerte Präsident Matthias Kurth, der Breitbandmarkt in Deutschland befinde sich in einem dynamischen Wandel hin zu mehr Wettbewerb.

„Insbesondere die Internet Service Provider (ISP), die im Wettbewerb zum Marktführer T-Online stehen, holen kräftig auf und hatten Ende des Jahres bereits 26 Prozent der DSL-Kunden. Zu den ca. 500.000 DSL-Kunden der Wettbewerber, die über Kabel, Satellit oder gemietete Teilnehmeranschlussleitung versorgt sind, kommen 700.000 DSL-Kunden, die zwar einen DSL-Anschluss der Deutschen Telekom AG (DT AG), aber einen Wettbewerber als Internet Service Provider haben. Mittels Resale und Bitstreamaccess wollen wir die Entwicklung zu mehr Wettbewerb im Breitbandmarkt in diesem Jahr weiter fördern”, sagte Matthias Kurth bei der Präsentation des Jahresberichts. „Nur wenn sich im Breitbandmarkt die deutliche Tendenz zu ausgewogenen Wettbewerbsverhältnissen verstärkt, wird die gewünschte Marktdynamik und Innovation entstehen. Es ist manchmal gut, wenn einer vorangeht und Märkte entwickelt, aber auf Dauer garantiert nur die Vielfalt der Anbieter Wettbewerb und Innovation”, betonte Matthias Kurth.

Auch im deutschen Kabelmarkt gibt es jetzt erstmals signifikante Anzeichen dafür, dass die Kabelanschlüsse für breitbandige Zugangsdienste aufgerüstet werden. Mit 60.000 bidirektionalen Kabelanschlüssen und 45.000 Internetzugängen über Satellit kommt auch der intermodale Wettbewerb im Breitband endlich voran.

Ebenso erleben die Internetzugänge über WLAN (sogenannte Hot Spots) einen rasanten Anstieg. Derzeit werden 1.200 öffentlich zugängliche Hot Spots von 25 kommerziellen Anbietern betrieben, hinzu kommen zahlreiche private und Firmen-Hot Spots. Nach den Planungen der Anbieter ist davon auszugehen, dass in Deutschland zum Jahresende 2004 über 10.000 kommerzielle Hot Spots verfügbar sein werden. Im Jahr 2005 könnte sich die Zahl noch einmal deutlich erhöhen.

„Im Laufe dieses Jahres werden die Angebote der UMTS-Lizenznehmer hinzukommen und Deutschland wird über eine große Vielfalt im Internetzugangsmarkt verfügen. Das belebt einerseits den Wettbewerb und gibt den Verbrauchern mehr Möglichkeiten der Auswahl. Andererseits haben alle Zugangstechnologien andere Stärken und Charakteristika bzw. Vorteile, die zeigen, dass keine Substitution der einen durch eine andere Technologie erfolgt, sondern dass Zugangsplattformen sich regional und dienstespezifisch ergänzen werden”, erklärte Präsident Kurth.

Die Digitalisierung der Fernsehübertragung (DVB-T) kommt mit deutlichen Schritten voran und bietet weitere Chancen für die Übertragung der Inhalte. Nach der Umstellung von analogen auf digitalen Empfang in Berlin im Jahr 2003 folgen in diesem Jahr u. a. Hamburg, Hannover, das Ruhrgebiet und Köln/Bonn. „Die kritische Masse an Empfängern wird jetzt schnell erreicht und es ist mit einem Innovationsschub im Endgeräte- und Inhaltebereich zu rechnen, der sich in den kommenden Jahren noch verstärken wird”, sagte Kurth.

Im Jahr 2003 verstärkte sich auch der Trend weg von schmalbandigen hin zu breitbandigen Internetzugangsdiensten. So gehen seit 2 Jahren die schmalbandigen Minutenvolumen leicht zurück, während sich hingegen das DSL-Verkehrsvolumen innerhalb des vergangenen Jahres auf 403 Millionen GByte mehr als verdoppelt hat.

In der Sprachtelefonie ist festzustellen, dass die Möglichkeit der freien Anbieterauswahl über Call-by-call und Preselection für Ortsgespräche den Zuspruch vieler Verbraucher fand. Ende 2003 ließen sich 2 Millionen Kunden auf einen alternativen Verbindungsnetzbetreiber für Gespräche im Ortsnetz fest einstellen (inkl. Preselection-Einstellungen für Orts- und Ferngespräche). Damit erreichten die Verbindungsnetzbetreiber zum Jahresende 2003 einen Anteil von etwa 15 Prozent an den Ortsgesprächen. Hinzu kam ein Anteil von etwa 10 Prozent der Ortsgesprächsminuten, die von den City- und Regional-Carriern abgewickelt wurden. Demnach verbuchten die Wettbewerber Ende 2003 etwa 1 Viertel aller Ortsverbindungen.

Für einen Direktanschluss (Analog, ISDN, DSL) nutzen die Wettbewerber neben selbst verlegten eigenen Leitungen bzw. Funkanschlüssen überwiegend die vorhandenen Teilnehmeranschlüsse (TAL) der DT AG. Über 90 Prozent aller Wettbewerberanschlüsse basierten Ende 2003 auf Anmietungen der TAL. Insgesamt waren von der DT AG 1.349.848 TAL vermietet. Allein im Jahr 2003 wurden mit rund 405.000 mehr TAL vermietet als in den ersten 3 Jahren der Liberalisierung insgesamt.

„Trotz erheblicher Marktanteilsgewinne durch Call-by-call und Preselection, sind die Zahlen der TAL-Vermietung besser denn je, da sie mehr und mehr für breitbandige DSL-Anschlüsse genutzt wird. Wer die Geschäftsmodelle, die auf TAL-Anmietung basieren, nur mit Sprachtelefoniedienstleistungen in Verbindung bringt, vergleicht Äpfel mit Birnen”, so Kurth. Die Diskussion um einen unversöhnlichen Gegensatz von Dienste- und Infrastrukturwettbewerb hält Kurth daher für interesssengeleitet und nicht sachgerecht. Er sieht sich durch die Entwicklung des vergangenen Jahres darin bestätigt, dass sich beide Wege zu mehr Wettbewerb angemessen ergänzen.

Das Jahr 2003 brachte für die Reg TP mit dem neuen Mehrwertdienste-Gesetz (MWDG) zum 15. August ein neues und verbraucherorientiertes Aufgabenfeld. Seit Inkrafttreten des Gesetzes hat die Reg TP 9.955 schriftliche und telefonische Verbraucheranfragen und ?beschwerden bearbeitet. Dabei führten zeitintensive Internetrecherchen und komplexe Ermittlungen in 130 Fällen zum Abfassen von Ermittlungsprotokollen, die Grundlage für weitere Maßnahmen der Reg TP sind. Registrierungsanträge zu insgesamt 3.411.146 Dialern sind eingegangen, 424 Rückfragen von Antragstellern wurden schriftlich oder mündlich beantwortet. Bis zum 1. Februar 2004 waren bei der Reg TP 482.082 Dialer in der Rufnummerngasse (0)900 9 registriert. Die Zahl der übrigen registrierten Dialer in den ausgelaufenen Rufnummerngassen (0)190 und (0)900 (0-8) beträgt 751.975. Für rund 400.000 Dialer wurden die Registrierungen rückwirkend zurückgenommen. Dadurch, dass die Registrierungen rückwirkend zurückgenommen worden sind, entfällt die Zahlungspflicht von Verbrauchern für die Inanspruchnahme dieser Dialer auch für die Zeit, in denen die Dialer ursprünglich registriert waren. Darüber hinaus wurde für mehrere Rufnummern die Abschaltung angeordnet, da über diese nicht registrierte Dialer betrieben worden sind. Insgesamt wurden 51 Rufnummern abgeschaltet. In einem Fall wurde die Zuteilung der Rufnummer widerrufen.

Postmarkt

Der deutsche Postmarkt umfasste im Jahr 2003 Umsätze von mehr als 23 Milliarden €. Etwa 2 Drittel des Postmarkts - im Wesentlichen die Kurier-, Express- und Paketdienste, aber auch Teile des Briefmarkts - sind bereits für den Wettbewerb geöffnet. Knapp 2 Drittel der Umsätze entfallen auf die Deutsche Post AG (DP AG). Das restliche Drittel verteilt sich auf eine Vielzahl von Anbietern, insbesondere Kurier-, Express- und Paketdienste.

Die Umsätze im lizenzierten Bereich (Beförderung von Briefsendungen bis 1.000 g) lagen 2003 bei rund 10 Milliarden €. 1 Drittel des Briefmarkts ist für den Wettbewerb geöffnet; das Wettbewerbspotential beträgt damit rund 3,3 Milliarden €. Die Umsätze der Wettbewerber steigen zwar stetig mit einem Plus von 130 Prozent seit dem Jahr 2000. Sie bewegen sich mit 400 Millionen € im Jahr 2003 aber weiterhin auf niedrigem Niveau. Die DP AG hält damit im Briefmarkt einen Marktanteil von 96 Prozent.

Die Reg TP hat bisher an rund 1.500 Unternehmen Lizenzen für die Beförderung von Briefsendungen erteilt. Von diesen lizenzierten Unternehmen waren 2003 maximal 900 am Markt. Knapp 500 haben den Markt bereits wieder verlassen; rund 100 sind noch nicht oder nicht mehr tätig. Bei den am Markt tätigen Unternehmen gibt es derzeit knapp 24.000 Arbeitsplätze, davon rund 5.500 in Vollzeit.

Hier finden Sie den Jahresbericht 2003.

Wettbewerber nutzen für Direktanschluss überwiegend die vorhandenen Telekom-Anschlüsse

Januar 2004
Für einen Direktanschluss (analog, ISDN, DSL) nutzen die Wettbewerber neben selbst verlegten eigenen Leitungen und Funkanschlüssen überwiegend die vorhandenen Teilnehmer-Anschlussleitungen (TAL) der Deutschen Telekom. Nach Angaben der Reg TP basierten Ende 2003 über 90 Prozent aller Wettbewerber-Anschlüsse auf Anmietungen der TAL. Insgesamt hatte die Telekom 1.349.848 TAL vermietet.

Maut-Debakel trifft Deutsche Telekom schwer

März 2004
Toll Collect, das gemeinsame Projekt von Deutscher Telekom, Daimler-Chrysler und der französischen Cofiroute zur Einführung eines satellitengesteuerten Maut-Systems auf Deutschlands Autobahnen, entwickelt sich mehr und mehr zu einem Fiasko für die beteiligten Unternehmen. Das System sollte nach den vertraglichen Vereinbarungen mit der Bundesregierung bereits im August 2003 voll betriebsfähig sein. Mehrere Anläufe der Unternehmen scheiterten wegen technischer Schwierigkeiten, vor allem Mängel in der Software und Fehler bei den Erfassungsgeräten in den Lkw. Dem Bund entgehen monatlich über 150 Millionen Euro Maut-Einnahmen, die bereits im Bundeshaushalt eingeplant sind. Schadenersatzforderungen des Bundes gegen Toll Collect führten wegen unterschiedlicher Rechtsauffassungen über die Vertragsformulierungen zu keinem Ergebnis.

Nach ergebnislosen Verhandlungen zwischen Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) und Toll Collect, zuletzt in einem nächtlichen Spitzengespräch mit Top-Managern des Betreiber-Konsortiums, verkündete Stolpe am 18. Februar 2004 das Aus für das Milliarden-Projekt und die Kündigung des Vertrages. Nach diesem Vertrag hatte Toll Collect jedoch eine Frist von 2 Monaten nach der Kündigung, in denen die Betreiber die Kündigung durch Vorlage einer eindeutigen Nachbesserung ihres Systems verhindern konnten.

Anfang März 2004 einigten sich DaimlerChrysler und Telekom mit der Bundesregierung auf eine Rücknahme der Kündigung. Sie mussten dabei allerdings dem Bund weitgehende Zugeständnisse, vor allem bei der Haftung, einräumen. So soll die Maut am 1. Januar 2005 mit einer abgespeckten Variante der Erfassungsgeräte in den Lkw starten. Solange diese sogenannte On-Board-Unit 1 (OBU 1) im Einsatz ist, erhält Toll Collect eine um 5 Prozent gekürzte Betreibervergütung. Zudem bekommt Toll Collect überhaupt nur eine Vergütung, wenn mindestens 80 Prozent der geplanten Mauteinnahmen fließen. Die volle Vergütung beträgt 800 Millionen Euro im Jahr. Die Laufzeit der OBU 1 kann bei stabilem Betrieb jederzeit einvernehmlich bis zu einem weiteren Jahr verlängert werden. Kann OBU 1 nicht termingemäß starten, werden Vertragsstrafen fällig: Im 1. Monat sind es 40 Millionen Euro. Die Strafe erhöht sich jeden Monat um 5 Millionen Euro, bis 80 Millionen Euro erreicht sind. Diese Strafen gelten bis Ende 2005. Ist OBU 1 in Betrieb genommen und versagt, greift die Haftung, die bis zu 1 Milliarde Euro pro Jahr erreichen kann. Wenn bis zum 1. Juni 2005 weder der Probebetrieb für OBU 1 noch die Entwicklung der OBU 2 (eine weiterentwickelte OBU 1, die Anfang 2006 einsatzbereit sein soll) erfolgreich abgeschlossen sind, kann die Bundesregierung ohne Vertragskündigung die Ausschreibung für ein anderes Mautsystem starten. Die Verantwortung für den Fortgang der Systementwicklung übernahm die IT-Sparte T-Systems der Telekom von DaimlerChrysler.

Das Maut-Debakel beeinträchtigte das Jahresergebnis 2003 der Telekom: Neben den bereits entstandenen Entwicklungskosten und entgangenen Einnahmen aus der Vergütung eines funktionierenden Maut-Systems musste die Telekom im 4. Quartal 2003 für mögliche Strafen und Haftung eine Rückstellung in Höhe von 442 Millionen Euro bilden.

Kabel Deutschland will Ish übernehmen

15.03.2004
Logo Kabel DeutschlandKabel Deutschland (KDG), größter deutscher Betreiber von TV-Kabelnetzen, eine ehemalige Tochter der Deutschen Telekom, will den Rivalen Ish kaufen. Dies berichtete die Financial Times Deutschland am 15. März 2004. Die KDG-Eigner, ein Konsortium der Finanzinvestoren Goldman Sachs, Apax und Providence, seien mit dem Management des nordrhein-westfälischen Kabelbetreibers Ish weitgehend einig. Damit konsolidiert sich der deutsche Kabelmarkt. Zusammen mit dem geplanten Kauf der beiden kleinsten deutschen Anbieter, Kabel Baden-Württemberg und Iesy in Hessen, dehnt sich KDG über Ish auf die Größe des früheren Kabelnetzes der Deutschen Telekom aus. Ish ist in der Hand von 38 Banken, deren Zustimmung erwartet wird.

Erste UMTS-Angebote

März 2004
Auf der CeBIT im März 2004 präsentierten die Netzbetreiber erste UMTS-Dienste. Der neue Mobilfunk-Standard, der ursprünglich schon Ende 2002 eingeführt werden sollte, kommt allerdings noch sehr langsam voran. UMTS-Handys sind derzeit noch nicht auf dem Markt. Die Anbieter peilen einen Marktstart für Herbst 2004 an. Zunächst beschränken sich die Angebote von T-Mobile, Vodafone, E-Plus und O2 auf eine UMTS-Datenkarte für Laptops, mit der Nutzer schneller als bisher Internetseiten laden können.

Mitte Januar 2004 schaltete T-Mobile als erster der 4 Mobilfunkanbieter in Deutschland sein UMTS-Netz technisch für alle Kunden frei. Dies sei aber kein kommerzieller Start in das UMTS-Zeitalter, sagte ein Firmensprecher. Es sei vielmehr ein weiterer Schritt zur Vorbereitung der Markteinführung der neuen breitbandigen Datendienste. T-Mobile könne noch nicht die Qualität der Netze garantieren. „Es gibt noch Schlaglöcher.”

Telekom senkt Telefontarife

April 2004
Logo Deutsche TelekomZum 1. April 2004 senkte die Deutsche Telekom den Standard-Tarif für Deutschland-Verbindungen von T-Net Anschlüssen. Montags bis freitags von 7 bis 18 Uhr kostet ein Ferngespräch 12 Cent pro angefangener Minute, zwischen 18 und 21 Uhr 6 Cent. An Samstagen, Sonntagen und bundeseinheitlichen Feiertagen berechnet die Telekom von 7 bis 21 Uhr 4,5 Cent je angefangener Minute. An allen Tagen der Woche gilt für diese Verbindungen von 21 Uhr bis 7 Uhr je angefangener Minute ein Preis von 3 Cent.

Bei den billigsten Call-by-Call-Verbindungen über Telekom-Konkurrenten werden rund um die Uhr nur 1,3 Cent pro Minute fällig.

Telekom wieder wirtschaftlich im Aufwind

10.03.2004
Logo Deutsche Telekom„Die Deutsche Telekom hat ihre 2003 gesetzten Finanzziele in wichtigen Punkten übertroffen”, sagte Vorstandsvorsitzender Kai-Uwe Ricke bei der Bilanzpressekonferenz am 10. März 2004. Der Konzern konnte seine hohe Verschuldung bis Ende 2003 deutlicher senken als geplant und mit 1,3 Milliarden Euro einen Überschuss erzielen. 2002 schloss wegen hoher Wertberichtigungen mit einem Rekordverlust von 24,6 Milliarden Euro. Der bereinigte Konzernüberschuss lag bei 0,2 Milliarden Euro gegenüber einem (bereinigten) Vorjahresverlust von 4,8 Milliarden Euro.

Der Konzernumsatz stieg gegenüber 2002 um 4 Prozent auf 55,8 Milliarden Euro. Das Konzern-EBITDA betrug 18,5 Milliarden Euro. Die Nettofinanzverbindlichkeiten konnten auf 46,6 Milliarden Euro zurückgeführt werden. Das sind 17,7 Milliarden Euro weniger als 2002.

Zum Gesamterfolg haben alle 4 Divisionen beigetragen. T-Com erreichte einen Umsatz von 29,2 Milliarden Euro und war damit der größte Umsatzträger im Konzern. Während der Umsatz im deutschen Markt unter der Einführung von Call-by-Call und Preselection im Ortsnetz litt, trugen die ausländischen Tochtergesellschaften, vor allem die Töchter in Osteuropa mehr als 13 Prozent zum T-Com-Umsatz bei. Die Zahl der in Betrieb befindlichen T-DSL-Anschlüsse in Deutschland stieg um über 40 Prozent auf 4 Millionen.

Die Division T-Mobile verbuchte einen Umsatzzuwachs von 15 Prozent auf 22,8 Milliarden Euro. Das stärkste EBITDA-Wachstum verzeichnete T-Mobile USA (früher: VoiceStream), wo sich das operative Ergebnis von 0,5 auf 1,5 Milliarden Euro fast verdreifachte. Die Zahl der Teilnehmer in den T-Mobile Mehrheitsbeteiligungen stieg 2003 von 53,9 auf 61,1 Millionen. Daran hatte T-Mobile USA einen wesentlichen Anteil. Dort wuchs die Kundenzahl um 32 Prozent um 3,2 Millionen Netto-Neukunden auf 13,1 Millionen.

T-Systems erreichte 10,6 Milliarden Euro Umsatz (+ 1,2 Prozent), T-Online steigerte den Umsatz um 17 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro. T-Online konnte zudem seine Kundenzahl um 900.000 auf 13,1 Millionen aufstocken, davon 2,3 Millionen bei den ausländischen Beteiligungen.

Ricke schloss auch für 2003 die Zahlung einer Dividende aus, plant jedoch, im Jahr 2004 eine Dividende zur Ausschüttung in 2005 zu erwirtschaften.

Den Geschäftsbericht 2003 der Deutschen Telekom AG finden Sie hier.

Freenet startet Preiskampf bei Telefontarifen: Telefonieren übers Internet (VoIP)

Februar 2004
Deutschlands zweitgrößter Internetanbieter Freenet will Anfang 2004 günstiges Telefonieren über den Internet-Anschluss anbieten. „Freenet Phone-Kunden können sogar kostenlos untereinander telefonieren”, sagte Vorstandschef Eckhard Spoerr Mitte Februar 2004 bei der Präsentation der Jahresbilanz 2003. Damit läutet Freenet eine neue Runde im Preiskampf um Telefonminuten ein.

Telefonieren via Internet (Voice over Internet Protocol, VoIP) ist in der technischen Abwicklung wesentlich günstiger als die herkömmliche Vermittlung von leitungsgebundenen Telefongesprächen. Freenet will die Technik erstmals in Deutschland auch bei den Verbrauchern vermarkten und folgt damit der Strategie z.B. der US-amerikanischen AT&T oder British Telecom, die das Geschäft mit VoIP forcieren, obwohl sie dadurch langfristig ihrem traditionellen Telefongeschäft das Wasser abgraben.

Auch Freenet hat nach der Übernahme des Festnetzes von der Muttergesellschaft Mobilkom im Jahr 2003 ein Telefongeschäft, das 27 Prozent des Jahresumsatzes ausgemacht hat. Der größte Kostenblock waren die Zahlungen an den Konkurrenten Deutsche Telekom für die Anmietung von Leitungen, vor allem für die „letzte Meile”. Wenn die Gespräche über den Internet-Anschluss geführt werden, fällt ein Teil dieser Kosten weg.

T-Com macht T-DSL-Anschlüsse schneller und billiger

April 2004
Logo Deutsche TelekomMit Preissenkungen bis zu 33 Prozent in der Spitze und einem neuen T-DSL Portfolio startete T-Com, die Festnetzsparte der Deutschen Telekom, am 1. April 2004 eine neue Vermarktungsoffensive für schnelle Internetanschlüsse und erhöhte die Übertragungsrate ihrer DSL-Anschlüsse deutlich. Kunden können nun zwischen Übertragungsraten von 1.000, 2.000 oder 3.000 kbit/s wählen.

Das Angebot T-DSL 3000 wendet sich an Viel-Surfer und erlaubt Übertragungsgeschwindigkeiten bis zu 3072 kbit/s für zusätzlich 24,99 Euro pro Monat zum T-Net oder T-ISDN Anschluss. Billigere Angebote sind T-DSL 2000 und T-DSL 1000 (Übertragungsgeschwindigkeit 1024 kbit/s). T-DSL 1000 löst das bisherige Angebot T-DSL 768 ab.

Telekom einigt sich mit Gewerkschaft: Arbeitszeit- und Gehaltskürzung / Vorstand verzichtet 2004 auf ein Monatsgehalt

23.03.2004
Logo Deutsche TelekomAm 23. März 2004 hat sich die Deutsche Telekom mit der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di über einen neuen Tarifabschluss für 120.000 Beschäftigte in der Festnetzsparte T-Com und in der Zentrale geeinigt. Wesentlicher Punkt: Die Wochenarbeitszeit (WAZ) wird rückwirkend zum 1. März 2004 von 38 auf 34 Stunden verkürzt. Diese Arbeitszeitverkürzung soll ab 1. April 2004 auch auf die 50.000 Beamten angewandt werden. Bei der Absenkung auf 34 Stunden erfolgt ein Teillohnausgleich von 1,5 Stunden, sodass 35,5 Stunden bezahlt werden. Die WAZ-Absenkung schafft Raum für zusätzliche 10.000 Arbeitsplätze, so die Telekom. Dadurch können einerseits Beschäftigte der konzerneigenen Personal-Service-Agentur Vivento, die freigestellte (überzählige) Telekom-Mitarbeiter konzernintern oder extern in neue Arbeitsplätze vermitteln soll, in die Telekom-Betriebe zurückkehren. Andererseits lassen sich bereits geplante Versetzungen zu Vivento („weil bei Telekom nicht genügend Arbeit für sie vorhanden ist”) vermeiden.

Außerdem vereinbarte die Telekom mit ver.di eine Null-Runde für 8 Monate. Danach erhalten die Tarifarbeitnehmer der Telekom ab 1. Januar 2005 eine Entgelterhöhung von 2,7 Prozent.

„Mit dem Beschäftigungsbündnis haben wir die langfristige, verlässliche Grundlage für eine ausgewogene Lösung für die Beschäftigungs- und Kostenprobleme im Konzern geschaffen”, zeigte sich Personalvorstand Heinz Klinkhammer zufrieden. „Damit können wir über 2004 hinaus betriebsbedingte Kündigungen verhindern und Personalüberhänge sozialverträglich abbauen.” Bis zum 31. Dezember 2008 wird die Telekom auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten.

Die Vorstandsmitglieder des Konzerns und das Top-Managements werden einen gesonderten Solidarbeitrag zum Beschäftigungspakt leisten. Schon im Dezember 2003 hatte der Vorstand einen teilweisen Gehaltsverzicht angekündigt. Die dadurch freiwerdenden Mittel werden einem Härtefonds zugeführt. Für das Top-Management ist für 2004 eine Null-Runde beschlossen worden.

Ende März 2ßß4 kündigte Telekom-Chef Ricke an, der Konzern werde Vorstand und Führungskräften keine Aktienoptionen mehr gewähren. Stattdessen führt die Telekom - so Ricke - eine erfolgsabhängige Vergütung ein. Der Vorstand verzichtet außerdem 2004 auf ein Monatsgehalt. Die Aufsichtsräte beteiligen sich ebenfalls am „Solidarpakt” und verzichten in 2004 auf ein Fünftel ihrer Vergütung. Die Vergütung für die Telekom-Vorstände und die 1.500 obersten Führungskräfte setzen sich künftig aus 3 Elementen zusammen: ein Fixum, das 40 Prozent der Gesamtbezüge ausmacht, ein erfolgsabhängiger Jahresbonus (ebenfalls 40-Prozent-Anteil) und für die restlichen 20 Prozent ein Bonus, der von der mittelfristigen Zielerreichung über 3 Jahre abhängt. Die mittelfristige Zielerreichung wird an 2 Parametern gemessen: Das absolute Erfolgsziel ist geschafft, wenn der Kurs der T-Aktie in 3 Jahren um 30 Prozent steigt. Das relative Erfolgsziel ist geschafft, wenn die T-Aktie in 3 Jahren den Dow Jones Euro Stoxx Total Return Index schlägt.

Ricke erläuterte die Auswirkungen der neuen Gehaltsregelung am eigenen Beispiel: 2003 hat er nach eigenen Angaben 1,25 Millionen Euro festes Gehalt erhalten zuzüglich 1,375 Millionen Euro Bonus, insgesamt 2,625 Millionen Euro. 2004 kann Ricke nach dem neuen Modell im besten Fall erwarten: 1,25 Millionen Euro Festgehalt, 1,5 Millionen Euro Jahresbonus sowie 0,75 Millionen Euro aus der mittelfristigen Zielvorgabe.

Deutsche Telekom erwägt Flatrate für Telefongespräche

22.03.2004
Logo Deutsche TelekomDer Festnetz-Chef der Telekom, Josef Brauner, erwartet „schon bald” ein erstes Flatrate-Angebot auch für die Sprach-Telefonie. Dabei erwägt er, einen nur pro Stunde abgerechneten Tarif anzubieten.

Am 22. März 2004 stellte die Deutsche Telekom bei der Reg TP einen Genehmigungsantrag für ein Tarifoptionsangebot „10 Cent”. Damit sollen T-Com-Kunden für nur 10 Cent pro angefangener Stunde innerhalb des Festnetzes telefonieren können, und zwar rund um die Uhr die ganze Woche hindurch. Der neue Tarif soll für 4,22 Euro monatlich buchbar sein.

Josef Brauner begründet Rücktritt vom Vorstandsamt mit Maut-Debakel

26.03.2004
Logo Deutsche Telekom„Da sein Name untrennbar verbunden ist mit der Angelegenheit Maut/Toll Collect, hat sich Herr Josef Brauner entschlossen, sein Amt als Vorstand T-Com der Deutschen Telekom AG zum 30. April 2004 niederzulegen.” Dies gab die Telekom am 25. März 2004 bekannt. Brauner hatte in den letzten Monaten für die Telekom die Verhandlungen mit der Bundesregierung über die Einführung der Lkw-Maut geführt. „Er bleibt dem Konzern als Berater, insbesondere für das T-Com-Auslandsgeschäft verbunden”, so die Telekom in ihrer Pressemitteilung. Erst Ende 2003 hatte der Aufsichtsrat Brauners Vertrag um 5 Jahre verlängert.

Brauners Rücktritt macht - wie die Financial Times Deutschland am 26. März 2004 meldet - für Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke den Weg frei für den im Herbst 2004 geplanten Konzern-Umbau. Dabei könnte Ricke - so vermuten Fachkreise - die bisherige 4-Säulen-Strategie auflösen und die Festnetzsparte T-Com mit T-Online verschmelzen. Damit will Ricke das Problem lösen, dass die einzelnen Sparten mehr und mehr nicht nur mit den Marktrivalen, sondern auch miteinander konkurrieren, zumal sich ihre Arbeitsfelder teilweise überlappen. Vorerst führt Ricke das Deutschland-Geschäft von T-Com selbst, das Auslandsgeschäft übernimmt kommissarisch Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick. „Damit hat Ricke Handlungsfreiheit für den Umbau”, hieß es aus Telekom-Kreisen.